Tastatur Smartphones Gemini PDA und F(x)tec Pro1 im Test

Lange Zeit waren aktuelle und moderne Smartphones mit physischer Tastatur vom Markt nahezu verschwunden, nun sind neue Modelle verfügbar, wir haben getestet…

Die Zeit der Smartphones mit physischer Tastatur schien bereits vor Jahren beendet zu sein, doch immer wieder gibt es für diesen Nischenmarkt neue Produkte. Wir haben den Gemini PDA von Planet Computer sowie das f(x)tec Pro1 Smartphone ausführlich getestet und vergleichen beide Smartphones in diesem Artikel. Der Schwerpunkt des Tests liegt dabei auf den unterschiedlichen Bedienkonzepten sowie der physischen Tastatur.

links: f(x)tec Pro1 rechts: Gemini PDA von Planet Computer

Warum eine physische Tastatur?

Bevor wir mit dem eigentlichen Test beginnen möchten wir kurz die wesentlichen Vorteile einer physischen Tastatur diskutieren. Dank guter Touchscreens, ausgefeilter Autokorrektur sowie ausgeklügelten virtuellen Tastaturen ist es mittlerweile mit etwas Übung problemlos möglich auch mit einer virtuellen Tastatur eine gute Schreibgeschwindigkeit mit geringer Fehlerquote zu erreichen.

Dennoch erreichen die meisten Nutzer nach einer kurzen Eingewöhnung mit einer guten physischen Tastatur vor allem bei längeren und komplexen Texten mit Formatierungen und Sonderzeichen eine deutlich höhere Schreibgeschwindigkeit und ein insgesamt entspannteres Arbeiten. Nutzer, die das Gegenteil behaupten, haben in aller Regel kaum mit solchen Geräten gearbeitet oder sich nicht die Zeit genommen um mit einer solchen Tastatur warm zu werden.

virtuelle Tastatur auf dem Gemini PDA

Für simple WhatsApp Nachrichten benötigt man eine physische Tastatur nicht, wer aber einen Teil seiner Arbeit auf einem solchen Smartphone erledigen möchte oder muss, wird mit einer physischen Tastatur viel Zeit sparen und die Qualität seiner Arbeit verbessern.

Auch unabhängig von der erreichbaren Schreibgeschwindigkeit hat eine physische Tastatur eine wesentlichen Vorteil: es wird kein Platz auf dem Display für die virtuelle Tastatur verschwendet. Besonders im Querformat belegt eine virtuelle Tastatur gerne 50 Prozent der Fläche und es bleibt weniger Platz für das was man lesen oder schreiben möchte.

Wenn nun eine physische Tastatur so viele Vorteile hat, warum sind die Geräte nahezu vom Markt verschwunden?

Die Gründe sind leicht zu erklären: die meisten Nutzer verwenden Ihr Smartphone nicht (mehr) für komplexere Arbeiten oder sind nicht bereit, die Nachteile bei Formfaktor und Gewicht in Kauf zu nehmen. Darüber hinaus wirkt ein Smartphone mit Tastatur wird aus der Zeit gefallen und man zieht bei der Nutzung durchaus Blicke an, welche sich anfühlen als sei man ein reaktionärer Nerd.

Video

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Mehr Informationen

Technische Daten

Zunächst ein Blick auf die technischen Daten (Herstellerangaben):

 

Gemini PDA

f(x)tec Pro1

Abmessungen 171,4 x 79,25 x 15,1 mm 154 x 73,6 x 13,98 mm
Gewicht 308 Gramm 246 Gramm
Display 5,99 Zoll 2160×1080
LCD Scratch-Resistant Glass
5,99 Zoll 2160×1080
AMOLED curved edges Gorilla Glass 3
Tastatur 5-Reihen, 53 Tasten 5-Reihen, 64 Tasten, Beleuchtung
Speicher 4GB RAM, 64GB Speicher, microSD 6GB RAM, 128GB Speicher, microSD bis 2TB
Netzwerk, SIM LTE, GSM, SIM slot + eSIM LTE, GSM, Dual Nano SIM
Prozessor Mediatek MT6797X Helio X27 (Deca Core) Qualcomm Snapdragon 835 MSM8998
Betriebsystem Android 8.1 (Dual boot, Sailfish, Linux) Android 9.0 (Lineage, Sailfish)
Kamera 5MP Front 8MP Front, 12MP Rear, Video Capt. 4k@30fps
Energie 4220mAh Pump Express 3200mAh QuickCharge 3.0
Anschlüsse 2 x USB-C, OTG Support, 3,5mm Audio  1 x USB-C mit HDMI Support, 3,5mm Audio
Verbindungen WiFi, BT 4.1 WiFi, BT 5.0, NFC
Sensoren GPS, G-Sensor, Lichtsensor GPS, G-Sensor, Lichtsensor, Kompass, Fingerabdruck
Sonstiges Stereo Speaker, 5 LED Lights, FM-Radio Stereo Speaker, RGB LED, Flash light, FM-Radio

