Satmap Active 20 im Test

Mit dem Active 20 hat das britische Unternehmen Satmap sein neuestes Outdoor-Navigationsgerät auf den Markt gebracht. Neben der Größe hat das Navi zum Wandern und Radfahren noch einige andere Besonderheiten zu bieten, wie unser Testbericht zeigt…

Nach dem Active 10 und Active 12 präsentiert das britische Unternehmen Satmap nun ein neues Modell: das Active 20. Das brandaktuelle Outdoor-Navi bleibt in seinen Grundfunktionen vielen Satmap-Traditionen treu, sticht aber auch mit einigen Merkmalen hervor, die bei keinem anderen GPS-Gerätehersteller zu finden sind. Eine Woche lang war das Active 20 im Dauereinsatz bei einer Radtour durch Belgien, zusätzlich führten wir einige Tagesausflüge durch. Genug für einen ersten Kurztest.

Britischer Bolide im Praxistest: Satmap Active 20

Erster Eindruck: was für ein Klotz! Mit seinen Ausmaßen 147 x 71 x 35 mm (LxBxT) übertrifft  das Active 20 selbst ein Garmin Montana. Mit 312 g zählt es zu den Schwergewichten am GPS-Markt. (Zum Vergleich: der aktuelle Garmin Oregon 750t wiegt 206 g). Wie diese Größe auch ihre Vorteile ausspielt, sollte uns erst später vor Augen geführt werden.

Größenvergleich: Satmap Active 20 (mitte), Garmin Edge 820 (links) und Garmin Oregon 750t (rechts)

Very Satmap

Wie auch bei seinen Vorgängern arbeitet das Active 20 ausschließlich mit Rasterkarten und ist damit nicht routingfähig. Eine Adress- oder auch nur Straßennamensuche entfällt ebenso wie die Navigation dorthin à la Google Maps. Die Satmaps sind mehr in der Landschaft zuhause – Stadtpläne stehen nicht im Fokus. Auch wenn inzwischen die meisten GPS-Hersteller ihre Geräte mit vorinstallierten Länder- oder sogar Europakarten ausliefern, bleibt Satmap seiner Linie treu: Karten kosten extra. Dafür bieten die Satmap-Karten bewährte, traditionelle, topographische Qualität, denn sie nutzen häufig die Geobasisdaten der jeweiligen Landesvermessungsbehörden oder der Premiumanbieter. Natürlich ist das nach wie vor nicht ganz billig, so kostet ein Deutschland-Satz der amtlichen 1:50.000er-Karte 126,00 Euro, Baden-Württemberg in 1:25.000 42,00 Euro. Satmap offeriert aber auch zahlreiche kombinierte Karten und individuelle Sonderblattschnitte – zum Beispiel ein Gebiet von 150 x 150 km im 1:25.000er Maßstab mit der eigenen Stadt im Zentrum für 77,00 Euro.

Inzwischen stellt Satmap nach eigenen Angaben über 400 Karten zur Verfügung, mit Europa als Schwerpunkt. Davon entfallen allerdings bereits 244 Karten auf Großbritannien. Vielleicht der größte Wermutstropfen für Garmin-gewohnte Navi-Nutzer: Kostenlose Karten aus dem Internet sind für Satmap-Geräte nach wie vor nicht verfügbar.

Optimal für PC-Muffel und Datensensible

Dafür sind die Satmap-Karten denkbar einfach zu nutzen. Eine Installation oder Freischaltung ist nicht notwendig, denn die Karten werden als microSD-Karte einfach ins Gerät eingesteckt, fertig.

Auch in weiteren Bereichen kommt das Active 20 im Gegensatz zu vielen anderen Geräten ohne PC und Internet aus. Eine Registrierung entfällt, der Nutzer muss kein Konto einrichten, keine zugehörige App installieren und behält alle persönlichen Daten für sich. Nicht selbstverständlich in Zeiten, in denen neue Navi-Apps erstmal Zugriff auf die Kontakte des Nutzers fordern, obwohl dies für Navigation eigentlich nicht notwendig ist. Dennoch entfaltet auch das Active 20 erst in Verbindung mit einem PC seine kompletten Fähigkeiten – Strecken planen, übertragen und auswerten. Die Datenübertragung ist inzwischen auch per Drag and Drop und den Windows-Explorer möglich. Früher brauchte man dazu Satsync. Diese Satmap-Software dient auch heute noch der Datenverwaltung. Zum Planen empfiehlt Satmap sein Online-Tool Xpedition, wozu ein kostenpflichtiger Account notwendig ist. Aber es geht auch ohne, denn gpx-Daten kann man natürlich auch mit anderer Software erstellen.

