Garmin präsentiert ersten eigenen Tauchcomputer: Descent MK1

Ab Ende des Jahres gibt es erstmalig einen Tauchcomputer von Garmin namens Descent MK1. Die Kombination aus vielfältigen Funktionen speziell für Taucher und der bekannten Fenix 5X dürfte für Furore auf dem Taucher-Markt sorgen…

Garmin hat den ersten hauseigenen Tauchcomputer namens Descent MK1 vorstellt. Der Computer basiert größtenteils auf den Fenix 5X Multisport-Uhren, hat aber für den Tauchsport essentielle Funktionen und Standards hinzugewonnen. So viel vorab: Es ist ein schlankes Multitalent was so manch anderen Tauchcomputer künftig alt und grau dastehen lassen könnte.

Bis in 100 Meter Tiefe Wasserdicht und dabei gut ablesbar

Neben den Gemeinsamkeiten zu Garmin’s Fenix 5X kommen wir zunächst zu den Besonderheiten der Descent MK1: Das Gehäuse der Tauchuhr ist so konzipiert, dass es einer Wassertiefe von bis zu 100 Metern Tiefe trotzt. Die Uhr wurde dementsprechend auch in dieser Tiefe getestet und hat den 10 ATM (10 Bar) Test bestanden. Garmin hat es außerdem geschafft die Uhr für eine Genauigkeitsklasse (für Tiefenmesser und kombinierte Tiefen- und Zeitmessgeräte) nach DIN Norm EN 13319 zertifizieren zu lassen. Um die Wasserdichte definitiv gewährleisten zu können, hat Garmin erneut die Ladeklemme der Fenix 3 verbaut. Zu den Sensoren kam ein Tiefensensor hinzu, um die Tiefe unter Wasser messen zu können. Für eine besonders gute Ablesbarkeit wurde ein 1,2 Zoll transflektiver MIP-Display (Memory in Pixel) mit einer Auflösung von 240 x 240 Pixeln eingearbeitet. Der Clou beim Tauchen ist die zusätzliche, sich an die Umgebungs-Lichtverhältnisse anpassende Hintergrundbeleuchtung.

Garmin Descent MK1 mit Lünette aus Edelstahl und Silikonarmband

Besonders robuste Materialien sollen die Uhr lange erhalten

Damit Höhlentaucher nicht ständig Angst haben müssen ihre teure Uhr zu zerkratzen, wurde auf besonders robustes Material geachtet. So besteht die Displayabdeckung aus Saphirglas, die Lünette ist aus Edelstahl (Basic-Modell) oder Titanium (Edel-Modell) gefertigt und mit einer DLC-Beschichtung (Diamond Like Carbon) versehen. Die letztgenannte DLC Beschichtung wurde ursprünglich vom russischen Militär entwickelt, um Rotorblätter von Helikoptern resistent gegen Kratzer und Abrieb zu machen. Die Uhr wird mit drei unterschiedlich langen Armbändern aus Silikon geliefert. Bei der edlen Ausführung gibt es neben diesen auch noch ein Titanarmband, welches die Uhr insgesamt jedoch schwerer macht (Titanlünette + Titanarmband = 145 Gramm).

Garmin Descent MK1 mit Taucharten, Kartenanzeige und Datenfeldern

Taucher spezifische Software-Veränderungen

Neben den Fenix 5X typischen Multi-Sport Funktionen wurden verschiedene Tauch-Modi hinzugefügt. Diese setzten sich aus fünf verschiedenen Taucharten zusammen: Single-Gas und Multi-Gas sind für das Tauchen mit Ausrüstung und einem oder mehreren Gasen. Gauge ist für normales Tauchen ohne Ausrüstung. Der Modus Apnoetauchen bezieht sich auf Taucher die ohne Ausrüstung besonders lange die Luft unter Wasser anhalten und Apnoe Jagd ist für Apnoetauchende die mit der Harpune auf Fischjagd abtauchen. Das Tauchinterface wurde in der Menüführung besonders einfach gehalten und für den Tauchsport optimiert. Außerdem kann der Konservatismus über die Stufen Hoch, Mittel und Gering individuell konfiguriert werden.