 

Abmessungen, Material, Verarbeitung und Handling

Sind wir ehrlich, beide Smartphones haben üppige Abmessungen und liegen damit,  was die Bauhöhe angeht, nicht unbedingt im Trend. Das f(x)tec Pro1 z.B. trifft recht genau die Abmessungen eines Apple iPhone 11 und ist mit knapp 14mm gegenüber den gut 8mm beim iPhone 11 nicht ganz doppelt so dick. Der Gemini PDA gönnt sich noch mal einen Millimeter mehr Bauhöhe und die Abmessungen lassen das Gerät wirklich wie eine andere Geräteklasse wirken. Im direkten Vergleich wirkt das f(x)tec Pro daher geradezu filigran, das Volumen beträgt nur ca. 75 Prozent des Gemini PDA. Der bessere Formfaktor sowie das deutlich geringere Gewicht sind ein eindeutiger Vorteil des f(x)tec Pro1, denn auf den ersten Blick wird man das Gerät nicht von einem normalen Smartphone unterscheiden können. Dennoch passt auch der Gemini PDA überraschend gut in eine Hosentasche.

f(x)tec Pro1 oben, Gemini PDA unten

 

Mit einer zusätzlichen Schutzhülle (kann als Zubehör gekauft werden), passt der Gemini PDA allerdings kaum noch in die Hosentasche. Der der Gemini PDA allerdings weder ein Display noch eine Kamera exponiert, ist ein zusätzlicher Schutz nicht unbedingt nötig. Anders beim f(x)tec Pro1, dessen Gehäuse ebenfalls auch aus Metall ist, aber alleine schon durch das Display wesentlich empfindlicher ist. Im Lieferumfang des Pro1 befindet sich eine Schutzhülle, welcher allerdings derart stramm sitzt, dass Sie kaum praxistauglich ist. Auch die beiliegende Displayschutzfolie ist extrem weich (notwendig wegen des curved edges Display) und lässt sich nur schwer und kaum blasenfrei auftragen, weswegen wir Sie direkt wieder abgezogen haben. Dank Gorilla Glass 3 kann man es durchaus wagen das Gerät auch komplett ohne zusätzlichen Schutz in der Tasche zu tragen.

Schutztasche des Pro1 im Lieferumfang

Da beide Geräte für die Nutzung im Stand ausgelegt sind kommt der Robustheit der Rückseite aufliegenden Seite eine besondere Bedeutung zu. Die Rückseite des Gemini PDA wird dadurch geschützt, dass Sie nicht ganz flächig aufliegt (siehe Foto unten) und ein Verschieben daher kaum zu Kratzern auf der ohnehin harten Oberfläche führen kann. Das Pro1 hingegen liegt flächig auf der eher empfindlichen Rückseite, welche zusätzlich und ungünstiger Weise die Kamera exponiert. Kratzer beim unachtsamen Verschieben sind so vorprogrammiert. Kleine gummierte Erhebungen an allen vier Seiten würden das Problem lösen.

f(x)tec Pro1 links, Gemini PDA rechts

Die Verarbeitung ist bei beiden Geräten in Ordnung, wobei das F(x)tec Pro1 etwas edler und daherkommt. Der Gemini PDA wirkt durch die Kunststoff-Ecken sowie den etwas klapprige Öffnungsmechanismus etwas rustikaler.

