Garmin Zumo 350LM im Test

Karten & Ausstattung

Betrieb

Beim Einschalten fällt auf, dass der zumo 350 nicht grundsätzlich bootet, sondern eigentlich immer sofort an ist. Sprich, er legt sich mittels des Ausschaltknopfs an der Oberseite immer nur schlafen (längerer Druck bewirkt ein komplettes Abschalten) und wacht beim Einschalten dann auch sofort wieder auf. Das ist begrüßenswert, erspart es einem doch die stetige „Gedenkminute“ beim Einschalten. Die Frage ist allerdings, wie lange der Akku so einen Standby-Betrieb mitmacht. Garmin gibt auf Nachfrage einen Stromverbrauch im Standby von 1 mA an, womit der eingebaute Akku dann ca. 2 Monate durchhalten dürfte. Wer den zumo 350 also nur am Motorrad benutzt und über den Winter nicht fährt, vergisst also besser nicht, den zumo vor dem Winterschlaf komplett abzuschalten, will er zu Saisonbeginn nicht mit einem leeren Akku konfrontiert werden (Garmin hat hoffentlich eine Sicherung gegen eine Tiefentladung des Li-Ionen-Akkus eingebaut!).

Ist der zumo 350 dann an, zeigt er die gewohnte Oberfläche mit den beiden Hauptfunktionen „Zieleingabe“ und „Karte“ sowie den Funktionen für Lautstärke und Einstellungen. Hinzu gekommen ist beim zumo 350 jetzt eine Funktion „Apps“. Davon später mehr.

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Bei der Benutzeroberfläche selbst hat sich im Vergleich zum reichlich biederen und nicht wirklich benutzerfreundlichen Layout des zumo 660 einiges getan. Wobei es sich hier nicht um eine Neuentwicklung speziell für den zumo 350 handelt. Vielmehr wurde wohl die von den anderen KFZ-Geräten her bekannte Software übernommen und damit ein wesentlicher Fortschritt erzielt. Bisherige Nutzer eines zumo 550/660/22x werden sich allerdings umstellen müssen.

Kartenansicht

Bei der Kartenansicht werden in der Standardeinstellung wie üblich erst einmal nur 2 Datenfelder angezeigt, wovon der Inhalt nur beim linken Feld änderbar ist mit einer leider recht begrenzten Auswahl. Tippt man auf das rechte Feld, erscheint sofort der Tripcomputer mit allen anderen notwendigen Informationen. Die Anordnung der Felder lässt sich dort zwar nicht ändern, allerdings hat man sich bei Garmin dann wohl doch Gedanken über eine sinnvolle Anordnung gemacht, was beim zumo 660 nicht der Fall war.

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Wie die Bezeichnung „Standardeinstellung“ vermuten lässt, bietet der zumo 350 in der Kartenansicht nicht nur ein, sondern insgesamt 10 verschiedenen Layouts, die auch bis zu 4 verschiedene konfigurierbare Datenfelder anzeigen. Die Auswahl ist dabei allerdings auf Fahrtrichtung, Höhe, Uhrzeit, GPS-Genauigkeit, Zeit für Sonnenauf-/untergang sowie 2 einzeln rücksetzbare Kilometerzähler beschränkt. Im Navigationsmodus erweitert sich die Auswahl dann um 6 weitere, navigationsrelevante Informationen.

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Beispiele unterschiedlicher Layouts

Die Kartenansicht unterscheidet sich vom zumo 660 auch insofern, als die „+“- und „-„-Felder für das Zoomen nicht mehr dauerhaft angezeigt werden. Diese Flächen erscheinen erst, nachdem man den Touchscreen berührt hat. Das ist zwar ein Bedienschritt mehr, aber i.d.R. fährt man eh mit der Option „Autozoom“ und kann deshalb auf diese Schaltflächen verzichten. Dauerhaft eingeblendet bleibt nur die Schaltfläche für die zum Ein-/Ausschalten des Lautsprechers (Beim Anschluss eines TMC-Empfängers kann auf Wunsch stattdessen die dazugehörige Schaltfläche eingeblendet werden). Dies ist dem Umstand geschuldet, dass der Einschaltknopf das Gerät nur noch ein- bzw. ausschaltet.

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In der Kartenansicht ganz rechts neben den Datenfelder findet man nun ein Feld mit 3 Balken, das den Zugriff auf „wichtige“ Funktionen erlaubt. Diese „Balkenfeld“ taucht auch sonst innerhalb der Benutzeroberfläche auf und stellt eine Art „Kontextmenü“ in der Art der Windows-Oberfläche dar, d.h. die darüber angebotenen Funktionen hängen von der gerade ausgeführten Aktion ab. Die Funktionen, die aus der Kartenansicht erreichbar sind, können bzgl. Inhalt und Anordnung allerdings leider nicht konfiguriert werden und der Benutzer ist hier wieder einmal dem ausgeliefert, was Garmin für sinnvoll hält (beim Mitbewerber TomTom kann der Schnellzugriff individuell konfiguriert werden). Hier hat Garmin eine wichtige Chance vertan. Wobei mit „Garmin“ die Automotive-Sparte gemeint ist; Outdoor-Geräte wie der Montana 6×0 können im Gegensatz dazu nämlich weitestgehend den Benutzerwünschen angepasst werden.

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