Test Takwak tw700: Nimm drei

Hardware, Display und Karten

Hardware: Groß und gut geschützt

Mit seinen Gehäuseausmaßen zeigt sich das tw700 nicht gerade klein, bietet aber auch ein 3,5“ Display. Mit 208 g Gesamtgewicht ist es im Smartphonebereich zwar kein Leichtgewicht, wohl aber unter den vergleichbaren GPS-Geräten. Es macht insgesamt einen sehr wertigen Eindruck, wenngleich der Rahmen aus gebürstetem Aluminium auch etwas empfindlich gegen härtere Kratzer ist.

Das tw700 ist nach IP57 staub- und spritzwassergeschützt. Die „5“ steht hier für den geprüften Staubbereich, während viele andere Geräte dort nur ein „x“ vorweisen können (also IPx7“). Den winterlichen Witterungsbedingungen hielt unser Testgerät dann auch sehr gut stand. Kleine Details erleichtern den Outdoor-Einsatz erheblich: so bietet die Unterseite des Gehäuses die Anbringung einer Trageschlaufe, zur Sicherung oder zum Umhängen des tw700.


Touchscreen: hell, aber nicht sehr schnell

Das tw700 hat einen sehr hellen Bildschirm, der auch im Outdoor-Einsatz in den meisten Fällen gut abzulesen ist. Die Auflösung des 3,5 Zoll-Displays erreicht mit 320 x 480 Pixeln zwar keine iPhone-Werte, aber das ist auch nicht unbedingt erforderlich und spart Energie. Schriften und Kartendetails erscheinen scharf. Leider ist die Displayhelligheit aus dem Navigationsmenü heraus nicht einstellbar, dazu muss man auf die Grundeinstellungen zurückgreifen. Und hierbei wird ein kleiner, aber empfindlicher Mangel deutlich, denn das tw700 lässt sich leider nicht weit genug herunterregeln und blendet somit etwas unangenehm bei längeren Fahrten in der Dunkelheit.
Nur bei den typischen schwierigen Fällen, also zum Beispiel bei hochnebelartig bedecktem Himmel, fällt das Erkennen schwer.

Die Bedienung des Touchscreens erfordert etwas Einfühlungsvermögen. Er reagiert nicht so sensibel wie ein kapazitives iPhone-Display, ist aber dafür auch mit Handschuhen bedienbar. Die Aktivierung der Schaltflächen erfordert leichten Druck und braucht ein klein wenig Geduld für die etwas längere Reaktionszeit. Aber auch daran gewöhnt man sich. Für Texteingaben erscheint eine virtuelle Tastatur – hier regiert die Smartphone-Welt, denn sie ist im Quertz-Format gehalten. Die Schaltflächen sind relativ klein; somit empfiehlt sich ein Stift zur Eingabe unterwegs. Dessen Spitze sollte allerdings aus weichem Kunststoff und abgerundet sein, sonst kann er die nicht sehr harte Display-Oberfläche verkratzen. Eventuell ist eine Displayschutzfolie anzuraten.

Beim Fahrradbetrieb am Lenker sollte das tw700 drehbar ausgerichtet sein, um den optimalen Einfallsbereich zur Sonneneinstrahlung zu erhalten. Dies wird aber auch schon durch die Fahrradhalterung mit ihrem Kugelgelenk ermöglicht.


Kostenlose OSM-Karten, weltweit

Ready to use: Die Takwak-Macher möchten es ihren Nutzern leicht machen und haben nicht nur eine 4-GB-MicroSD Karte spendiert, sondern darauf auch bereits einige OpenStreetMap-Karten installiert. Derzeit mitgeliefert werden die DACH-Länder, Norditalien und Großbritannien. Updates – nicht nur für die Karten – werden bei einer online-Verbindung mitgeteilt und sind auch sehr einfach durchzuführen. Die OSM-Karten werden monatlich von Takwak aktualisiert. Download und Übertragung auf das tw700 erfolgt über eine WLAN-Verbindung – nicht über das Mobilfunknetz. Wer auf Reisen geht, sollte dies am besten aufgrund der Unberechenbarkeit von Hotelnetzen schon zuhause durchführen.

Topo-Karten gegen Gebühr oder über MagicMaps

Auch Rasterkarten können auf dem tw700 eingesetzt werden. Im Lieferumfang befindet sich ein Gutschein für eine Kartenkachel (etwa 70 × 100 km), zusätzliche Kacheln topographischer Karten europäischer Regionen – auch des KOMPASS-Verlags- können erworben und über den MagicMaps-Server übertragen werden. Der Preis für diese Kacheln ist sehr unterschiedlich und basiert auf den Lizenzgebühren der jeweiligen Landesvermessungsämter bzw. Kartographiepartner. In der Praxis bleibt dies für eine Ferienregion meist noch erschwinglich, für ein ganzes Land kann es jedoch sehr teuer werden, zum Beispiel bei Frankreich. Dafür bleibt allerdings die Sicherheit, sich mit den auf dem tw700 fest gespeicherten Karten auch ohne Mobilfunkabdeckung orientieren zu können. Ein Routing ist damit zwar nicht möglich, aber dies kann im Vorhinein über die OSM-Daten erfolgen.
Wer den MagicMaps Tour Explorer bereits nutzt, kann ihn hervorragend als PC-Planungssoftware für das tw700 gebrauchen. So gestaltet sich das Übertragen von Karten, aber auch von Tracks und Wegpunkten auf das tw700 sehr einfach.

Seiten: 1 2 3 4 5 6 7 8 9

Schreibe einen Kommentar

Deine E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht. Erforderliche Felder sind mit * markiert