Vergleich Navilock BT-318 – Royaltek RBT 1000 – Falcom Navi1

Auswertung Positionsgenauigkeit

Testbedingungen

Vergleich Navilock BT-318 - Royaltek RBT 1000 - Falcom Navi1 - Testbedingungen - 1

Ich habe mich entschieden, für die Vergleichs-Logfiles einen vierten Empfänger dazu zunehmen, die RBT 3000. Von diesem Empfänger, den ich ebenfalls schon getestet habe, kenne ich die gute Empfangsqualität, und es hat mich speziell interessiert, ob die deutlich kleinere RBT 1000 hier mithalten kann.

Für die Aufzeichnung der Logfiles verwendetet ich diverse iPAQ’s (2210, 5550, 3970) für die BT-318, die Falcom Navi1 und die RBT 1000, die RBT 3000 konnte dank des integrierten Dataloggers ihr Logfile intern aufzeichnen. Als Log-Tools dienten VisualGPSCe und TomTom GPS.

Für die Testfahrten wurde die bekannte Prozedur eingehalten: Die Empfänger wurden am Armaturenbrett platziert und die Position aller vier Mäuse alle 10 Minuten getauscht, um Einflüsse der Platzierung zu eliminieren. Die Teststrecke ging über 25 km und bietet alle Bedingungen wie Autobahn, Wald, Stadtdurchfahrt mit schlechter Sat-Sicht, Tunnel, usw. Die Testbedingungen waren mit 9 Sats in View zu dieser Zeit gut.

Hervorragende Dienste leistete mir speziell für die Auswertung der Positionsgenauigkeit wieder mal GPSTrack von nSonic, einem Mitglied des Forums. Mich begeistert es immer wieder, wieviel Arbeit und Zeit einem dieses Tool abnimmt. Wer sich grundsätzlich für die Auswertung von Tracks und Logfiles interessiert, dem sei diese Software wärmstens empfohlen.



Auswertung Positionsgenauigkeit Teil 1

Die Screenshots zeigen verschiedene Passagen, in denen freies Gelände mit Wald abwechselt. Im Wald liegt natürlich definitiv eine gewisse Dämpfung des Signals vor.

Ausgehend von der Erfahrung, die ich vor einiger Zeit mit einer auf Xtrack2 geflashten Fortuna Clipon machen konnte – siehe Kurzbericht X-Track 2 – Delay oder nicht ? , sowie einem auf Xtrack1 basierenden SD-GPS, interessierte mich hier ganz speziell das Verhalten der Falcom Navi1, ebenfalls ein XTrack2-Empfänger.

Im Bild unten zeigen die Tracks für freies Feld keine Überraschungen. Sie liegen für alle 4 Empfänger so genau aufeinander, dass nur der oberste hellblaue (RBT 3000) zu erkennen ist.

Auch die Sats in Use sind an dieser Stelle für alle Mäuse mit 4-7 guter Durchnitt.

Vergleich Navilock BT-318 - Royaltek RBT 1000 - Falcom Navi1 - Auswertung Positionsgenauigkeit Teil 1 - 1


Auswertung Positionsgenauigkeit Teil 2

Es wird interessant! Beim Erreichen des Waldes lassen sich die klassischen Empfänger BT-318, RBT1000 und RBT 3000 trotz Signaldämpfung nicht aus der Ruhe bringen, der Track liegt mehr oder weniger exakt auf der Strasse. Anders die Falcom Navi1, sie „fliegt“ stellenweise förmlich aus der Kurve. Und das, obwohl sie, wie man im oberen Bild-Abschnitt sieht, mit deutlich mehr Sats in Use arbeitet als die anderen Mäuse.

Vergleich Navilock BT-318 - Royaltek RBT 1000 - Falcom Navi1 - Auswertung Positionsgenauigkeit Teil 2 - 1


Auswertung Positionsgenauigkeit Teil 3

Dieses Bild zeigt einen der wenigen Fälle, wo sich auch die RBT 1000 einen Ausrutscher erlaubt. Der Grund ist hier aber ein anderer als bei der Falcom Navi1, die Royaltek-Maus hat an dieser Stelle mit dem Problem zu kämpfen, daß sie weniger Sats in Use zur Verfügung hat, zwischen 3 und 5. Der Track der Falcom Navi1 findet dagegen nach der Kurve recht schnell auf die Strasse zurück.

Vergleich Navilock BT-318 - Royaltek RBT 1000 - Falcom Navi1 - Auswertung Positionsgenauigkeit Teil 3 - 1


Auswertung Positionsgenauigkeit Teil 4

Alles wieder im Lot! Sobald der Waldrand erreicht ist und zumindest ein Teil der Satelliten ungedämpfte Signale liefert, liegen die Tracks aller Mäuse perfekt auf der Strasse.

Vergleich Navilock BT-318 - Royaltek RBT 1000 - Falcom Navi1 - Auswertung Positionsgenauigkeit Teil 4 - 1


Fazit Positionsgenauigkeit, Delay

Für mich steht fest, daß der XTrack-Modus – auch XTrack2 – zu früh einsetzt!
Die vorangegangenen Bilder zeigen, daß die Falcom Navi1 relativ ungenau wird, sobald alle Signale gedämpft sind (wie es im Wald in der Regel der Fall ist). Dieses Verhalten ist mir aber auch mit der Fortuna Clipon (XTrack2) und deutlich stärker mit einem Matsuhita SD-GPS (XTrack1) aufgefallen.
Dabei muss betont werden, dass die klassischen Empfänger ohne Xtrack2 an diesen Stellen zwar mit weniger Sats in Use arbeiten, aber keinen Sat-Verlust haben und mit dem Track genauer liegen.

Sinngemäß lässt sich diese Aussage auch auf ein Delay übertragen. Dort, wo der Track des XTrack-Empfänges abweicht, kann mit GPSLog auch eine Zeitverzögerung von 2-4 Sekunden festgestellt werden.

Der XTrack-Modus müsste aus diesen Gründen nach meinem Verständnis später einsetzen, und zwar erst dann, wenn wirklich Sat-Abriss droht!

Ich will an dieser Stelle aber bewusst darauf hinweisen, daß diese Tatsachen für die KFZ-Navigation in 95% aller Fälle keine Rolle spielen. Meisst gibt es in Wäldern keine Kreuzungen. In Häuserschluchten, wo in der Regel ein Teil der Satelliten ungedämpft empfangen werden kann, ist dieses XTrack-Verhalten kaum feststellbar.

Im Outdooreinsatz, wo man sich häufig in Wäldern bewegt, würde ich aber aus diesem Grund eher ein klassisches GPS ohne XTrack bevorzugen, und erst auf XTrack zurückgreifen, wenn „normale“ GPS versagen!

Betrachtet man die vier kompletten Tracks einfach mal anhand ihrer Präzision zur Strasse, ergibt sich doch eine eindeutige Rangfolge:

1) BT-318 (und RBT 3000)
2) RBT 1000
3) Falcom Navi1

Die BT-318 hat neben der RBT 3000 über den Gesamttrack gesehen die beste Genauigkeit. Dies gilt nicht nur für den oben angeführten Track, es gibt viele weitere, die das Beispiel belegen.
Bei der RBT 1000 könnte die kleine Bauweise mit dafür verantwortlich sein, dass es vereinzelt zu leichten Ausrutschern kommt.
Bei der Falcom Navi1 ist meiner Meinung nach der XTrack-Modus für die etwas häufigeren Abweichungen verantwortlich. Bei zumindest teilweise freier Sicht gibt es diese Abweichungen auch bei der Falcom nicht!


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