HERE startet neueste Art des Echtzeit-Verkehrsdienstes

Die Firma HERE hat diesen Monat in Amsterdam verkündet, dass sie einen neuen einzigartigen Real-Time Traffic-Dienst der neuesten Generation auf den Markt bringt. Hierfür werden auf Fahrzeugdaten von Audi, BMW und Mercedes-Benz zurückgegriffen.

HERE Technologies hat die Markteinführung eines neuen EchtzeitVerkehrsinformationsdienstes angekündigt. Es handelt sich dabei um einen globalen Service, der auf übermittelte Echtzeit-Sensordaten von Fahrzeugen verschiedener Automarken zurückgreift, diese analysiert und daraus den augenblicklich herrschendenVerkehrsfluss berechnet.

Zugriff auf Fahrzeugdaten

Seit neuestem greift HERE auf Echtzeit-Fahrzeugdaten der Firmen Audi, BMW und Mercedes-Benz zurück. Zuzüglich dessen verfügt die Firma schon seit längerem über unzählige GPS-basierte Daten zahlreicher Verkehrsteilnehmer, die sie aus unterschiedlichsten Quellen bezieht. Mithilfe der spezifischen Fahrzeug-Sensorik-Daten der großen deutschen Autobauer lässt sich eine deutlich höhere Genauigkeit und präzisere Echtzeit-Karte des augenblicklich herrschenden Verkehrs berechnen. Der Dienst deckt bereits jetzt schon mehr als 60 Länder ab und ist ab sofort branchenübergreifend für bereits bestehende und zukünftige Kunden verfügbar. Besonders für Hauptverkehrsadern wurde die Darstellung und Berechnung des Verkehrsflusses deutlich verbessert.

In über 30 Ländern werden zukünftig Informationen zu Störfällen, Warnungen vor Staus und Stauenden abrufbar sein. Somit wird von HERE Technologies ein Traffic Safety Warning System geschaffen, das vor allem für LKWs mit langem Bremsweg, aber auch für die normalen Autofahrer, beispielsweise vor Aquaplaning oder einem Stauende in einer Autobahnkurve warnen soll.

Verkehr noch genauer in Echtzeit abbilden

Der neue Dienst errechnet sich vor allem aus dem Fahrverhalten der Fahrer. Bei vielen Firmen, wie zum Beispiel Audi, BMW und Mercedes-Benz werden die Daten über Brems- und Fahrverhalten schon seit längerer Zeit für andere Unternehmen einsehbar und online abrufbar zur Verfügung gestellt. HERE Technologies greift auf diese Daten zurück und hat damit die Möglichkeit Störungen im Verkehr festzustellen. Bremsen beispielsweise zahlreiche Fahrzeuge an derselben Stelle sehr stark, wird von einem Stauende, Wetterveränderung oder einem Hindernis auf der Strecke ausgegangen. Zusammen mit dem Auslesen der Außentemperatur des Fahrzeugs oder den Scheibenwischer ließe sich so theoretisch beispielsweise auf Schneefall, Regen oder Eis schließen. Nachfolgende Fahrer sollen anschließend vor dieser Stelle gewarnt werden. Der Zugriff auf sämtliche Fahrzeugsensordaten von Millionen von Autofahrer ermöglicht zahlreiche Auswertungen, die zukünftig die Echtzeit-Darstellung des Verkehrs stark beeinflussen wird.

HERE Technologies ist weltweit die erste Firma, die derartig viele Fahrzeugsensor-Daten verschiedenster Automarken sammelt und auswertet. Laut Ralf Herrtwich, Senior Vice President Automotive von HERE Technologies, soll damit das Autofahren sicherer und effizienter gemacht werden. Zukünftig ist eine sehr genaue und präzise Realisierung einer digitalen Repräsentation des jeweils augenblicklich herrschenden Straßenverkehrs geplant. Auto- und LKW-Fahrer sollen bereits heute mit diesem Dienst fundierte Entscheidungen hinter dem Steuer treffen können, um sich im Verkehr besser und sicherer bewegen zu können.

