Becker transit.6 LMU im Test

Karten, Performance & Bedienung

Karten

Das Becker transit.6 LMU besitzt einen 8 GB großen internen Speicher. Auf diesem sind 47 europäische Länder vorinstalliert. Damit ein sicheres Truck- und Camper-Routing gewährleistet ist, sind zusätzlich zu den 47 europäischen Ländern auch Truck- und Camper-spezifische Straßenattribute hinterlegt. Bei einem Kartenupdate werden diese spezifischen Karteninformationen ebenfalls aktualisiert. So ist garantiert, dass schwere LKWs immer auf dem passenden Weg zum Kunden unterwegs sind. Für welche Länder die Straßenattribute hinterlegt sind, kann auf der Becker-Webseite unter der Rubrik Karten nachgelesen werden.

Das LMU im Produktnamen des Gerätes bedeutet, dass lebenslange Updates des Kartenmaterials bereits im Lieferumfang enthalten sind. Im Detail bedeutet dies, dass der Käufer bis zu drei Kartenupdates im Jahr herunterladen kann, sobald diese im Becker Content Manager verfügbar sind. Voraussetzung ist jedoch, dass das Navi spätestens 30 Tage nach Erst-Inbetriebnahme über den Content Manager registriert wird. Der Content Manager ist die zentrale Verwaltungssoftware für die Navigationsgeräte von Becker. Auf der Homepage des Herstellers steht die Anwendung zum kostenlosen Download bereit.

Optional können auch weitere Länder auf dem Becker transit.6 LMU installiert werden. Zusätzliche Länderkarten sind allerdings nur gegen Aufpreis erhältlich, so kostet die Karte der USA und Kanada zum Beispiel 99,95 EUR. Sollte man nur einen USA-Trip planen, kann der Kunde diese Karte auch mieten. Die Kosten belaufen sich dann auf 49,95 EUR. In diesem Fall steht die Karte für die Dauer von einem Monat auf dem Gerät zur Verfügung. Es sei aber dazu gesagt, dass bei dieser Karte keine spezifischen Straßenattribute für LKW oder Wohnmobile hinterlegt sind.

Zum lebenslangen Kartenupdate geben wir noch einen Hinweis: Im Content Manager muss unter der Rubrik „Katalog“ das LMU in den Warenkorb gelegt werden, um es so kostenlos zu bestellen. Erst dann wird es aktiviert.

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Performance

Wie aus anderen Becker-Modellen bekannt, hat auch das Becker transit.6 LMU einen 800-MHz-Prozessor spendiert bekommen. Berührt man das kapazitive Echtglas-Display, werden Eingabebefehle direkt ohne Wartezeit und Ruckeln umgesetzt. Auch der Wechsel zwischen den Menüeinstellungen ist sehr flüssig. Befindet man sich in der Kartenübersicht, kann man wie vom Smartphone gewohnt, durch Zu- und Auseinanderbewegen von zwei Fingern, die Kartenübersicht vergrößern oder verkleinern.

Angetan waren wir bei vergangenen Geräten der Becker Transit-Serie von der guten Performance beim Berechnen verschiedener Routen mit unterschiedlichen Längen. Auch das Becker transit.6 LMU musste sich unseren Standardrouten stellen. Hierbei handelt es sich um Routen die knapp 100 km lang sind, um Tagesrouten von ca. 650 km, die eine Tagesschichtzeit von 9 Std. darstellen und Routen mit mehreren Zwischenzielen, die über 1000 km hinausgehen.

1. Route kürzer als 100 km

Die Testroute Oberhausen – Köln (72 km) wurde in 1,89 Sek. berechnet (Hinweis: die Leverkusener Brücke ist für LKW gesperrt, dass TMC erkannte das sofort und die Route wurde sofort geändert, was nochmals 1,5 Sekunden in Anspruch nahm).

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2. Route ca. 650 km

Für die Route Münster – München (632 km) braucht das Becker transit.6 LMU 8,27 Sekunden.

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3. Route länger als 1000 km mit Zwischenzielen

Unsere standardisierte Teststrecke musste auch das Becker transit.6 LMU berechnen. Zum Zeitpunkt der Berechnung wurden über Link2Live 638 TMC-Events gemeldet. Vom Startpunkt München ging es über Stuttgart, Düsseldorf, Hannover, Hamburg, Berlin nach Dresden. Bedingt durch die vielen TMC-Events dauerte die Berechnung 34,13 Sekunden. Ein eher durchschnittlicher Wert. Da waren die Vorgänger Becker Transit 70 LMU (24,5 Sekunden) und das Einsteigermodell Becker transit.5 LMU (23,1 Sekunden) um einige Sekunden schneller.

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Das bei der Berechnung der Routen relativ viel Zeit in Anspruch genommen wird, liegt unter anderem auch daran, dass bei den Transit-Modellen die LKW spezifischen Informationen mit in die Routenberechnung einfließen. Diese Informationen bestehen z.B. aus Fahrzeughöhe, -breite und -gewicht, sowie Angaben zu Gefahrenstoffen. Passen die im Profil hinterlegten Informationen nicht mit denen auf der Route zusammen, wird vom Gerät eine Liste mit den Beschränkungen angezeigt. Erst wenn der Fahrer diese mit einem Klick auf „Fortsetzen“ bestätigt, wird die Route weiter berechnet.

