Acer Stream: Wolf im Schafspelz

Multimedia

Acer hat das Stream als Multimedia-Entertainment-Maschine konzipiert und sieht dort den Schwerpunkt, um sich von den Mitbewerbern abzusetzen. Daran muss sich das Smartphone auch messen lassen. Eine Reihe von Audio- und Videoplayern, 5 Megapixel-Fotokamera und 720p HD-Camcorder, Dolby Mobile und HDMI, DLNA, Musikerkennungssoftware sowie FM-RDS gehören zur Standardausstattung.

FM-RDS Radio

Acer hat ein „echtes“ FM-RDS Radio spendiert, sodass nicht unbedingt auf Internetsender zurückgegriffen werden muss. Das Headset dient gleichzeitig als Antenne und muss immer eingeklinkt sein, auch wenn auf Lautsprecherausgabe umgeschaltet wird. Als kleines Extra hat Acer den Live-Mitschnitt von Radiosendungen oben drauf gepackt.

Direkt aus dem FM-Radio-Anwendung kann auch Aupeo-Webradio gestartet werden.

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Kamera

Obwohl Mitbewerber bereits 8 Megapixel einbauen und noch höhere Auflösungen angekündigt sind, ist die 5 Megapixel-Fotokamera mit Autofokus mehr als ausreichend bemessen. Vermisst wird dagegen ein Blitz für schwache Lichtverhältnisse, und die Auslöseverzögerung ist spürbar.

Ein digitales Mehrfachzoom rückt Motive näher heran. Verschiedene Funktionen wie automatische Belichtung, automatischer Weißabgleich, Bildstabilisator, Makroaufnahmen, Foto-Geotagging u.v.m. erleichtern dem ambitionierten Hobby-Fotografen das Leben. Die fotografischen Ergebnisse sind einer 5 Megapixel-Kamera angemessen. Die Bildergaleriewird u.a. direkt aus der Fotoapplikation heraus aufgerufen. Dort können Fotos rudimentär bearbeitet (Zuschneiden und Drehen) oder per Media-Sharing an Freunde und Bekannte verteilt werden.

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Camcorder

Der rückwärtige Camcorder schießt HD-Videos in 720p und 480p, lässt aber auch Aufnahmen mit Standard H.263 Codec zu. Die Einstellmöglichkeiten sind eher spärlich geraten, Videos für YouTube sind aber möglich. Die Aufnahmen können ebenfalls über Media-Sharing weitergegeben werden.

Die Güte der 720p HD-Aufnahmen lässt leider sehr zu wünschen übrig, sodass 480p-Aufnahmen fast noch besser wirken. Der Camcorder neigt zu fransigen, treppenartigen Konturen und zur Blockbildung, die am TV-Bildschirm auffallen. Im Vergleich zu 720p Aufnahmen einer Panasonic Lumix Fotokamera mit Videofunktion fallen die Aufnahmen deutlich ab. Andere Smartphones weisen ähnliche, wenn auch nicht ganz so krasse Probleme wie das Stream auf. Hier ist noch Potenzial vorhanden, zumal das Stream sich als Multimedia-Gerät versteht. Sollte das mit einem ROM-Update zu bewerkstelligen sein, sollte sich Acer an die Arbeit machen.

Schön gelöst ist dagegen die Direktausgabe über Micro-HDMI auf den HD-Monitor oder TV, auch wenn das Menü (noch) Denglisch-Sprachprobleme aufweist.

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Media-Player, Dolby Mobile und weitere Multimediasoftware

Der Musik-Player – sinnigerweise „Musik“ getauft“ – unterstützt eine Vielzahl an Audio-Formaten, dazu gehören MP3, WAV, WMA und eAAC+. Er erlaubt die Sortierung nach Interpreten, Alben, Playlists, Favoriten usw. Das Gerät verarbeitet Videos in H.264, H.263, MP4, XviD, 3GP sowie WMV9 ohne und – als Besonderheit – mit OMA DRM 2.0 Protection. Die Galerie dient dem flüssigen Durchblättern von Kamera- und zugeladenen Fotos sowie Videos, die als Thumbnail-Vorschau erscheinen. Ein Tipp auf den Thumbnail, und der Player marschiert los. Nutzern, die weitere Audio- und Videformate abspielen möchten, sei der kostenlose RockPlayer an Herz gelegt, der Fehlendes wie z.B. Matroska Container (.mkv) weidergibt.