Weitergabe der Daten nicht ohne Risiko

Laut Andrew Hart von SBD Labs, gehören qualitativ hochwertige Verkehrsinformationen zu den wichtigsten Punkten für gute Navigation. Bereits jetzt werben Anbieter von Verkehrsdiensten mit der Anzahl der Daten des Verkehrsflusses. In Zeiten der zunehmenden Verkehrsdichte möchten viele Kunden möglichst genau über den Verkehrsfluss und Ausweichmöglichkeiten während der Fahrt aufgeklärt werden.
Andrew Hart und Ralf Herrtwich befürworten die Sammlung zahlreicher Fahrzeugsensordaten von Millionen von Autofahrern, da die Vorhersage und der Echtzeit-Dienst dadurch besonders zuverlässig wird.

Laut eigener Aussagen ist HERE Technologies mit dem Zugriff und der Analyse von Fahrzeugdaten und Fahrverhalten anderen Unternehmen aus diesem Bereich einen großen Schritt voraus. Bisher basierte der Real-Time Traffic nur auf Milliarden von täglichen GPS Daten, die sich weltweit fortbewegen. Die Daten stammen bisher aus über 100 verschiedenen Quellen, zu denen zukünftig weitere Millionen von Fahrzeugen von Audi, BMW und Mercedes-Benz kommen.

Für 2018 ist geplant, weitere Firmen in das System zu integrieren. Zudem wird die Zusammenarbeit mit anderen Unternehmensbereichen ausgebaut und verbessert. Derzeit gibt HERE zahlreiche Daten und Statistiken an Fahrtvermittlung, Städte, Verkehrsbehörden, Logistikunternehmen und Spezialisten für die Analyse von Luftqualität in Städten weiter.

HERE Technologies erhofft sich mit den Diensten und der zukünftigen Markteinführung von Fahrzeugassistenzsystemen 2018 den Fortschritt des autonomen Fahrens voranzubringen. Der Datensatz, der von der Firma dem Fahrzeug entnommen wird, ist groß. Neben Fahrverhalten, Geschwindigkeit und Standort ist theoretisch auch der Zugriff auf Kamera, Navigationssystem und Telemetrie-Daten das Fahrzeug möglich. Mit dem Auslesen der Daten ist auch ein Eingriff in das System möglich, was von Experten allerdings als Sicherheitsrisiko eingestuft wird.

25 Kommentare zu “HERE startet neueste Art des Echtzeit-Verkehrsdienstes

    1. Garmin nutzt bisher jedenfalls die Daten von HERE. Ob sie das erweiterte System ebenfalls zur Verfügung stellen, wurde bisher nicht bekanntgegeben.

  1. Was nutzen all diese Informationen wenn sie nicht vernünftig an die Navis weiter gegeben werden.

    Wer mal ein TomTom mit HD-Traffic und ein Garmin mit DAB nebeneinander laufen lässt wird (trotz 2x schnellerer Aktualisierung von Garmin Navis) sehr schnell sehen das Verkehrsinformationen von Garmin total unzuverlässig sind. Vor allen in den Städten.

    Ich lasse regelmäßig TomTom und Garmin gleichzeitig in meinem Wagen gegeneinander ran und TomTom ist um WELTEN vorne. Da wird Garmin mit Here niemals dran kommen.

  2. Klingt toll, aber HERE schafft es nicht die Sperrungen der ländlichen Strassen im Großraum Nürnberg einzubinden, ebenso nicht die monatelangen Sperrungen in Erlangen, sowie gesperrte BAB-Abfahrten. TomTom schafft das.

    Ach ja , Baustellen auf BAB‘ werden zu genüge bei HERE angezeigt. Blöd, dass die Baustellen in der Länge nicht existieren, oder sich auf der Gegenfahrbahn befinden. Meldungen des Anwenders an HERE, werden ignoriert.

    1. Dem kann ich nur zustimmen!In Erlangen wurde auf der Äußeren Tennenloher Straße am 14.08. Eine Sperrung zwecks Baustelle eingerichtet. Am selbigen Tag war diese schon in meinem Tomtom 6200 eingepflegt. Auf meinem Garmin Nüvi 2700 nicht. Keine Sperrung, und in Erlangen gibt es derzeit eine Menge!,ist beim Garmin ersichtlich! Tomtom hat alle eingepflegt! Hatte in der letzten Zeit auch beide Navis simultan am Laufen, da ich dachte mit Here müsste nun alles besser werden! Weit gefehlt! Dabei gefällt mir das grafische Interface von Garmin, es sei hier nur mal die reale Beschilderung oder auch der Fahrspurassistent genannt, um Welten besser! Auch die Sprachansage „An der Ampel rechts“, sowie die Zusatzinformationen wie die Anzeige der nächsten Ausfahrt, Straße etc. haben es mir angetan! Und auch die Adresseingabe und die Zusammenarbeit mit FourSquare sind top! Doch ich gewöhne mich auch an mein Tomtom! Und nicht, rein gar nichts!,geht über diese fantastischen Verkehrsmeldungen! Das Tomtom ist mein Navi to go und gefällt mir immer besser!

