Samsung Galaxy Note II: Die Evolution des Smartlets

Software und Navigation

Konnektivität

Wer das Samsung Galaxy SIII kennt, wird dieselben Konnektivitätseigenschaften beim Samsung Galaxy Note II wiederfinden:

  • WiFi/WLAN,
  • DLNA und AllSharePlay,
  • HSPA+ (High Speed Packet Access) mit Downloadtempo bis 21 Mbit/s,
  • Energie sparendes Bluetooth 4,
  • Near Field Communication (NFC) samt Android Beam und S Beam (nutzt NFC und WiFi Direct),
  • Cloud-Dienst Dropbox (50 GB die ersten beiden Jahre kostenlos inbegriffen),
  • HDMI-out über elfpoligen MHL-Adapter

sind mit an Bord, um das Wichtigste zu nennen. Insofern verweisen wir auf unsere Ausführungen zum Samsung Galaxy SIII. Getestet haben wir dennoch, und alles funktioniert (natürlich) so, wie es sollte.

Nutzer, die unbedingt 4G-High-Speed-Internet benötigen, greifen zur LTE-Variante GT-N7105 – allerdings gegen kräftigen Aufpreis (ca. 150 bis 180 EUR) – und müssen auf UKW/FM-Radio verzichten.

NFC-Datenaustausch mit HTC One XL

Multimedia

Ebenso wie über das Samsung Galaxy SIII schüttet Samsung über das Galaxy Note II ein Füllhorn an Multimedia-Funktionen und -Eigenschaften aus.

 

FM-Radio

Das „echte“ FM-Radio mit RDS-Senderkennung – nicht bei der LTE-Variante GT-N7105 verbaut – erspart Rundfunkfreunden Roaming-Gebühren im Ausland wie sie bei Webradio anfielen. Es ist auch für schwache Sender ausreichend empfindlich. Wie üblich dient das Headset als Antenne. Für Anhänger „altmodischer“ Radio-Mitschnitte hat Samsung eine digitale Aufnahmefunktion spediert.

 

Fotokamera

Die Fotoamera mit 8 Megapixeln Auflösung (Frontkamera 1,9 Megapixel) löst per Fingertipp oder auf Zuruf („Lächeln“, „Bitte Lächeln“, „Aufnehmen“, „Klick“) aus, was besonders bei verwacklungsarmen Aufnahmen praktisch ist, wenn das Gerät zur Stabilisierung in beiden Händen bleiben soll. Testerkollegen haben ihr vorgeworfen, schwierigere Lichtverhältnisse nicht zu meistern. Das stimmt und stimmt wiederum auch nicht.

Das Rohfoto bei schwachem Licht neigt zu groben Pixeln und flachen Farben (da geht es dem Auge manchmal genau so). Besser ist, gleich mit der Funktion „Schwaches Licht“ aufzunehmen, denn daraus zaubert das Galaxy Note II Beachtliches. Nicht so sehr zu empfehlen ist dagegen der LED-Blitz, der zwar lichtstark ist, aber kalt wirkende Fotos liefert. Wir schätzen die Lichtfarbe auf „blaue“ 5500 bis 6000 Kelvin. Warum Samsung nicht zu verbreiteten Warmlicht-LED (ca. 3500 K bis 4000 K) greift, erschließt sich nicht ganz. Ansonsten sind die Aufnahmen bis in die Ränder hinein scharf, und auch Nahaufnahmen im Makro-Modus überzeugen.

Die Kamera zeichnet sich darüber hinaus durch eine Vielzahl an Einstellmöglichkeiten und weiterer Features (digitaler Mehrfachzoom, Weißabgleich, Kontrast, Farbsättigung, Geotagging, automatische Verbesserung, Gesichtserkennung bis hin zu HDR-Fotografie aus. Wie das Galaxy SIII verfügt das Galaxy Note II über Serienaufnahmen (burst shots), bei der in schneller Folge bis zu 20 Einzelaufnahmen geschossen werden, aus denen bedarfsweise bei zugeschalteter Best Photo Funktion das optimale Foto ausgewählt werden kann. 

Testaufnahmen von links nach rechts und von oben nach unten: Normales Taglicht bei Sonne, Nahaufnahme, Halb-Nahaufnahme mit Licht- und Schattenwechsel, schwierige Lichtverhältnisse (Rohfoto), dasselbe mit „Schwachlicht-Funktion“ und alternativ mit LED-Blitz.

Aus der App heraus ist eine sofortige Filterung (Effekte) oder Verbesserung möglich. Selbstverständlich können die Ergebnisse sofort oder im Album (Galerie) nachbearbeitet werden. Bei der Fokussierung sind „Auto-Fokus“ oder „Makro“ vorwählbar, das Objekt kann punktgenau („Spot“), mittenbetont oder über das Bild verteilt („Matrix“) angemessen werden. Vordefinierte Szenen (Party, Portrait, Landschaft, Sport u.v.m.) und Aufnahmemodi („Bestes Foto“, „Beste Gesichter“, „Gesichtserkennung“, „Panorama“, HDR, „Beauty“, „Smile“) erleichtern dem Fotografen die Arbeit.

Eine Spezialität ist das Teilen über soziale Netzwerke insbesondere mit Buddy Photo Share. Das Galaxy Note II erkennt hinterlegte Gesichter (Social Tag) von Freunden auf einem Foto und kann so Bilder mit den „Buddies“ zum Beispiel über MMS, E-Mail oder Facebook teilen – eine Fähigkeit, die es vom Galaxy SIII geerbt hat.

Die Fotokamera ist trotz LED-Blitzschwäche ein Spitzenprodukt; nur die Objektive der HTC One X Familie sind besser.

