Garmin dezl / Camper 760LMT-D Leser-Test

Garmin Camper 760LMT-D Leser-Test von Olaf B.

Dieser Bericht enthält Erfahrungen unserer Leser, die nicht mit der Meinung der Redaktion oder des Betreibers übereinstimmen müssen.

Vorgeschichte

Im Lieferumfang des Garmin Camper 760 LMT-D waren zwei GTM 70 was mich zunächst irritierte, darunter einer in einer noch versiegelten Verpackung.

Ich habe den beilegten GTM 70 benutzt. Ein Öffnen der zweiten versiegelten Verpackung hielt ich für unnötig.

Des Weiteren waren im Ausstattungsumfang vorhanden: Neben den zwei GTM70, zwei unter-schiedlich große Saugnäpfe, eine Zusatzantenne mit Saugnäpfen, das Nüvi selber, die Garantie, 12 Benutzerhandbücher, ein USB Kabel, 3 Schrauben. Keine Garmin-Tasche: Unverständlich angesichts der Größe des Gerätes, das schwer und solide verarbeitet ist.

Ersteindruck

Den Einschaltknopf musste ich erst einmal suchen, er ist nicht wie z.B. beim Handy oben oder an der Seite des Gehäuses, sondern hinten links bei Blick auf das Anzeigefeld.

Das Gerät selbst ist sehr groß und solide wie ein Backstein, wirklich gut und vergleichbar mit dem 2797.

Nach dem Einschalten erscheint ein riesiges Garmin Logo. Das Gerät war auf United Kingdom voreingestellt, das war insofern ein Problem als der extrem laute Lautsprecher auf maximale Lautstärke eingestellt war. Eine Deutschland-Einstellung sollte man also gut auf die Tageszeit adaptieren.

Die stärkere der beiden Saugnäpfe hält an der WS Scheibe, dass ich schon befürchtete, sie beim Abmontieren zu beschädigen. Das Gerät hält also absolut sicher, muss aber wenn es links unten an der WS Scheibe angebracht ist, umständlich auf die Halterung gesteckt werden, ein stetes Ärgernis.

Ich musste das Nüvi erst auf PKW Modus einstellen. Es war auf den LKW Modus voreingestellt. Mit dann entsprechender Warnung, dass „Beschränkungen des LKW-oder Wohnmobilprofils außer Acht gelassen werden“. Der Akku war fast entladen. Eines vorweg ich habe den LKW Modus nicht getestet, da ich den Schwerpunkt dieses Berichts auf den digitalen Verkehrsfunk und die allgemeine Handhabung gelegt habe.

Die Treibersoftware Garmin Camper 760 LMT-D wurde innerhalb weniger Sekunden unter Windows7 installiert, das Gerät also sehr schnell erkannt. Ebenso schnell wurde es auch von Garmin Express gefunden. Hier gab es zuerst einen Hinweis auf Speicherung oder zusätzliche Registrierungsmöglichkeit über E-Mail. Das habe ich natürlich nicht gemacht. Man muss allerdings die Zustimmung anonymisierte Daten zu erfassen zur Produktverbesserung geben. Erst dann war die folgende Installation möglich:

Karte: CN Europe NTU 2014.10 All

Es gab dann einen Hinweis auf das Kartenupdate und Software Updates

Firmware: 4.5: 63 Megabyte

Time Zone 14

Database fur FM Traffic Providers 3.9 /Digital Traffic

Ich habe zugestimmt und hatte dann sofort innerhalb weniger Sekunden die Firmware Updates durchgeführt und zuletzt das Kartenupdate. Bei einer 50000 Leitung dauerte dieses ca. 20 Minuten. Das Update ist also noch vor Urlaubsreise z.B. beim Bepacken des Autos durchführbar. Die sieben GB interner Speicher erscheinen nicht als Nüvi, sondern als „Internal Storage“. Der Neustart dauerte dann ca. eine Minute aufgrund des großen Firmware Updates: Nach „Software Loading“ waren die Karten geladen und dann wieder United Kingdom voreingestellt das heißt komplett neueinrichten. Glücklicherweise jetzt leise und im PKW Modus mit dem ich begann.

Wichtig für alle nachfolgenden Benutzer, mit CN 2015.10 Europe ist der interne Speicher ausgereizt, und eine microSD Karte zwingend erforderlich, sonst kann man nur Teile Europas und diese zusätzlich auf Kosten der dann nicht mehr vorhandenen Spracheingabe installieren. Eine manuelle Deinstallation wäre vorher zwingend erforderlich gewesen. Hierauf verweist das Gerät aber nicht. Der Speicherplatz ist für 2015.10 eigentlich völlig ausreichend.

