Vierter Satellit für Japans Quasi-Zenit-Satelliten-System

Japan arbeitet seit über einem Jahrzehnt an einem zusätzlichem Navigationssatellitensystem. Nach planmäßig verlaufenem Raketenstart kann das System einen zusätzlichen Satelliten verzeichnen und GPS-Signale noch besser ergänzen…

Japan ist es erneut gelungen einen GNSS-Satelliten (Globales Navigations-satellitensystem) des eigenen Ortungssystems in den Orbit zu bringen. Der Start der Rakete erfolgte am 10. Oktober 2017 und brachte den insgesamt vierten Satelliten des Japanischen-Ortungssystemsystems auf die geplante Umlaufbahn.

Quasi-Zenit-Satelliten-System zieht Schleifen über Japan

Japan arbeitet seit einigen Jahren an einem eigenen Ortungssystem, welches sich durch die Anordnung, Neigung und Zahl der Satelliten vom Amerikanischen GPS-System unterscheidet. Beim japanischen, sogenannten „Quasi-Zenit-Satelliten-System“ (QZSS) besitzen die Satelliten eine Bahnneigung von 43 Grad. Außerdem befinden sich alle Satelliten auf einer geosynchronen Umlaufbahn. Das heißt das die Umlaufzeit des Satellitenorbits um die Erde genau der Rotationsdauer der Erde entspricht. Die Kombination aus 43°-Bahnneigung und der geosynchronen Umlaufbahn der Satelliten werden künftig gewährleisten, dass zu jedem Zeitpunkt ein Satellit des neuen Systems über Japan sein wird.

Michibiki-Satelliten 1 bis 4 sind im Orbit

Der erste Satellit namens Michibiki [jap. = Wegleitung, Führung] startete im Jahr 2010 und wurde vom Tanegashima Space Center mit einer H-2A Trägerrakete ins All gebracht. Michibiki 2, 3 und 4 wurden ebenfalls von Tanegashima aus mit der H-2A Rakete gestartet. Das neue System soll die Berechnungsfehler der Empfangsgeräte auf wenige Zentimeter reduzieren. Da die japanischen Satelliten auch das präzisere L5-Signal senden können, wird auch der neue GPS-Chip von Broadcom höhere Genauigkeiten in Endverbrauchergeräten wie Smartphones, PNAs oder Outdoor-Navis ermöglichen.

Michibiki Satelliten senden dem GPS-System äquivalente Signale

Japan arbeitet bereits seit 2006 am QZSS, um das Satellitensystem des amerikanischen GPS zu ergänzen. Die neuen Satelliten sollen besonders die schlechte GNSS-Empfangsqualität in Häuserschluchten der großen japanischen Metropolen verbessern. Ohne QZSS liegt der zeitliche Anteil der Positionierungsverfügbarkeit bei nur 90 Prozent. Durch die Kombination von GPS-Satelliten Signalen und Michibiki’s GPS-äquivalentem Satelliten-Signal steigt diese auf 99,8 Prozent. Über dem erweiterten Gebiet von Tokio befinden sich nun 24 Stunden am Tag QZSS-Satelliten. Die Abbildung unten stellt anhand eines Ausschnitts des Stadtteils Ginza (Tokio) den zeitlichen Anteil der Positionierungsverfügbarkeit dar. Gerade in schmalen Gassen und durch Häuser abgeschatteten Bereichen haben GPS-Signale Schwierigkeiten durchzudringen. Durch das ergänzende GPS-äquivalente Signal von Michibiki dehnen sich die blauen Bereiche deutlich aus.

Quelle: http://global.jaxa.jp/ – Links: GPS / Rechts: GPS + QZSS

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