HTC HD2 (Leo): Ein Raubtier setzt Maßstäbe

Performance und Bedienung

An der Leistung des HD2 gibt es fast nichts zu bemängeln. Dank der superschnellen 1 GHz CPU gestalten sich Menüaufrufe, Programmstarts, Wechsel der Kartenansicht und Ähnliches mit rasanter Geschwindigkeit und lassen die aus der WindowsMobile Welt bekannten Stocker, Aussetzer und Verzögerer beinahe vergessen, wenn es auch nicht so flüssig zugeht wie beipielsweise beim iPhone 4. Die CPU hängt locker die Zentralprozessoren tragbarer Navigationsgeräte (PND) ab und wäre somit auch für schwierigste Navigationsaufgaben geeignet.

Der Akku war im Mischbetrieb (Telefonieren, SMS, 3x Kurznavigation und Stand-by) nach ca. 30 Stunden noch zu einem Drittel gefüllt. Reine Navigation bei hellster Display-Einstellung mit eingeschaltetem Bluetooth als Verbraucher lässt dem 1230 mAh Akku nach ca. 2 1/2 Stunden die Puste ausgehen; zwar ein guter Wert im Vergleich zum Toshiba TG01, aber nicht zu anderen Referenzgeräten. Hier hätte man sich Einiges mehr an Durchhaltevermögen gewünscht, das nur ein hässlicher Rucksack-Akku bietet. Natürlich hängt die Akku-Lebensdauer wie immer vom Nutzerverhalten ab, doch die mangelnde Akku-Performance trübt das ansonsten erfreuliche Leistungsbild.


HTC hat das HD2 mit fünf Hardwaretasten für die Basisfunktionen Telefon abheben, Telefon auflegen, Zurück, Windows Home und Startmenü/Home versehen.

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Daneben wurde dem HD2 die HTC-eigene, nutzerfreundliche Bedienoberfläche HTC Sense spendiert, die automatisch nach dem Booten gestartet wird und über den Hardware-Button Startmenü/Home aufgerufen werden kann. HTC Sense zeigt auf der Startseite Uhrzeit, Kalender und standortabhängiges Wetter sowie große Widgets, die der Nutzer frei mit Programmlinks versehen kann. Auch die untere Taskleiste– standardmäßig mit Funktionen wie Kontakten, SMS, Internetbrowser u.v.m. belegt – ist an Nutzerbedürfnisse anpassbar und kann mit dem Finger durchblättert werden.

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Der kapazitive LCD Touchscreen ist auf reine Fingerbedienung ausgelegt, ein regulärer Eingabestift hilft nichts. Die Finger reichen für die Bedienung von HTC Sense und für die meisten Funktionen von Windows Mobile 6.5. Schwieriger wird es beispielsweise bei schneller Texteingabe über die virtuelle QWERTZ-Tastatur oder falls man in die Tiefen der Windows Mobile Einstellungen bei Drop-Down-Menüs hinabsteigen muss. Hier tippt man mit dem Finger trotz des großen Displays leicht daneben und erzielt unerwünschte Ergebnisse. Zudem war HTC bei der Entwicklung von HTC Sense nicht bis ins Letzte konsequent. Zwar sind die wichtigsten Einstellungen (Settings) mit einer fingerfreundlichen, Android-ähnlichen Menüstruktur unterlegt, aber eben nicht alle. Für System-Feineinstellungen wie Ländereinstellungen oder Externes GPS muss in der HTC-Sense-Einstellungsmaske die Funktion Mehr aufgerufen werden, die auf die Windows Mobile Oberfläche und Menüs zurückgreift und einer Fingerbedienung eher abträglich ist.

HTC hat das Problem erkannt und bietet als Zubehör einen kapazitiven Stylus für rund 19 EUR an. Von Billigstiften aus Fernost für ca. 2 Euro ist abzuraten, wie der Autor aus leidvoller Erfahrung berichten kann.

Sehr gelungen ist die Bedienung mit Multitouch. Diagonales Auseinander- bzw. Zusammenziehen mit zwei Fingern (Pinch) ermöglicht stufenloses Hinaus- oder Hineinzoomen z.B. bei Internetbrowsern, E-Mails, Word Mobile oder Fotos.

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Die Bedienung der virtuellen Telefontastatur und weiterer SMS- oder Telefonfunktionen z.B. aus der Kontaktliste heraus gestalten sich unter HTC Sense äußerst einfach.

Leider fehlen sowohl eine Sprachsteuerung als auch Sprachwahl. Eine angebliche Kundenumfrage HTCs zu dem Thema hatte zum Ergebnis, dass diese Funktionen selten bis gar nicht genutzt wurden. Wer dennoch auf Sprachsteuerung nicht verzichten möchte, muss zu Drittprogrammen wie Voice Command, Voice2Go oder Tellme greifen.

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