Test Land Rover Explore Outdoor Phone

Das Land Rover Outdoor Phone möchte sowohl elegantes Smartphone als auch robustes Outdoor-Navi sein. Ein innovatives Pack-Erweiterungskonzept soll diese Wandlung möglich machen. Wir haben das Outdoor Phone ausführlich getestet…

Einleitung

Die Bullitt Group ist als Entwickler und Hersteller von Smartphones, welche unter dem Brand bekannter Firmen vermarktet werden, bekannt. So hat der Hersteller bereits div. Smartphones als sog. CAT Phones (Caterpillar) auf den Markt gebracht. Nun folgt mit dem Land Rover Explore Outdoor Phone ein weiteres Smartphones unter dem Brand des bekannten Geländewagenherstellers Land Rover. Das Explore ist dabei nicht nur eine umgelabelte Hardware sondern eine konzeptionelle Neuentwicklung.

Hardware technische Daten

Die Besonderheit des Land Rover Explore ist die Erweiterbarkeit durch sog. „Packs“. Die Idee, ein schlankes Basisgerät durch zusätzliche Hardware zu erweitern und damit die Nutzung flexibel anpassen zu können, ist nicht neu und wurde z.B. um 2003 von Compaq mit dem iPAQ-PocketPC sowie dessen Jacket-Konzept vorgestellt. Wurden die „Jackets“ beim iPAQ noch aufgeschoben und verursachten dadurch mit der Zeit Schleifspuren am Gerät, werden die „Packs“ beim Land Rover Explore durch starke Magneten sicher und zuverlässig am Basisgerät gehalten.

links: Navman GPS-Jacket für iPAQ PocketPC (2004) | rechts: Land Rover Explore (2018)

Der Grundgedanke der modularen Lösung ist natürlich, dass man das Smartphone je nach Einsatzzweck mit der optimalen Hardware ausstattet und im normalen Betrieb nicht unnötig Gewicht und Hardware mit sich herumschleppt. Das Land Rover Explore wiegt allerdings bereits ohne Packs 232 Gramm und ist damit deutlich schwerer als viele andere (Top-)Smartphones. Auch die Höhe von 12,5 mm ist im Vergleich z.B. zu einem iPhone X mit 7,7 mm nicht wirklich schlank, was die Grundidee des „Pack“ Konzeptes zunächst etwas infrage stellt. Dennoch ist das Land Rover Explore ohne Packs dank Metallgehäuse ein recht schickes Smartphone und würde im Alltag nicht direkt als Outdoor-Smartphone ins Auge fallen.

Federleicht ist das Land Rover Explore nicht…

Der Lieferumfang umfasst das sog. „Adventure Pack„, das neben einem zusätzlichen 3620-mAh-Akku auch eine GPS-Patch-Antenne beinhaltet, welche den Empfang deutlich verbessern soll. Zusammen mit dem Adventure Pack bringt es das Land Rover Explore sogar auf 356 Gramm und 23 mm Höhe. Nimmt man nun noch die ebenfalls im Lieferumfang enthaltene gummierte Schutzhülle hinzu, erreicht man mit 404 Gramm sowie 27,5 mm Höhe Abmessungen, die selbst von den meisten Outdoor-Navis nicht erreicht werden. Die gummierte Schutzhülle bietet zusätzlich die Möglichkeit, einen Karabiner zu befestigen und das Gerät so effektiv an der Ausrüstung zu sichern.

Die massige Bauform liegt zwar sehr gut in der Hand, das hohe Gewicht ist allerdings ein echter Nachteil und spätestens nach einigen Kilometern fragt man sich, ob das Smartphone mit diesem Gewicht wirklich schon im 21. Jahrhundert angekommen ist.

Man muss dem Land Rover Explore allerdings zugutehalten, dass es spätestens mit der zusätzlichen gummierten Schutzhülle wirklich sehr robust ist. Land Rover liefert das Gerät mit einer bereits aufgebrachten Displayschutzfolie aus, was die Sicherheit selbst für das Corning® Gorilla® Glass 5 Display deutlich erhöht. Schon allein das Basisgerät soll laut Hersteller folgenden Schutz bieten:

