Garmin DriveAssist und DriveSmart im Test

Performance, Bedienung Zielführung

Performance

Werden die Geräte komplett ausgeschaltet, sind sie in etwa 15 Sekunden (Garmin DriveAssist) bzw. 17 Sekunden (Garmin DriveSmart) wieder einsatzbereit. Aus dem Standby gestartet, können die Geräte umgehend verwendet werden. Die Akkulaufzeit des DriveSmart lag im Test bei etwa einer Stunde, durch die Kamera sinkt die Laufzeit des DriveAssist auf nur 30 Minuten. Für die längere Navigation außerhalb des Fahrzeugs oder abseits einer externen Stromquelle, sind die Geräte also nicht geeignet.

Wie in allen unseren Testberichten zu mobilen Navigationsgeräten und Navi-Apps mussten auch Garmins Neulinge unsere Standardroute berechnen. Die benötigte Zeit gibt Rückschluss auf die Schnelligkeit der Geräte. Unsere Testroute wird mit den werksseitigen Routeneinstellungen jeweils von/zu den Hauptbahnhöfen der folgenden Städte geplant: München > Stuttgart > Düsseldorf > Hannover > Hamburg > Berlin > Dresden. Für die Berechnung benötigt das Garmin DriveSmart 1 Minute 7 Sekunden und das Garmin DriveAssist sogar 1 Minute 14 Sekunden. Eine mehr als doppelt so lange Zeit im Vergleich zum Garmin nüvi 2599 LMT-D, das für dieselbe Strecke nur 30 Sekunden benötigte.

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Die schlechte Performance zeigt sich auch beim Betrachten der Verkehrskarte vor allem beim DriveAssist sowie beim Rerouting. Wahrscheinlich muss Garmin noch an einigen Stellschrauben der überarbeiteten Software drehen. Der Menüwechsel und die Eingabe von Adressen gehen auf beiden Geräten schnell vonstatten.

Garmin Drive Test: Bedienung

Die grundsätzliche Menüführung der neuen Garmin Drive Navis ist weitestgehend unverändert geblieben. Allerdings wurden viele grafische Elemente überarbeitet und sind nun im modernen Flat-Design gehalten, was die Software optisch aufwertet. In vielen Einstellungsmenüs hat Garmin zudem wieder für mehr Farbe gesorgt. Das kapazitive Display der Geräte reagiert sehr genau und unterstützt auch Multitouch-Gesten, etwa zum Zoomen auf der Karte.

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Nach dem Start des Navis weist eine Meldung auf die Möglichkeit hin, die Geräte auch mit der Sprache bedienen zu können. Die Sprachbedienung hatte uns bereits in der Vergangenheit bei diversen anderen Garmin Tests sehr gut gefallen und verrichtet auch auf den neuen Geräten zuverlässig seine Arbeit. Die Navis können somit im alltäglichen Betrieb fast ausschließlich ohne die Zuhilfenahme der Finger gesteuert werden, was nicht nur die Bedienung stark vereinfacht, sondern auch die Sicherheit bei der Nutzung der Geräte während der Fahrt deutlich verbessert. Zur Aktivierung der Sprachbedienung kann jederzeit das Wort „Sprachbefehl“ gesagt werden. Hilfreich ist es, wenn es dabei möglichst ruhig im Fahrzeug ist.

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Bei schwer auszusprechenden Adressen kann die Eingabe natürlich auch über den Punkt „Zieleingabe“ erfolgen. Die Adresse muss dabei in einzelnen Schritten eingegeben werden, was insgesamt schnell von der Hand geht, da die Software zuverlässig reagiert und einzelne nicht mehr mögliche Buchstabenkombinationen auf der QWERTZ-Tastatur ausblendet. Ziele können aber auch aus den vorinstallierten Sonderzielen oder eigenen POIs, die etwa über die Zusatzsoftware POIbase auf das Navi übertragen wurden, ausgewählt werden. Auch aus der Karte heraus, die über den zweiten großen Button im Hauptmenü aufgerufen werden kann, ist eine Zielsetzung möglich.

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Ist das Garmin DriveAssist 50 oder Garmin DriveSmart 60 mit einem Smartphone verbunden, können Ziele auch über die Smart Link App auf das Navi gesendet werden. Die App hat Garmin ebenfalls neu gestaltet und grafisch an die Benutzeroberfläche der Drive-Geräte angepasst.