Das Active 20 kann inzwischen auch WLAN. Einmal eingerichtet, sucht das Satmap-Gerät nach Updates und installiert sie auf Wunsch. Auch wieder praktisch für PC-Muffel.

Schwer zu öffnen, aber gut gesichert: Akku- und Kartenslot

 

Ein Fach voll Energie und Daten

So ganz einfach kommt man allerdings an das Kartenfach nicht heran. Das Schubfach mit dem 5100 mA Lithiumionen Polymer Akku wird durch zwei Federschalter verriegelt. Schiebt man sie in die Öffnungsposition, muss man dennoch deutlich nachhelfen, damit sich die Schublade mit dem Akku öffnet. Gewöhnungsbedürftig, kommt aber wahrscheinlich der Wasserdichtigkeit zugute und ist dadurch noch verzeihbar. Nach dem Öffnen des Schubfaches offenbart sich auch der Steckplatz für die Micro SD Karte und damit eine weitere Neuigkeit, denn die früheren Active 10/12-Modelle nutzten noch SD-Karten. Achtung: Die Gummikappe zum Verschließen der Micro-USB-Buchse hält durch ihre Gummilaschen nur sehr locker am Gehäuse. Satmap hat daher direkt eine Ersatzkappe beigelegt.

Tasten oder Touchscreen nach Wahl

Tasten oder Touch nach Wunsch

Sämtliche Funktionen des Active 20 können sowohl über Touchscreen als auch über Tasten bedient werden, und schon dies ist ein Alleinstellungsmerkmal. Mehr noch: der Touchscreen ist sogar abschaltbar. Sehr gut für den Schlechtwetter-Einsatz, denn wer einmal erlebt hat, wie Regentropfen einen Touchscreen von Smartphone oder GPS-Gerät bedient haben, schätzt diesen Vorteil. Natürlich verlängert diese Funktion auch die Akkulaufzeit des Gerätes. Tasten können für Rechts- wie Linkshänder konfiguriert werden. Selbst eine Tastensperre ist vorhanden – was will man mehr? Signaltöne können unterstützend aktiviert werden, auf Wunsch sogar bis zu zehn (!) Töne hintereinander pro Signal.

Über Micro-USB-Kabel lassen sich auch unterwegs gpx-Dateien übertragen

 

Die Sensibilität des neuen Touchscreens in Verbindung mit dem sehr leistungsfähigen Prozessor ist eine wahre Freude. Das Display ist hell, reagiert flott und sehr sensibel, sodass es schon fast Smartphone-Qualitäten besitzt und gefühlt sogar besser reagiert als die Garmin Oregon 700-Serie. Karten verschieben, rein- und rauszoomen sowie das Eintippen von Wegpunkt-Namen gehen superschnell und sehr präzise vonstatten. Hierbei stören nur ein paar Programmierfehler, denn der Zoom-Button stellt sich zuweilen sehr störrisch an. Beim mehrfachen Antippen wird versucht, einen POI zu erzeugen, dann muss man die linke orange Taste bedienen, um das POI-Menü wieder zu entfernen.

Toast auf die Tasten

Sehr erfreulich ist die Leichtigkeit der beiden großen orangen Tasten, die zudem auf der Oberseite des Gerätes liegen und damit optimal zugänglich sind. Es macht richtig Spaß, sich mit dem rechten Knopf durch die einzelnen Seiten zu bewegen und mit dem linken Knopf entweder die verschiedenen Karten aufzurufen oder sich nach dem Verschieben einer Karte wieder auf den eigenen Standort zu zentrieren. Ist die Karte bereits zentriert, schaltet der linke Button zwischen der Kartenausrichtung Nord und der Fahrtrichtung um. Spannend: Bei der Ausrichtung in Fahrtrichtung gibt es zwei Modi, wobei die eigene Position im unteren Bereich des Displays angezeigt wird und einen anderen, bei dem sie in der Mitte des Displays liegt. Die seitlichen Tasten sind deutlich härter als die orangen Front-Buttons, aber durch ihre Größe und ihren Abstand so gut erreichbar, dass man sie auch mit dicken Handschuhen bedienen kann. Hiervon können sich Garmin und Co. eine Scheibe abschneiden, allerdings spielt das Active 20 hier auch seine immense Größe aus.