Beide Geräte lassen sich durch einen speziellen Mechanismus quer öffnen. Der Gemini PDA wird dabei über die komplette Fläche geklappt und bietet damit eine maximal große Fläche für die Tastatur. Das f(x)tech Pro1 lässt sich durch seitliches Schieben aufdrücken, allerdings gibt das Display nur ca. 60 Prozent der Fläche für die Tastatur frei. Beide Displays stehen in einem festen Winkel, der nicht geändert werden kann. Der Winkel des f(x)tec Pro1 beträgt 155° und ist unserer Meinung nach zu flach, beim Gemini PDA ist das Display etwas steiler und die Tastatur wird leicht schräg angehoben.

Der Mechanismus des f(x)tec Pro1 ist unserer Meinung schwieriger zu bedienen. Da das Smartphone von allen Seiten sehr gleich aussieht, muss man schon genau hin sehen um die Schieberichtung zu erkennen. Die seitlichen Tasten werden beim Schieben oft aus Versehen gedrückt was div. Funktionen auslösen kann. Lässt man nicht besondere Vorsicht walten, schnappt das Display mit einem lauten Geräusch auf bzw. zu. Im Laufe des Tests gewöhnten wir uns zwar etwas an den Mechanismus, allerdings erwischt man sich häufig dabei für kleinere Texte doch die virtuelle Tastatur zu verwenden um den Aufwand des Aufklappens zu umgehen.

Tasten und Fingerabdruckscanner auf der rechten Seite des f(x)tec Pro1

Anders beim Gemini PDA. Das Gerät lässt sich leicht und auch recht leise aufklappen.  Ein wesentlicher Unterschied ist die Tatsache, dass es aufgeklappt werden muss, um es überhaupt verwenden zu können. Das mag zunächst als Nachteil wirken, führt aber dazu, dass man das Gerät auch so nutzt wie es vorgesehen ist und zwar quer und mit Tastaturbedienung.

 

Gemini PDA

f(x)tec Pro1

Abmessungen Gewicht
Verarbeitung Material
Schutz und Robustheit
Klappmechanismus
Summe 2,4
2,5

 

Physische Tastatur

Die physische Tastatur ist das wesentliche Merkmal beider Geräte und vermutlich für die meisten Nutzer der hauptsächliche Kaufgrund. Beide Geräte nutzen eine QWERTZ-Tastatur, wobei auch andere Layouts angeboten werden. Die Fläche der beiden Tastaturen beträgt:

  • 16,5 cm x 7 cm = 115,5 cm2 für den Gemini PDA
  • 13,5 x 3 cm = 40,5 cm2 für das f(x)tec Pro1 Smartphone

Damit ist die Tastatur des Gemini PDA knapp 3 x so groß. Die Standard-Buchstaben Tasten des Gemini PDA hat 14 x 14mm und ist damit wesentlich größer als die 8 x 5 mm des Pro1. Der Gemini PDA verwendet Tasten, wie man diese von einer Notebook-Tastatur gewöhnt ist. Das Pro1 hingegen verwendet sehr flache Tasten mit minimalem Hub, welche verhältnismäßig viel Druck benötigen was bei längeren Texten zu Verspannung führen kann.

Tasten des Gemini PDA
Tasten des f(x)tec Pro1

Die Tasten des Gemini PDA benötigen wesentlich weniger Druck, aber leider einen recht mittig platzierten Druckpunkt. Das ist gewöhnungsbedürftig und braucht etwas Übung, um ausgelassene Tastendrücke zu vermeiden. Vor allem die große Space Taste funktioniert nur dann zuverlässig, wenn diese mittig gedrückt wird. Dieses Tastaturverhalten wurde beim Gemini PDA immer wieder zu Recht kritisiert und soll beim Nachfolger (Cosmo) deutlich verbessert worden sein. Störend ist auch, dass das Gerät bei etwas stärkerem Druck auf die Tasten nachgibt und klappert.

links: f(x)tec Pro 1 rechts: Gemini PDA

Das Pro1 hat eigene Tasten für die Umlaute, beim Gemini PDA muss eine FN-Taste gedrückt werden, um die Umlaute zu schreiben. Auch wenn man sich daran ganz gut gewöhnen kann, praktischer sind eigene Tasten für die Umlaute. Von den Umlauten abgesehen ist die Belegung sehr ähnlich, die Anzahl der Tasten für Sonderzeichen ist beim Pro1 etwas höher. Leider sind die Tasten des Gemini PDA im Gegensatz zum f(x)tec Pro1 nicht beleuchtet, was das Schreiben im Dunklen deutlich erschwert. Das Display wirft nicht genug Licht auf die Tasten, um diese gut ablesen zu können. Die großen Tasten bieten allerdings nach einiger Zeit durchaus die Möglichkeit auch ohne Blick auf die Tasten fehlerfrei zu tippen.

