Die Europäische Weltraumagentur (Esa) ist der Fertigstellung des Navigationssystems Galileo ein weiteres Stück näher gekommen. Am vergangenen Dienstag wurden zwei weitere Satelliten ins All gebracht, damit umfasst das europäische Gegenstück zum amerikanischen GPS nun insgesamt 14 Satelliten.
Beim Transport der beiden Satelliten vom Weltraumbahnhof in Kourou in Französisch-Guyana verlief alles planmäßig. Nach einer Flugzeit von 3 Stunden und 48 Minuten setzte die russische Sojus-Rakete ihre Fracht in 23.522 Kilometer Höhe ab, teilte die Esa mit.
Die Mission sei ein weiterer Schritt in Richtung Unabhängigkeit Europas im Bereich der Satellitennavigation, sagte Stéphane Israël Chef des Raketenbetreibers Arianespace. Im November soll eine Ariane 5 Rakete das System erneut um vier Satelliten erweitern. Dann werde Galileo erstmals auch von der Öffentlichkeit, mit unterstützenden Navigationssystemen nutzbar sein. Kommerzielle Dienst wird es erst zu einem späteren Zeitpunkt geben.
Die vollständige funktionsfähig von Galileo ist erst 2020 geplant, dann wird das System insgesamt 30 Satelliten umfassen. 24 Satelliten sollen dauerhaft aktiv sein, sechs weitere dienen als Backup bei möglichen Ausfällen. Bis dahin wird Galileo, das eigentlich schon 2008 fertiggestellt sein sollte, rund 13 Milliarden Euro an Kosten verschlungen haben. Ursprünglich war mit 5 Milliarden Euro für die Bereitstellung gerechnet worden.
Eigentlich ein Trauerspiel dieses Galileo. Um viele Jahre zu spät und die Kosten total überzogen. Und dann kann es wohl kaum mehr als das gute alte GPS seit über 15 Jahren. Schade, die Idee war mal gut, damals in den frühen 2000er Jahren.