Waldbesitzer, Jäger und Förster auf Kriegsfuß mit Geocachern

Geocacher sind Waldbesitzern, Landwirten, Förstern und Jagdaufsehern zunehmend ein Dorn im Auge ….

Immer häufiger sind in verschiedenen Medien Berichte von verärgerten Förster und Waldbesitzer zu lesen, die sich über das Vorgehen von Geocachern beklagen. Bei der Ausübung ihres Hobbys sollen sich die Schatzssucher teilweise ohne Rücksicht auf Fauna und Flora durch Wälder und über Felder bewegen und dabei Jungpflanzen zerstören sowie Jungtiere und Rehe verschrecken.

Querfeldein

Dabei führen Geocacher an sich nichts böses im Schilde, die Betreiber der Webseiten auf denen die Verstecke gelistet sind weisen häufig sogar auf eine ordentliche Verhaltensweise hin. Trotzdem gehen Geocacher auf der Suche nach dem nächsten Versteck oftmals alles andere als unauffällig vor „Nicht nur beim Geocaching wird teilweise wild durch das Gelände gelaufen, über bewirtschaftete Flächen oder tief in die Waldung hinein“ beklagt etwa Jagdaufseher Johannes Capell gegenüber dem Magazin rp-online. Vor allem für Jungtiere oder für Rehe sei die Ruhe aber besonders wichtig. Capbell appelliert an die Cacher und Spaziergänger, die vorgesehenen Wege zu benutzen.

Bayerische Waldbesitzer verzweifelt

Der Geschäftsführer des Bayerischen Waldbesitzerverbandes, Hans Baur meint sogar das es mittlerweile überall ein Problem sei, das Geocacher Tag und Nacht ohne Kenntnis der Waldbesitzer durch die Natur streifen und dort ansässige Tiere verschrecken und die Natur schädigen. Waldbesitzer hätten bereits mehrere Versuche unternommen, das Problem in den Griff zu bekommen, allerdings ohne Erfolg. „Ich kann ja nicht warten, bis da einer mit einer Stirnlampe kommt„, erklärt Baur gegenüber spiegel.de. Bei der Änderung des bayerischen Naturschutzgesetzes im März 2011 wollte der Bayerische Waldbesitzerverband das Problem mit den Geocachern eigentlich schon berücksichtigt haben. Baur und sein Verein wollten das internetgestützte Veranstaltungen als organisierte Veranstaltungen gelten. Wären sie damit durchgekommen, hätte dies wohl weitreichende Folgen für das Geocaching – zumindest in Bayern – gehabt, denn damit wären nicht nur das Verstecken, sondern auch das Suchen nach Caches ohne die Zustimmung der Waldbesitzer zu einer Ordnungswidrigkeit geworden. Nun fordert Bauer sogar vom Staat eine Lösung, um das Problem endlich in den Griff zu bekommen.

Weitere Informationen:

2 Kommentare zu “Waldbesitzer, Jäger und Förster auf Kriegsfuß mit Geocachern

  1. Hallo Herr Bauer,

    bevor Sie nach dem starken Arm des Gesetzes rufen, sollten Sie sich mal schlau machen, was Lobbyverbände (z.B. der Waldbauernverband NRW) in anderen Bundesländern, bzw. die Fa. Groundspeak (Betreiber der größten Geocaching-Plattform) schon geschafft haben:
    http://www.wochenblatt.com/rubriken/aktuelles/meldung/m-id/geocaching-ansprechpartner-in-nrw/327/

    Herrn Broscheid können auch die bayrischen Waldbesitzer bei begründeten Problemen ansprechen (ja, da steht eine Telefonnummer!).
    Hat sich in unserer Gemeinde bewährt.

    Mit Grüßen vom
    Hrdlicka

  2. Jäger & Co grifen *jede* Gruppe an, die es in den Wald drängt, schon immer. Zuletzt waren es die Mountainbiker. Aber auch ihnen konnte man nie „schädliche Auswirkungen“ nachweisen, ebenso wie den Geocachern jetzt. Das eigentliche Problem sind die Jäger selbst, die durch ihre „Hegejagd“ Abermillionen an Verbissschäden zu verantworten haben.

    Ihre Argumente sind fadenscheinig, ihre Lobby leider immer noch allzu groß. „Tatort Wald“ ist eine lohnende Lektüre für interessierte!

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