Das wichtigste an einer Tastatur ist letztendlich die Frage, wie schnell und fehlerfrei kann man tippen. Natürlich ist ein solches Testergebnis stark vom Tester und der Eingewöhnungszeit abhängig, daher ist das folgende Ergebnis individuell.

Mit etwas Übung sind mit dem Gemini PDA auch mehr als 300 Anschläge möglich…

Anschläge für fehlerfreie Texte in unserem Test:

  • normale Tastatur am PC: 300-350 Anschläge pro Minute
  • Gemini PDA: 250-300 Anschläge pro Minute
  • f(x)tec Pro 1: 150-200 Anschläge pro Minute
  • Bildschirmtastatur: 150-200 Anschläge pro Minute

Diese Werte gelten für das auf einem Tisch gestellte Smartphone bzw. für die Nutzung der Bildschirmtastatur im Hochformat in der Hand gehalten. Das Tippen auf dem Gemini PDA ist dabei unabhängig von der erreichbaren Geschwindigkeit wesentlich weniger anstrengend als auf dem f(x)tec Pro 1. Ein blindes Tippen ist uns auf dem f(x)tec Pro1 auch noch einiger Übungszeit nicht gelungen, die Tasten sind einfach zu klein. Leider stößt man auch beim Tippen auf dem f(x)tec Pro1 immer wieder mal an die untere Bildschirmkante und löst somit ungewollte Aktionen aus. Letztendlich ist dann doch die absolute Größe der Tastatur der wesentliche Unterschied und hier hat der Gemini PDA einen gewaltigen Vorteil.

Normalerweise könnte man den Vergleichstest an dieser Stelle abbrechen. Die physische Tastatur brachte uns auf dem f(x)tec Pro1 keinen Geschwindigkeitsvorteil und der wesentliche Kaufgrund scheint damit obsolet zu sein. Doch selbst wenn die reine Tippgeschwindigkeit nicht höher sein mag, der Bildschirm wird nicht durch die virtuelle Tastatur verkleinert und das Gerät kann gut in „laptopmäßiger“ Arbeitsweise auf einem Tisch verwendet werden.

In der Hand gehalten sind beide Geräte nur bedingt zum Tippen mit den Daumen geeignet. Die Geräte sind zu breit, um alle Tasten gut mit den Daumen zu erreichen und die Tippgeschwindigkeit ist mäßig. Das f(x)tech Pro1 ist für die Daumenbedienung vielleicht noch etwas besser geeignet und es mag sein, dass man hier mit viel Übung brauchbare Ergebnisse erzielt.

Insgesamt kann man sagen: der Gemini PDA ist um die Tastatur herum entwickelt worden. Die Tastatur hat die maximal mögliche Fläche, die Tasten die maximal mögliche Größe und das Ergebnis ist gut bis sehr gut. Man kann mit etwas Übung schnell, effizient und entspannt auch längere und komplexe Texte bearbeiten.

Gemini PDA

f(x)tec Pro1

Tastatur Abmessung Komfort
Tippen im Stand (Finger)
Tippen in der Hand (Daumen)
Belegung Beleuchtung
Summe 2,6
 2,9

 

Display und Touchscreen

Beide Smartphones haben mit 5,99 Zoll die gleiche Displayabmessung sowie mit 2160×1080 Pixeln die gleiche Auflösung. Das f(x)tec Pro1 nutzt ein AMOLED Display und bietet damit gegenüber dem Gemini PDA eine etwas bessere Farbwiedergaben sowie höhere Kontraste. Allerdings ist der Unterschied nicht extrem, denn auch der Gemini PDA zeigt ordentliche Farben und gute Kontraste. Die Gesamthelligkeit ist bei beiden Displays vergleichbar, wobei das f(x)tech Pro eher wärmere Farbtöne bietet und der Gemini PDA eher kühler und neutraler wirkt.