Bedienung: kein fast food

Die Bedienung eines Active 20 stellt selbst für geübte Anwender eine Herausforderung dar. Durch die zahlreichen Funktionen, aber auch durch die Menüführung ist sie weniger intuitiv als die eines Oregon oder eines Teasi. Wir haben nicht alle Konfigurationsmöglichkeiten ausprobiert, aber zumindest in der Werkseinstellung muss man einige Seiten weit blättern, bis man zum Hauptmenü gelangt und dort das Routenmenü (mit den Unterverzeichnissen im Hauptspeicher und auf der Micro SD Karte) und die Einstellungen findet. Das Einstellungsmenü wartet dann mit 32 verschiedenen Untermenüs auf und übertrifft somit die schon als komplex geltenden Garmin-Modelle. Andererseits eröffnet dies dem versierten Nutzer die Möglichkeit, ein Active 20 nach eigenem Gusto zu konfigurieren – very individual.

Satmap Active 20 Test: Präzise Positionierung

Auf Tour erweist sich das Satmap Active 20 als präziser und zuverlässiger Begleiter. Der GPS-Empfang ist schnell hergestellt, hierzu dient ein u-Blox-M8 Chip, der neben GPS auch Glonass-, Galileo- und Beidu-Systeme empfangen kann. Unsere Messungen zeigten fast immer einen sehr präzisen Empfang, beinahe schon vorbildlich im Vergleich zu anderen GPS-Geräten. Allerdings speichert das Active 20 eine sehr hohe Anzahl von Positionen; verbunden mit einer vergleichsweise aufwendigen gpx-Dokumentation führt dies zu relativ voluminösen gpx-Dateien. Diese sind übrigens durch übliche Software wie Basecamp nicht direkt lesbar, sondern müssen erst konvertiert werden (zum Beispiel über GPSies.com). Im Gegensatz dazu liest das Satmap „übliche“ gpx-Dateien problemlos ein, allerdings nur Tracks, keine Wegpunkte.

Sehr präzise Trackaufzeichnung auch in Innenstädten

Nach etwa einer Minute ist das Gerät komplett bereit für die Bedienung. Als Startbildschirm erscheint zunächst der Satellitenbildschirm. Sobald der Empfang vorhanden ist, wird die Kartenseite und damit der Planungsmodus angezeigt. Achtung: Über EinstellungenTastenAktivierung der Kartentasten – können die Menüfelder im unteren Bereich der Kartenseite so konfiguriert werden, dass sie erst auf Tastendruck erscheinen und nicht permanent eingeblendet sind wie in der Werkseinstellung. Auf diese Weise kann das Active 20 seinen 3,5 Zoll- Bildschirm mit einer entsprechend großen Kartenfläche belegen, und das ist bekanntlich meistens der Hauptbildschirm während einer Tour.

Navigation: Punkteketten statt Linien

Tracknavigation ist mit dem Active 20 kein Problem. Dazu überträgt man einfach eine extern geplante gpx-Datei auf das Active 20 und kann dabei wählen, ob sie im internen Speicher oder auf der Micro-SD Karte abgelegt werden soll. Zum Start eines Tracks sind allerdings deutlich mehr Klicks notwendig als bei einem Garmin, denn zunächst muss man sich zum Hauptmenü durchklicken, ruft dann das Routenmenü auf, wählt das entsprechende Speicherverzeichnis und dann eine der darin enthaltenen Tracks durch „Aktivieren“. Kleiner Bug: Zuweilen wurde ein Track aktiviert, der sich in der Liste oberhalb des gewählten Tracks befand. Jetzt auf Ansehen und Start klicken, dann beginnt das Active 20 mit der Trackaufzeichnung, die im oberen Bildschirmbereich durch ein entsprechendes Symbol (Dreieck im Kreis) angezeigt wird.

Nun kann man der Strecke einfach folgen, ähnlich der Tracknavigation bei Garmin-Geräten. Weicht man davon ab, bemerkt man es durch seine eigene Trackspur, die sich von der geplanten Linie entfernt. Die Punkteketten ermöglichen zwar durch ihre Lücken den Blick auf das darunterliegende kartographische Element, nämlich die Wegeart, sind aber andererseits so breit geraten, dass sie in engräumigen Situationen (zum Beispiel Innenstädten) kaum noch präzise interpretierbar sind. Hier würden wir uns eine Linie wünschen, wie es die Mitbewerber machen. Zudem zeigt das Active 20 die geplante Strecke in grün-blauen Punkten, während die Trackaufzeichnung in deutlich besser erkennbaren roten Punkten erscheint. Aus unserer Sicht wäre es genau andersherum ratsam, damit man bei einer Tracknavigation primär erkennen kann, welcher Strecke es zu folgen gilt, und weniger, welche man gerade zurückgelegt hat. Insgesamt funktionierte die Tracknavigation während unserer gesamten Touren gut und zuverlässig.