  • Schutzart IP68:
    1. beständig gegenüber Sand, Staub und Schmutz
    2. sturzgetestet – für Stürze aus einer Höhe von 1,8 Metern getestet, mit werksseitig auf dem Gerät angebrachtem Displayschutz
  • MIL SPEC 810G:
    1. Temperaturschock: hält Temperaturveränderungen zwischen -30 °C (-22 °F) und 65 °C (149 °F) mehrfach stand
    2. vibrationsbeständig: Kategorie 4
    3. beständig gegenüber Feuchtigkeit und Salznebel

Wir haben nach unserem Test keinen Grund an diesen Angaben zu zweifeln, auch wenn wir das Gerät nicht bewusst aus 1,8 Meter haben fallen lassen. Mit der Schutzhülle sowie der Displayschutzfolie wirkt es im Outdoor-Einsatz ähnlich robust wie ein Outdoor-Navi und man hat nicht das Gefühl, das Gerät ständig behutsam behandeln zu müssen, wie das normalerweise bei Smartphones der Fall ist. Einziger Kritikpunkt: Die gummierte Schutzhülle könnte das Display sowie den unteren vorderen Teil des Smartphones durch eine etwas höhere Kante noch deutlich besser schützen!

Display

Das Display des Land Rover nutzt die TFT-Technologie und eine Abmessung von 5 Zoll sowie einer FHD-Auflösung mit 1.920 x 1.080 Pixeln. Auch wenn die Auflösung nicht rekordverdächtig ist, eine FHD-Auslösung bei 5 Zoll lässt keine Pixel mehr erkennen und bietet daher zusammen mit der guten Farbabstimmung ein brilliantes Bild in Innenräumen. Für ein Outdoor-Phone wichtiger ist allerdings die Ablesbarkeit unter Outdoor-Bedingungen, insbesondere bei direktem Sonnenlicht.

Links: Garmin Oregon 650 Mitte: Land Rover Explore Rechts: Sony Z5

Das Display des Land Rover Explore reflektiert im Gegensatz zu den Displays vieler Outdoor-Navis kein Sonnenlicht sondern muss alleine mit der Helligkeit der Hintergrundbeleuchtung gegen das Sonnenlicht ankämpfen. Auch wenn das Display des Explore durchaus als hell bezeichnet werden kann, gegen direktes Sonnenlicht reicht die Helligkeit alleine nicht aus und die Ablesbarkeit wird deutlich reduziert. Auch im Vergleich zu anderen Smartphones, hier im Beispiel dem Sony Z5, zeigt sich, dass es auch im Bereich von Smartphone-Displays durchaus noch etwas heller geht. Im Sonnenlicht lässt vor allem die seitliche Ablesbarkeit dramatisch nach. Möchte man z.B. zu zweit auf das Display schauen, ist das bei direktem Sonnenlicht mit dem Land Rover Explore im Gegensatz zu gängigen Outdoor-Navi-Displays nicht so einfach möglich. Das im Beispiel gezeigte Garmin Oregon 650 ist in Bezug auf das Display bereits ein Kompromiss und noch lange nicht das Beste, andere Outdoor-Navis, welche auf ein Touchscreen verzichten, sind im Sonnenlicht noch mal erheblich besser ablesbar.

Links: Garmin Oregon 650 Mitte: Land Rover Explore Rechts: Sony Z5

Im hellen Schatten dreht sich bereits das Bild. Die Ablesbarkeit der hellen Smartphone-Displays übersteigt bereits das Garmin Outdoor-Navi, jedoch wird auch hier wieder der leichte Helligkeitsvorteil des Sony Z5 gegenüber dem Land Rover Explore erkennbar.

Der Touchscreen reagiert schnell und präsize. Der Hersteller verspricht eine Bedienbarkeit auch bei Nässe und mit Handschuhen. Zur Nutzung mit Handschuhen muss der Handschuhmodus in den Displayeinstellungen aktiviert werden. In der Tat lässt sich das Display auch mit dickeren Handschuhen noch brauchbar bedienen, es ist allerdings mehr Druck erforderlich und die Zuverlässigkeit sinkt zweifelsfrei, gleiches gilt für die Bedienung im nassen Zustand.

Insgesamt ist das Display des Land Rover Explore kein echtes Outdoor-Display, wie man es von einem guten Outdoor-Navis gewöhnt ist. Bisher hat noch kein Smartphone-Hersteller ein echtes reflektives Display verbaut, was auch verständliche Gründe hat. Reflektive Displays hinken in Bezug auf Farb- und Kontrastdarstellung derart hinterher, dass eine Darstellung von Fotos und Videos stark eingeschränkt ist. Solange kein technischer Durchbruch in der Displaytechnologie gelungen ist, welcher beide Vorteile in einem Display vereint, wird der Smartphone-Hersteller wohl doch immer der besseren Farb- und Kontrastdarstellung den Vorzug geben. Für die Kunden von sog. Outdoor-Phones bedeutet das, im direkten Sonnenlicht ist die Ablesbarkeit stark eingeschränkt.

