Haicom HI-303S CF-GPS

Straßenfahrt mit Baumbestand

Straßenfahrt mit Baumbestand

Die nächste Testfahrt führte über eine Straße mit teilweise Baumbestand links und rechts. Hier laufen die S– und MMF-Tracks zum größten Teil am Straßenrand, aber das ist ja oft zu beobachten. Das Bild zeigt einen Track, der aber nicht exact kalibriert ist, er soll nur die Stelle der Untersuchung bezeichnen. Näher untersucht wird die Stelle, an der sich die Hand befindet. Der rechte Track ist die MMF, der Wechsel zur S ist in der Mitte der „sat in use“ Anzeige, der rechte Teil die S. Die Beobachtungsstelle liegt beim „|“ des Textes „Beobachtungsstelle“. Wie man aus der „sat in use“ Anzeige schon sehen kann, hat die MMF durchschnittlich weniger Sats in use und häufiger einen Wechsel der Anzahl. Man erkennt im unteren Bild 8 sat in use bei 10 in view, HDOP = 1,2, aber auch einen Parallelversatz der größer ist als bei der MMF. Zum Vergleich: bei der MMF an der gleichen Stelle (ohne Bild) sind die Sats 14, 17 und 24 nicht in use, der HDOP-Wert liegt bei 2,1. Interessant sind nun die Abweichungen von der Straße, angenommen wurde die Straßenmitte, Fehler sind wie üblich die unrealistische Straßenbreite der Darstellung in der TOP50 sowie die Kalibrationsfehler. Die Abweichungen betragen auf der Höhe des letzten Trackpunktes der S: Straße – MMF = 21,8 m, Straße – S = 45,6 m, MMF – S = 23,8m.

Übrigens ist diese Beurteilung schon etwas kritisch zu sehen. Ich habe zur Kontrolle eine 2. Karte erstellt und kalibriert, trotz aller Sorgfalt stellte ich dabei eine Abweichung Straße – S = 53,34 m fest. Das sind immerhin rund 8 m, rund 17%. Diese Abweichung; diesen Fehler sollte man mindestens mit berücksichtigen, wenn man zu einer Beurteilung kommen will. Allerdings erlaubt hier alleine der Verlaufsvergleich von Track zu Straße bereits eine Beurteilung dahingehend, dass unter gewissen Bedingungen eine Abweichung vom tatsächlichen Verlauf einer Straße gegeben ist.

Haicom HI-303S CF-GPS - Straßenfahrt mit Baumbestand - 1

Haicom HI-303S CF-GPS - Straßenfahrt mit Baumbestand - 2


Hinterherhinken??

Möchte man jetzt schon mal eine Interpretation wagen: auch die MMF läuft „nebenher“, der Effekt ist bei der S größer. Obwohl kein „Hinterherhinken“, kein „Aus-der-Kurve-fliegen“ (gravierend) festgestellt werden konnte, es gibt Abweichungen, woher sie kommen konnte ich nicht feststellen. Die Emtac lag bei 3 sat in use, HDOP = 3,9 übrigens Straße – Emtac bei 59,75 m. Beim Herauffahren übrigens in der Kurve mit einem Koordinatensprung von 80,78 m! Auf eine weitere Betrachtung der Emtac wurde deswegen verzichtet, die Bedingungen waren zu schlecht, nach einem Stück 0 sat in use, also Abriss, bei der der Track weitergerechnet wurde und – da vor der Kurve – auf der Straße blieb, setzte er dann mit diesem Versatz wieder ein bei 3 sat  in use und HDOP 6,7. Straßenverhältnisse: hohe Bäume, fast voll belaubt und nass. Die Bilder zeigen die Straße aus dem Kurvenscheitelpunkt.

Haicom HI-303S CF-GPS - Hinterherhinken?? - 1 Haicom HI-303S CF-GPS - Hinterherhinken?? - 2


Erster Vergleich

Zur weiteren Beurteilung im Bild unten noch ein Ausschnitt aus den 3 Excel-Auswertungen Empfangsstärke Emtac/MMF/S. Wie man ersehen kann, die Emtac hat 3 sat in use, min Empfangsstärke ist 36 dB. Die MMF hat zwischen 2 (!) bis 8, im Sekundentakt wechselnd (!), min Empfangsstärke etwa 32 dB. Bei der S sind konstant 8 in use, die min Empfangsstärke wird hier gar nicht ausgeschöpft, sie liegt etwa bei 15 dB wie wir später noch sehen werden. Ein weiteres klares Plus für die S.

Übrigens Empfangsstärke: ich möchte hier doch noch mal die Bemerkung, die vor rund 2 Jahren in „Bild der Wissenschaft“ stand, wiederholen:

„Dieselben GPS-Signale, die den neuen Waffen ihre Zielsicherheit verleihen, sind zugleich ihre Achillesferse. Von der Sendeleistung eines GPS-Satelliten kommen gerade mal 10 hoch -16 Watt beim Empfänger auf der Erdoberfläche an, entsprechend der Leuchtkraft einer 25-Watt-Glühbirne aus 15000 Kilometern Entfernung oder einem Milliardstel der Leistung, die eine Fernsehantenne empfängt. „

Für Technik-Freaks only, „Normalanwender“ können den nächsten Absatz überlesen:

Und das war noch zu einer Zeit, als Empfangsstärken von 36 dB die Untergrenze bildeten. Heute sind wir mit der XTrack-Technik bei etwa 15 dB. Wobei man wissen muss, dass es sich bei dB um einen logarithmischen Maßstab handelt. Genau genommen wird in dBHz gemessen, aber wir wollen hier keine Nachrichtentechnik-Vorlesung abhalten. Wer dazu Näheres wissen möchte, im Internet unter „dBHz“ oder „Galileo“ habe ich mindestens 3 Artikel gefunden, die sich mit der Definition von dBHz beschäftigen. (Verstanden habe ich sie nicht, ehrlicherweise zugegeben).

 Als Fazit MMF – S würde sich damit ergeben:

 MMF = sehr gute Empfangseigenschaft, bei schwierigen Verhältnissen – Wald z.B. – schon auch mal Abbruch, da auch mal öfter „neben der Spur“,
 S = nochmal um eine Größenordnung besserer Empfang, Xtrack 2 neigt ab und zu zu Überschwingern, „Nebenrauslaufen“, aber nur für wenige Sekunden. Im normalen Navibetrieb nicht bemerkbar.

Haicom HI-303S CF-GPS - Erster Vergleich - 1


Nur für ganz Neugierige…

So kann man hier nachlesen:

Die Güte (= performance) eines Satellitenlinks wird angegeben als 
das Verhältnis der Trägerleistung zur Rauschleistung am Empfängereingang

 [C/N] = [PR] – [PN]
                     = [EIRP] + [GR] – [LOSSES] – [PN]
                      = [EIRP] + [GR] – [LOSSES] – [k] – [TN] – [BN]

Mit
 [GR/TN] = [GR] – [TN]
und
 PN = kTN BN
           = N0BN

 [C/N] = [C/(N0BN)] = [C/N0] – [BN]

 [C/N0] = [C/N] + [BN]

bekommen wir

 [C/N0] = [EIRP] + [GR/TN] – [LOSSES] – [k]    in dBHz


Nun, bei dieser „Wahnsinns“-Leistung die wir heute mit den modernen GPS-Empfängern neuester Technologie empfangen können, kann man nur ergriffen staunen.


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