5G-Netz: Vodafone und Ericsson tüfteln an sicherer Navigation für Drohnen

Vodafone und Ericsson navigieren Drohnen per 5G. Hierfür testen die beiden Mobilfunktechnik-Experten die automatische Erkennung sowie Vermeidung von Gefahrensituation für Drohnen durch schwache Netzabdeckung.

Wie andere Mobilfunkanbieter auch, baut Vodafone zurzeit das 5G-Netz in Deutschland aus. Unter anderem testet das Düsseldorfer Telekommunikationsunternehmen zusammen mit Ericsson das 5G-Mobilfunknetz in dem 5G Mobility Lab in Aldenhoven, um Drohnen sicher durch die Lüfte zu navigieren und zu steuern.

Bilder: Vodafone, EASA (Europäische Agentur für Flugsicherheit) und Vodafone testen Flugsicherheit für Drohnen

 

Drohnenflüge bedürfen stabiler Mobilfunknetze

Beim Navigieren mit einer Drohne ist insbesondere bei Rettungs- und Sicherheitseinsätzen der Feuerwehr oder Polizei wichtig, dass der Signalkontakt vom Steuermann zur Drohne bestehen bleibt. Denn schließlich könnte die Hilfeleistung gefährdet sein, wenn bei Notfalleinsätzen in einer großen Stadt oder in der Nähe eines Fußballstadions viele Menschen gleichzeitig mit ihrem Smartphone das Funknetz auslasten.

Vodafone und Ericsson arbeiten deshalb an einer Technologie, die Drohnen begrenzte Netzkapazitäten automatisch erkennen lässt, so dass es den fliegenden Helfern gelingt, diesen Bereichen auszuweichen, um quasi eine Routen-Neuberechnung aufgrund einer Gefahrensituation starten zu können. Dazu bedarf es ständig aktualisierter Live-Daten einer digitalen Netzabdeckungskarte.

Und spätestens wenn es im Logistikbereich einmal soweit sein sollte, dass Drohnen Pakete zustellen, sollte auf die Luftpost Verlass sein dürfen, ohne dass eine schlechte Netzabdeckung der Lieferung einen Strich durch die Rechnung macht.

Bild: Vodafone, Test von sicherer Drohnen-Navigation im 5G Mobility Lab in Aldenhoven

 

Neue Möglichkeiten: 5G-Netz in Deutschland

Grundsätzlich kann der seit 2019 auch in Deutschland verfügbare 5G-Mobilfunk durch größere Kapazitäten nicht nur die Geschwindigkeit der mobilen Datenübertragung deutlich steigern, sondern auch die Zeitverzögerung (Latenz) bei der Live-Datenübertragung minimieren, um etwa physische Dinge wie Industriemaschinen und andere virtuelle, intelligente Geräte oder Anwendungen besser im Internet der Dinge miteinander zu vernetzen. Eine geringere Latenz bedeutet schnellere Reaktionszeit zwischen den vernetzten Anwendungen.

Anwendungsbeispiele dessen wären in der Industrie die Automatisierung von Produktionsprozessen, im Alltag Smart-Home-Lösungen oder in der Navigationssparte autonom fahrende Autos.

Um all das leisten zu können, ist eine hohe Abdeckung des 5G-Netzes notwendig. Eine der vielzähligen Methoden zum Ausbau des 5G-Netzes ist die Ausdehnung einer kleinzelligen Netzarchitektur. Mit dem Einsatz von mehr Kleinzellen, ähnlich denen von WLAN-Hotspots, an Orten mit besonders hoher Datennachfrage, zum Beispiel in der City oder Einkaufspassagen, wird das bestehende Mobilfunknetz ergänzt und verdichtet (Quelle: Informationszentrum Mobilfunk).

Anstatt deshalb nur auf große Masten zu setzen, welche weit entfernt stehen können oder obendrein eventuell nicht zahlreich genug aufgestellt sind, um in Gebieten mit dichten Menschenansammlungen die erforderliche Kapazität zu leisten, möchten 5G-Mobilfunkanbieter wesentlich mehr kleine Zellen an deutlich mehr Standorten verwenden. Nachteil dieser Methode ist, dass die kleinen Antennen der Zellen nur eine geringe Reichweite von etwa 100 bis 150 Metern haben, was wiederum eine größere Dichte der kleinen Zellen notwendig macht.

Bild: Vodafone, Drohnenflug in 5G-Netz-Testumgebung von Vodafone und Ericsson

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