Samsung Galaxy Note Test: Auf die Größe kommt es doch an…

Hardware und Display

© chipworks

Der vom Samsung Galaxy SII bekannte, selbstgezüchtete Exynos 4210 Chipsatz gibt auch im Galaxy Note – diesmal mit 2 x 1,4 GHz den Takt vor (einige Messprogramme weisen 1,5 GHz aus) –, begleitet vom ebenfalls bekannten Grafikprozessor (GPU) Mali-400MP (s. Performance).

Satte 1 GB RAM (Arbeitsspeicher) und 16 GB interner Speicher (davon ca. 11 GB verfügbar) – letzterer extern erweiterbar um bis zu 32 GB MicroSDHC – lassen Platzmangel nicht befürchten.

Natürlich dürfen Chips für WLAN b/g/n mit bis zu 300 Mbit/s, HSPA+, Bluetooth 3.0+ HS (High Speed) sowie das übliche Sensorenpaket nicht fehlen. Die internationale Variante SGH-I717 hat neben 3G/HSPA+ auch 4G/LTE (Long Term Evolution) anzubieten, wobei unklar ist, ob Samsung hier seinen Erfolgschip Exynox zugunsten eines Qualcomm MSM 8660 Dual-Core aufgibt. Das FM-Radio ist RDS-fähig und zeigt somit die Senderkennung an.

Auf der Rückseite finden wir unten den System- bzw. Medienlautsprecher sowie oben eine 8-Megapixel-Stereo-Kamera mit Autofokus, Gesichts- und Blinzelerkennung, sowie LED-Blitz, die auch Videos in Full-HD 1080p schießen kann. Die Vorderseite enthält eine 2-Megapixel-Frontkamera für Videotelefonate und Ähnliches sowie den Telefonlautsprecher. Zugang zu den SIM- und SD-Kartenschächten erlangt man durch komplettes Entfernen der Rückseite.

Die Schmalseiten/Umrahmungen nehmen Mikrofon, Micro-USB-Schnittstelle, einen 3,5 mm Audio-Klinkenanschluss sowie eine seitliche Lautstärkewippe auf. Highlights sind die Ausgabe von HD-Medieninhalten DLNA oder HDMI (mit relativ günstigem MHL-Adapterkabel, s. Zubehör) auf HD-fähigen Endgeräten sowie USB-Host – von Samsung als USB Gender bezeichnet – zum direkten Anschluss von Speichersticks, mobilen Festplatten, USB-Tastaturen oder Druckern.

Das Smartlet ist für ein Gerät dieser Größe mit 178 g erstaunlich leicht und mit knapp 10 mm Stärke auch noch schlank geraten. Wer große Brust- oder Hosentaschen besitzt, kann das SGN gerade noch unterbringen. An der Bauhöhe von knapp 15 cm gibt es nicht zu mäkeln, denn Kunden, die zu so einem Monster greifen, müssen sich vorher im Klaren sein, dass das Gerät nicht gerade ein Zwerg ist.

Vergleichsgeräte im Bild: Samsung Galaxy Note unten bzw. links, Diätweltmeister Motorola RAZR mittig, Samsung Galaxy SII oben bzw. rechts

Die Verarbeitung hinterlässt einen tadellosen Eindruck. Die rückwärtige Abdeckung mit Riffelmuster und geringen Spaltmaßen wirkt zunächst zusammen mit dem Snap-in-System etwas lieblos. Sie besteht bei näherem Hinsehen aus hochfestem, enorm gewichtssparendem Kunststoff, ist aber eben Plastik. Hier scheiden sich die Geister der Fachwelt. Einige befürworten Kunststoff aufgrund Gewichtsersparnis und Haltbarkeit, Andere wünschen sich Hochwertigeres wie Alu für die relativ hochpreisigen Geräte. Damit es keine Missverständnisse gibt: Das verwendete Material ist alles andere als billig, nur in manchen Augen etwas einfallslos. Samsung jedenfalls bleibt seiner Linie treu und setzt konsequent auf Gewichtsersparnis bei gleichzeitiger Haltbarkeit.

