Garmin Zumo 350LM im Test

Betrieb & Kartenansicht

Zieleingabe

Viel geändert gegenüber den Vorgängermodellen hat sich auch bei der Zieleingabe. Beim Aufruf fällt zunächst links die Leiste mit den Pfeilen zum Scrollen, der „zurück“-Funktion sowie die Schaltfläche mit den Balken auf, die generell zur Anwendung kommt. Neben dieser Leiste ist die Anzeige dreigeteilt: im Eingabefeld oben kann direkt nach einem Begriff/Ort gesucht werden (das Feld daneben erlaubt die Ergänzung, wo gesucht werden soll), rechts kann man zwischen in diverse Kategorien eingeteilten „POIs“ (Points of Interest, also vordefinierte Zielen), Favoriten sowie kürzlich gefundenen Objekten wählen und in der Mitte individuell auswähl- und anordenbare Ziele, was außerordentlich gefällt. Nur die Funktion „ Kurzbefehl hinzufügen“ stört etwas, weil sie logisch eigentlich in den Kontextmenü („Balken“-Funktion) gehört.

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Sucht man nach einer Adresse, so vermisst man weiter die Vorauswahl des aktuellen Orts, die einem das Eintippen des Ortsnamens ersparen würde, wenn man sich schon im betreffenden Ort befindet. Auch hier haben die Mitbewerber wieder mal die Nase vorne (und das schon länger). Immerhin werden bei der Eingabe die für das nächste einzugebende Zeichen nicht mehr verfügbaren Buchstaben auf dem Tastenfeld ausgeblendet, was das Tippen dann doch sehr erleichtert. Sehr schön!

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Auch macht der zumo bei der Suche nach Favoriten und POIs mit fortschreitender Eingabe Vorschläge, die dann übernommen werden können. Spart mitunter einiges an Tipparbeit.

Ein weiteres nettes Feature ist der sofortige Start der Navigation bei der Auswahl eines Ziels. Sobald man ein Ziel ausgewählt hat, klappen die Optionen für die Navigation auf.

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Während „Los!“ die Navigation sofort startet, zeigt „Routen“ erst die Information zur Route an:

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Routenberechnung

Bei einem neuen Modell erwartet man, dass es schneller rechnet als das Vorgängermodell. Dass der zumo 350 diese Erwartung erfüllt, zeigt ein Test von Routenberechnungen mit einem Start aus dem Großraum München nach Rom bzw. Reggio di Calabria (ganz im Süden von Italien):

Route

schnellste

schnellste

kürzeste

kürzeste

Modell

zumo 350

zumo 660

zumo 350

zumo 660

Rom (720 km)

20 s

36 s

36 s

43 s

Reggio (1200 km) *

40 s

43 s

56 s

65 s

* keine vollständige Berechnung der Route, da zu lang. Angegebene Zeit bis zum Ende der Berechnung (Start der Navigation)

Routen(planung), „Apps“

Routen sucht man beim zumo 350 vergeblich bei den Zielen. Das ist zwar logisch (sind ja keine Ziele), aber gewöhnungsbedürftig. Die Routen und alle anderen, nicht navigations-relevanten Funktionen (Rechner, Wecker, Einheitenrechner usw.) Funktionen findet man unter der Funktion „Apps“ auf der Startseite. Auffällig ist dabei, dass Garmin auf Gimmicks wie Bildbetrachter und mp3-Player usw. verzichtet hat.

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Bei der Routenerstellung muss zunächst der „Standort“ gewählt werden. Das ist wieder einmal irreführend; besser wäre sicher „Startort“. In der Leiste links tippt man dann auf das „+“ und fügt entweder einen Zielpunkt oder ein Zwischenziel hinzu. Die Routenpunkte können untereinander leicht über die markierte Fläche auf der Seite verschoben werden. Nach der Benennung der Route wird diese gemäß den Vorgaben berechnet und die Routeninformation angezeigt. Über das Kontextmenü kann man die Routenpräferenz auch noch ändern.

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Wer bei der Routenplanung nicht am PC oder mithilfe von Adressen, POIs usw. geplante Routen zurückgreifen kann bzw. möchte, der kann sein Routen natürlich auch über die Kartenansicht planen. Hier ist mancher Besitzer eines zumo 660 schon verzweifelt, weil Garmin es nicht geschafft hat, beim Einfügen eines neuen Zwischenpunkts die Karte auf einen Ausschnitt zwischen den bereits vorhandenen Punkten zu positionieren. Vielmehr musste der Anwender immer von neuem vom Ausgangspunkt der Route aus die Karte verschieben, bis er zum gewünschten Ausschnitt kam. Erschwert wurde das obendrein dadurch, dass der zumo 660 keine Verbindungslinie zwischen den bereits gesetzten Zwischenzielen anzeigte. Umso mehr ist man also gespannt, was der zumo 350 hier bietet.

Tatsächlich – beim Planen einer Route via Karte wird der Kartenausschnitt auf den letzten Wegpunkt (Ziel) positioniert. Es geht also doch. Zumindest teilweise. Wenn man nämlich nachträglich zwischen zwei bereits gesetzten Zwischenzielen ein weiteres einfügen will, muss man weiter umständlich auf dem Bildschirm scrollen.

Wenig intuitiv ist auch die Löschfunktion für Routenwegpunkte geraten. Man kann nämlich nicht ein (Zwischen-)Ziel markieren und das dann mittels Papierkorbsymbol löschen. Vielmehr muss man zuerst den Papierkorb aktivieren und kann dann erst die zu löschenden Punkte auswählen. Das mag praktisch sein, wenn man mehrere Punkte zum Löschen auswählen will, widerspricht aber der allgemeinen Bedienmimik, der zufolge über das Kontextmenü gelöscht wird. Technisch gesehen findet also ein Bruch zwischen Objekt- und Funktionsorientierung statt. Im Klartext: während man sonst immer erst ein Objekt (Wegpunkt/Ziel, Route usw.) auswählt und dann die Methode (Umbenennen, Löschen usw.), muss man hier erst die Methode (Löschen) und dann das Objekt auswählen.

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