Garmin Oregon 650t Leser-Test

Garmin Oregon 650t Leser-Test von Gert M.

Inhaltsverzeichnis

Leser-Test von Daniel S. zum Garmin Oregon 650t

Dieser Bericht enthält Erfahrungen unserer Leser, die nicht mit der Meinung der Redaktion oder des Betreibers übereinstimmen müssen. Den Testbericht zum Oregon 650t der Redaktion gibt es hier.

Ich nutze seit 2009 Garmin-Geräte zum Geocachen, zuerst das Oregon 400t, später das Oregon 550 ohne t. Der Nachfolger des 550 sollte Einiges besser können als das jetzige Modell. – helleres Display – bessere Ablesbarkeit (vor Allem im Auto) – endlich eine praxisgerechte Umsetzung von paperless caching – im Gerät ladbare Akkus – eine Kamera, die wenigstens für Notfälle tauglich ist – Verfügbarkeit einer Autohalterung mit Saugnapf – bessere Anzeige der Namen von Geocaches in der Liste als beim 550. Beispiel: Cache „Ouddorp en omgeving – januari“ wird beim 550 nur als „Ouddorp en omg“ angezeigt, so daß der schnelle Überblick über die anderen Bestandteile einer Serie fehlt und alle Einträge in der Liste geöffnet werden mußten, um den kompletten Cache-Namen lesen zu können.

Lieferumfang

Datenkabel – Ladestecker mit Adapterstecker für England – Karabinerhalterung – Akkupack (proprietärer Halter) – Gerät – Handbuch – Schnellstart-Anleitung – micro SD-Karte 4 GB.

Wertung: 3/5

Hardware

Der sichtbarste Unterschied ist das plan eingebaute Display, was der Bedienlogik des kapazitiven Displays geschuldet ist. Verkäufern von Schutzfolie eröffnet sich hier ein neuer Markt, da anders als früher hier recht schnell Kratzer drohen. Im Vergleich zum 550 ist es etwas breiter geworden, der „Faustkeil-Effekt“ des Vorgängers verliert sich so etwas. Legt man das 650t auf die Rückseite, um es auf dem Tisch zu bedienen, so wackelt es sehr stark, Fehlbedienungen können auftreten. Da der USB-Anschluß nach hinten (sic!) ausgeführt wurde läßt sich das Gerät nicht mehr in einer Standard-Klemmbackenhalterung (z.B. auf einer Richter-Platte)mit Strom versorgen. Dies erscheint mir als Nachteil für den Betrieb im Auto. Es kommt Mini-USB zum Einsatz, Micro-USB wäre in Zeiten von allgegenwärtigen Smartphones angenehmer, weil so ein zusätzliches Kabel zu Hause bleiben könnte.

Wertung Hardware (Display): 4/5
Wertung Hardware (Gehäuse): 2/5
Wertung Hardware (Akkulaufzeit): 3/5

Geschwindigkeit

Das Outdoor-Gerät ist völlig ausreichend schnell in Bedienung und Reaktion. Im Vergleich zum 550 sind lästige Gedenksekunden verschwunden. Der Wechsel von Hochkant auf Querformat ist etwas behäbig und ruckelig animiert. Hier kann sich das Gerät nicht mit Mitteklasse-Smartphones von 2013 messen. Das Menü ist sehr fix zu bedienen, der Kartenaufbau beim Zoomen oder Verschieben ist angenehm schnell.

Wie lange benötigt das Gerät nach einem Neustart bis zur Anzeige des Hauptmenüs? 20 Sekunden

Wie lange benötigt das Gerät für eine Berechnung der Route München (Hbf) – Stuttgart (Hbf) – Düsseldorf (Hbf) – Hannover (Hbf) – Hamburg (Hbf) – Berlin (Hbf) – Dresden (Hbf)? 1000 Sekunden

Wertung Geschwindigkeit (Startzeit): 3/5
Wertung Geschwindigkeit (Routenberechnung): 3/5
Wertung Geschwindigkeit (Kartenaufbau): 5/5
Wertung Geschwindigkeit (Menüaufbau): 5/5