Innere Werte

Für die technischen Daten des Land Rover Explore haben wir in den folgenden Screenshots zusammengefasst.

  

  

 

Der Leistungstest zeigt, was die technischen Daten zu CPU Co bereits andeuten, das Land Rover Explore ist kein High-Performance Gaming Smartphone und in Bezug auf seine CPU- und Graphikleistung eher im hinteren Mittelfeld einzuordnen. Die Leistung entspricht ca. dem Stand, der von Top-Smartphones bereits vor 2-3 Jahren problemlos erreicht wurde und mittlerweile weit übertroffen wird. Im alltäglichen Umgang mit dem Land Rover Explore sowie bei der Verwendung als Outdoor-Navi spielt dieser Umstand jedoch keine Rolle, hier präsentiert sich das Explore als durchaus flott.

Auf einen ausführlichen Test von WLAN, LTE und Sprachqualität haben wir verzichtet, das können andere besser. In der Praxis gab es aber keine Probleme mit dem Empfang und die Sprachqualität passt.

Akku Laufzeit

Der interne nicht wechselbare Lithium-Ionen-Akku hat eine Kapazität von 4000 mAh (14,8 Wh) und wird über die USB-C-Buchse geladen. Dabei unterstützt das Explore schnelles Laden über Pump Express Plus. Leider legt Land Rover nur ein Netzteil mit 5 Volt und einer Leistung von 2 Ampere bei und nutzt daher Pump Express Plus nicht aus. Hier wird eindeutig an der falschen Stelle gespart. Angesichts des Gerätepreises sollte der Nutzer ein echtes Pump-Express-Ladegerät erwarten können. Folgendes Netzteil bringt in unserem Test die schnellste Ladung: Pump Express Plus Netzteil Krüger Matz. Das Krüger Matz Netzteil läd bei eingeschaltetem Smartphone und im Bereich bis 80% Ladung immerhin doppelt so schnell wie das mitgelieferte Netzteil. Für die letzten 20 % wird der Ladestrom wie bei allen Lithium-Ionen Akkus immer weiter reduziert, weswegen stärkere Netzteile sich nur auf de Ladezeit der ersten 80% einer Ladung auswirken.

Das Adventure Pack hat einen Lithium-Ionen-Akku mit einer Kapazität von 3620 mAh (13,4 Wh) und wird über eine eigene USB-C -Buchse geladen. Es ist nicht möglich, das Adventure Pack über die Smartphone-USB-Buchse zu laden. Möchte man also beide Geräte gleichzeitig laden, sollte man den USB-C-Anschluss am Adventure Pack verwenden. Da das Adventure Pack aber kein Pump Express Plus unterstützt, dauert dieser Vorgang deutlich länger. Am schnellsten lädt man das Gesamtpaket daher mit zwei Ladegeräten. Folgende Ladezeiten haben wir gemessen:

  • Land Rover Outdoor Phone mit original Netzteil (5V@2A): 2 Stunden 30 Minuten
  • Land Rover Outdoor Phone mit Pump Express Plus Netzteil (12V@1,25A): 1 Stunde 55 Minuten
  • Land Rover Outdoor Phone mit Pump Express Plus Netzteil Krüger Matz (12V@1,5A): 1 Sunde 45 Minuten
  • Adventure Pack mit original Netzteil (5V@2A): 2 Stunden
  • Land Rover Outdoor Phone + Adventure Pack mit original Netzteil (5V@2A): 3 Stunden 40 Minuten

Das Adventure Pack lädt grundsätzlich zuerst das Smartphone auf und hält die Ladung im Smartphone konstant zwischen 94-100 Prozent. Ist das Smartphone komplett leer, reicht das Adventurepack um das Phone wieder zu 2/3 aufzuladen. Erst wenn das Adventure Pack komplett leer ist, wird der interne Akku des Smartphones verwendet. Das Adventure Pack verhält sich damit wie eine externe Powerbank. Der Ladezustand des Adventure Pack kann im Smartphone nicht angezeigt werden, auf der Rückseite befindet sich allerdings eine dreifarbige LED, welche den Ladezustand in groben Schritten anzeigt. Leider kann das Adventure Pack nicht als Zubehör gekauft werden.