Links: f(x)tec Pro1 Rechts: Gemini PDA
Links: f(x)tec Pro1 Rechts: Gemini PDA

Das f(x)tec Pro1 hat ein Display mit abgerundeten Kanten, was zwar auf den ersten Blick schick aussieht, aber keinen wesentlichen Vorteil bietet. Im Gegenteil, beim Tippen und auch beim Öffnen/Schließen der Tastatur führt das abgerundete Display zu ungewollten Touch-Aktionen. Daher halten wir das abgerundete Display klar für eine falsche Designentscheidung der Entwickler. Design ging den Entwicklern hier leider klar über die Useability!

Für das Gemini PDA würde man sich ein größeres Display wünschen, welches den vorhandenen Platz besser ausnutzt und das Gerät noch mal deutlich aufwerten würde! Leider klappt die automatische bzw. lageabhängige Displayumschaltung von quer auf hoch nicht. Da nicht alle Apps den Quermodus optimal unterstützen, ist häufig ein manueller Wechsel der Ausrichtung nötig, was die eh schon schwierige Benutzung im Hochformat weiter erschwert.

Gemini PDA

f(x)tec Pro1

Abmessung Auflösung
Farben Kontast
Helligkeit
Touchscreen / Useability
Summe 2,1
 1,9

 

Performance (CPU, Akkulaufzeit, GPS)

Das Testen der Smartphone CPU bzw. Graphikperformance war nicht Schwerpunkt des Tests. Wir haben diesen Test daher auf eine Messung mit Antutu sowie den subjektiven Eindruck der Gesamtperformance beschränkt. Nicht nur auf dem Papier und im Antutu Test ist der MT6797X Helio X27 dem Snapdragon 835 unterlegen, auch in der Praxis fühlt sich die Arbeit mit dem f(x)tec Pro1 in den meisten Bereichen schneller an. Geht es jedoch um die klassischen Office-Anwendungen wie Word, Excel, E-Mail Co sind die Unterschiede unerheblich, denn es lässt sich mit beiden Smartphones zügig arbeiten. Für aufwändige Spiele ist der Gemini PDA alleine schon wegen der Bauform kaum geeignet, hier ist das f(x) tec Pro1 deutlich vom Vorteil und zwar in Bezug auf die Performance und die Möglichkeit das Gerät auch im ohne Tastatur wie ein normales Smartphone verwenden zu können!

F(x)tech Pro 1

Gemini PDA

Der Gemini PDA hat mit 4220mAh einen deutlich größeren Akku als das f(x)tec Pro1 mit nur 3200mAh. Der Akku des Gemini PDA ist nicht fest verbaut und lässt sich verhältnismäßig leicht wechseln sollte die Kapazität mit der Zeit nachlassen. Die Akkulaufzeit mit maximaler Helligkeit und beim Schauen von Youtube Videos beträgt 5,5-6 Stunden beim Gemini PDA und 6,5 bis 7,5 Stunden beim f(x)tec Pro1. Es ist erstaunlich, dass das f(x)tec Pro1 trotz deutlich geringere Akkukapazität die bessere Laufzeit bietet was für eine bessere Effizienz spricht. Im Standby jedoch ist der Unterschied zwischen beiden Geräten gering und insgesamt kann die Laufzeit als gut bezeichnet werden.

Gemini PDA mit geöffneter Rückseite

Ladezeiten

Beide Geräte verwenden die jeweilige vom Chiphersteller bevorzugte Schnellladetechnik und ein passendes Ladegerät liegt im Lieferumfang bei.

f(x)tec Pro1 über QuickCharge 3.0

  • Ladung 100 Prozent: 1 Stunde 55 Minuten
  • Ladung 80 Prozent: 51 Minuten

Gemini PDA über PumpExpress

  • Ladung 100 Prozent: 2 Stunden 25 Minuten
  • Ladung 80 Prozent: 1 Stunden 15 Minuten

Die Ladezeiten sind damit bei beiden Geräten erfreulich kurz! Das f(x)tec Pro1 lädt nicht nur über QC 3.0 sondern auch über USB-C PD (Power Delivery) mit einer vergleichbaren Geschwindigkeit ist daher sehr flexible was schnelle Ladeoptionen anbelangt. PumpExpress hingegen ist deutlich exotischer und bei Powerbanks und Ladegeräten selten zu finden.

