Neue Wege aus dem Stau | Intelligentes Verkehrsmanagementsystem in Melbourne im Test

Mit KI gegen Stau vorgehen, das möchte das österreichische Unternehmen Kapsch in seinem Projekt in Melbourne leisten. Die intelligente Verkehrstechnologie soll durch kluge Ampelschaltungen und andere Optimierungen in Echtzeit den Verkehrsfluss und die Staus in Ballungszentren in den Griff bekommen.

Wissenschaftler, Unternehmen und Regierungen beschäftigen sich zunehmend mit intelligenten und vernetzten Verkehrstechnologien für eine nachhaltige Mobilität, denn nicht nur auf Deutschlands Straßen rollen immer mehr Autos und LKWs. Das zeigen auch die jährlichen Stau-Studien (Ergebnisse des TomTom Traffic Index).

Verkehrsexperten sind sich darin einig, dass es neue Strategien zur Stauvermeidung braucht, weil immer mehr Großstädte und deren aktuelle Straßeninfrastruktur dem Verkehr kaum noch gewachsen sind. Deshalb sind kluge Köpfe damit beschäftigt, den Straßenverkehr neu zu denken. So auch das österreichische Tech-Unternehmen Kapsch TrafficCom zusammen mit dem Verkehrsministerium in Victoria (Bundesstaat in Australien), die auf KI-Verkehrslösungen setzen.

Bild: Kapsch TrafficCom, Intelligenter Korridor in Melbourne für Stauanalyse

 

Melbourne befindet sich laut TomTom Stau-Studie auf Platz 6 der verkehrsreichsten Städte Australiens. Hier auf einer der verkehrslastigsten Straßen, in der Nicholson Street in Carlton, hat die Universität Melbourne eine Teststrecke, den „Intelligenten Korridor“, gestartet.

Was ist ein intelligenter Korridor?

Die Teststrecke erreicht einen 2,5 km langen Abschnitt und verläuft zwischen Alexandra und Victoria Parades. Auf diesem sogenannten „Intelligenten Korridor“ werden zahlreiche Sensoren, cloudbasierte KI, Algorithmen für maschinelles Lernen und Vorhersagemodelle eingesetzt, um Echtzeitdaten zu erfassen und auszuwerten.

Alle Teile des Verkehrssystems können miteinander vernetzt werden und miteinander kommunizieren – von Verkehrsteilnehmern, die Bluetooth verwenden, über Sensoren in Bussen und Zügen bis hin zu Umweltsensoren, die Verschmutzung und Lärm aufzeichnen.

Das Projekt dauert die nächsten 3 Jahre und soll die ermittelten Daten der Verkehrssensoren miteinander verbinden und regulieren, um somit das Verkehrsumfeld zu optimieren und aufeinander abzustimmen: darunter auch die Live-Steuerung der Verkehrssignale wie etwa Ampeln. Die Steuerung dieser vernetzten Verkehrstechnologie erfolgt über die von der Advanced Mobility Analytics Group entwickelten und gleichnamigen Verkehrssicherheitssoftware.

AIMES ist laut Kapsch „das weltweit erste und größte Ökosystem für die … Prüfung neuer vernetzter Verkehrstechnologien in komplexen urbanen Ballungsräumen“.

Die Universität Melbourne möchte mit ihrem Test neue Impulse setzen und AIMES-Direktor und Professor für Verkehrstechnik an der Universität Melbourne, Majid Sarvi, sagt sogar, „dass der Intelligente Korridor ein Modell für Städte auf der ganzen Welt sein wird, um die Kosten der städtischen Staus zu reduzieren“.

Und tatsächlich entstehen der Wirtschaft bzw. der Stadtverwaltung jedes Jahr üppige Kosten durch Verspätungen im Straßenverkehr, ganz zu schweigen von den Unfällen und Emissionen, die nicht nur allein Kosten verursachen (Quelle: Inrix Studien).

Und so wird viel über eine Verkehrswende gesprochen und wie man einer innerstädtischen Verkehrsüberlastung entkommen kann. Die modernen Ansätze mit Hilfe von künstlicher Intelligenz sind sogar auch hier in Deutschland angekommen: Inrix startet cloudbasierte Plattform IQ Signal Analytics in Deutschland, um Verzögerungen und Emissionen auszumachen und zu reduzieren.

Inrix IQ Signal Analytics für intelligente Verkehrsanalysen in Deutschland

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