 

Folgende Akkulaufzeiten haben wir gemessen:

  • Display maximale Helligkeit, WLAN an, GPS an, BT an, Trackaufzeichnung ohne Adventure Pack: 7 Stunden 45 Minuten
  • Display minimale Helligkeit, WLAN aus, GPS an, BT an, Trackaufzeichnung ohne Adventure Pack: 11 Stunden 50 Minuten
  • Display maximale Helligkeit, WLAN an, GPS an, BT an, Trackaufzeichnung mit Adventure Pack: 13 Stunden
  • Display minimale Helligkeit, WLAN aus, GPS an, BT an, Trackaufzeichnung mit Adventure Pack: 18 Stunden 45 Minuten

Insgesamt ist die Akkulaufzeit mit Adventure Pack sehr gut, was man aber in Anbetracht des hohen Gewichtes auch erwarten darf. Lässt man das Display nicht dauerhaft an, sind 24 Stunden Trackaufzeichnung vermutlich problemlos erreichbar.

Ohne Adventure Pack ist die Laufzeit ebenfalls in Ordnung, wobei man bei einem 4000-mAh-Akku eigentlich sogar noch etwas mehr erwartet hätte. Im Alltag reicht der Akku je nach Nutzung für 2-3 Tage.

Land Rover bietet (in Kürze verfügbar) noch ein alternatives Akkupack mit 4370 mAh ( 16,17 Wh) an, das die Laufzeit noch etwas verlängern wird.

links: Adventure Pack | rechts: Land Rover Explore von hinten

Positionsbestimmung

Zur Positionsbestimmung verwendet das Land Rover Explore Outdoor Phone die Satelliten des amerikanischen GPS, des russischen GLONASS sowie des chinesischen BeidouSystems. Leider wird das neue und theoretisch leistungsfähigste europäische Galileo-Satellitennavigationssystem nicht verwendet.

Für einen guten Empfang sind ausreichend dimensionierte GPS-Antennen unerlässlich. Moderne Smartphones sollen möglichst flach und kompakt sein, Platz für eine große GPS-Antenne ist daher in der Regel nicht vorhanden, was auch der wesentliche Grund für Empfangsprobleme bei Smartphones ist. Land Rover hat diese Herrausforderung gelöst, indem eine zusätzliche Patch-Antenne im Adventure Pack verbaut wurde.

Land Rover Explore mit Adventure Pack

Testergebnisse Positionsbestimmung

Wir haben die Signalstärke der einzelnen Satelliten mit und ohne Adventure Pack miteinander verglichen. Dabei ist uns aufgefallen, dass die im Adventure Pack verbaute Patchantenne wesentlich richtungsabhängiger ist als die im Smartphone verbaute Antenne. Liegt das Land Rover Explore flach auf dem Boden, ist die nach hinten ausgerichtete Patchantenne des Adventure Packs sogar ein Nachteil und verschlechtert den Empfang. Hält man das Smartphone jedoch in der Hand, spielt die größere Patchantenne ihre Vorteile aus und sorgt für auffallend höhere Pegel. Um den Unterschied zu verdeutlichen, haben wir das Testergebnis im folgenden Video zusammengefasst:

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Das eher theoretische Testergebnis zeigt ganz klar, der Empfang ist mit Adventure Pack deutlich besser. Nun sind wir ins Gelände gegangen, um das Ergebnis zu prüfen. Zunächst musste das Land Rover Explore mit und ohne Adventure Pack auf unserer GPS-Teststrecke gegen unser Referenzgerät das Outdoor-Navi Garmin etrex 10 sowie die Garmin fenix5X GPS-Outdoor-Uhr antreten. Das Garmin etrex 10 verwenden wir seit Jahren als Referenz in div. Vergleichstests und es ist bisher ungeschlagen, auch wenn es immer wieder mal Geräte gab, welche dem etrex 10 zumindest nahe kommen konnten.

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Die Tabelle zeigt die mittlere Abweichung von der Referenzstrecke sowie die prozentuale Verteilung aller Punkte, die weniger als 15, 10, 5 Meter von der Referenzstrecke entfernt liegen. Bei allen Geräten wurde ein Trackintervall von einer Sekunden festgelegt.