Das Thema GSM, LTE, WLAN und BT-Empfang haben wir in der Praxis getestet und konnten bei beiden Geräten keine wesentlichen Mängel oder Empfangsprobleme bemerken, außergewöhnliche Leistungen sind allerdings ebenfalls nicht aufgefallen. Das f(x)tec Pro1 hatte in unserem Test Probleme mit einem bestimmten WLAN Hotspot (SpeedPort Smart 3) zu verbinden, trotz langer Fehlersuche und div. Einstellungsversuchen konnten wir das Problem letztendlich nicht lösen. Auch insgesamt war der WLAN Empfang im direkten Vergleich zum Gemini PDA etwas schwächer.

Links: f(x)tech Pro1 Mitte: Garmin etrex10 Rechts: Gemini PDA

GPS-Empfang

Wir haben beide Smartphones auf unserer GPS-Teststrecke gegen unser Referenzgerät das Garmin etrex10 antreten lassen. Wie zu erwarten ist die Genauigkeit der Smartphones deutlich geringer. Dennoch halten sich beide Geräte ganz gut, wobei sich das f(x)tec Pro1 besonders bei schwierigem Empfang im Stand schwer tut und eine deutliche Trackwolke erzeugt und die Tracklänge massiv aufsummiert.

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Mehr Informationen

Die mittlere Abweichung ist allerdings beim Gemini PDA gegenüber dem f(x)tech Pro1 noch etwas höher, wobei beide Smartphones einen größeren Abstand zum Garmin etrex10 haben. Für eine (Outdoor)-Navigation ist dennoch das Pro1 besser geeignet, denn um mal kurz auf die Karte zu schauen ist es dann doch zu umständlich immer das Display aufzuklappen und das bei Wind und Wetter. Auch im Fahrzeug ist es schwer den aufgeklappten Gemini PDA sicher zu befestigen, hier hat das Smartphone Design des Pro1 die besseren Karten.

Gemini PDA

f(x)tec Pro1

CPU Graphik
Akku Ladegeschwindigkeit
GPS-Empfang
Netzwerk (LTE, WLAN, BT)
Summe  2,5
 2,2

 

Sonstige Aussstattung

Das f(x)tec Pro1 ist wesentlich besser ausgestattet als der Gemini PDA. So hat das Pro1 einen Fingerabdruck-Scanner, eine Rück-Kamera mit Licht sowie NFC-Funktionalität. Darüber hinaus ist der Speicher mit 128GB statt 64GB deutlich größer. Das Pro1 bietet bereits Android 9, Nutzer des Gemini PDA hingegen müssen sich mit Android 8.1 zufriedengeben. Auf beiden Smartphones können alternative Betriebssysteme (z.B. Linux) verwendet werden, auf dem Gemini PDA auch im Dual-Boot Modus. Alternative Betriebssysteme haben wir nicht getestet.

Der Gemini PDA hat zwei USB-C Buchsen, wobei eine für die Ladung und die andere für Zubehör gedacht ist. Leider wird für HDMI ein spezieller Adapter benötigt, welcher ca. 45 EUR kostet. Der f(x)tech Pro1 bietet HDMI-Unterstützung für die einzige USB-C Buchse.

Gemini PDA mit 3,5mm Audioausgang
f(x)tech Pro1 mit 3,5mm Audioausgang

 

Der Gemini PDA kann für ca. 50 EUR mit einer externen Kamera nachgerüstet werden. Die Qualität der 5MP Bilder soll allerdings eher schlecht sein und auch die Bedienung fordert Kompromisse. Die Frontkamera kann für Videotelefonie durchaus genutzt werden, die Qualität ist aber eher mäßig. Hier liegt das f(x)tec Pro1 deutlich vorne. Die Bilder der Hauptkamera haben 12MP (Sony IMX363) und können insgesamt durchaus überzeugen!

Zusätzliche „Auslöser“ Taste am f(x)tec Pro1
f(x)tec Pro1 Hauptkamera mit Blitz

Die folgenden Bilder wurden die mit der f(x)tec Pro1 Kamera aufgenommen wurden:

Link zu den Bildern in voller Auflösung: Bild1 Bild2 Bild3 Bild4

Gemini PDA

f(x)tec Pro1

Kamera(s)
Audio Anschlüsse
Sensoren
Speicher
Betriebssystem(e)
Summe   2,8
 1,7

Fazit

Auf den ersten Blick könnte man denken, der Gemini PDA und das f(x)tec Pro1 wären zwei Geräte mit ähnlichem Konzept. Unser Test hat jedoch gezeigt, dass die Geräte letztendlich völlig unterschiedliche Schwerpunkte setzen und damit wohl auch abweichende Zielgruppen bedienen werden.