Tauchgangplaner und automatischer Start des Tauchmodus

Jeder Taucher kann sich verschiedene Alarme setzen. Wird eine bestimmte Tiefe oder Zeit erreicht, sendet die Uhr akustische und haptische Signale durch Pieptöne und Vibrationen. Tauchgänge können direkt auf der Descent MK1 geplant werden. Dabei besteht die Möglichkeit auch für die Zukunft zu planen und abzuspeichern. Hat die Descent MK1 ein GPS-Signal kann man direkt ins Wasser. Damit beim Tauchgang nicht zu viele Tasten gedrückt werden müssen, läuft nach dem eintauchen beinahe alles automatisch ab: Der GPS-Empfänger schaltet sich ab, die Koordinaten der Eintauchstelle werden gespeichert und der Tauchmodus startet. Die Uhr befindet sich nun in einem beinahe unveränderlichen Zustand. Lediglich zwischen drei Datenseiten kann gewechselt werden. Erst nach dem Auftauchen berechnet der GPS-Sensor erneut eine Position und speichert diese. Der Tauchmodus wird hierdurch beendet.

 

Garmin Descent MK1 mit Lünette und Armband aus Titan

Verschiedene Datenfenster und Dekompressionspläne

Die Taucher spezifischen Datenfenster setzen sich wie folgt zusammen:

  • Seite 1: Tauchzeit, Tiefe, Wassertemperatur, Sink-/ Steiggeschwindigkeit, Maximale Tiefe, Durchschnittliche Tiefe
  • Seite 2: Kompasskurs, Himmelsrichtung, Tiefe, Wassertemperatur, Tauchzeit
  • Seite 3: Herzfrequenz, Herzfrequenzzone (Farbe), Uhrzeit, Wassertemperatur, Tiefe, Ladestand, Tauchzeit

Außerdem gibt es Dekompressionspläne. Hierbei können verschiedene Gase und deren prozentuale Zusammensetzung eingegeben werden. Der anschließenden Berechnung der Pläne liegt der Bühlmann ZHL-16c Algorithmus zu Grunde. Werden Gase verwendet ergeben sich beim Tauchgang weitere Datenfelder wie PO2, N2 oder Gasgemisch.

Watchface der Descent MK1

Multitalent mit Alltags-Charakter?

Neben all den Neuerungen verfügt die Descent MK1 auch über alle bisher von der Fenix 5X bekannten Sensoren, wie bspw. dem barometrischen Höhenmesser, dem Kompass oder dem Thermometer. Auch Smart Funktionen wie Wetter, Musik, Kalender, Connect IQ und Smart Notifications sind integriert. Durch Aktivitätenfunktionen wie Schrittzähler, Inaktivitätsanzeige, Automatisches Ziel, Kalorien und Schlafüberwachung kann die Descent MK1 auch zum alltäglichen Fitness- und Gesundheitsbegleiter für den Nutzer werden. Für Taucher ist die Descent MK1 hierdurch einzigartig, da konkurrierende Tauchcomputer kaum als Alltagsbegleiter taugen. Doch es hört nicht auf, denn Garmin hat alle weiteren Funktionen der Fenix 5X ebenfalls integriert. Dazu zählen alle Multisport-, Trainings-, Planungs-, Analyse-, Herzfrequenz-, Lauf-, Golf-, Outdoor-/Freizeit-, Radfahr- und Schwimmfunktionen sowie die Kartendarstellung.

Garmin Connect App mit speziellen Datenfeldern für Taucher

Preis und Verfügbarkeit

Die Garmin Descent MK1 soll ab dem 4. Quartal 2017 verfügbar sein. Das  Basic-Modell Silber mit Saphirglas und schwarzem Armband kostet 999,99 Euro und die Edel-Variante Grau mit Saphirglas und DLC-Titanium-Armband kostet 1499,99 Euro. Die Tauchuhr hat zwar einen stattlichen Preis, bietet aber weitaus mehr Funktionen als herkömmliche Tauchcomputer. Die Funktionalität des Descent MK1 ist so umfangreich, da Garmin das gesammelte Know-How aus unterschiedlichsten Bereichen wie Hardware, Design, Benutzererlebnis, Navigation, Fitness und Konnektivität in diesem Gerät vereint.

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Ein Kommentar zu “Garmin präsentiert ersten eigenen Tauchcomputer: Descent MK1

  1. Ein super Tauchcomputer, mit dem man ganz entspannt in den Urlaub fliegen kann und tauchen gehen kann. Kann Nitrox und sogar Trimix. Also alles, was ein echter Tauchcomputer auch kann.

    Im Kaltwasser ist diese Sportuhr aber einfach zu klein, um sie mit Handschuhen anständig während des Tauchgangs bedienen zu können. Aber das ist ein Problem aller kompakten Tauchcomputer.

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