Teasi One4 im Kurztest

Das neue Teasi One4 ist etwas schneller als sein Vorgänger und präsentiert sich als preiswertes, praktisches Outdoor-Navi – bringt aber keine entscheidenden Vorteile im Vergleich zu den bisherigen Modellen

 

Unterscheidbar durch das Schildkröten-Logo: Teasi One4 (links) und Teasi One3 eXtend (rechts)

 

Nun ist es da, das neue Teasi One4, über seine Spezifikationen hatten wir bereits hier  berichtet. Wir haben es einem ersten Kurztest unterworfen, im direkten Vergleich mit seinem Vorgänger Teasi One3 eXtend. In der Tat gleichen sich die beiden Modelle äußerlich wie ein Ei dem anderen – bis auf die Tahuna-Schildkröte, die den Platz des Teasi-Schriftzuges eingenommen hat. Auch die Software ist gleich – beide laufen aktuell mit der Tahuna Castor-Version. Bleiben die Unterschiede in der Hardware: Das Teasi One4 hat einen schnelleren 800 Mhz-Prozessor und mehr Arbeitsspeicher (256 MB bei 8 GB RAM).

Als Testmuster erhielten wir das Teasi One4 im Bundle mit dem „TAHUNA Connect“-Herzfrequenzgurt – nur in dieser Kombination ist das neue Teasi derzeit für 199,- Euro erhältlich. Später soll der VK des Einzelgerätes bei 169,90 Euro liegen – also im gewohnten Teasi One-Spektrum.

Das Display des Teasi One4 (rechts) erscheint etwas bläulicher als das des Teasi One3 eXtend (links)

Einschalten, losfahren

Sehr erfreulich für Technik-Muffel: Das Teasi One4 wird betriebsbereit mit der aktuellen Software „Tahuna Castor“ geliefert, auch Karten von 47 europäischen Ländern sind wie gewohnt vorinstalliert. Also auspacken, einschalten, losfahren.

Im Detail durchdacht: Das mitgelieferte Zubehör umfasst u.a. eine Ersatzschraube für die Halteschale und eine Gummiunterlage mit Klebepunkt zur besseren Anbringung

 

Die Bedienung an kalten Wintertagen ist auch mit Handschuhen kein Problem, weil das Gerät einen druckempfindlichen und keinen kapazitiven Touchscreen besitzt. Die Wischbewegungen und das Fingertippen dürfen nicht zu schnell erfolgen und erfordern leichten Druck, aber dann zeigt sich das Teasi willig und führt alle Menüeingaben zuverlässig aus. Software-Abstürze haben wir nicht erlebt.

Gute Streckendokumentation

Beide Testgeräte zeichnen ihre Strecken erfreulich genau auf und ermitteln fast identische Höhenmeter (ohne vorherige Kalibrierung). Die Kartenseite dreht sich zwar im Stand etwas, aber während der Fahrt und selbst beim langsamen Gehen richtet sie sich konstant und ruhig in Fahrtrichtung aus.

Höhenaufzeichnung von Teasi One4 (rot) und Teasi One3 eXtend (grün): präzise und kaum Abweichungen

Bluetooth-Gurt funktioniert problemlos

Der Bluetooth-Herzfrequenzgurt ist schnell montiert: Funkmodul auf den Brustgurt stecken, Gurtweite auf den eigenen Brustgurt einstellen, fertig. Sogar eine Ersatzbatterie liegt bei. Über die Einstellungen im Teasi wird dann der Sensor gekoppelt, das läuft problemlos. Wer die Fitness-Einstellungen nutzen will, sollte sein Profil entsprechend einstellen (Alter, Größe, Gewicht etc.).

Der Bluetooth-Gurt sitzt auch nach zwei Stunden noch angenehm auf der Haut und übermittelt die Herzfrequenz-Daten präzise an das Teasi. Im Vergleich zu einem Garmin-Gurt ergeben sich kaum Unterschiede. Bewegt man sich mit dem Gurt aus der Bluetooth-Reichweite des Teasi, erfolgt eine entsprechende Meldung – nähert man sich wieder, koppeln sich die beiden Geräte automatisch miteinander.

In praller Sonne geht nichts mehr – hier bringt das Display des neuen Teasi One4 (rechts) auch keine Verbesserung im Vergleich zum Teasi One3 eXtend (links)

Was bringt der neue Teasi-„Motor“?