Das f(x)tec Pro1 ein modernes und vollwertiges Smartphone welches eben auch noch eine kleine Tastatur hat. Die Nutzung der Tastatur ist mit vielen Kompromissen verbunden und bringt in der Praxis weniger Vorteile als vielleicht zunächst erwartet und erhofft. Die Tastatur ist letztendlich zu klein um effektiv genutzt zu werden. Größe und Gewicht erhöhen sich durch die Tastatur zwar etwas, im Alltag stört aber die Tastatur letztendlich das Smartphone Nutzungskonzept im allgemeinen nicht.

Der Gemini PDA hingegen ist um die Tastatur herum gebaut worden mit dem Ziel, eine echte Alternative für kleine Arbeiten zu bieten, für die man ansonsten vielleicht ein Laptop verwenden würde. Diesem Ziel kommt der Gemini PDA schon recht nahe und hat damit ein absolutes Alleinstellungsmerkmal auf dem Markt. Allerdings mussten die Entwickler sehr viele Kompromisse eingehen, die den Gemini PDA weit vom typischen Smartphone entfernt haben.

Das Telefonieren z.B. ist mit dem Gemini PDA nicht ganz einfach. Für die Bedienung muss das Gerät aufklappen sein, beim Telefonieren selber jedoch hält man sich das zugeklappte Gerät quasi im Blindflug ans Ohr. Auch der Umstand, dass nicht immer alle Apps problemlos im Quermodus verwendet werden können macht die Nutzung vieler Apps schwierig. Zwar kann man auch mit dem Gemini PDA das Display in den Hochmodus versetzen, kann dann allerdings die physische Tastatur nicht sinnvoll nutzen.

Der Gemini PDA ist daher wirklich nur für die Nutzer geeignet, die viel Schreiben und eine ultramobile Alternative oder Ergänzung zum Laptop suchen, eher selten telefonieren und das Smartphone mehr zum Arbeiten als zur Freizeit verwenden. Für diese Benutzergruppe ist das Gerät aber nahezu alternativlos.

Neben dem Gemini PDA hat Planet Computer seit kurzem auch ein zweites Modell im Angebot, den Cosmo Communicator. Der Cosmo Communicator hat vergleichbare Abmessungen und ein nahezu identisches Gehäuse, jedoch ein zusätzliches kleines Display, eine Kamera und einen Fingerabdrucksensor an der Außenseite. Die Tastatur ist beleuchtet und soll einen besseren Druckpunkt haben. Mit dieser Neuentwicklung versucht man das Gerät etwas mehr in Richtung Smartphone Useablilty zu rücken. Allerdings wird das Gerät dadurch noch etwas schwerer und ist weniger robust da. Wir werden versuchen den Cosmo Communicator in Zukunft ebenfalls zu testen.

Gemini PDA

f(x)tec Pro1

Abmessungen, Material, Verarbeitung und Handling
Physische Tastatur
Display
Performance
Austattung
Summe 2,5
2,2

Der Sieg nach Punkten geht an das f(x)tec Pro1 Smartphone. Es ist insgesamt das „komplettere Smartphone“ und kann vor allem im Bereich Ausstattung gegenüber dem Gemini PDA deutlich punkten.

Sieger nach Punkten

Preis und Bezugsquelle

Der Gemini PDA wird teilweise auf Amazon angeboten und kostet
Den Gemini PDA gibt es auch nur in einer WLAN Version ohne GSM/LTE. Dieser Version kostet direkt bei Planet Computer ca. 600 EUR was immer noch ein stolzer Preis ist.

Das f(x)tec Pro1 ist aktuell nur direkt vom Hersteller für 718 EUR aus UK zu bestellen.

Damit sind beide Geräte recht teuer und das Preis-/Leistungsverhältnis muss kritisch hinterfragt werden. Für den Preis bekommt man, vor allem im Vergleich zum Gemini PDA wesentlich leistungsfähigere und besser ausgestattete Smartphones, dann allerdings ohne physische Tastatur!


