Samsung Galaxy SIII – Galaktischer Nachwuchs

Performance und Bedienung

Samsung hat seinem Top-Modell einen 2100 mAh großen Akku mitgegeben, was sich angesichts der gestiegenen Technikanforderungen samt Verbrauchern auch dringend empfiehlt. Auf dem Papier erreicht das Galaxy SIII mit Standbyzeiten von 770 bzw. 830 Stunden (3G bzw. 2G) sowie Gesprächszeiten von 11,6/22,5 Stunden (3G/2G) Spitzenwerte. In der Praxis war der Akku nach einer Stunde und 20 Minuten Navigationsfahrt mit Displayhelligkeit auf Höchststufe und anderen Verbrauchern (GPS, mobiles Internet) noch zu 75 % gefüllt. Das SGS3 bestätigt mit diesem Topwert die Papierform. Natürlich ist wie immer das Nutzerverhalten entscheidend.

Im Schnellstart-Modus (Fast Boot Mode) benötigt das Galaxy SIII eine Viertelminute bis zur Eingabe des PIN-Codes; ebenfalls ein sehr guter Wert.

Wie setzt Samsung die beeindruckende Hardware in Leistung um? In den aussagekräftigen Vellamo- und Quadrant-Mischtests setzt sich die SGS3-Kombi Vierkern-CPU Exynos 4412 mit ARM Mali 4000 MP GPU deutlich an die Spitze noch vor unseren bisherigen Platzhirschen HTC One X mit nVidia Tegra 3 Vierkernprozessor. Weit über 2000 Punkte (Vellamo) bzw. knapp 5500 Punkte (Quadrant) sprechen eine deutliche Sprache. Nur der Doppelkernprozessor im HTC One XL – und möglicherweise auch als Vierkerner in der LTE-Variante des SGS3 zum Zuge kommende – Qualcomm S4 Krait können die Performance des Galaxy SIII toppen. Auch wenn das Bessere der Feind des Guten ist: Die SGS3-Leistung ist exorbitant gut und für alle Anwendungen derzeit mehr als ausreichend.

 

Bei der reinen Grafikleistung kann die Mali 4000 MP bisherigen und aktuellen Spitzengeräten ebenfalls Paroli bieten und sie sogar überflügeln. Wichtig beim GLBenchmark sind die Offscreen-Tests, die eventuelle Unterschiede bei den Displays (Pixelanzahl, Größe) durch Extra- oder Interpolieren ausgleichen.

Performance-Fazit

Keine Frage: Sowohl bei der Rechen- als auch Grafikleistung setzt das Samsung Galaxy SIII Maßstäbe. Wie lange sie in unserer schnelllebigen Zeit bestehen bleiben, wird die Zukunft zeigen.


Das Galaxy SIII besitzt lediglich drei Hardwaretasten, eine Lautstärkewippe, Stand-by- bzw. Power-On/Off-Schalter und die Samsung-typische Zentraltaste (Startbildschirm/ Home Screen). Die Funktionen für „Menü“ und „Zurück/Back“ hat Samsung ebenfalls typischerweise als Touchkeys ausgelegt, deren Nachleuchtdauer einstellbar ist. Die unbeleuchteten Touchkeys sind weder in der blauen noch weißen Gehäusevariante gegen den Untergrund zu erkennen; wer sie nicht zu finden vermag, muss die Nachleuchtdauer auf permanent einstellen, was geringfügig den Akku belastet.

 

Die Android 4.0 übergeworfene Bedienoberfläche TouchWiz 5.0 wartet u.a. mit einem aktiven Sperrbildschirm (wichtigste Apps sind auf dem Lock Screen hinterlegt), sieben personalisierbaren Startbildschirmen und einer neu gestalteten, ebenfalls individualisierbaren Menü-Leiste auf. Der Sperrbildschirm verschwindet wahlweise durch „Wegstreichen“ oder per Gesichterkennung (Face Recognition), eine neue Eigenschaft von Android 4.0. Längeres Betätigen der Zentraltaste ruft die letzten Apps auf, eine Funktion, die ebenfalls unter Android 4.0 implementiert wurde.

Das Durchblättern der App-Screens, Programmaufrufe, Scrolling usw. gestalten sich bei dem Vierkerner – wie nicht anders zu erwarten – äußerst flüssig, Stocker und Zögerer sind nicht zu vermelden. Mit der Einführung von Android 4.0 (Ice Cream Sandwich) sind Bedienelemente wie Pinch-Zooming oder Steuerung über das übliche natürlich Sensorenpaket nicht verloren gegangen.

Tastatur: Mindestens seine Top-Geräte hat Samsung bisher mit Swype als Alternative zu hausgemachten Tastaturen ausgerüstet. Beim Samsung Galaxy SIII fehlt Swype, denn es soll Probleme in der Bildschirmdarstellung gegeben haben. Wer auf das Swype-Feeling nicht verzichten möchte, setzt das Häkchen bei Einstellungen → Sprache und Eingabe → Samsung-Tastatur → Durchgehende Eingabe („Continuous Touch“). Die neueste Swype-Beta soll allerdings die Probleme mit dem SGS3 beseitigt haben.

Die wichtigsten neuen Samsung-Bedienfunktionen sind Smart Stay, Direct Call und S VoiceSmart Stay hält den Nutzer per Frontkamera im Auge und verhindert ungewollte Display-Sperren. Direct Call ermöglicht, einen geöffneten Kontakt ohne weitere Tastenbetätigung anzuwählen, indem das Gerät einfach ans Ohr gehalten wird.

S Voice schließlich ist – wie es der Name schon suggeriert – eine erweiterte Sprachsteuerung, die Apples Siri Konkurrenz machen soll. Wie das Produkt der Firma mit dem Apfel-Logo funktioniert das Ganze allerdings nur online. Gesprochene Anweisungen landen auf einem Samsung-Server, werden dort blitzschnell interpretiert und lösen nach Rücksendung die hoffentlich korrekte Aktion aus. Es sind die üblichen Befehle für Terminabfragen, Kontaktaufrufe, Navigation, SMS-Schreiben, MP3-/Video-Player-Steuerung, App-Aufrufe, Websuchen usw. die auf Englisch ziemlich gut funktionieren, in der deutschen Variante aber noch etwas haken. Dabei können Anweisungen durchaus locker formuliert werden („Zeige mir meine nächsten Termine“), führen aber ausgerechnet beim von Samsung vorgeschlagenen Beispielsatz (Websuche „Wie hoch ist der Mount Everest?“) zu einem unverständlichen Ergebnis („Wie hoch ist der Mond Terrorist?“). Das deutsche S Voice ist also durchaus verbesserungswürdig, oder wir warten gleich auf das Android 4.1 Update (Jelly Bean), das die hervorragende Sprachsteuerung Google Voice Actions mit sich bringen dürfte, sogar offline (also ohne Interpretationsserver) funktioniert und nach Expertenmeinung das derzeitige iOS5-Siri schlägt.

Bedienungs-Fazit

Die Bedienung des Galaxy SIII ist dank Android 4.0 Ice Cream Sandwich mit TouchWiz 5.0 Oberfläche intuitiv und einfach. Flüssiges Scrollen und spontane Reaktionen sind der geballten Rechenpower des Vierkerners zu verdanken. Die als Konkurrenz zu Siri gedachte Sprachsteuerung ist auf Englisch sehr gut geraten, zeigt in der deutschen Variante allerdings manchmal unfreiwillig komische Resultate, die durch ein Update zu beseitigen sind.

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