 

Camcorder

Der Camcorder schießt Videos in Full HD 1080p, HD 720p oder niedrigen Auflösungen. Der digitale Mehrfachzoom funktioniert auch bei Full HD. Einstellmöglichkeiten und Features sind fast so umfangreich wie bei der Fotokamera. Die Aufnahmen sind scharf und die Farben einigermaßen natürlich. Gut gelöst ist die bei anderen Produkten problematische (Nach-)Fokussierung.

Schnelle Bewegungen oder Kameraschwenks quittiert der Camcorder nicht oder nur mit geringer „Klötzchenbildung“ (Blockbildung). Beim Testvideo (bitte auf 1080p Wiedergabe schalten), vor allem bei feingliedrigen Objekten wie z.B. Grashalmen, sind die gefürchteten Clusters – wenn überhaupt – nur marginal oder kurzzeitig zu sehen. Weitere Videofunktionen sind Zeitlupenaufnahme (Slow Motion) – die Qualität lässt deutlich nach (Video Nr. 2)  – und deren Gegenteil Zeitraffer (Fast oder Accelerated Motion, Video Nr. 3).

 

Mediaplayer und Multimediasoftware

Der Audioplayer (App MP3-Player) beherrscht die Formate AAC, AAC+, AMR, eAAC+, MIDI, MP3, SPMIDI, WMA. Eine Vielzahl von Klangverbesserungen mit und ohne Kopfhörer bis hin zu virtuellem 7.1-Kanalsound bietet das Samsung Galaxy Note II über SoundAlive. Wesentliche Befehle können auch per Sprache eingegeben werden („lauter“, „leiser“, „Pause“, Wiedergabe“, „weiter“).

Die 5,55 Zoll messende Anzeige ist natürlich wie gemacht für mobiles Videovergnügen; kein anderes Smartphone weist eine derartige Displaygröße auf.

Der Videoplayer mit Screen Capture Funktion schluckt so ziemlich alles, was man ihm füttert. Er verarbeitet H.263, H.264, MPEG4, REAL, Xvid. Außerdem ist das Samsung Galaxy Note II DivX zertifiziert. Sollte einmal etwas nicht laufen, wird beim Kopieren vom PC auf das SGN2 eine Konvertierung angeboten. Unter Samsung Kies ist dazu ein Codec-Pack zu installieren. Das bei HD-Videos beliebte Matroska-Container-Format (.mkv) wird klag- und tadellos verarbeitet.

Als Video-Galerieansicht zeigt das Galaxy Note II eine animierte Live-Video-Preview („Miniaturansicht“) und aus dem Video heraus auf Wunsch eine ebenfalls animierte Kapitelvorschau. Eine weitere Multitasking-Fähigkeit ist PopUpPlay, bei dem das Video in einem verkleinerten, per Pinch-Zooming veränderbaren Fenster nebenher läuft, während das Gerät anderweitig bedient oder genutzt wird.

Abgerundet wird das Multimedia-Paket u.a. durch einen Sprachrekorder, ein Webradio, die Musikerkennung SoundHound sowie fünf HubsMusic Hub (u.a. Music-online-Streaming für psch. 10 Euro/Monat), Video Hub (Video on Demand Bezahldienst), Game Hub, Learning Hub (Lernplattform auf Mobilgeräten mit Vorlesungsmaterial u.v.m.) und Readers Hub. Ein Ebook-Reader wird nicht mitgeliefert, gute Gratis-Apps gibt es aber im Play Store.

 

Externe Medienausgabe

Das Samsung Galaxy Note II kann Mediencontent auf (HD-)Endgeräte ausgeben oder streamen, entweder drahtlos per DLNA oder über den nicht ganz standardgemäßen MHL-Ausgang, der einen entsprechenden Adapter benötigt.

Mit AllShare Play können Medieninhalte „jederzeit und überall“ auf mehreren Geräten über Internet wiedergegeben werden, vorausgesetzt, sie sind für diesen Dienst mittels Samsung-Konto registriert. Der Dienst ist damit nicht nur eine klassische einseitige Medienausgabe, sondern stellt eine „Medien-Cloud“ dar, zumal dafür kostenloser Webspeicher zur Verfügung gestellt wird. Momentan unterstützen diesen Samsung-Service u.a. das Galaxy SIII, Galaxy Note II, das Tablet Galaxy Note 10.1 und LED Smart TV Series. Group Cast schließlich ermöglicht es, den Displayinhalt gleichzeitig mit mehreren Geräten im selben WLAN-Netzwerk zu teilen (ab Firmware mit Android 4.1.2 Jelly Bean, in Firmware mit Android 4.1.1 noch nicht enthalten).

Die Wiedergabe von HD-Content per DLNA mit selbst gedrehten Videos ist kein Vergnügen, da häufig zwischengepuffert wird. Fremdes HD-Material (.mkv) dagegen wird ruckelfrei abgespielt (niedrigere Bitrate?). Wer drahtlos seine HD-Videos auf das TV-Gerät streamen möchte, sollte sicherheitshalber zum AllShare Cast Dongle EAD-T10EDEGSTD greifen (linke Abb.), den getgoods.de für knapp 55 EUR (momentan ausverkauft), Samsung selbst für heftige 90 EUR anbietet. Günstiger ist die drahtgebundene Übertragung per MHL/HDMI. Der elfpolige HDTV-Adapter EPL-3FHU (rechte Abb.) kostet etwas über 20 EUR einschl. Versand und muss im Gegensatz zu seinem Vorläufer für fünf Pins nicht extra mit Strom versorgt werden.

 

Multimedia-Fazit

Das Samsung Galaxy Note II ist ein vielseitiges Multimedia-Talent, das kaum Wünsche offen lässt. Dazu tragen vor allem sein gigantisches Display und umfangreiche Multimedia-Features bei.

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