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5 Kommentare zu “Tastatur Smartphones Gemini PDA und F(x)tec Pro1 im Test

  1. Hallo, erstmal vielen Dank für diesen Vergleichstest. Als langjähriger Nutzer von Smartphones mit physikalischer Tastatur (Blackberry Bold, HTC Desire Z, Motorola Droid und derzeit Blackberry Priv) warte ich seit langem auf ein neues Smartphone, das nicht nur eine Tastatur hat sondern auch schnell ohne aufklappen bedienbar ist und mit einigermaßen neuwertiger Technologie aufwarten kann.
    Eurem Test entnehme ich, das ihr kein user eines Smartphones mit Tastatur seit. Es geht nicht darum, 300 Anschläge pro Minute zu machen. Es geht darum das die Touch Tastatur für manche unbedienbar ist. Ich vertippe mich mit der Display Tastatur in einem Fort und kann nur mit einer automatischen Korrektur einigermaßen klar kommen. Allerdings sind die Wortvorschläge so oft daneben, das ein wirklich flüssiges schreiben ohne hin zu schauen nicht möglich ist und ständig korrigiert werden muss. Eine physikalische Tastatur hat das nicht, wenn sie gut gemacht ist. Ich schreibe was ich will und da steht dann auch tatsächlich, was ich schreiben wollte. Ich bin mit meinen Smartphones mit Tastatur sehr gut klar gekommen, wobei immer die Bedienung in der Hand haltend und mit den Daumen schreibend vorliegt. Hinlegen um zu schreiben tut man gar nicht. Die Tastatur auf der schmalen Seite wie beim Blackberry Priv ist nicht zu empfehlen, weil sie zu schmal wird. Da wird der Vorteil von der physikalischen Tastatur zu Nichte gemacht. Ich finde die Entwickler des Pro haben die richtigen Entscheidungen getroffen. Ein Handy das ohne es aufzuklappen nicht bedienbar ist ist ein no go. Weitere No Go’s des Gemini: man sieht nicht wer anruft, unbeleuchtete Tastatur, wackelig auf dem Tisch (dabei ist das DER use case des Gemini da es auf Grund der großen Tastatur zum hinstellen einlädt), miese Kamera. Fazit: ich habe mir heute ein Pro1 bestellt 🙂

  2. Es ist ein bisschen unfair das aktuelle fxtec pro nicht mit dem etwa gleichzeitig herausgekommenen cosmo communicator zu vergleichen, sondern mit dem 1 Jahr alten Vorgänger Modell (Gemini).

    Der cosmo communicator hat bei fast allen Parametern gleiche oder bessere Werte als das fxpro (auch 6gb ram, auch 128gb ssd, auch android 9, auch Hintergrund beleuchtete Tastatur, Kamera mit nominell besserer Auflösung, Usw.). Durch den 2.bildschirm außen ist er nun auch ohne aufklappen bedienbar, dafür aber auch außen empfindlicher.

    Ich denke der wichtigste Unterschied ist konzeptbedingt: das fxpro kann auch als reines android phone ohne Tastatur bedient werden, ist dann 100% kompatibel, der cosmo kann nur im quermodus bedient werden, das bringt eher Kompatibilitätsprobleme. Ähnlich bei der Linux und sailfish Anpassung, die mir wichtig ist, ein Vergleich darüber würde ich gerne lesen.

    Danke fürs testen, der Test gibt ansonsten einen guten Eindruck.

    1. Der Test hat ja bereits Monate vor der Veröffentlichtung gestartet und der Cosmo ist selbst jetzt noch nicht wirklich für Deutschland verfügbar. Aber ich denke wir werden sicher auch über den Cosmo noch was schreiben und dann auf diesen Vergleich hier quer verweisen.

  3. Vor einem Jahr habe ich das Handy bestellt – gegen Vorkasse! Bis jetzt habe ich nur tröstende Mails erhalten die mir versichern sollen, dass das Handy bald in meinen Händen ist. Nach einigem Hin und Her hat man mir zugestanden, die Kaufsumme zu erstatten, was aber nur ein Lippenbekenntnis war. Das ist jetzt drei Monate her und ich habe keine Rückerstattung erhalten. Stattdessen bekomme ich wieder eine automatische Mail mit dem Hinweis, das mein bestelltest Mobiltelefon ein upgrade mit einem besseren Prozessor bekommt – kostenlos – und voraussichtlich im Herbst 2021 geliefert wird.
    Kauft euch was anderes, aber nicht ein F(x) tech Pro 1.

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