Galileo steht vor Ausfall eines weiteren Satelliten

Nach der Panne beim Transport von zwei neuen Galileo-Satelliten in den Orbit, kämpft die ESA nun mit einem technischen Fehler an einem weiteren Satelliten. Die Chancen für die Rettung der beiden verirrten Satelliten stehen indes sehr gut …

Das europäische Satellitensystem Galileo steht vor einem weiteren Problem. Nachdem im vergangenen Monat zwei neue Satelliten auf der falschen Umlaufbahn ausgesetzt wurden, ist bei einem dritten eine wichtige Frequenz ausgefallen, weshalb er seit Monaten keine korrekten Signale mehr sendet.

Der betroffene Satelliten gehört zur Konstellation der vier ersten Galileo-Einheiten, mit denen es bereits vor über einem Jahr Probleme bei den ersten Tests gab. Nun soll bei einem von ihnen ein Überhitzungsproblem aufgetreten sein, was zum Ausfall einer wichtigen Frequenz führte. Ob der Fehler auch bei den anderen drei funktionierenden Satelliten auftreten könnte, werde geprüft. Laut der europäischen Raumfahrtagentur ESA, werde der Satellit „im Moment nicht genutzt„. Bei den 22 geplanten Galileo-Satelliten soll die Überhitzungsgefahr nicht mehr bestehen, da die Nutzlast ohnehin nicht mehr baugleich sei.

Bild: ESA
Bild: ESA

Rettung der verirrten Galileo-Satelliten

Für die beiden am 22. August in falscher Höhe abgesetzten Galileo-Satelliten Doresa und Milena stehen die Chance auf eine Rettung gut. Gegenüber der Süddeutschen Zeitung sagte ein EAS Sprecher, dass die Techniker aktuell Szenarien entwickeln um die Umlaufbahn der Satelliten „verbessern zu können„. Neben einer Korrektur der Höhe sind dafür noch weitere Anpassungen nötig, denn die Satelliten fliegen derzeit auf einer elliptischen anstatt auf einer Kreisbahn um die Erde. Die beiden Satelliten würden aber funktionieren und und seien unter Kontrolle, heißt es von der ESA.

Als Ursache für die Panne beim Aussetzen der Satelliten wird momentan noch vage von einem Zündungsfehler in der russischen Trägerrakete Sojus ausgegangen. Die Betreiberfirma Arianespace hat jedoch eine Experten-Kommission damit beauftragt das Problem genauer zu untersuchen, die Ergebnisse sollen in dieser Woche bekanntgegeben werden.

Ob sich der für Dezember geplante Start von Galileo durch die aktuellen Vorkommnisse weiter verzögern wird ist noch nicht klar. Mit einem kürzlich geschlossenen Vertrag zwischen der Europäischen Kommission und Arianespace, könnte das Voranschreiten des Projekts beschleunigt werden. In ihm wurde der Start von von drei Ariane-V-Raketen mit jeweils vier Galileo-Satelliten an Bord für das zweite Halbjahr 2015 geregelt.

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