Die besten Werte erreicht, nicht ganz unerwartet, das Garmin etrex 10. Doch die Werte des Land Rover Explore sind, besonders mit Adventure Pack nicht allzuweit entfernt und besser als bei der GPS-Uhr Garmin fenix 5X. Schaut man etwas genauer in den Track, sieht man deutliche Unterschiede zwischen der Runde mit und ohne Adventure Pack. So ist z.B. der 5-Meter-Abstecher im Wald (i) ohne das Adventure Pack gar nicht aufgezeichnet worden, und auch im Stand unter dem Carportdach erzeugt das Land Rover Explorer ohne Adventure Pack eine offensichtlich größere und unerwünschte Trackwolke. Insgesamt aber ist der Track kein so schlechtes Ergebnis für ein Smartphone, wobei die Empfangsbedingungen auf dieser Runde auch nicht besonders schwierig sind. Wir haben daher im nächsten Test die Herrausforderung gesteigert und das Gerät tiefer im Wald bzw. in einem engen Tal getestet.

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Bei diesem Trackvergleich werden nun die Unterschiede zwischen dem Garmin etrex 10 und dem Land Rover Explore mit Adventure Pack doch sehr merklich. Zum Beginn der Runde, im Ort und auf dem Feld liegen die Tracks noch gut beisammen. Im Wald bzw. spätestens im engen Tal kommt es dann aber beim Land Rover Explore trotz externer Antenne im Adventure Pack zu deutlichen Schwächen und höheren Abweichungen, was im gleichen Maße aber auch für die Garmin fenix 5X gilt. Ein Tal im Mittelgebirge ist noch lange keine Extremsituation, es ist also durchaus zu erwarten, dass die Abweichungen in engen Hochgebirgstälern noch größer werden.

Im Vergleich zu anderen Smartphones, welche wir auf dieser Strecke getestet haben, schneidet das Land Rover Explore mit Adventure Pack dennoch gut ab und liegt im Spitzenfeld. Viele Outdoor-Navis sind auf ähnlichem Niveau und erreichen ebenfalls nicht die Empfangsleistung des Garmin etrex 10. Leider liegt unser Smartphone GPS-Vergleichstest schon ein paar Jahre zurück (neuer Test mit aktuellen Geräten ist in Planung), aber unsere Erfahrungen mit neueren Smartphones haben gezeigt, dass noch immer viele Geräte große Probleme mit dem Thema Positionsbestimmung haben.

Als Fazit lässt sich sagen, dass das Adventure Pack des Land Rover Explore eine mess- und sichbare Verbesserung der Positionsbestimmung bringt und die Kombination insgesamt auf ein hohes Niveau hebt. Im Smartphone-Segment ordnen wir den Empfang im Spitzenfeld ein, verglichen mit Outdoor-Navis erreicht das Land Rover Explore immerhin das Mittelfeld und kann daher durchaus gut für Outdoor-Navigation verwendet werden.

Barometer und Höhenmesser

Die Berechnung der Höhe über das GPS-Signal ist technisch bedingt sehr ungenau und weicht bei schwierigen Empfangsbedingungen gerne 50 Meter und mehr von der tatsächlichen Höhe ab. Vor allem kleine Höhenveränderungen können über den GPS-Empfang alleine nicht präzise abgebildet werden, was eine korrekte Summierung der Höhenmeter verhindert.

Eine genaue Höhenermittlung ist nur über barometrische Höhenmesser möglich. Bis vor einigen Jahren war der barometrische Höhenmesser einer der wesentlichen Vorteile von Outdoor-Navis gegenüber Smartphones. Doch schon seit vielen Jahren haben die meisten Smartphones einen Drucksensor (Apple z.B. seit iPhone 6) verbaut und können daher (wenn von der Outdoor-App unterstützt) auch die Höhe über den Luftdruck berechnen.

Auch das Land Rover Explore hat einen entsprechenden Sensor verbaut. Wir haben den Höhenmesser auf vielen Touren mit Garmin Outdoor-Navis verglichen und insgesamt keine wesentlichen Unterschiede oder Abweichungen von der Realität festgestellt. Der barometrische Höhenmesser im Land Rover Explore ist zuverlässig und genau (manuelle Kalibrierung vor der Tour vorausgesetzt).

