Dell Streak: Mini-Tablet-PC oder Monster-Smartphone?

Hardware und Display

Hardware

Im Streak werkelt der inzwischen bekannte Einkern-Zentralprozessor Qualcomm Snapdragon QSD 8250 der ersten Generation mit 1 GHz. Mit 512 MB ROM, 512 MB SDRAM, 2 GB nicht zugänglichem internen MicroSD-Speicher und 1,63 GB internem Flash Memory sowie bis zu 32 GB MicroSDHC – davon 16 GB bereits vorinstalliert – ist der Streak speichermäßig bestens ausgestattet.

Für Multimedia sind ein Qualcomm MXU6219 RF Transceiver sowie ein ADV7250 Low Power HDMI/DVI Transmitter mit Video-Auflösungen von 480i bis 1080i verantwortlich. Schwerkraftsensor (G-Sensor), digitaler Kompass, Umgebungslichtsensor (L-Sensor) sowie Annäherungssensor (Proximity Sensor) sind natürlich auch dabei. Für Bluetooth und WLAN/WiFi a/b/g (1/11/54 Mbit/s) sorgt vermutlich Broadcoms BCM4325, der mangels Hardwareeignung selbst mit Tricks nicht auf Draft-n-Geschwindigkeit (300 Mbit/s) gebracht werden kann – nicht gerade State of the Art.

Das Gehäuse vermittelt einen sehr hochwertigen Eindruck. Rückseite, Schmalseiten und Akkufachabdeckung bestehen aus gestanzte Blechen und nicht aus Kunststoff. Über das Display hat Dell kratzfestes Gorilla-Glas (heißt tatsächlich so) gepackt. Die Tonausgabe des Telefonlautsprechers ist ziemlich dumpf und nicht so, wie man sie sich wünschen würde. Zusätzlich zu den Android-typischen Tasten besitzt das Streak eine seitliche Lautstärkewippe und eine Kamerataste. Ein separater 3,5 mm Klinkenanschluss und ein 30-Pin-Multianschluss sind an den längeren Schmalseiten untergebracht. Das optionale Home Dock (Docking-Station) splittet den 30-Pin-Anschluss in HDMI-Port, Audio-Line-out, Ladegeräteingang und 5-Pin-Mini-USB-Sync-/Ladeanschluss auf. Dell hätte den Sound auch digital über S/PDIF ausgeben können, denn dazu ist der ADV7250 Low Power HDMI/DVI Transmitter fähig. Ob diese Funktion implementiert ist, können wir nicht beurteilen; vermutlich nicht, denn die entsprechende Kennzeichnung am Audioausgang fehlt.

Auf der Rückseite befindet sich neben dem System-/Medienlautsprecher eine 5-Megapixel-Kamera mit Autofokus und LED-Blitz, die auch Videos in HD 720p schießen kann. Der rückwärtige Systemlautsprecher ist der mit Abstand lauteste verglichen mit bisher von uns getesteten Smartphones; der Lautsprecher ist nicht nur extrem kräftig, es steckt auch genug Resonanzraum dahinter. Zugang zu den SIM- und SD-Kartenschächten ist nur bei geöffnetem Akkudeckel möglich.

Das Design ist für so einen Boliden Geschmackssache. Mit 220 g einschließlich Akku zählt das Stream zu den Schwergewichten und passt mit seinen Abmessungen in keine Hosen- oder Hemdtasche.

Haptik und verwendete Materialien sind sehr gut, aber nicht absolute Spitze, sodass die Höchstnote nicht vergeben werden kann.

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 Dell Streak: Mini-Tablet-PC oder Monster-Smartphone? - Display - 1Lässt man das Dell Streak als Smartphone durchgehen, ist das Display mit 5 Zoll wahrhaft gigantisch geraten und von der Größe her einzigartig im Bereich der intelligenten Telefone. Bei einer Auflösung von „nur″ 800×480 Pixeln (WVGA) sinkt die Pixeldichte auf 186,6 ppi (Pixels per Inch = Pixel pro Zoll) oder 0,13613 mm/Pixel, und damit leidet die Schärfe entsprechend. Zum Vergleich: Die HTC Desire HD und HD7 besitzen 217 ppi, der Spitzenreiter iPhone 4 hat unerreichte 330 ppi. Die Qualitätseinbuße des Streak macht sich im Allgemeinen nicht bemerkbar, nur bei speziellen Darstellungen wie beispielsweise großer Schrift sind treppenartige Abstufungen sichtbar. Der Kontrast ist zwar gut, aber nicht optimal.

Sehr innovativ ist die In-Cell-Technologie, ein Konzept, dem die IT-Auguren eine große Zukunft vorhersagen. Im Gegensatz zu On-Cell-Displays befindet sich der Sensor nicht an der Oberfläche sondern innerhalb der LCD-Schicht. Dabei können nicht nur Sensoren verbaut werden, die auf kapazitive Ladungsunterschiede wie bei Touchscreens reagieren, sondern auch elektrische Spannungsdifferenzen oder Lichtunterschiede bemerken. Somit sind entweder eine Lichtsteuerung oder ein Einsatz als Scanner über das Display denkbar. Zudem können In-Cell-Screens schärfer als herkömmliche ausfallen; eine Möglichkeit, von der Dell noch nicht Gebrauch gemacht hat.

Auch das In-Cell-TFT-LCD benötigt die typische Hintergrundbeleuchtung. Das frisst zwar geringfügig mehr Strom, sorgt jedoch auch für eine gute Ablesbarkeit tagsüber. Diese Eigenschaft plus der enormen Dimension sowie 24 bit Farbtiefe (16,7 Mio. Farben) lassen das Dell Streak zum Konkurrenten für großformatige Navigationssysteme (PNA) auflaufen. Das Bild zeigt drei Technologien im Vergleich: Dells 5 Zoll In-Cell-TFT, Sonys 4,3 Zoll Super-TFT-LCD (SLCD) beim HTC Desire HD und 3,7 Zoll AMOLED beim Acer Stream.

Wegen der merkbaren Unschärfe erhält das Display einen leichten Abzug. Ansonsten ist uns die schiere Größe des Bildschirms in Verbindung mit der kratzfesten Gorilla-Glasoberfläche, noch gutem Kontrast und hoher Helligkeit fast ein „sehr gut″ wert.

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