Wiko Darknight im Test

Mit dem Darknight Hell versucht der französische Hersteller Wiko auch den deutschen Android Smartphone Markt zu erobern. Mit vergleichsweise guter Hardware zu einem günstigen Preis, werden vor allem Smartphone-Neulinge angesprochen. Wie sich der Debütant schlägt, soll unser Testbericht herausfinden …

Einleitung und Hardware

Inhaltsverzeichnis

Einleitung und Hardware

wiko_logoIn Deutschland dürfte der Name Wiko den Wenigsten ein Begriff sein. Doch im französischen Smartphone-Markt konnte sich das Unternehmen bereits hinter Samsung und Apple platzieren. Um auch in Deutschland Marktanteile zu gewinnen, geht Wiko auch hierzulande mit dem Darknight an den Start. Das Wiko Darknight bietet eine leistungsstarke Ausstattung zu einem vergleichsweise günstigen Preis, eine echte Kampfansage an bereits etablierte Hersteller.

Wir haben uns das Smartphone zum Marktstart geschnappt und geschaut, ob es auch auf den zweiten Blick hält, was es verspricht. Insbesondere haben wir das Gerät auch auf seine Eignung als Navigationssystem getestet.

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Technische Daten

  • 5 Zoll HD IPS Display (Gorilla Glass)
  • Quad Core CPU (1,2 Ghz)
  • 8 MP Kamera, 2 MP Frontkamera
  • 8 GB interner Speicher, erweiterbar mit Micro-SD-Karten bis zu 32 GB
  • Dual SIM
  • HSPA+ Datenverbindung
  • Android Version 4.2.1 Jelly Bean
  • USB OTG

Erster Eindruck

wiko_vorne_1600Wie der Name Darknight schon erahnen lässt, ist das Smartphone in ein dunkles Gehäuse verpackt. Während die Front im ausgeschalteten Zustand komplett schwarz erscheint, ist die Rückseite aus dunkelblauem Aluminium gefertigt und gibt dem Franzosen ein edles Aussehen. Insgesamt erinnert das Smartphone deutlich an die aktuellen Geräte aus dem Hause Samsung. Echte Tasten besitzt das Wiko lediglich als Ein- und Ausschalter sowie für die Lautstärkeanpassung. Alle weiteren Funktionen des Smartphones lassen sich über das Touchscreen (Multi-Touch) sowie die drei typischen Android-Soft-Tasten unterhalb des Displays bedienen. Diese Soft-Tasten werden nur während der Bedienung beleuchtet und erfordern daher zunächst einen kleine Gedächtnisleistung.

Im Lieferumfang der kompakten Verpackung befinden sich neben einem USB-Kabel und einem Ladegerät auch zwei SIM-Karten-Adapter. Sollte eine SIM-Karte nicht in der passenden Größe vorliegen, sondern nur als Mini- oder Micro-SIM, lässt sie sich mit den Adaptern nutzen. Auch In-Ear-Kopfhörer, welche mit zusätzlichen Aufsätzen an die Form des Ohres angepasst werden können, gehören zur Ausstattung.

Wikio Darknight Verpackung

Um das Smartphone auch als solches betreiben zu können, sollte eine SIM-Karte eingelegt werden. Dazu muss der Akkudeckel geöffnet werden, was sich im Test zunächst als nicht ganz einfach herausstellte. Der Deckel sollte dazu an die beiden Vertiefungen, die seitlich links und rechts zu finden sind, angehoben werden. Anschließend kann die Abdeckung mit leichten Hebelbewegungen gelöst werden. Dabei jedoch vorsichtig vorgehen, denn der Deckel sitzt sehr fest und lässt sich unter Einwirkung von zu viel Kraft leicht zerbiegen. Nach mehrmaligem Öffnen des Smartphones gab es damit aber kaum noch Probleme.

Wikio Darknight Rückseite

Das Wiko Darknight startet mit 24 Sekunden vergleichsweise schnell. Das Top-Smartphone Huawei Ascend P6 startet nicht schneller und ein iPhone 5 benötigt sogar 9 Sekunden länger für den Startvorgang. Auch im weiteren Betrieb macht sich der 1,2 GHz starke Quad-Core-Prozessor mit einem reibungslosen Menüwechsel bemerkbar, dazu aber später mehr.

