Leser-Test: TomTom Rider 2013

TomTom Rider 2013 Leser-Test von Winfried B.

Dieser Bericht enthält Erfahrungen unserer Leser, die nicht mit der Meinung der Redaktion oder des Betreibers übereinstimmen müssen.

Zuerst zu meiner Person. Ich fahre nun schon mehr als 30 Jahren Motorrad. Mein erstes Motorrad-Navi war ein Garmin Streetpilot. Danach kamen TOMTOM Rider I und Garmin Zumo 660.

In dieser Übersicht möchte die Geräte TOMTOM Rider 2013 und Garmin Zumo 660 gegenüberstellen.

Display:
Beide Geräte haben ein 4,3 Zoll Display und sind gut ablesbar. Die Lesbarkeit bei Sonneneinstrahlung ist bei beiden gut (oder schlecht). Welches Gerät hat da keine Probleme? Die Bedienung mit dem Handschuh ist bei beiden Geräten gleich gut.

Bluetooth:
Die Verbindung mit Handy (Motorola RAZR i) und SCHUBERTH Kommunikation System SRC hat mit beiden Geräten anstandslos funktioniert. Die Sprachübertragung ist bei beiden Geräten gut, jedoch beim Zumo 660 ist die Klangqualität besser.

Gehäuse und Verarbeitung:
Beide Geräte ist hochwertig verarbeitet. Das Garmin wirkt etwas schlanker, ist aber in seinen Abmessungen nur gering kleiner als das TOMTOM. Die Motorradhalterungen sind beide sehr stabil ausgeführt (TOMTOM hat es endlich geschafft!) und sind schnell mit der RAM Mount Halterung am Motorrad befestigt. Die Akkulaufzeiten kann ich nicht beurteilen, da ich nur die aktiven Motorradhalterungen mit Stromversorgung am Motorrad verwende.

Routenplanung und Datenverwaltung:
Hier gibt es riesige Unterschiede: TOMTOM setzt auf das neue Tyre-Online-Routenprogramm und Garmin verwendet das neue BaseCamp. Ich habe auch in der Vergangenheit den alten Motorrad Tourenplaner und das Online-Programm RouteConverter verwendet.

BaseCamp:
Die Handhabung und Erstellung von Routen empfinde ich im BaseCamp als kompliziert und die erstellten Routen werden in einem komprimierten BaseCamp-Verzeichnis abgelegt. Die Online-Hilfe ist schwach, dafür gibt es in Internet vielen User, die sich mit dem Thema beschäftigt haben und auch sehr gute Anleitungen geschrieben haben (Lob an zumo660_Doku-SP2610Verwoehnter_v0203). Von Vorteil sehe ich, dass für die Routenerstellung immer das gleiche Kartenmaterial wie auf dem Zumo 660 verwendet wird und die Planung auch offline geht. Die komplett berechneten Routen können direkt auf das Zumo 660 übertragen werden und müssen nicht nochmals im Gerät neu berechnet werden. So ist sichergestellt, dass auch die ausgearbeitete Tour am PC ohne Abweichungen mit den Navi abgefahren werden. Jedoch bei tacktschwachen Netbooks kann eine Verbindung zum Zumo 660 schon etwas zeitaufreibend sein.

Tyre:
Das Programm ähnelt sehr dem RouteConverter und verwendet die Onlinekarten von Google. Leider hat es TOMTOM nicht geschafft, bei einem preishohen Produkt das Routeprogramm am PC werbefrei anzubieten. Der verlorene Platz (durch Werbung belegt) könnte man sinnvoller nutzen! Das Erstellen und Modifizieren von Routen ist sehr einfach. Das Übertragen der erstellten Route (Wegpunkte!) erfolgt problemlos. Allerdings muss man sagen, dass hier nicht die berechnete Route übertragen wird, sonder nur die Wegpunkte. Beim Aufruf der „Route“ im TOMTOM wird die Strecke vom Gerät neu berechnet und kann zu Abweichungen zwischen PC und Navi führen. Auch kann es bei der Route zu Differenzen führen, da das PC-Kartenmaterial nicht mit dem Navi übereinstimmt. Eine Routenerstellung am PC im „Offline“-Modus ist wegen fehlender Karten nicht möglich. Tyre biete eine Bibliothek an, in der die eigenen Touren, sowie Touren aus Tyre-Website angeboten werden. Beschreibungen der einzelnen Touren ist jedoch nicht vorhanden.

Garmin Zumo 660:
Für die Verbindung zum PC muss jedes mal der Batteriedeckel entfernt werden, damit man an den USB-Anschluss kommt. Die Entriegelung des Deckels erfordert etwas Fingerspitzengefühl und auch manchmal einen gerissenen Fingernagel. Die erstellten Routen werden in einem Zwischenspeicher (SD-Karte) abgespeichert und müssen zuerst in den internen Speicher importiert werden. Es wird im Display angezeigt, dass die Route neu berechnet wird, jedoch wird diese nur in den Hauptspeicher eingelesen. Dies geschieht eigentlich schnell, es könne aber auch schon mal ein paar Minuten vergehen, wenn die gewählte Route größer ist ( >150km). Nach erfolgreichem Einlesen gibt es die Möglichkeit, die Route als Vorschau anzeigen zu lassen.
Bei meinem Gerät (aktuellste SW drauf) kann das schon mal 10min und mehr dauern, bis die Route dargestellt wird. Auch das Nachfragen beim Support hat auch keine brauchbare Lösung gebracht. Hierfür habe ich nun im Internet eine Lösung gefunden: es liegt an der Micro-Speicherkarte. Wenn hier keine hochwertige Micro-Speicherkarte verwendet wird und auch noch sehr viele Dateien drauf sind, wird das Zumo extrem langsam!

TOMTOM Rider 2013:
Die Verbindung zum PC erfolgt mit einem USB-Kabel. Der USB-Stecker befindet sich hinter einer kleinen Klappe am Gerät. Die Routedatei wird im Verzeichnis „itn“ abgelegt und können sofort für die Routeberechnung verwendet werden. Für die Routenberechnung ist es erforderlich, einen aktuellen Standort oder eine Startadresse anzugeben. Leider gibt es keine Routenvorschau. Die Kontrolle der Routen kann nur mit erhöhten Aufwand auf den Display dargestellt werden. Man muss in einer SAT-freien Umgebung (Zimmer) sein und bei der Routenberechnung den Startpunkt der gewünschten Route angeben.

Routenaufzeichnung:
Zumo 660 macht das automatisch; beim TOMTOM muss hierfür die Trackaufzeichnung gewählt werden. Was jedoch beim TOMTOM schlecht ist, dass nur wenige Informationen aufgezeichtet werden. Hier hat es schon für Rider 1 und 2 zusätzliche kleine Programme aus dem Internet gegeben, die mehr konnten. Das hätten die TOMTOM-Programmierer besser machen können!

Garmin-zumo-TomTom-Rider

Fazit:
Nach Betrachtung der mit wichtigen Punkte (Offline-Routenerstellung, Routenvorschau, Routenaufzeichnung) muss ich feststellen, dass TOMTOM nicht wirklich Verbesserungen zu seinen Vorgänger Rider 1 und 2 gemacht hat. Auch das Zumo 660 erfüllt auch nicht zu 100% meinen Erwartungen. So wähle ich das „kleiner Übel“ und bleibe beim Zumo 660. Ich finde, die Motorrad-Navi-Entwickler haben noch nicht richtig den Puls der Motorradfahrer gefühlt und versuchen mit schlechten Softwareupdates ihre bestehenden Geräte zu verbessern

(Stand 25.02.2014)

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