POI, AOI, OOI – to be or not to be?

Beim Planen, Bearbeiten und Navigieren zu Punktzielen blüht das Active 20 richtig auf, wenngleich der Nutzer sich mit den Begriffen gut vertraut machen sollte. Über den Cursor ist schnell ein Wegpunkt gesetzt, der heißt hier aber POI und kann individuell benannt und symbolisiert werden. Als AOI (= Area of Interest) können Flächen erzeugt und benannt werden – das ist beispielsweise für Rettungsdienste wichtig, die bestimmte Areale für Suchtrupps einteilen. Hier wird der Einsatz der Satmap-Geräte bei Bergwachten und ähnlichen Organisationen deutlich. In ähnlicher Weise gibt es LOI (L steht für  Linien) und IOI (= Items of Interest, dies können grafische Objekte ohne Georeferenzierung sein, die man einfach in die Karte einbringt). Alles zusammen sind OOIs, also „Objects of Interest“. Alles klar?

GoTo bringt hin

Egal welche Punktobjekte, die Funktion GoTo führt hin. Und zwar direkt. per Luftlinie. Sieht auf den ersten Blick altbacken und umständlich aus, funktioniert aber einfach und zuverlässig. Die Peilungslinie ist transparent gehalten, so kann man immer erkennen, was sich darunter auf der Karte befindet.

Super-Router mit Handschaltung

Wer kennt es nicht: Unterwegs muss man aus irgendeinem Grund seinen geplanten Track verlassen und möchte auf dem GPS-Gerät schnell eine neue Strecke erstellen. Hier präsentiert sich das Active 20 als herausragendes Planungstool on the road. Denn schnell und präzise ist eine Route aus mehreren Wegpunkten gesetzt. Der eine Finger bewegt die Karte unter dem Fadenkreuz zum gewünschten Punkt, der andere erzeugt per Tastendruck einen Wegpunkt. Ruck-Zuck sind kilometerlange und dennoch fast weggenaue Routen erzeugt. Das 3,5 Zoll-Display vermittelt in Zusammenarbeit mit schnellen Zoomvorgängen hierzu eine leidlich gute Übersicht. Dieses Wegepunkt-Routing können andere GPS-Geräte auch, aber bei keinem läuft es so flüssig und komfortabel wie beim Active 20.

Gut gehalten

Während die Halterung für die Active 10/12-Geräte sehr massiv und auch schwer war, nutzt das Active 20 jetzt das sehr leichte, aber stabile QuadLock System. Dazu wird auf der Rückseite das gerade einmal 9 g schwere Basisteil montiert (einfach zwei Schrauben lösen, Halterung auswechseln, fertig). Die QuadLock-Halterung selbst gibt es in verschiedenen Ausführungen, wobei die die Fahrradhalterung 41 g auf die Waage bringt.

Zur Befestigung auf dem Vorbau haben wir nicht die Gummibänder gewählt, sondern zwei Kabelbinder, die deutlich bessere Haftung erzeugen können. Die gummierte Unterschicht der QuadLock-Halterung bewährte sich bei unseren ersten Ausfahrten, allerdings wurden die Kabelbinder auch sehr stark angezogen.

Eine Montage des Active 20 auf dem Vorbau ist im Gegensatz zu anderen GPS-Geräten zu empfehlen, weil durch sein hohes Eigengewicht starke Kräfte entstehen können, die zum Abkippen führen. Die zweite Fahrradhalterung „Out Front Mount“ hielt bei ersten Testfahrten zwar erstaunlich gut, jedoch vibrierte das Active 20 spürbar- im Gegensatz zur Befestigung des „Bike Mount“ auf dem Vorbau.

Bluetooth macht blau

Über Bluetooth können unterschiedliche Sensoren angebunden werden. Während die erste Kopplung meist reibungslos verlief, funktionierte die Aktivierung bereits vorher gekoppelter Geräte (in unserem Falle ein BT-Brustgurt) später nicht mehr. Zudem muss Bluetooth bei jedem Start neu eingeschaltet werden. Hier sollte Satmap nachbessern.