  

Leider lässt sich die Höhe im Outdoor Dashboard (mehr dazu unter Punkt Software) des Land Rover Explore nicht manuell kalibrieren, die App stürzt bei dem Versuch, die aktuelle Höhe einzugeben, ab. Für die Verwendung der Sensordaten in anderen Apps spielt dieser Umstand allerdings keine Rolle, denn die Kalibrierung erfolgt immer innerhalb der jeweiligen App und nicht systemweit. Die vorinstallierte RangeViewer App ist leider nicht in der Lage, die Höhe ausschließlich über den Luftdruck zu berechnen bzw. die Höhe manuell zu kalibrieren. Die von RangeViewer summierten Höhenangaben waren hierdurch in unserem Test sehr ungenau. Wir empfehlen daher Apps zu verwenden, bei denen sich festlegen lässt, welche Sensordaten für die Höhenberechnung verwendet werden und wie die Höhe kalibriert wird (manuell, über GPS, über Karte). Die TwoNav Android App von CompeGPS erfüllt diesbezüglich alle Anforderungen und kann deshalb besonders empfohlen werden.

Software

RangeViewer mit Premium Karten

Die Android Version xx wurde durch einige vorinstallierte Apps in Bezug auf die Nutzung als Outdoor-Navi aufgewertet. Vorinstalliert ist die RangeViewer App, eine bekannte und beliebte Outdoor-App, die neben kostenlosen OSM-Karten (Open-Street-Maps) auch kostenpflichtige Premium-Karten anbietet. Im Paket liegt ein Gutscheincode, mit dem sich der Nutzer in der App RangeViewer die Premium-Karten eines Landes kostenlos aktivieren kann. Alternativ können jedoch auch 1000 sog. Credits aktiviert werden.
Leider enthält das Paket für Deutschland nur die Rasterkarten der Landesvermessungsämter (bkg) im Maßstab 1:50.000, welche zum Radfahren noch gut, zum Wandern aber eher weniger gut zu gebrauchen sind. Es macht daher mehr Sinn, beim Einlösen des Gutscheins die 1000 Credits zu wählen und sich dann bei Bedarf die Karten im Maßstab 1:25.000 zu laden, welche als kleine Kacheln für 3 Credits pro Kachel angeboten werden. Ein kompletter Test der App RangeViewer würde an dieser Stelle zu weit führen. Die App bietet einen schnellen und einfachen Einstieg in die Outdoor-Navigation. Wer sich intensiver mit dem Thema Outdoor-Navigation auseinandersetzt, wird dennoch recht schnell an die Grenzen von RangeViewer kommen.

Auswahl kostenloses Premium-Produkt
verfügbare Karten
Kachelauswahl (Kachel 3 Credits)
1:25.000
1:50.000
OSM-Karte
kostenpflichtige Premium-Routen
ausgezeichnete Tracks
Trackauswertung

Outdoor Dashboard

Direkt auf der Startseite mittig zu erreichen ist das sog. Outdoor DashBoard, eine spezielle App, welche nur für das Explore entwickelt wurde. Die App zeigt alle für Outdoor-Aktivitäten relevanten Messwerte und sonstige Informationen und lässt sich individuell anpassen. Die App lässt sich optional in einen Hintergrundmodus versetzen und reduziert sich auf ein kleines, frei verschiebbares Icon. Dieses Icon überlagert als Overlay den Bildschirm anderer Apps (siehe letzten beiden Screenshots in der nachstehenden Screenshot-Serie). Somit ist der schnelle Zugriff auf das Outdoor Dashboard jederzeit möglich. Unserer Meinung nach ist das Outdoor DashBoard überaus gelungen und praktisch.

 

  

 

Kamera

Die 16-Megapixel-Hauptkamera bietet recht viele Einstellungen und eine gute bis sehr gute Bildqualität. Bis ISO 800 hält sich das Bildrauschen in Grenzen. Videos können in 4K2K (3840×2160) mit 30 FPS aufgenommen werden.

Vergleich der ISO-Stufen:

ISO100
ISO200
ISO400
ISO800
ISO1600

Unbearbeitete JPEG-Bilder, so wie vom Land Rover Explore berechnet. Es können auch RAW Bilder im .DNG-Format gespeichert werden. Diese RAW-Bilder bieten dann noch wesentlich mehr Möglichkeiten zur Nachbearbeitung.

ISO 125
ISO 120
ISO 407
ISO 116

Beispiel Video in 4K2K:

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Für ein Smartphone ist die Qualität mehr als in Ordnung. Der Autofokus könnte etwas schneller sein und neigt hin und wieder zum Pumpen. Alles in allem aber kann die Hauptkamera des Land Rover Explore Outdoor Phones überzeugen. Die zusätzliche 8-MP-Frontcam reicht für Videochat usw. ebenfalls gut aus.