Bedienung

Die Eingabe von Zielen (Geocaches) und Koordinaten ist recht komfortabel und folgt der Garmin-Logik. Sehr erfreulich finde ich, dass der Punkt „Koordinaten“ nun endlich weiter in der Auswahlliste nach oben gerutscht ist und somit direkt unter „Geocaches“ steht. Kleine Änderung, großer Komfortgewinn. Was sich leider nicht geändert hat, ist die Anzeige der Geocache-Namen. Häufig suche ich Cache-Serien mit Namen wie „YX-stad per fiets, Tour 1 #23“. Sowohl beim alten 550 als auch beim aktuellen Gerät wird folgendes angezeigt: „XY-stad per fiets“, wenn man Pech hat, dann 20+ Einträge in der Liste, meistens ja auch nach Entfernung sortiert. So muss ich immer noch JEDEN Eintrag aufrufen und komme in die Kartenansicht. Dort sehe ich weiterhin den abgekürzten Cache-Namen. Erst wenn ich erneut auf den Namen klicke, rufe ich das Listing auf und kann erkennen, da es sich um „Tour 1 #23“ handelt. Sehr unpraktisch, wenn man nach einem routenoptimierten Ablauf unterwegs ist, oder wenn man eine Mystery-Serie läuft, und mit den gelösten Listings hantiert. Hier ist für mich eine Grundfunktion (schon wieder) nicht erfüllt.

Wertung: 1/5

Visuelle Zielführung

In der Such-Ansicht lassen sich verschiedene Anzeigen komfortabel auswählen und nach Wunsch oben über der Karte einblenden. So wähle ich für das Cachen die Entfernung zum Ziel und den kleinen roten Richtungsanzeiger, der vom magnetischen Kompaß gesteuert wird. Für eine Fahrrad oder Kanu-Tour lassen sich andere Werte voreinstellen und können sogar über die selbstdefinierbaren Profile ganz simpel mit einem Klick abgerufen werden.

Wertung: 4/5

Akustische Zielführung

Das Gerät bietet verschiedene Pieptöne, welche die Ankunft am Ziel vorankündigen beziehungsweise anzeigen. Das Gerät bietet verschiedene Pieptöne, welche die Ankunft am Ziel vorankündigen anzeigen.

Wertung: 2/5

Routing

Das Gerät versucht, über Fuß- und Wanderwege zu routen, nutzt man es für kurze Anfahrten zur nächsten Dose im Auto, wird gelegentlich zwar „auf Straßen neu berechnet“, allerdings scheint das Kartenmaterial auch machen Feldweg oder unwegsame Strecken als Straße im Verzeichnis zu haben. Dies führt zu Irrfahrten und somit zur Abwertung.

Wertung Routing (Routenverlauf): 2/5
Wertung Routing (Routenoptionen): 3/5
Wertung Routing (Routenplanung): 3/5

Weitere Funktionen

Beim 650t wird eine weltweite Freizeitkarte mitgeliefert, die keinesfalls mit Open Street Map vergleichbar ist. Als im Jahr 2009 bei meinem Oregon 400t die OSM noch nicht gut ausgebaut /verfügbar war, habe ich damit leidlich arbeiten können, heute in Zeiten von OSM und unzähligen Gratiskarten auf dem Smartphone halte ich den Aufpreis der t-Version für ungerechtfertigt. Garmin sollte diese Karte allen Geräten kostenlos beilegen, Geld würde ich dafür heute nicht mehr zahlen.

Wertung: 2/5

Fazit

Evotution statt Revolution möchte ich den Schritt vom Oregon 55 zum 650t nennen. Keine der Verbesserungen veranlasst mich dazu, das ältere Gerät zum jetzigen Zeitpunkt gegen das neuere auszutauschen. Zwar ist das generelle Preisniveau gefallen, aber trotz meiner Befürchtung, daß mich mein Gadgetwahn hier nach dem Test sofort zum Händler treibt, verspüre ich keinerlei Drang zur Neuanschaffung. Ich freue mich auf die ersten stabilen Versionen einer kommenden Gerätegeneration, die bei Garmin erfahrungsgemäß ca. 12 bis 18 Monate nach der Markteinführung vorliegt. Bis dahin: Pocketnavigation meinen allerherzlichsten Dank für die Teststellung und die sehr freundliche und entgegenkommende Betreuung! Und: Happy hunting!

Wertung: 3/5

(Stand 11.11.2014)

Das Garmin Oregon 650t ist zum Preis von - bei amazon.de erhältlich.

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