Über den Gipfel hinaus

Das Active 20 bietet dem Nutzer unterschiedliche Höhenangaben und zeigt dabei, aus welcher Quelle sie stammen: als GPS-Höhe vom Satellitensystem, als barometrische Höhe aus seinem Sensor oder als Höhe aus seinen digitalen Karten. Die Messungen der aktuellen Höhe ist meist sehr präzise (bei vorher kalibriertem barometrischen Sensor), allerdings berechnet das Active 20 die aufsummierten Höhenmeter nach einer Tour oder insbesondere aus einem importierten GPS-Track meist viel zu hoch – auch hier sollte Satmap einen neuen Algorithmus spendieren.

Höhenaufzeichnung: Satmap Active 20 (grün) im Vergleich mit Garmin Edge 820 (rot)

Display: cant get enough transflection

Bei Sommertouren sein vielleicht größter Nachteil: das Active 20 ist leider nicht überzeugend im Sonnenlicht. Es braucht zwar keine höhere Auflösung als die vorhandenen 480 x 320 Pixel, aber eine bessere transflektive Fähigkeit wäre wünschenswert. Hier setzen die Garmin-Displays Maßstäbe.

Superrobust dank Gorilla-Glas

An Robustheit wiederum mangelt es dem Active 20 nicht. Das Gehäuse ist an den Stoßkanten umlaufend gummiert. Insbesondere das Gorilla-Glas des Displays stellt einen dankenswerten Fortschritt gegenüber den verkratzungsanfälligen Kunststoff-Covern der Active 10/12-Modelle dar. Als uns bei einer MTB-Tour das Active 20 einmal in hohem Bogen vom Lenker auf stinigen Untergrund flog, waren auch nur ein paar Abschürfungen am Body zu vermerken.

Immer die richtige Richtung

Der elektronische Kompass zeigte sich sehr sensibel, aber auch richtungsstabil und konnte durchgehend überzeugen, auch ohne ständiges Kalibrieren. Geocaching-Funktionen haben wir nicht getestet.

Langläufer

Mit dem Energiemanagement darf man durchaus zufrieden sein. Der 5100 mAh-Lithiom-Ionen-Akku hat uns auf Tagestouren nie im Stich gelassen. Nach einer neunstündigen Tour mit permanenter Hintergundbeleuchtung auf voller Stufe (!) warnte die Display-Anzeige dann vor dem Exitus. Wanderer, die den Bildschirm nur sporadisch benötigen, könnten durchaus mehrere Tage mit dem Active 20 unterwegs sein.

Servicefreundlich: der Akku ist auch im Reparaturfall schnell auswechselbar

Made in UK ist etwas teurer

Mit 550 EUR (als Deutschland-Edition mit der 1:50.000er Karte) ist er kein Schnäppchen und liegt im Bereich des aktuellen Garmin Oregon 750t. Billig waren die Satmap-Geräte allerdings noch nie – britische Qualität – das Active 20 wird komplett in Großbritannien gefertigt –  hat eben ihren Preis.

Satmap Active 20 Test: Fazit

Das Active 20 ist ein Outdoor-Navi mit vielen, teils einzigartigen Qualitäten, welches sich besonders für den ambitionierten Bergwanderer eignet, der Wert auf hochwertige topographische Karten und spontane Planung unterwegs legt, nicht unbedingt viel mit PC oder Smartphone arbeiten möchte, nicht in Städten navigieren muss und Zeit zum Einarbeiten hat.

Weiterführende Links

  • User Guide (momentan nur auf  Englisch)
  • Technische Spezifikationen

32 Kommentare zu “Satmap Active 20 im Test

  1. Klingt interessant das Teil, aber ein Umstieg von Garmin ist nicht gerade kostengünstig.
    War ersichtlich, wie sich die Galileo-SAT bemerkbar gemacht hat ?

    Gruß

    Frank

  2. Maße und Gewicht dieses Gerätes sind für mich ein absolutes Nogo und die sonstigen Eigenschaften außerhalb jeder Diskussion.
    Die Behauptung des Autors, Rasterkarten seien nicht routingfähig, ist außerdem falsch. Bei Locus Pro Maps u.a. funktioniert das auch mit Rasterkarten. Dazu braucht man dann allerdings ein Smartphone und kein Satmap mit proprietärem OS.
    Gruß Alex

    1. Routingfähige Rasterkarten gibt es nicht und kann es nicht geben, denn Rasterkarten sind nichts anderes als Bilder…
      Was es natürlich gibt ist, dass eine Vektorkarte sichtbar oder unsichtbar im Hintergrund arbeitet und die Berechnung auf dieser erfolgt und die Route dann im Vordergrund auf einer Rasterkarte angezeigt wird. Was der Autor schreibt ist daher vollkommen richtig. Danke dennoch für Dein Feedback!