  

Fazit

Während des Tests haben wir uns immer wieder die Frage gestellt: Für welche Zielgruppe ist das Land Rover Explore Outdoor Phone das richtige Produkt? Letztendlich steht der Nutzer vor der Entscheidung, ob er ein reines Outdoor-Navi plus normales Smartphone oder eben ein Outdoor-Smartphone verwendet. Viele Outdoor-Smartphones sind optisch sehr wuchtig und wirken daher im Alltag leicht deplatziert. Dank des Pack-Konzeptes macht das Land Rover hier eine Ausnahme, abgesehen vom hohen Gewicht wirkt das Explore ohne Packs durchaus noch elegant.

Im Bereich Robustheit, Sensoren (Kompass, Barometer), Akkulaufzeit sowie GPS-Empfang erreicht das Land Rover Explore durchaus das Niveau von guten Outdoor-Navis und kann somit als vollwertiger Ersatz betrachtet werden. In vielen Bereichen die ebenfalls zu Outdoor-Fähigkeiten gezählt werden können wie z.B. Kamera, Display im Schatten, leichte Anbindung von BT-Sensoren, große Auswahl von Apps, SOS-Funktionen, Online-Funktionen usw. bietet ein Outdoor-Smartphone deutlich mehr als herkömmliche Outdoor-Navis.

Abstriche sind vor allem beim Display (in direkter Sonne) und eben beim Gewicht zu machen. Mit zusätzlichen Packs und der Schutzhülle steigt das Gewicht leider derart an, dass es z.B. für Sportler zur Trainingsaufzeichnung weniger attraktiv sein dürfte. Aber selbst bei leichten Trecking-Touren stört das hohe Gewicht und man ist geneigt, einem leichten Outdoor-Navi den Vorzug zu geben. Verursacht wird das hohe Gewicht vor allem durch die großen Akkus, welche aber eben notwendig sind, um das große und helle Display auf die entsprechende Laufzeit zu bekommen.

Wer bereit ist, das Gewicht zu akzeptieren, hat mit dem Land Rover Explore Phone eine sehr gute Kombination aus einem Alltags-Smartphone und Outdoor-Spezialisten. Unserer Meinung nach hat Land Rover mit dem Explore ein altes Konzept auf moderne Weise umgesetzt und dabei vieles richtig gemacht. Dank des Pack-Konzeptes sind zukünftige Erweiterungen denkbar, es bleibt abzuwarten, ob hier in Zukunft noch Überraschungen möglich sind. Denkbar wären z.B. eine Wärmebildkamera oder ein Akku-Solar-Pack.

Preis

Das Land Rover Explore kostet und ist damit zwar nicht besonders günstig, aber das Preis-Leistungs-Verhältnis geht unserer Meinung nach in Ordnung. Im Lieferumfang befindet sich bereits das Adventure Pack sowie die Schutzhülle.

Die Land Rover Explore Fahrradhalterung kostet ca. 30 EUR und ist in div. Onlineshops verfügbar. Leider ist eine Kombination von Fahrradhalterung und Adventure Pack nicht möglich.

Mit einer speziellen Nachtsicht lässt sich das Display in roten Farben dimmen um nicht zu blenden!

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2 Kommentare zu “Test Land Rover Explore Outdoor Phone

  1. Sehr gelungener Test, der sich auch gut mit meinen bisherigen Erfahrungen mit dem Gerät deckt.
    Zusammen mit dem Adventure Pack hat das Gerät eine dreitätige Wanderung gut abgedeckt und es war am Ende auch noch bei einem Akkustand von ca. 40%.

    (Bedingungen;
    – ca. 6-8h / Tag Betrieb für die Trackaufzeichnung
    – „übliche“ Nutzung für die Orientierung unterwegs
    – kein Routing
    – alle Funkverbindungen aus)

    Verwendete App war Locus Pro, die auch sehr gut mit dem Gerät harmoniert (inkl. Höhenmesser-Kalibrierung.

    Den Bug mit dem Dashboard (Höhenmesser-Kalibrierung) habe ich auch. Der Support empfiehlt einen Hard-Reset, aber da mir diese Anzeige ohnehin nicht so wichtig ist, habe ich darauf keine Lust.

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