      1. Das beste Beispiel ist derzeit die Komplettsperrung Martins-Bühler-Strasse in Erlangen.
        Sauber abgebildet von TomTom, Here Fehlanzeige
        Büchenbacher Damm Sperrung der Rampen teilweise, TomTom ja, Here nein. Ich nutze nur noch den Go, der Garmin ist damit leider eine Investruine geworden.

  3. Genauso ist es. Unglaublich und aus der Sicht von Berufskraftfahrern eigentlich ein Skandal ist die nicht vorhandene Einbindung von Sperrungen in großem Umfang. Staus, die sich bereits aufgelöst haben, werden weiterhin in die „Routenberechnung“ einbezogen. Wie wäre es denn, wenn pocketnavigation mal nicht auf Garmin wartet, sondern hier mal nachhakt und klar angibt ob und wann die Heredrive Neuerung den Fahrern zur Verfügung steht?

  4. Daten und deren Auswertung sind halt zwei getrennte paar Schuhe! Bei TomTom kommt beides aus einem Hause und das merkt man auch! Nahezu jeder der sich mit dem Thema beschäftigt, wird (zumindest was mobile Navis angeht) zum Schluss kommen, dass die Einbindung der aktuellen Verkehrslage DIE Stärke der TomTom Navis ist und eben von allen anderen Anbietern noch nicht übertroffen wird. Aber natürlich muss das nicht für alle Zeit so bleiben und man merkt an solchen News bzw. Pressemittelungen, dass HERE versucht Gas zu geben und an die Qualität zumindest von datenseite her heranzukommen. Was ein Garmin dann aus den Daten macht, steht noch mal auf einem anderen Blatt…

    1. HERE bemüht sich ohne erkennbaren Erfolg.
      HERE in Kombination mit Garmingerät fährt man garantiert in meiner Gegend in eine Situation, wo die Strasse gesperrt ist wegen Bauarbeiten.
      Inwieweit Garmin — HERE noch Schnittstellenprobleme hat kann ich nicht beurteilen.Dazu kommt noch eine unbefriedigende Stauumfahrung durch Garmingerät.Ich war überzeugte Garminfahrer , bin aber nun bei TomTOm gelandet. hat auch seine Macken das Gerät, aber zumindest bemüht sich TomTom die Software zu optimieren.

      1. Hallo Frank,

        HERE scheint sich offensichtlich auch um eine Verbesserung zu bemühen. Die Einbeziehung neuer Daten gibt auf jeden Fall Hoffnung.

        Viele Grüße,
        Benni

      2. Ich kann da nur bestätigen. Ich habe Here dreimal Feedback zu einer für 2 Jahre gesperrten Straße gegeben. Es handelt sich um einen Brückenneubau, die Straße isst also definitiv nicht befahrbar! Außer Marketing blabla kam da nicht viel rum die Straße wurde mal manuel gesperrt um wenige Tage später wieder als frei geführt zu werden. HERE müsste einfach nur auf die Online Angebote der Konkurrenz gucken. Sowohl Googel als auch TomTom zeigen den Status seit über einem Jahr korrekt an. Vielleicht ist es ganz interessant wenn man mal auf die Konzerne guckt die mittlerweile hinter HERE stehen guckt. Nach aktueller Nachrichtenlage sind denen ja Kundeninteressen so ziemliche sch….egal

  5. Es macht echt keinen Spaß einen solchen mit Keywords aufgeblasenen Text zu lesen. Ihr solltet mehr für den Menschen als für den Google-Crawler schreiben.

    1. Hallo Patrick,

      wir schreiben die Texte für unsere Leser und nicht für Google! An welcher Stelle des Textes störst Du Dich denn?

