Garmin nüvi 65LMT im Test

Zielführung

Akustische Zielführung

Seit gut einem Jahr ist Garmin glücklicherweise auf eine überarbeitete Sprachführung umgestiegen. Zwar klingen die Ansagen nun wesentlich freundlicher als zuvor, doch sind uns in einigen Situationen Fehler im Satzbau und undeutlich oder falsch ausgesprochene Straßennamen aufgefallen. Garmin scheint hier aber immer weiter zu optimieren, so ist ein zu Beginn unserer Testfahrt aufgetretener Fehler, bei dem ein falscher Artikel vor einigen Autobahnnummern genannt wurde, mit dem letzten Update des nüvis behoben worden.

Hier einige Beispiele der akustischen Zielführung:

 

Neben Straßennamen kann das nüvi 65LMT im Rahmen des RealVoice-Features auch Verkehrsmeldungen vorlesen. Diese Funktion beschränkt sich nicht nur auf die Ansage, dass sich eine Verzögerung auf der aktuellen Route befindet, sondern umfasst in einigen Fällen auch den Grund. Ist keine bessere Alternative verfügbar, folgt der Satz, dass man sich jedoch auf der schnellsten Route befindet. Eine nette Sache, um frühzeitig auf eine Störung aufmerksam gemacht zu werden.

Die Vielfalt, in der Garmin auf Abbiegungen hinweist, mag einigen zu viel des Guten sein, andere, die sich lieber navigieren lassen, ohne häufig auf den Bildschirm schauen zu müssen, mögen das anders sehen. Zudem werden auf Autobahnen Details, wie die Nummern der Autobahnen und Ausfahrten sowie teilweise in Richtung welcher Stadt weitergefahren werden muss, mit vorgelesen. Eine Möglichkeit, die Vielfalt der angesagten Informationen zu reduzieren, gibt es nicht, es kann lediglich in den Einstellungen eine Stimme, ohne die Ansagen von Straßennamen ausgewählt werden. Alle Ansagen erfolgten immer rechtzeitig.

Im Hauptmenü kann die Lautstärke der Ansagen reguliert werden. Es empfiehlt sich den Regler nicht auf 100 Prozent zu stellen, da die Lautsprecher des nüvi 65LMT dann sehr stark dröhnen.

Visuelle Zielführung

Wie bereits im Abschnitt Performance erwähnt, läuft auch die Navigation auf dem nüvi 65LMT sehr flüssig. In einigen Situationen aber setzt die Kartendarstellung kurz aus, beispielsweise beim Wechsel von der Nacht- in die Tag-Ansicht.

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Wie bei jedem Navigationsgerät, ist auch beim nüvi 65 LMT die Farbgebung der Karte reine Geschmackssache. Umso erfreulicher, dass in den Einstellungen aus verschiedenen Kartendesigns gewählt werden kann. Hier steht auch ein Design zur Auswahl, dass an die ehemaligen Geräte von NAVIGON erinnert.

Für die Navigation ist ein automatischer Zoom voreingestellt, dieser verkleinert den Kartenausschnitt selbstständig an Abbiegungen oder bei langsamer Fahrt und vergrößert die Karte anschließend wieder. Optimal ist das Alles allerdings noch immer nicht gelöst, besonders bei schnelleren Autobahnfahrten, wäre es wünschenswert, mehr von der vorausliegenden Strecke zu sehen. Zwar kann manuell über die Taste +/- eine andere Zoomstufe gewählt werden, diese Einstellung lässt sich aber nicht abspeichern und wird nach der nächsten Abbiegung wieder rückgängig gemacht. Alternativ kann das nüvi 65LMT aber auch im Hochformat genutzt werden, das sieht zunächst etwas merkwürdig aus, hat aber den gewünschten Effekt, das ein größerer Abschnitt der Route eingesehen werden kann.

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Natürlich kann auch in eine 2D-Ansicht, die wahlweise auch genordet zur Verfügung steht, gewechselt werden. Bei freier Fahrt wird hier ein sehr großer Kartenausschnitt angezeigt, der bei Annäherung an eine Abbiegung ebenfalls vergrößert wird. Nicht gut gelöst ist die Anzeige von Sonderzielen, die besonders in Großstädten in höheren Zoomstufen oft große Teile der Karte verdecken. Leider lassen sich einzelne Kategorien von Sonderzielen nicht separat deaktivieren.

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Damit an komplizierten Ausfahrten oder Autobahndreiecken nicht der Überblick verloren geht, teilt sich der Bildschirm in solchen Situationen und neben der normalen Routenführung wird eine 3D-Kreuzungansicht, die auch einen Fahrspurassistenten enthält, angezeigt. Damit weiß der Fahrer, schon bevor er eine Abbiegung erreicht, auf welche Verkehrsführung er sich einstellen muss und auf welche Spur er sich einordnen sollte. Ebenfalls zur besseren Orientierung soll die Schilderanzeige beitragen, allerdings sind die darauf vorhandenen Informationen trotz des 6-Zoll-Displays nur schwer lesbar.

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Das nüvi 65LMT zeigt immer nur zwei Werte zur aktuellen Route während der Navigation gleichzeitig an. Dazu zählt auf der linken Seite der unteren Leiste die aktuelle Geschwindigkeit, sowie ein weiterer Wert, der rechts angezeigt wird und der frei konfigurierbar ist. Nach einem Klick auf die Tempo-Schaltfläche wird ein ausführliches Protokoll der letzten Fahrten angezeigt, das die Herzen aller Rennfahrer höher schlagen lässt. Neben der gesamten gefahrenen Strecke wird hier eine Reihe an weiteren Informationen gesammelt, zum Beispiel das maximale Tempo, die durchschnittliche Geschwindigkeit, die Zeit in Fahrt oder aber die Koordinaten der derzeitigen Position sowie die GPS-Genauigkeit. Außerdem zeigt die Kartenansicht dauerhaft an, auf welcher Straße man sich gerade befindet und welche Straße/Ausfahrt man als nächstes nehmen muss.

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Im Kartenmaterial des nüvi 65 LMT sind die zulässigen Höchstgeschwindigkeiten für die meisten Straßen in Deutschland hinterlegt. Ein Tempolimit warnt akustisch und visuell bei Überschreitung der Höchstgeschwindigkeit. Da hier keine Toleranz einstellbar ist, wird bereits bei einer Überschreitung von wenigen km/h mit einem auf Dauer nervigen Piepton gewarnt. Wir haben die Warnfunktion daher auf den visuellen Hinweis eingeschränkt.

Fazit Zielführung

Auch wenn das nüvi 65LMT nicht das erste Garmin-Produkt mit neuer Sprachausgabe ist, kommen wir auch hier nicht drumherum auf die deutliche Verbesserung gegenüber früheren Modellen hinzuweisen. Zwar muss Garmin an der einen oder anderen Stelle noch etwas nachbessern, trotzdem kann man sich mit den Sprachanweisungen nun endlich im wahrsten Sinne des Wortes „anfreunden“. Wer sich nicht gänzlich auf die akustische Zielführung verlassen möchte, wird auch von den weiteren Helfern des Navis nicht enttäuscht werden. Kurzzeitige Grafikaussetzer, kein dauerhaft verstellbarer Zoom und schlecht lesbare Schilder trüben aber auch hier das Gesamtbild ein wenig.

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