HTC Flyer – Die Rückkehr des Notizbuches

Performance und Bedienung

HTC beziffert die Standbyzeit des Flyer auf 61 Tage im GSM- sowie 34 Tage UMTS-Netz und nennt Betriebszeiten von 6 Stunden bei Daten- bzw. Internetnutzung. Nach unseren Messungen soll der 4000 mAh Akku hochgerechnet ca. 13 Stunden im Mischbetrieb durchhalten; gar kein schlechter Wert.

Ärgerlich aber unvermeidbar: Beim Andocken über USB-Kabel an einen PC reicht der von der Schnittstelle bereit gestellte Maximal-Strom von 500 mA bei Weitem nicht aus, den Flyer im Betrieb zu laden, sodass er sich im Betrieb trotz Sync-Kabels langsam entlädt. Das Baby muss zwischendurch unbedingt an Mamas Brust. Anders sieht es aus, wenn das Flyer in Standby angedockt ist, dann wird es langsam aber sicher geladen. Kein Wunder, dass das Ladegerät auf knapp 1,7 A ausgelegt ist.
Grundsätzlich darf man sich von den Benchmarkings eines Tablets im Vergleich zu einem Smartphone nicht allzu viel erwarten. Die größeren Displays beanspruchen Rechenleistung (und Akkulaufzeit), was sich in den Standardtests niederschlägt, gerade bei grafikintensiven Anwendungen. Selbst aktuelle Doppelkern-Tablets reißen mit 1200 bis 1500 Punkten beim Quadrant-Test keine Bäume aus im Vergleich zu Spitzenreitern wie dem Smartphone Galaxy S II mit Ergebnissen jenseits von 3000 Punkten.

Um so überraschter waren wir, als sich der Single-Core betriebene Flyer mit 2250 Punkten weit oberhalb der 2000-er Marke einpegelte, damit sogar an den Werten der Doppelkern-Geräte HTC Sensation und LG P920 Optimus Speed kratzt und das Dual Core Evo 3D aus eigenem Hause locker überholt. Auch beim Device Mark Mischtest siedelt es sich knapp unter dem LG Optimus Speed an. Zugegebenermaßen hat die Zehnzöller-Konkurrenz noch mehr Rechenleistung zu verdauen. Sollten die Werte des HTC Flyer stimmen, wovon wir ausgehen, kann man nur sagen: Chapeau! HTC scheint hier eine hervorragende Abstimmung gelungen zu sein.

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Wir finden auf dem HTC Flyer drei übliche Android-Tasten für Startbildschirm, Menü und Zurück. Suchen wurde eingespart zugunsten einer berührungsintensive Schaltfläche, die nur mit dem Spezialstift (Stylus) bedient werden kann. Der Clou ist, dass das Bedienfeld zwei Mal vorhanden ist. Wird der Flyer vom Hochformat/Portrait-Mode ins Querformat/Landscape-Mode geschwenkt, „wandert″ das Bedienfeld mit; ein nützliches Feature. Weiter finden wir eine Lautstärkewippe an der Schmalseite links oben.

Über HTC Sense – die Haupt-Bedienoberfläche ist nicht zu verwechseln mit den Connected Services (i.W. Telefonsuch- und -sperrdienst) HTCSense.com – haben wir in anderen HTC Smartphone-Tests ausführlich berichtet. Sie verdient auch in der Version 1.0 für Tablet das Prädikat hervorragend. Wir ersparen uns daher weitere Erörterungen. Endlich ist HTC Sense beim Flyer im Gegensatz zu HTC Sense für Smartphones auch im Querformat verfügbar.

Wie beim HTC Sensation sind auch beim Flyer die wichtigsten Apps auf dem Lockscreen hinterlegt (Aktiver Sperrbildschirm). Ob so etwa dringend benötigt wird oder nicht, bleibt dem Geschmack des Nutzers überlassen. Die mehrfach belegte virtuelle Tastatur haben wir schon bei anderen HTC-Geräten gelobt.

Machen wir eine Klammer auf und widmen uns der Stiftoption. Mit dem kapazitiven Spezialstift ist die Rückkehr des Schreib- und Zeichenstifts in elektronischer Form verbunden, der freies Zeichnen, Malen, Schreiben und Bilderretusche ermöglicht. An sich nicht zu den Bedienelementen zählend, erlaubt der Stylus doch Steuerung und Bedienung innerhalb einiger Applikationen.

Das Flyer unterlegt und markiert damit elektronische Textpassagen, fügt Sprechertexte in ein Drehbuch ein oder erlaubt über HTC Notes das handschriftliche Festhalten von Notizen und Ergänzungen von Texten, Fotos und Sound. Diese können mit Terminen im Kalender verknüpft werden, sodass der Kalender zu einem Multimedia-Archiv wird. Mit Timemark sind beliebige Stellen von Aufzeichnungen gezielt abzuhören, das Entziffern unleserlicher Notizen entfällt.

Ein Tipp mit dem Spezialstift auf die Touchscreen-Oberfläche genügt, und der Kritzelmodus wird gestartet. Damit kann man Wichtiges einrahmen oder handschriftliche Texte einfügen. Das Ganze wird als Screenshot gespeichert und in HTC Notes eingefügt. Eine Berührung der Zeichenstift-Schaltfläche neben dem Android-Bedienfeld lässt das Options-Menü für den magischen Stift erscheinen. Damit können Farben, Zeichengerät (Stift, Pinsel) oder Linienbreite eingestellt werden. Ist die App für den Stylus nicht geeignet, meldet sich das Flyer mit einer entsprechenden Benachrichtigung. Die Stiftoption ist ein Feature für diejenigen, die Handschrifteinträge bisher vermisst haben; dadurch hebt sich das Flyer, das in einer Frühphase auch HTC Scribe genannt werden sollte, von den Mitbewerbern ab.

Leider steuert der Stift keine Menüs oder Programme, außer den oben erwähnten Optionen und der Werkzeugpalette, sodass fleißiges, aber unkomfortables Wechseln zwischen Stift und Finger notwendig ist. Klammer zu.

Das Samsung Galaxy Note könnte dem Flyer nicht nur wegen der Notizbuchfunktion sondern auch aufgrund erheblich besserer Hardware das Leben schwer machen.

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