Fazit erster Eindruck:

Sowohl bei der Optik als auch bei der Geschwindigkeit hinterlässt das Wiko Darknight einen äußerst soliden ersten Eindruck. Wer beim günstigen Preis des Smartphones eher Mittelklasse erwartet hat, wird sehr positiv überrascht sein.

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Hardware

Nach Studium des Datenblatts wollen Preis und Ausstattung zunächst nicht so recht zusammenpassen. Das Wiko Darknight bietet einen flotten Quad-Core-Prozessor, der mit 1,2 GHz taktet sowie 1 GB Arbeitsspeicher. Beide sorgen für einen ruckelfreien Alltagsbetrieb des Smartphones. Bei rechenintensiven Anwendungen, wie grafisch aufwendigen Spielen, zeigt der Prozessor dagegen Schwächen. Im AnTuTu-Benchmark-Test landet das Darknight mit nur 13716 Punkten am unteren Ende der Vergleichsliste.

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Display

Das 5-Zoll-Display bietet mit 1.280 x 720 Pixeln eine HD-Auflösung. Mit seinen Abmessungen von 144 x 74 x 9 mm lässt sich das Gerät noch gut in der Hand halten, seine abgerundeten Ecken machen das Tragen in Hosentaschen angenehmer. Das Corning Gorilla Glass soll besonders widerstandsfähig gegen Kratzer und Brüche sein. Wir wollten die Härte in unserem Test nicht auf die Probe stellen, allerdings zeigt die Erfahrung, dass auch dieser Art von Displays nicht gegen jede Art der Gewalteinwirkung geschützt sind. Das Telefonieren mit einem Smartphone dieser Größe kann nicht mehr unbedingt als unauffällig bezeichnet werden, in die Kategorie der Tablettelefonierer wird man jedoch noch nicht eingeordnet werden.

Speicher

Den internen Speicher gibt der Hersteller mit 8 GB an, tatsächlich stehen dem Nutzer aber nur insgesamt 6,25 GB zur Verfügung, von denen 2,5 GB für Apps reserviert sind. Unter dem Akkudeckel befindet sich ein Einschub für eine Micro-SD-Karte, womit bis zu 32 weitere Gigabyte an Speicher hinzugefügt werden können.

Telefonie

Links und rechts vom Micro-SD-Slot lassen sich zwei SIM-Karten platzieren. Das Darknight ist ein Dual-SIM-Smartphone. Dies ist ein weiterer Pluspunkt des Wiko-Debütanten, der vor allem jene ansprechen wird, die bislang mit einem beruflichen und einem privaten Gerät unterwegs sind. Die mobile Datenübertragung und Telefonie machen HSPA+ und UMTS möglich.

Akkulaufzeit

Der Akku ist wechselbar, leistet allerdings nur 2000 mAh, was angesichts des großen Displays etwas knapp bemessen ist. Die Akkulaufzeit eines Smartphones hängt von nahezu unendlich vielen Faktoren ab, es ist deshalb wichtig, bei vergleichenden Tests möglichst identische Einstellungen und Apps zu wählen. Unsere Akkutests haben folgende Rahmenbedingungen:

  • maximale Displayhelligkeit
  • GPS aktiviert, Tracking mit 1 Sekunde Trackintervall
  • MEDION GoPal Navigator Outdoor in Kartenansicht, Ausrichtung nach Kompass
  • WLAN deaktiviert, Bluetooth deaktiviert
  • GSM auf Standby
  • Temperatur 20 °C

Das Darknight erreicht unter diesen Bedingungen eine Laufzeit von 3:19 Stunden. Diese kurze Laufzeit (siehe als Vergleich Outdoor Smartphone Vergleichstest) ist aufgrund des großen Displays nicht sehr verwunderlich, in der Praxis dennoch unbefriedigend. Um mit dem Smartphone sicher über einen Tag zu kommen, sind externe Akkus zu empfehlen.