Das Design der vom 5,3 Zoll Super AMOLED Plus Touchscreen beherrschten Vorderseite mit Zentraltaste und durchgängiger Verglasung ist dem des Samsung Galaxy SII zum Verwechseln ähnlich, nur das Gehäuse ist eben größer.

Hardware-Fazit

Haptik und sonstige Innenausstattung lassen kaum Wünsche offen. Die Bestnote ist daher die Folge.


Dem Trend zu größeren Displays trägt auch Samsung Rechnung. Das Galaxy Note kommt mit gigantischem 5,3 Zoll Bildschirm in höchster HD-Auflösung 1280 x 800 Pixel und 16:10 Fast-Widescreen-Format.

Die Super AMOLED Technologie liefert wie gewohnt beste, erneut beeindruckende Schwarzwerte (schwarz ist wirklich schwarz), satte Farben und knackigen Kontrast.

Die Pixeldichte liegt mit 285 ppi (Pixels per Inch – Pixel pro Zoll) unter der des wesentlich kleineren 3,5 Zoll iPhone4/4S-Retina-Displays (960 x 640 Pixel, 326 ppi) und unter der ebenfalls nicht winzig geratenen 4,65 Zoll HD Super AMOLED Anzeige des Samsung Galaxy Google Nexus (720 x 1280 Pixel, 316 ppi), schlägt ansonsten aber die Konkurrenz aus dem Felde.

Die Helligkeit der SGN-Anzeige beträgt über 300 cd/m² (Candela pro Quadratmeter), liegt damit etwa gleichauf mit dem kleineren Motorola RAZR, jedoch hinter dem Samsung Galaxy SII (rd. 370 cd/m²) und weit hinter dem wesentlich kleineren iPhone 4/4S (ca. 490 cd/m²) sowie den LCD-Display-Riesen HTC Titan und HTC Sensation XL (je knapp 440 cd/m²), denen es jedoch an Kontrast und Schwarzwerten mangelt. Die jeweiligen Vorteile – Helligkeit eines LCD sowie (Farb-)Kontrast und Schwarzwerte eines AMOLED – in einer Anzeige zu vereinen, ist derzeit unmöglich. Dafür, dass die gigantische Anzeige mit entsprechender Ausleuchtung versehen werden muss, schlägt sich das Display des Galaxy Note mehr als ordentlich.

Einen winzigen Wermutstropfen gibt es noch zu vermelden: Die PenTile-Matrix verfügt nur über acht Subpixel; das Galaxy SII ist mit zwölf Subpixeln eindeutig im Vorteil. Dadurch sinkt die reelle Auflösung des GT-N7000 im Vergleich zu Super AMOLED Plus, was sich nur bei höchsten Zoomstufen durch leichte Unschärfe und Ausfransungen bemerkbar macht, im Alltag jedoch kaum auffallen wird. Der Betrachtungswinkel spielt – wie von (Super-)AMOLED gewohnt – keine Rolle, der Touchscreen ist aus allen Winkeln hervorragend ablesbar.

Die Display-Auflösung zusammen mit der schieren Größe und den gewohnten AMOLED-Qualitäten machen das Display des GT-N7000 zur ersten Wahl bei Anwendungen, bei denen der Bildschirm gefragt ist, z.B. Navigation, Gaming, Internetsurfen oder Multimedia; nur Tablets sind hier naturgemäß besser, aber eben auch keine Einhand-Telefone.

Von links nach rechts: Super AMOLED Plus (Samsung Galaxy SII), Super AMOLED Advanced (Motorola RAZR), Super AMOLED HD (Samsung Galaxy Note)

Display-Inhalte ohne Zoom, von links nach rechts: Super AMOLED Plus WVGA 480 x 800 Pixel (Samsung Galaxy SII), Super AMOLED Advanced 560 x 960 Pixel (Motorola RAZR), Super AMOLED HD 800 x 1280 Pixel (Samsung Galaxy Note)

Display-Fazit

Bis auf die im Alltag nicht wahrnehmbare geringere Anzahl der Subpixel gibt sich die Anzeige des Galaxy Note keine Blöße. Auflösung, Größe und AMOLED-Güte sorgen für maximalen Genuss.


Seiten: 1 2 3 4 5 6 7 8 9

Schreibe einen Kommentar

Deine E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht. Erforderliche Felder sind mit * markiert