Smarter Motorradhelm Skully ist gescheitert

Skully, das Unternehmen hinter dem smarten Motorradhelm AR-1, sammelte fast 2,5 Millionen USD per Crowdfunding ein. Statt für die Produktion des Helmes sollen die Gründer einen Teil des Geldes aber lieber für andere Dinge ausgegeben haben …

Die Idee klang vielversprechend: Ein smarter Motorradhelm, der dem Fahrer über ein integriertes Display im Visier den Weg weist, den Blick nach hinten durch eine integrierte Kamera ermöglicht und für Infotainment-Funktionen mit dem Smartphone verbunden ist. So vielversprechend, dass 1940 Unterstützer auf der Crowdfunding-Plattform Indiegogo jeweils etwa 1.500 Euro zahlten um einen der Skully AR-1 vorzubestellen.

Rund zwei Jahre nach dem Abschluss der Indiegogo-Kampagne warten viele der Unterstützer noch immer auf ihren Helm und werden höchstwahrscheinlich am Ende mit leeren Händen dastehen. Denn wie der Hersteller Skully selbst auf seiner Indiegogo-Seite vermeldete, habe das Unternehmen Insolvenz und Gläubigerschutz beantragt.

Skully-AR1-Helmets

Schwere Vorwürfe gibt es gegen die Gründer des Unternehmens, Marcus und Mitch Weller. Die beiden Brüder sollen laut ihrer früheren Assistentin Isabelle Faithauser einen Großteil der eingesammelten 2,5 Millionen USD veruntreut haben und damit etwa private Fahrzeuge, Motorräder, Appartements, Reisen, Mieten für Luxusautos und Besuche in Stripclubs finanziert haben.

Mit „Wir wissen, dass es viele unbeantwortete Fragen gibt und, dass das eine sehr ärgerliche Situation ist. Es tut uns ganz ehrlich leid“ reagierte das Unternehmen auf Indiegogo. Dort versammeln sich immer mehr Nutzer im Kommentarbereich der einstigen Kampagne und fordern ihr Geld zurück.

Laut Aussagen der Mitarbeiterin reichte den Brüdern das Geld der Crowd offenbar nicht aus. Mit manipulierten Büchern sollten weitere Investoren angelockt werden. Mit Erfolg, denn elf Millionen USD erhielt Skully zusätzlich unter anderem von Intel Capital und Walden Riverwood Ventures.

Die Wellers und viele andere Mitarbeiter sollen das Unternehmen bereits verlassen haben. Ihr Geld werden viele der Unterstützer wohl nicht mehr wiedersehen und auch ihre Ware nicht mehr erhalten. Zum versprochenen Auslieferungstermin im Mai 2015 hatten nur wenige Käufer einen Helm erhalten. Mittlerweile befasst sich auch das Gericht in San Francisco mit dem Fall.

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