Das Teasi One4 startet deutlich schneller, statt 38 Sekunden wie beim Teasi One3 eXtend braucht es nur noch 26 Sekunden. Aber auch mit den alten Werten kann man gut leben.

Unsere Hoffnung, dass die Kartenfläche wesentlich schneller bewegt werden kann, hat sich leider nicht erfüllt. Noch immer ruckelt die Karte deutlich beim Verschieben mit dem Finger, und das Zoomen braucht seine Zeit.

Identische Software bei Teasi One3 und Teasi One4

Der Entwurf einer Strecke mit der „Draw my Route“-Funktion (also das Zeichnen einer Tour mit dem Finger auf dem Touchscreen) bleibt fummelig und unbefriedigend. Hier zeigt beispielsweise der Sigma Rox 12.0, dessen Software ebenfalls aus dem Hause GPS-Tuner stammt, wie flüssig dies gehen kann. Aber auch hier muss man sich fragen: Braucht man diese Funktion tatsächlich?

Die Routenberechnung von A nach B hingegen zeigt wirklich deutliche Unterschiede zwischen dem neuen und dem alten Teasi. Eine Streckenberechnung von 92 km führt das Teasi One4 in 28 Sekunden durch, während des Teasi One3 66 Sekunden benötigt. Doch wieder fragen wir uns: ist das so entscheidend? Derart lange Strecken sollte man am besten am PC planen (dafür gibt es bekanntlich das Tahuna-Tool) und dann auf das Teasi übertragen.

 

Energieverbrauch hat nicht zugenommen

Die gute Nachricht: Wir haben keine Anzeichen bemerkt, dass der stärkere Prozessor auch wesentlich mehr Energie frisst. Für das alte wie neue Teasi gilt: Hintergrundbeleuchtung reduzieren, denn bei maximaler Helligkeit und Dauerbeleuchtung reicht der Akku bei kalten Außentemperaturen nur für knapp vier Stunden. Doch diese permanente Strahlkraft braucht man eigentlich nur selten. An dunklen Tagen wie bei unseren Tests reicht schon die minimale Hintergrundbeleuchtung aus, und damit werden nach einer Stunde kombinierter Rad- und Joggingtour gerade einmal zehn Prozent verbraucht. Die angegebenen 12 Stunden Akkulaufzeit könnten bei optimalen Bedingungen (Display nur sporadisch eingeschaltet) also knapp erreicht werden.

Sehr hilfreich: Wer sich in die Tahuna-Welt einarbeiten will, kann dies jetzt mithilfe von verschiedenen YouTube-Videos tun – bei YouTube einfach unter „TAHUNA GPS“ suchen.

 

Unser Fazit:

Mit dem Teasi One4 haben wir jetzt das ausgereifteste und leistungsfähigste Teasi-Modell vor uns. Andererseits erweisen sich die praktischen Unterschiede zum Vorgänger Teasi One3 eXtend als so gering, dass sich ein Umstieg kaum lohnt.

Grundsätzlich ist das neueste Teasi-Modell ein durchaus empfehlenswertes, preiswertes Outdoor-GPS-Gerät mit allen Funktionen, die man für Tages- und Wochenendtouren benötigt.

Für den Nachfolger Teasi One 5 (oder Tahuna 1, wie auch immer es heißen mag) wünschen wir uns vor allem eine deutliche Verbesserung der Software (zum Beispiel eine dauerhafte Vollansicht der Kartenseite ohne weitere Schaltflächen, bessere Wegpunkt-Funktionen, Koordinateneingabe in mehr als einem Format) und der Hardware (z.B. Befestigungsöffnungen für die Fahrradhalterung direkt in den Gehäuseboden integriert statt über eine anschraubbare Schale). Klasse wäre auch eine erweiterte Nutzung der Bluetooth-Funktionen zur direkten Datenübertragung zwischen Laptop, Smartphone und Teasi. Und vor allem ein sonnenlichttauglicher Bildschirm, wenn das für diesen Preis machbar wäre.

3 Kommentare zu “Teasi One4 im Kurztest

  1. Danke für die Infos zum neuen Gerät.
    Da ich noch das alte Teasi One habe (die erste Generation), wäre es mal interessant zu wissen, wie es sich im Vergleich zum neusten Gerät verhält?
    Im Bericht ist nur der Vergleich zu der Vorgängerversion dargestellt worden.

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