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Zum Vergleich haben wird das Becker transit.6 LMU unsere Standard-Route im PKW Modus berechnen lassen. Hier benötigte das Gerät sehr gute 8,31 Sekunden.

Auch im aktuellen Top-Gerät der Firma Becker werkelt ein 800-MHz-Prozessor, welcher für die Performance des Gerätes verantwortlich ist. Dieser hatte bei hohen TMC-Aufkommen viel zu tun, denn zu Stoßzeiten im Berufsverkehr meldete das Gerät über Link2Live bis zu 1550 Live-TMC-Events. Im Vergleich meldete das normale HQ TMC zur selben Zeit im Berufsverkehr um die 100 TMC-Events. Bedingt durch die hohe Anzahl der TMC-Ereignisse über Link2Live leidet die Performance des Gerätes. Das machte sich z.B. beim Klicken durch das Einstellungsmenü bemerkbar.

Wir testeten auch die Zeit, die das Gerät benötigt, bis es morgens bei Fahrtantritt betriebsbereit ist. Für einen kompletten Neustart, bis die Benutzeroberfläche sichtbar ist, benötigt das Navi 24 Sekunden. Weitere 8 – 15 Sekunden vergehen, bis das Satellitensignal vollständig empfangen wird (Sat Fix). Wurde das Gerät allerdings nur in den Standby-Modus versetzt und dann durch Einschalten der Zündung aufgeweckt, vergehen nur etwa 5 Sekunden, bis mit der Navigation begonnen werden kann.

Das Durchhaltevermögen des Akkus betrug bei aktiver Route, voller Displayhelligkeit, Bluetooth und aktiver WiFi-Verbindung 1 Stunde und 10 Minuten. Für den Betrieb abseits einer Stromquelle eignet sich das Becker transit.6 LMU jedoch ohnehin nicht.

Fazit Performance

Wir stellten im Testverlauf fest, dass die Performance nicht zu jeder Zeit auf höchstem Niveau war. Immer dann, wenn Link2Live zu Stoßzeiten des Berufsverkehrs Live-TMC-Ereignisse jenseits der 1200 Events empfängt, ist ein flüssiges Bedienen des Gerätes nicht gewährleistet. Da die Performance genau zu diesen Zeitpunkten nachgelassen hat, vermuten wir einen Zusammenhang mit den Live TMC-Ereignissen. Dieser Umstand wurde durch ein Update verbessert. Mehr dazu im Abschnitt der Link2Live-Dienste.

Bedienung

Auch das Becker transit.6 LMU besitzt wie schon das Einsteigermodell Becker transit.5 LMU die sogenannte „Bulls Eye“-Menüansicht. Wird das Gerät eingeschaltet, bekommt der Käufer das Hauptmenü mit einem achteckigen Fenster, durch das er einen Blick auf die Karte werfen kann, zu Gesicht. Im Gegensatz zum Becker transit.5 LMU ist beim Becker transit.6 LMU ein Button oben links im Hauptmenü hinzugekommen. Ein Klick darauf aktiviert die Becker OneShot Pro Sprachsteuerung.

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Die Becker OneShot Pro Sprachsteuerung ist für mehrere Sprachen verfügbar (Belgien, Deutschland, Frankreich, Großbritannien und Nordirland, Italien, Liechtenstein, Luxemburg, Niederlande, Österreich, Tschechische Republik, Schweiz und Spanien). Für eine zuverlässige Erkennung der eingesprochenen Befehle sollten störende Nebengeräusche wie laute Fahrgeräusche oder ein eingeschaltetes Radio vermieden werden. Wird hingegen im Stand vor Fahrtantritt eine Spracheingabe gesprochen, wird so gut wie immer die richtige Adresse angeboten. In den seltensten Fällen muss händisch nachgeholfen werden.

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Das Hauptmenü selber ist von der Struktur her nicht anders aufgebaut, als es von anderen Becker-Modellen bekannt ist. Die restlichen sieben Buttons des Hauptmenüs führen den Kunden in die verschiedensten Einstellungen, die einfach zu verstehen sind, wodurch sich der Anwender schnell zurecht findet. Eingabebefehle bei der Adress-Suche können auch über die Tastatur anstatt der Becker OneShot Pro Sprachsteuerung getätigt werden. Der Anwender kann im Menü die ABC- oder die Qwertz-Tastatur auswählen.

Das kapazitive Echtglasdisplay reagiert sehr genau auf Eingabebefehle. Wie von einem Smartphone gewohnt, reicht z.B. ein Streichen über das Display, um die Karte nach oben oder unten oder von links nach rechts zu bewegen. Der Anwender kann auch durch ein Zusammenziehen oder Spreizen der Finger in der Übersichtkarte hinein- oder herauszoomen. Auch das Scrollen im Menü kann als Alternative zu den angebotenen Pfeiltasten durch Rauf- oder Runterziehen mit dem Finger geschehen.

Wie schon beim Becker transit.5 LMU ist auch beim größeren 6,2-Zoll-Becker-transit.6-LMU die „Zurück-Taste“ als Hardware-Taste links unten im Gehäuse eingelassen. Die Funktionsweise ist die gleiche geblieben. Einmal Drücken und man geht im Menü einen Schritt zurück, wird die Taste länger gehalten, gelangt man direkt ins Hauptmenü.

Um die Bedienung noch komfortabler zu machen, wäre eine Kompatibilität zur Becker-Fernbedienung wünschenswert. Leider ist diese nicht für das Becker transit.6 LMU vorgesehen.

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