      Viele Grüße,
      Benni

  6. Hi, schließe mich der Kritik an. Was sind denn Echtzeitkarten ? Etwa die Darstellung der aktuellen Verkehrssituation? Der Begriff „Echtzeit“ ist ein typischer Marketingsprech. „Traffic Safety Warning System“ ! Ist ebenfalls ein Begriff von Here und wird nicht weiter erläutert. Es ist eben kein üblicher Begriff sonder wieder Marketingsprech. Here greift auch nicht auf die Daten von Mercedes Benz zu. Das ist nämlich nur eine Handelsmarke wie Rama oder Twix. Es sind vielmehr die Daten der Daimler AG. Und was bitte sehr ist eine „präzise Realisierung einer digitalen Repräsentation“ ? Wer oder was ist „SBD Labs“ ?
    Weiter gehts: Sie schreiben „mit dem Zugriff und der Analyse von Fahrzeugdaten und Fahrverhalten“ Sie könnten evt. meinen: der Zugriff auf Fahrzeugdaten und die Analyse von Fahrverhalten. (Auf das Fahrverhalten selbst gibt es wohl noch keinen Zugriff).
    Ok, letztlich hat der Schreiber versucht, eine Pressemitteilung von Here aufzuarbeiten. Leider äußerst schlecht umgesetzt. Die Originalpressemitteilung ist wesentlich klarer, obwohl man sie erst übersetzen muss.

  7. Ich nutze privat ein mobiles Autonavigationsgerät von Garmin und freue mich schon auf die neuen Informationen. Mal sehen welcher Hersteller diese Daten nutzen wird. Becker wahrscheinlich eher nicht.

  8. Hier gab es soviele interessante Hinweise, Kritiken, Anfragen. Leider ist das irgendwie alles im Sand verlaufen. Es kann doch einfach nicht sein, dass sich so eine Firma wie Garmin hier bedeckt hält, und keine Tendenz oder zumindestens Willensbekundung abgeben kann.

  9. Hab heute das Garmin Drive 61 LMT-D gegen das TomTom GO 6100 laufen lassen und bin nach dem Garmin gefahren.

    Bereits nach 10km habe ich das Garmin wieder ausgemacht weil es mich in der Stadt von einem Stau in den anderen geführt hat. Das TomTom wollte mich immer von dieser Route wegführen, aber das habe ich absichtlich ignoriert um zu sehen was passiert.

    Bis heute hat sich also an den schrecklichen Liveinformationen von Garmin nichts geändert.

    Ich fahre lieber ganz ohne Informationen als mit falschen. Dann schalte ich das Navi lieber aus oder stelle es auf TMC-Pro um, denn die Informationen von der Autobahn sind über TMC-Pro genauer als die Liveinformationen über DAB.

    Unfassbar aber wahr. Eigentlich kann man es nicht glauben wenn man es nicht selbst erlebt hat. Ich verstehe nicht das Garmin das nicht einigermaßen in den Griff bekommt.Schon seit Jahren nicht. Staus werden angezeigt wo keine sind und wenn welche sind bekommt man keine Information. Das erinnert mich an das gute alte einfache TMC und nicht an Live-Traffic.

  10. Hallo,
    Kann all die Vorkommentare nicht nachvollziehen.
    Die von mir gemeldete lang andauernde Straßensperrung die in dem Verkehrsbericht nicht vorhanden war, wurde nach 3 Tagen von Here berichtigt.
    PS: 2 neue fest installierte Blitzer in Merzig waren innerhalb von 8 Tagen nach einem Update auf dem Navi vorhanden.
    Weiß nur nicht ob Here auch für Blitzer-Daten zuständig ist.
    (Poi-Base mit Sprachausgabe)

  11. „Nach drei Tagen“ hilft denen nicht, die an den Tagen eins bis drei vor dieser Straßensperrung stehen und nicht davon ausgehen können, daß am Tag vier diese Sperrung eingepflegt ist.
    Im Übrigen..“Real-Time Traffic-Dienst der neuesten Generation“.
    Wie hat Garmin denn mittlerweile geantwortet?

  12. Gibt es eigentlich neue Nachrichten von Garmin diesbezüglich oder können wir uns von deren Straßennavigation verabschieden?

  13. Seit nunmehr über einem Jahr ist die Brücke von der A7 bei Kassel auf die A44 Richtung Dortmund gesperrt.
    TomTom HD-Traffic für drei Jahre im Abo gekauft schafft es nicht diese Sperrung anzuzeigen und zu berücksichtigen.
    Da fragt man sich: Weshalb nichmal extra Geld zusätzlich zum ohnehin schon teuren veralteten Kartenmaterial von Mercedes zu zahlen, wenn die nichtmal sowas schaffen…
    Bin schon oft trotz TT HD Traffic IN einen Stau mit Vollsperrung geleitet worden.

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