  3. Für den User einer Navi-App ist es schlichtweg egal, ob da was im Vorder- oder Hintergrund arbeitet. Fakt ist, dass sich eine Rasterkarte wie auch immer routingfähig darstellen und wie eine vektorbasierte Karte anwenden läßt.
    Die pauschale Behauptung, Rasterkarten seien nicht routingfähig, ist deshalb nach wie vor falsch und eher ein Relikt aus der Welt der GPS-Geräte.
    Wie auch bei Vektorkarten interessiert es keinen Anwender, mit welchen Rechenalgorithmen und hinterlegtem Datensatz eine Karte generiert wird.
    Entscheidend ist immer was hinten letztlich rauskommt!
    Einigen wir uns vielleicht auf den Begriff „Vektorrisierte Rasterkarten“.
    Aber amüsant finde ich schon, wie ein Redakteur dem anderen zu Hilfe eilt.

    1. Wenn im Hintergrund eine Vektorkarte arbeitet, dann ist diese nicht 1:1 mit den Wegen auf der Rasterkarte identisch und somit wird eben nicht auf dem Wegenetz der Rasterkarte, sondern auf der Vektorkarte geroutet. Rasterkarte sind nichts als Bilder und es lässt sich darauf nichts berechnen oder auswerten!

  4. Vielen Dank für den tollen Bericht. Bin schon seit den Anfängen der GPS dabei und nutze derzeit diverse Geräte von Garmin, myNav, twonav, satmap 10 und smartphone. Satmap sollte sein eigenes Konzept der Rasterkarten behalten – ist eben ein echtes Arbeitstier und da braucht es kein Routing. Smartphone hat ja dafür eh jeder dabei. Und ich schließe mich Tobias an – Vektorkarte ist Vektorkarte und Rasterkarte ist Rasterkarte (also ein Bild :-). Sorry da läßt sich nichts interpretieren, alles andere wären fake news 😉

  5. Ich habe auch schon einige GPS für den Outdoor-Bereich genutzt. Früher Garmin. dann kamen die blöden Touchscreens, die man bei Regen und Handschuhbetrieb nicht nutzen kann.
    Daher ist mir das Satmap Active 12 aufgefallen. Auch sind Rasterkarten viel besser im Gelände und da brauchts kein Routing. Punkt. Wer etwas anderes behauptet, ist ein Flachland-Indianer 😉
    Ich trage lieber etwas mehr Gewicht herum, dafür habe ich sehr lange Akkulaufzeiten und ein Gerät, das sehr stabil ist. 100gr kann man am eigenen Bauch sparen. Aber ein GPS dem der Saft mittem im dicken Nebel ausgeht ist blöder.
    Die Arbeitsgeschwindigkeit, die ich von anderen GPS her kenne ist, ziemlich unpraktisch im Gelände – hier ist das 20er ein Traum.

    Satmap bringt übringends alle paar Wochen ein neues Software-Release raus und einige oben genannte Punkte sind schon behoben. So kann man per Zweifinger-System analog Smartphone zoomen.

    Es gibt sicher noch ein paar Punkte, die man optimieren kann. Da Satmap sehr nahe mit den Fachhändlern und den Usern zusammenarbeitet, kommen die Inputs auch an. Bei den grösseren Herstellern ist das nicht so.

    Bis jetzt das beste Outdoor GPS, das ich hatte.
    Ich bike, mache Skitouren, Wandertouren und gehe Bergsteigen. Perfekt für dessen Einsatz.
    Die Schweizer Karten sind ein Traum – da die Daten von Swisstopo sind.

    1. Ich stimme dem voll und ganz zu, besitze das Active 10, 12 und habe mir nun das 20 gekauft.

      Für mich auch ganz klar das beste Navi zum wandern, besitze auch ein GP62s von Garmin, aber das liegt nur noch in der Ecke da es einfach zu ungenau im Gelände war, das Kartenmaterial einfach nicht an das vom Satmap rankommt.
      Das einzige was beim 10er und 12er nicht perfekt war, ist das teilweise etwas rucklige bewegen der Karte, aber das ist mit dem 20er nun ein wahres Vergnügen.

  6. Wenn der Umstieg nicht so teuer wäre von Garmin zu SATMAP .
    @harry Welche Befestigung nutzt Du beim Wandern für das gerät ?