Kamera

In Zeiten von Facebook und Co. haben sich Smartphones mittlerweile nicht nur für gelegentliche Schnappschüsse etabliert. Viele fotografieren für ihre private Fotosammlung schon längst nur noch mit dem mobilen Begleiter. Eine Kamera ist daher auch mit dem Wiko Darknight immer zur Hand. Diese nimmt Fotos und Videos mit 8 MP auf und wird dabei von einem LED-Blitzlicht unterstützt. Im Vergleich zum iPhone 5, welches ebenfalls mit einem 8-MP-Sensor ausgestattet ist, konnten wir mit dem Wiko Darknight sogar insgesamt das bessere Ergebnis erzielen. Nur bei der Aufnahme unter schlechten Lichtverhältnissen (Low-Light) war das Vergleichsgerät aus dem Hause Apple besser. Beim Fotografieren mit Blitzlicht war das Ergebnis, wie bei Smartphones üblich, weniger zufriedenstellend. Vor allem bei ausreichendem Tageslicht lassen sich gut brauchbare Resultate erzielen. Die auf der Vorderseite zu findende 2-MP-Kamera eignet sich am besten zur Videotelefonie.

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Anschlüsse

Für den Anschluss der Kopfhörer steht einen Audio-Ausgang mit 3,5 mm Klinke bereit. Mit der verfügbaren USB-Schnittstelle ist nicht nur das Laden des Smartphones möglich, sie ist außerdem OTG (On-the-Go) fähig, wodurch der direkte Austausch von Daten mit anderen USB-Geräten möglich wird. Mit OTG ist es zum Beispiel problemlos möglich, unterwegs Daten auf eine Festplatte oder einen USB-Stick zu speichern. Eine weitere sinnvolle Anwendung des OTG-Standards ist z.B. der direkte Austausch von Karten, Routen und Tracks zwischen unterschiedlichen Geräten.

Konnektivität
Natürlich kann das Wiko Darknight auch mit einem WLAN verbunden werden. Im Test gelang uns mit 30 Metern eine höhere Reichweit als mit dem parallel betriebenen iPhone 5. Mit anderen Geräten kommuniziert das Smartphone über Bluetooth 4.0, womit auch der einfache Austausch von Bildern oder Kontakten möglich ist.

Akustik

Bei der Wiedergabe von Musik leistet der rückseitig verbaute Lautsprecher gute Arbeit. Nur wenn das Gerät mit Display nach oben auf dem Tisch liegt, wird einiges an Akustik geschluckt. Die mitgelieferten Kopfhörer lassen sich auch als Headset nutzen, der Klang ist allerdings dumpf und die Bässe bei höherer Lautstärke verzerrt. Die Kopfhörer des iPhone 5 sind im Vergleich um einiges besser. Wenn das Headset angeschlossen ist, kann das Darknight auch als UKW-Radio genutzt werden.

Gestensteuerung

Wie bereits von verschiedenen Modellen aus dem Hause Samsung bekannt, unterstützt auch das Wiko Darknight eine erweiterte Gestensteuerung. Damit lässt sich das Smartphone zum Beispiel Stumm schalten indem es bei einem eingehenden Anruf einfach auf das Display gelegt wird. Eine Rufnummer auf dem Display wird automatisch angerufen, wenn das Telefon zum Ohr geführt wird. Entsperren lässt sich das Gerät mit einem schnellen Wisch über den Bildschirm.

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2 Kommentare zu “Wiko Darknight im Test

    1. man sieht an dieser Stelle deutlich, dass man die Aussagekraft eines solchen Trackvergleiches nicht überbewerten darf und es eine ganz natürliche Streuung gibt. Wir werden das auch in unserem Vergleichstest der Top-Smartphones ausdrücklich erwähnen! Man müsste so einen Test viele male wiederholen und das unter div. Bedingungen. Dennoch bleibt es eine interessante Momentaufnahme und bei allen Trackvergleichen (nimmt man mal die zwei aus dem Naviboard und diesen hier aus dem Test) sieht man z.B. im Stand ein unerwünschtes Verhalten. Auch allen drei Vergleichen ist gemein, dass der Wiko Track schlechter abscheidet, als der des Referenzgerätes. Einzig der Abstand zum Referenzgerät ist mal etwas geringer und mal etwas weiter. Insgesamt ergibt sich aber eine recht eindeutige Tendenz und diese haben wir im Test beschrieben.

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