Für die Medien-Wiedergabe allgemein hat Acer zusätzlich den sehr umfangreichen „nemoPlayer“ in Acer Shell hinterlegt. Diese Applikation vereint Musik- und Videoplayer sowie Fotobetrachter. Sie ist eine eigenständige Anwendung, die die oben geschilderten Funktionen nicht einfach unter einer Oberfläche zusammenfasst. Fotokamera und Camcorder können direkt aus dem Programm gestartet werden. Eine Sortierung nach Interpreten, Alben, Titeln, Ordnern, Kamera- und Fremdaufnahmen ist ebenfalls dabei. Hier hat Acer offenbar ein bisschen Multimedia-Software-Overkill betrieben, denn eigentlich wären Fotogalerie und die separaten Mediaplayer mit nemoPlayer überflüssig. Aber das muss wohl für ein Gerät sein, das sich als Entertainment-Maschine versteht.

Auf Wunsch lässt sich für erhöhten akustischen Genuss Dolby Mobile in den Settings zuschalten, das mit Höhen- und Bass- sowie Video- und Audioequalizer-Einstellungen aufwartet.

Die Musikerkennungssoftware „MusicA“ wird von Acer Shell gestartet und funktioniert sehr ordentlich, auf Anhieb wurden mehre Titel erkannt. Wahlweise kann aus der Applikation das Webradio Aupeo“ aufgerufen werden, die über knapp 1.000.000 Titel und beinahe 100 redaktionell gepflegten Musikchannels verfügt. Acer hat die Premium-Vollversion spendiert, sodass keine zusätzlichen Kosten außer ggf. Online-Gebühren auflaufen.

Spinlets ist ebenfalls vorinstalliert und erlaubt den Zugriff auf und den Austausch von Medieninhalten von überall. Die Widgets umfassen Musik, Filme und TV sowie soziale Netzwerke wie MySpace, Facebook und Xanga.Weiter dient ein Sprachrekorder als akustisches Notizbuch. Über den Media-Server schließlich kann Medien-Content freigegeben und ausgetauscht werden.

Wie schon erwähnt, fehlt Adobe Flash Player 10.1 in Android 2.1 und kann auch nicht nachinstalliert werden. Internet-Flash-Content wird daher nur mit Trick über Skyfire auf den Bildschirm gebracht.

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Externe Medien-Ausgabe

Bei der externen Medienausgabe bietet das Acer Stream gleich mehrere Möglichkeiten: HDMI und DLNA/UPnP.

Die HDMI-Direktausgabe ist eine fantastische Sache. Beispielsweise kann so das Acer Stream als Media-Player für das TV-Gerät genutzt werden, falls man einen Multimediaplayer für den TV noch nicht besitzt.

Ähnliches kann das Stream allgemein über UPnP (Universal Plug ‘n Play, Peer-to-Peer-Plug Play-Funktionalität für Netzwerkgeräte mit Standardprotokollen) und im Speziellen über den auf UPnP basierenden DLNA-Standard (Digital Living Network Alliance) im drahtlosen oder drahtgebundenen Heimnetzwerk leisten, vorausgesetzt, das HD-Endgerät ist ebenfalls DLNA-fähig. Hierzu müssen auf dem Stream im Media-Serverdie ensprechenden Inhalte – Audio-, Video- und/oder Bilddateien – freigegeben werden. Die DLNA-Medienausgabe auf einen Samung LED-TV der 6-er C-Serie klappte jedenfalls auf Anhieb problemlos.

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Leider verhindern Defizite beim HD-Recording die Höchstnote.


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