„Wearables sind nicht tot“ IDC Analyse zeigt Rekordhoch für 2016

Die International Data Cooperation (IDC) hat die Verkaufszahlen von Wearable für das Geschäftsjahr 2016 ausgewertet und Rekordergebnisse vorgestellt. Die Top 5 der Branche können durchweg an Verkaufszahlen zulegen, nur Fitbit strauchelt etwas und versucht sich neu aufzustellen. Auch die bisherigen Entwicklungen im Jahr 2017 deuten auf einen wachsenden Markt hin…

„Wearables sind nicht tot, sie verändern nur ihren Fokus.“ Mit dieser Schlagzeile stellt die International Data Cooperation (IDC) die Ergebnisse des Worldwide Quarterly Wearable Device Tracker’s vor. Für diese Vierteljahresschrift sammelt die IDC eine Unmenge an Daten, um genaue Prognosen für die Marktentwicklung von Basic Wearables und Smart Wearables herausgeben zu können.

Viertes Quartal 2016 bricht Wearable Rekorde

Für den globalen Wearable-Markt zeigte sich im 4. Quartal 2016 ein Rekordhoch mit 33,9 Millionen ausgelieferten Geräten. Im Jahresvergleich des 4. Quartals 2015 und 2016 bedeutet dies ein Wachstum von 16,9 Prozent. Die Auslieferungen für das gesamte zurückliegende Jahr wuchsen um 25 Prozent, zum einen weil neue Anbieter ihre Produkte herausbrachten und bisherige Marktführer ihre Produktpalette aufgefrischt hatten. Abgeschlossen wurde das Jahr mit insgesamt 102,4 Millionen ausgelieferten Smartwatches, Fitness Uhren und Fitness Armbändern.

Apple feiert Verkaufsrekorde mit Apple Watches

Alleine Apple konnte im vierten Quartal 2016 4,6 Millionen Apple Watches verkaufen. Der Konzern konnte damit einen neuen Verkaufsrekord landen, zuvor lag dieser bei 4,1 Millionen Smartwatches. Tim Cook hatte bereits im Dezember verlauten lassen, dass das Unternehmen wohl das bisher beste Quartal feiern kann. Der Grund für den großen Erfolg im Wearbale Segment liegt im Release der Apple Watch Series 2 mit integriertem GPS. Für das Jahr 2017 vermuten einige Experten einen nochmals größeren Absatz. Durch die nächste Generation mit der Apple Watch Series 3 und einigen einhergehenden Neuerungen, scheint dies schon beinahe absehbar.

Fitbit kämpft mit übersättigtem US-Markt

Fitbit konnte im letzten Jahr die Position des Marktführers halten und mit 6,5 Millionen Geräten für das vierte Quartal 2016 und 22,5 Millionen Geräten für das gesamte Jahr 2016 die größten Absatzzahlen erzielen. Allerdings ist der Marktanteil des Unternehmens im Laufe des Jahres 2016 von knapp 27 auf 22 Prozent zurückgegangen. Der in San Francisco ansässige Konzern hat sich besonders auf den amerikanischen Wirtschaftsraum konzentriert und muss nun mit einer Übersättigung am heimischen Fitness-Tracker Markt kämpfen. Zum Ausgleich hat Fitbit global bereits weitere Märkte erschlossen, muss jedoch mit billig Anbietern konkurrieren. Die Vorstellung des Alta HR mit Herzfrequenzsensor sowie eine versprochene Fitbit Smartwatch könnten dem Unternehmen eventuell einen schöneren Start ins Frühlingsquartal bescheren.

Xiaomi bietet vor allem für China billige Tracker

Der chinesische Hersteller Xiaomi hingegen schneidet sich ein ordentliches Stück von der Wearable-Torte ab. Das Unternehmen konnte im Jahresvergleich ein Wachstum von 31 Prozent verzeichnen. Im Vergleich der vierten Quartale 2015 und 2016 sind es unglaubliche 96,2 Prozent. Damit ist Xiaomi mit 15,7 Millionen verkauften Geräten im Jahr 2016 vor Apple auf dem zweiten Platz im Wearable-Geschäft. Trotz allem bleibt das Unternehmen laut IDC größtenteils auf den chinesischen Markt beschränkt. Die extrem preiswerten Tracker Mi Band 1, Mi Band 1S und Mi Band 2 zeigen tendenziell steigende Preise durch zunehmende Funktionalität, dennoch fehlt es dem Unternehmen an Expertise und Markenbekanntheit im Vergleich zu hiesigen Anbietern.

Garmin verlegte Fokus und Samsung hat Alleinstellungsmerkmal

Viert und fünft platziert sind Garmin und Samsung. Garmin konnte den Durchschnittspreis seiner verkauften Geräte von unter 200 US-Dollarn auf 258 US-Dollar anheben. Das Unternehmen legte den Fokus auf ein hingebungsvolles Fitness-Publikum um und konnte so Nutzer von simpleren Fitness-Trackern zu sehr komplexen Multi-Sport Watches, wie der Fenix Serie bringen. Dadurch liegt das Wachstum bei soliden 5,4 Prozent im Jahresvergleich. Samsung konnte ganze 38,6 Prozent im Jahresvergleich erzielen. Ausschlaggebend dafür sind die Samsung Gear S3 Classic and Frontier. Unter den genannten Top 5 ist Samsung mit diesen zwei Wearables der einzige Anbieter mit integrierter LTE Konnektivität und somit komplett vom Smartphone unabhängig.

Wearables als Modeaccessoires gewinnen an Dynamik

Durch den Markteinstieg von weiteren Anbietern aus verschiedenen Branchen mit unterschiedlichen Stärken, werden auch für die Zukunft positive Aussichten attestiert. „Allerdings wird der Großteil des Wachstums durch Anbieter gepusht, als tatsächlich von Verbrauchern nachgefragt wird.„, sagte Jitesh Ubrani Senior Research Analyst für IDC Mobile Device Trackers. Urbani sieht ebenfalls den Trend, dass Technologien in den Hintergrund rücken könnten, wodurch mit Fitness Tracking-Funktionen ausgestattete Hybrid-Uhren und andere Modeaccessoires an Dynamik gewinnen. Unter dem Titel „Fashion“ könnten somit mehrere Wearables an einen Verbraucher verkauft werden.

IDC sieht Stabilität und Gründe für Wachstum

Auf lange Sicht ergibt sich dadurch für Anbieter ein stabileres Ökosystem und ermöglicht durch die Fülle an gesammelten Daten Tools wie Actionable Insights (= handlungsorientierte Erkenntnisse). Solche smarten Hilfsmittel hat Garmin mit seinen Connect Insights und kürzlich auch Fitbit mit seinen Sleep Insights veröffentlicht bzw. bereits vorgestellt.

Die IDC sieht den großen Erfolg für Wearables besonders in der Zunahme von Funktionen für die Gesundheit und Fitness begründet. Durch die praktische Konnektivität via integrierter SIM-Karte, werden Smartwatches immer unabhängiger vom Smartphone und erfüllen als Standalone einen Wunsch vieler Nutzer. Mit der Veröffentlichung von Android Wear 2.0 und der Vorstellung damit ausgestatteter Smartwatches wie der LG/Google, Huawei Watch 2 oder den Uhren von Casio (WSD-F20) und TAG Heuer wurde das Wearable Jahr 2017 mit frischem Wind gestartet. Auch von Swarovski soll in diesem Monat eine erste Smartwatch herauskommen. Alles in allem stehen die Chancen gut das letzte Jahr zu überbieten und neue Rekorde im Wearable Bereich zu brechen.

 

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