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Garmin-Drive-Zieluebergabe

Akustische Zielführung

Damit während der Fahrt möglichst wenig auf den Bildschirm des Navigationsgerätes geschaut werden muss, unterstützen Sprachansagen bei der Zielführung. Wie gehabt stellt Garmin zwei weibliche Stimmen zur Auswahl, von denen eine auch Straßennamen und andere Karteninhalte ansagen kann. Dazu gehören beispielsweise auch die sogenannten Real Directions. An markanten Stellen weisen die Drive-Navis mit einer bildlichen Beschreibung darauf hin, wo genau abgebogen werden muss. Mit Ansagen wie „Nach der Tankstelle rechts abbiegen“ muss der Blick in hektischen Verkehrssituationen nicht von der Straße genommen werden.

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Um den Grund und die zeitliche Beeinträchtigung von Verkehrsstörungen auf der Route zu erfahren, muss ebenfalls nicht zwangsläufig auf das Display der Garmin Drive Navis geschaut werden. Die Ansage von Verkehrsmeldungen erleichtert die Entscheidung, ob ein Eingreifen notwendig ist oder die Verzögerung in Kauf genommen werden kann. Auch die Ansagen von Nummern für Autobahnen und Ausfahrten sowie der Richtung, in welche die Fahrt weitergeht, unterstützen eine ablenkungsfreie Reise.

Die inhaltliche Qualität der Sprachansagen ist zum großen Teil auf einem hohen Niveau, allerdings gibt es hin und wieder kleine Versprecher oder Straßennamen, welche die Text-to-Speech-Engine nicht korrekt aussprechen kann. Vor allem bei ausländischen Straßennamen entstehen häufig lustige Kombinationen. Die Ansagen kommen in der Regel rechtzeitig, so dass genügend Zeit bleibt, sich auf eine Abbiegung vorzubereiten.

Visuelle Zielführung

Auch an der visuellen Zielführung der neuen Drive-Serie hat Garmin einige optische Veränderungen vorgenommen. Das Flat-Design hat ebenfalls bei den verschiedenen Anzeigen auf der Karte Anwendung gefunden. Schatten, Verläufe und Umrandungen sind größtenteils verschwunden, was die Software ebenfalls moderner erscheinen lässt.

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Das Erscheinungsbild der Karte selbst hat sich gegenüber den Geräten der letzten Generation der nüvi-Serie nicht geändert. Nach wie vor kann in den Einstellungen der Detailgrad der Karte bestimmt werden, wodurch sie weniger überladen wirkt, wenn weit hinausgezoomt wird. Mit verschiedenen Kartendesigns und einer bunten Auswahl unterschiedlicher Navigationspfeile kann die visuelle Zielführung zudem individualisiert werden.

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Die Karte lässt sich in 3D oder 2D und wahlweise auch mit nord-weisender Ausrichtung anzeigen. An Abbiegungen und zu andere Ereignissen zoomt die Software automatisch in die Karte und verschafft so einen besseren Blick auf die Verkehrssituation. Während der Navigation kann der Kartenausschnitt über die +/- Tasten für einen kurzen Moment vergrößert oder verkleinert werden.

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Die Ansicht während der Nacht ist, wie von Garmin Geräten gewohnt, weiterhin besonders gut gelöst. Wird es dunkel, schaltet die Navigationsansicht automatisch in einen Nacht-Modus um, der die Karte in dunklere Farben hüllt. Zudem wird die Helligkeit des Displays herunter gesetzt, wodurch es auch bei Fahrten in völliger Dunkelheit nicht blendet.

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Eine Funktion, die den Nutzern des Garmin DriveAssist vorbehalten bleibt, ist das Garmin Real Vision, das auch schon auf der nüviCam zum Einsatz kam. Kurz vor der Ankunft am Ziel wird das Bild der Kamera gezeigt und die verbleibende Entfernung mit einem sich füllenden Kreis visualisiert. Einen wirklichen Nutzen erkennen wir bei dieser Funktion nach wie vor nicht, denn auf dem Bild der Kamera ist auch nicht mehr zu erkennen, als man eh schon durch die Windschutzscheibe seines Fahrzeugs sieht. In den Einstellungen der Kamera kann das Real Vision auch deaktiviert werden.

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