Zum Praktischen, vor allem digitaler Verkehrsfunk

Der Sat-Fix ist sehr schnell vollzogen und zeigt bis auf drei Meter genau an. Ärgerlich für mich als Fahrer ist die Anzeige des grünen TMC Symbols, obwohl noch nach Sendern gesucht und hier somit keinesfalls eine freie Fahrtstrecke angedeutet wird. Ein graues Symbol wäre für die Zeit des Sen-dersuchlaufs sinnvoller. Erst das Aufrufen des Entwicklermenüs offenbart dann die minutenlange Suche nach einem Sender, egal ob analog oder digital.

Besonders problematisch: Im Entwicklermenü wurde stets darauf verwiesen, dass der Empfänger nicht verbunden sei, (was er natürlich war) und zurück im Hauptmenü wurde weiterhin das grüne TMC Symbol gezeigt. Der Kunde wird hier also komplett in die Irre geführt.

Ein weiterer Widerspruch, ich erinnere nochmal an alle durch mich durchgeführten Firmware Updates, im Entwicklermenü wurde durchaus ein gefundener Sender auch digital als grün und „locked“ gekennzeichnet, während er im normalen Modus noch immer permanent zwischen „empfange Verkehrsdaten“ und „Update wird gesucht“ hin und her wechselte.

Hier ist also einiges im Argen.

Der Sendersuchlauf selbst ist blitzschnell, hier kann man kaum folgen. Kein Vergleich also zu den älteren Nüvis. Übrigens war unter Vermeidungen bei meinem Gerät Verkehrslage nicht angehakt.

Irritierend ist des Weiteren eine Zahlenangabe. Nehmen wir einmal 4,3 in der Verkehrsleiste. Hier ist zuerst nicht klar ob hier die Länge des Staus oder aber die Entfernung bis… gemeint ist. Das zwei-te stimmt

Die Meldungen „Empfänger nicht verbunden“ und „Update wird gesucht“ zogen sich durch die gesamte Testdauer. In ländlichen Gebiet, im Tal, im Wald und auch bei Regen dauert es minutenlang bis ein Sender gefunden ist, analog natürlich erst einmal. Häufig verfällt das Gerät dann wieder in einen Suchlauf. Digitaler Verkehrsfunk ist also keinesfalls gleichbedeutend mit Empfangsverbesserung auch bei analogen Sendern.

Die Spracherkennung ist ein echter Höhepunkt in der Bedienung, sie funktioniert sehr gut noch vor Adaption an die Sprechgewohnheiten der Fahrerin/des Fahrers und entspannt das Fahren, da man unterwegs die Adresse eingeben kann.

Warum jedes Mal nach Aufrufen des Sprachbefehls stets die Aufforderung: „Sprechen Sie einen Befehl“ kommt erschließt sich mir nicht. Was will ich denn sonst tun? Das ist komplett überflüssig und letztlich auch eine Zeitverschwendung.

Unverständlich auch warum im Gerät „Traffic Trends“ nicht integriert sind, und warum Wohnmobilfahrer diese nach Garmin nicht nutzen dürfen.

Auf der Autobahn ändert sich das TMC Bild dann gewaltig, hier werden nun auch digitale Sender empfangen und das funktioniert jetzt richtig gut. Der digitale Empfang ist hier solide, ich war im Raum Leverkusen, Düsseldorf und Ruhrgebiet unterwegs. Auch kurze Verzögerungen, die ich nicht so gedeutet hätte, wurden als Verzögerung angezeigt, z.B. als mehrere PKW nehmen hintereinander dieselbe Autobahnausfahrt nahmen.

Hier findet sich auch das gelbe Verkehrsfunksymbol wieder, ab einer Verspätung von mehreren Minuten ändert es sich in Rot. Insgesamt, so lautet mein Fazit:

Handelt es sich um ein gut funktionierendes Gerät, die Verarbeitung ist über jeden Zweifel erhaben, die Updates funktionieren sehr gut auch unter Garmin Express. Aber, an der Empfangsstärke muss Garmin dringend etwas tun. Über drei Striche bin ich nicht hinausgekommen und das grüne TMC Symbol sichert Empfang und freie Fahrt zu, was aber nicht der Fall war.

(Stand 15.06.2014)

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