  7. Ich nutze das Active10 seit 2009. Nun liegt es nach dem Kentern meines Kajaks auf dem Grund der Ems. Ich habe viele Karten auf SD-Format. Das Active20 hat aber Micro-SD-Format. Kann man vorhandene Karten austauschen? Kostenlos?
    Wenn ja,wäre das Active20 für mich sehr interessant, weil ich mit den Rasterkarten sehr präzise unterwegs bin und die neuen Funtionen sicher sehr hilfreich wären.

  8. Obwohl ich wie gefordert STRECKE in ROUTE…umwandeln aktiviere, lassen sich soweit, ich erfahren musste, Teilstrecken nicht getrennte (Anfangspunkt – Endpunkt) herauslesen.
    Selbst eine 20 minütige Unterbrechung mit Neustart zeichnete eine durchgehende Linie auf!!!

    Mach ich da was falsch?

    1. Hallo Norbert, nein, Du machst nichts falsch, aber ich sehe darin zwei getrennte Vorgänge: erstens das Aktivieren einer Strecke – das ist die Navigationsfunktion, um sich führen zu lassen. Zweitens die Aufzeichnung, also das Protokollieren der eigenen Strecke. Und die wird auch nach Pausen fortgesetzt, sofern man sie nicht ausdrücklich beendet. Beste Grüße, Thomas

  9. Moin,
    weiss jemand wo die Seriennummer vom Active 20 sich befindet.
    Ich brauch die für die manuelle Registrierung.

    Gruß

    Frank

      1. Geschätzter Frank! Endlich jemand der ein Satmap 20 hat/verwendet.Habe dzt. noch Schwierigkeiten mit dem TRACKEN bzw. getrennte Strecken abzuspeichern. Würde gerne Deine Erfahrungswerte und auch die Seriennummer-Stelle erfahren.
        Mit Neujahrsgrüßen
        Norbert

      2. Hallo Norbert,

        die Seriennummer befindet sich im Akkufach. Dazu den Akku entfernen.
        Das Etiktett welches mit ACT2UK beginnt ist die Seriennummer .

        Ich hab das Gerät nun vier Wochen.
        Ziel war es , dass ich im Winter mich frei mit Schneeschuhen im Gelände bewegen kann.( Bayerische Mittelgebirge und Alpin ) .

        Meine Erfahrungen decken sich mit obigen Test.

        Was meint Du mit den Thema Strecken speichern ?
        Über die Seite Streckendaten starte oder stoppe ich die Aufzeichnung.
        Am Ende der Tour den Track in Strecke konvertieren und mit SATSny auf den PC. ( Umwandeln in gpx ) Der Track kann ich unter QuoVadis, GarminBasecamp, MagicMap ,gpsies.com wunderbar aufbereiten.
        Was mir aufgefallen ist, dass die Anstiegsmeter gegenüber Garmingeräten deutlich höher ausfallen.

        Mit der Möglichkeit Prifle einzustellen, kann ich das Gerät wunderbar den einzelen Aktiviäten wie Bergwandern, Schneeschuhwandern, Radfahren, Freizeit wunderbar anpassen.

        Ärgerlich ist das hochfahren, wenn das Gerät ausgeschaltet war. Bis zum GPS-Fix und Karte einlesen dauert es immer eine Ewigkeit.

        Die eigentliche Bewährungsprobe wird das Gerät nächste Woche haben in den Sextner Dolomiten , wenn die Lawinensituation mitspielt.

        Gruß

        Frank

  10. ….an Thomas und Frank!…auch wenn ich vielleicht „patschert“ und lästig bin! Bitte was muss ich einstellen bzw. drücken bei STRECKENDATEN?
    Alles zurücksetzen, Alles zurücks.& umwandeln, Aufz.zurücksetzen, Strecke zurücks.& umwandeln, Strecke in Route umw. oder Streckendaten einst.???

    Gegenüber dem ACT 12, das ich erfolgreich mit – Alles zurücks. & umwandeln – verwende – habe ich jeweils die getrennte Strecke, auch wenn ich gleich fortsetze.
    Beim ACT 20 bleibt trotz ABSCHALTEN (!) die Aufzeichnung eine GESCHLOSSENE Linie….!
    Bezüglich HOCHFAHREN vom ACT 20 – es ist verglichen mit ACT 12 schon schneller…
    …ich ersuche um praktische Hinweise. bis bald – Norbert

    1. So richtig hab ich diese Möglichkeiten noch nicht kapiert. Hab mir deshalb schon Streckendaten zerschossen.Will am Wochenende nochmal testen das ganze bevor es los geht.
      Vom Verständnis her , würde ich es so machen wie Du es beschreibst.

