Becker Traffic Assist Z213

Performance und Routing

Das Becker Z213 leidet keinesfalls unter Performanceproblemen. Die Startzeit, nachdem das Gerät über Nacht ausgeschalten war, beträgt ca. 5s bis zum Hauptmenü, wird das Gerät nach einer kurzen Pause (bis zu 4 Stunden) aus dem Standby geweckt, ist das Z213 unmittelbar betriebsbereit und setzt die Navigation fort. Nur nach einen vollständigen Abschalten des Gerätes über den Hauptschalter ist die Startzeit mit 50 Sekunden relativ lang.

Der Menüaufbau geht schnell vonstatten, ebenso der Aufbau der Kartenansicht. Die Zieleingabe kann ebenfalls flüssig erfolgen, es konnten allerdings kleine Hänger bei der Adresseingabe erkannt werden.

Seine wahre Stärke zeigt das Gerät aber während der Navigation, auch unter Verwendung aller grafischen Optionen (3D-Gebäude, 3D-Gelände) läuft das Gerät sehr flüssig, ein Ruckeln ist nur zu erkennen, wenn man zügig durch eine 180° Kurve fährt.

Bei der Routenberechnung muss zwischen der Berechnung mit und ohne NAVTEQ Traffic Patterns (NTP) unterschieden werden. Ist diese Funktion eingeschaltet, benötigt das Becker Z213 etwas mehr Zeit bei der Berechnung der Route. Dieser einmalige Nachteil wird jedoch durch den hohen Mehrwert den NAVTEQ Traffic Patterns bietet ausgeglichen.

Start aller Testrouten war folgende Adresse:

Ferdinand-Kopell-Str. in 85540 Haar

Ziel der Testrouten waren folgende Adressen:

	Bahnhofstrasse in Ingolstadt (ca. 85 km) = 5 s (mit NTP), 5 s
	Bahnhofstrasse in Reutlingen (ca. 235 km) = 14 s (mit NTP), 9 s
	Neue Bahnhofstrasse in Berlin (ca. 590 km) = 19 s (mit NTP), 14 s
	Bahnhofstrasse auf Borkum (ca. 922 km) = 50 s (mit NTP), 46 s endet in unerreichbarem Gebiet
	AV. Manuel Remigio (Nazare/Portugal) (ca. 2475 km) = 62 s (mit NTP), 55 s

Sowohl mit als auch ohne NTP kann die Berechnungsgeschwindigkeit der Testrouten als ausreichend schnell betrachtet werden.

Der GPS-Empfang ist als gut zu bezeichnen. Die Geschwindigkeit des ersten Fix liegt meist unterhalb einer Minute, unter ungünstigen Bedingungen (in Bewegung in der Innenstadt aus einer Tiefgarage kommend) benötigte das Gerät hin und wieder aber auch etwas mehr Zeit. Parallel dazu verwendete Konkurrenzmodelle mit Live-Diensten ermittelten die Position in diesen Situationen deutlich schneller. GPS-Abrisse konnten nicht festgestellt werden, von Situationen wie in einem Tunnel natürlich abgesehen. Der Refix ging anschließend schnell vonstatten.

Die TMC-Empfangsleistung mit der im Ladekabel integrierten Antenne ist den Umständen entsprechend gut, getestet hauptsächlich in einem Gebiet mit guter TMC-Versorgung. Um den Empfang noch etwas zu verbessern, lässt sich das Antennenkabel vom Stromkabel lösen und mittels zweier mitgelieferten Saugnäpfe auch klassisch an der Windschutzscheibe verlegen.

Die Akkulaufzeit des Becker Traffic Assist Z213 beträgt etwas über 2 Stunden bei eingeschaltetem Bluetooth und liegt damit im Rahmen der Erwartungen.

Das Becker Z213 läßt dem Anwender die Wahl zwischen verschiedensten Einstellungen:

Fahrzeugprofile: PKW langsam, normal und schnell, Motorrad, LKW, Fahrrad und Fußgänger
Routingoptionen: schnellste, ökonomische, kurze und einfache Route
zeitabhängig (Navteq Traffic Pattern)
sowie diverse Vermeidungsmöglichkeiten (unbefestigte Straßen, Autobahnen, Fähren, Wendemanöver, Mautstraßen, Gebühr, Grenzübertritt und Erlaubnis nötig), die sich in Erlauben, Vermeiden und Verbieten unterteilen lassen.

Während des gesamten Tests sind keine unsinnigen Routen zu erkennen gewesen. Dies betrifft alle Routingoptionen, im wesentlichen getestet mit den Fahrzeugprofilen PKW schnell, normal und langam. Sehr hilfreich ist dabei, dass nach Routenberechnung über die Optionen die vier möglichen Routingoptionen errechnet und auf der Karte dargestellt werden können (wobei hier schnell, sparsam und einfach meist die gleiche Route ergeben).

Auch bei eingehenden TMC-Verkehrmeldungen wurden die Umleitungen stehts logisch berechnet. Liegt eine Störung auf der Strecke, kann man in den Einstellungen wählen, ob man die Meldungen generell ignorieren will, manuell entscheiden möchte, ob die Störung umfahren wird oder dem Gerät die Entscheidung überlassen. Im ersten Fall wird neben der Originalstrecke die Alternative auf der Karte dargestellt und man kann eine der beiden Strecken wählen. Bei automatischer Umfahrung werden beide Alternativen ebenfalls eingeblendet und man hat die Möglichkeit, manuell eine von beiden zu wählen. Verweigert man, wie bei einer automatischen Einstellung gewünscht, die Eingabe, übernimmt das Gerät nach einer kurzen Zeitspanne die Entscheidung und wählt die dann schnellste Route unter Berücksichtigung der Verzögerung.

Zwei kleine Schwachpunkte sind während des Tests allerdings aufgefallen:

1. Fährt man auf einer Straße mit durchgezogener Linie oder einer Straßenbahn in der Mitte und das Ziel liegt links, wird dieses nur als links liegend angesagt, es erfolgt aber kein präzises Routing bis vor die Haustür. Da nahe des Ziels das Routing eingestellt wird muß man selbst die nächste Wendemöglichkeit finden. Dies ist bei Konkurrenzherstellern zum Teil besser gelöst.

2. Verwendet man Traffic Pattern in Verbindung mit schnellster Route, kommt es hin und wieder zu Umwegen, die sich nicht auf den ersten Blick erschließen.

Diese Umwege sind zeitlich nicht gravierend, können also nicht als unsinnig eingestuft werden, sind aber, wie den Screenshots zu entnehmen ist, zumindest fragwürdig und definitiv nicht die schnellste Möglichkeit. Es ist zu vermuten, dass die Daten von Traffic Pattern an diesen Stellen fehlerhaft sind und den Umweg verursachen. Schaltet man Traffic Pattern ab oder verwendet ökonomische Route, traten diese Umwege nicht auf.

Dennoch ist unter dem Strich das Routing unter Berücksichtigung der NAVTEQ Traffic Pattern gut gelungen, insbesondere die Ankunftszeit ist wesentlich präziser geschätzt als unter Nichtverwendung dieser Option.