  11. …habe heute nachmittags bewusst 4 Teilstrecken getrackt! War iweder nur eine geschlossene Linie…im Anhang müsste das Kartenbild (ÖK 50) erscheinen – ich seh´s leider nicht…
    Ich hatte Alles zurücks.& umwandeln, dann Strecke zurücks.& umwanw. und Streckke in Route umw. verwendet…
    Dafür braucht man aber SatSync nicht – sondern beim am PC angesteckten ACT 20 erscheint des dunkelrot gehaltene FOTO-Symbol mi All_Raw_Tracks.gpx . Das kopiert/draged man sich in den PC in irgendeinen Ordner. Mit Xpedition das Tracks-Symbol hoch laden – und die geschlossene (!) 4-Segmentelinie erscheint—-

    1. Lieber Norbert, ich glaube, du machst es dir unnötig schwer. Wenn es nur darum geht, die einzelnen Tracksegmente zu trennen, würde ich es nachträglich tun. Wie ich schon vorher beschrieben habe, zeichnet das Gerät einfach immer wieder auf, solange der aktive Track nicht beendet und gespeichert wird. Das ist übrigens auch bei anderen Geräten der Fall. Ich würde so vorgehen: Garmin Basecamp (kostenlos) auf dem PC installieren, die Aufzeichnung als gpx-Datei aus dem Satmap auf den PC übertragen, dann über GPSies.com als gpx-Datei konvertieren (Satmap verwendet leider ein spezielles gpx-Format, habe ich aber im Artikel auch beschrieben) und in Basecamp einlesen. Dort kann man aus der gesamten Aufzeichnung auch einzelne Tracks machen. Hört sich jetzt etwas kompliziert an, ist aber mit etwas Übung gar nicht so schwer. Denn wenn man Tracks aufzeichnet, sollte man sie in der Regel auch im Nachhinein noch bearbeiten, und dazu eignet sich Basecamp ganz gut. Schöne Grüße, Thomas

      1. Moin,
        über das Synchronisierungstool von SATMAP lass ich gleich eine gpx-Datei erstellen.( Dazu hab ich ein Auswahlmenue vor dem Überspielen ) Die importiere ich dann ins Basecamp.Und es funktioniert ?!

  12. Ich kann Xpedition gar nicht nutzen, da Registrierung nicht möglich ist.
    Laut Support wird dieses ONlinetool auf html5 umgestellt .

      1. Ja, mit Xpediton2 läuft alles bei mir. Ursache kann der Browser sein mit Do-not-track-funktion z.B. , oder Blocker.

  13. Geschätzte Pocketnav-Kollegen!
    Die gestern erfolglos geteilten Tracks (Endloslinie) wie im Kartenausschnitt festgehalten – habe ich in den Geräteordner -Routen- eingetragen…Nun kann man´s im ACT 20 auf der Routenkarte als GANZES auch erkennen.
    Eine bewusst während der Radfahrt oder Wanderung aufgenommene Teilstrecke kann ich also doch nicht jemandem mittels blue tooth separat übermitteln!?
    Wozu gibt´s dann eigentlich die im STRECKENMENÜ angeführten Speicher/Umwandlungsmöglichkeiten….?
    Das ist mit dem ACT 12 – an dem ich noch immer hänge – einfacher!…oder? (Alles zurücks.& umwandeln)
    Trotz unterschiedlicher STRECKENDATEN-Menu (Trip Log Menu)hängt sich der Track vom Nachmittag an den Track vom Vormittag – das ist doch – wie Thomas schreibt – Track beendet!…Das Gerät war ja inzwischen abgeschaltet!)

    1. …habe schon mehrmals/kritisch, das von mir nicht verstandene THEMA, an SUPPORT-Satmap-DE deutschsprachig weitergelitet aber offengesagt keine zufriedenstellende Erklärung (eh auch in DEUTSCH) vor allem im VERGLEICH zum ACT 12 erhalten!
      Es sei ihnen auch beim SatSYNC irgendwas „passiert“ – ich bin nicht mehr reingekommen.
      Der Hinweis dass ACT 20 „nur“ gmx. erstellen, aber nicht KMZ (wie ohne Probleme beim ACT 12) , erstellen kann, war für mich zumindest, kryptisch „umschrieben“ worden….

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