Rundumblick für LKW-Fahrer soll künftig Pflicht werden

Der österreichische Verkehrsminister, sowie acht seiner europäischen Amtskollegen, haben die EU-Kommission aufgefordert, Vorschläge für mehr Verkehrssicherheit bei LKW’s auszuarbeiten. Der tote Winkel bei LKW’s führt jährlich zu tausenden Verkehrstoten, welche mit der richtigen Technik vermieden werden könnten …

Der österreichische Verkehrsminister Jörg Leichtfried (SPÖ) hat eine Initiative ins Leben gerufen, durch welche LKW’s künftig mit vielen Kameras ausgestattet sein sollen. Die Rundum-Überwachung des Verkehrs soll den Fahrer in einer gefährlichen Situation warnen. Acht EU-Länder folgen der Initiative. Durch die derzeitige Überarbeitung der Sicherheitsanforderungen für den Verkehr durch die EU, ergeben sich gute Chance diese Pläne einzubringen.

Blinder Fleck von über drei Metern

Gerade Fußgänger und Fahrradfahrer laufen Gefahr, durch den großen toten Winkel bei LKW’s in Unfälle verwickelt zu werden. Vor und neben der Fahrerkabine ist es  für den LKW-Fahrer nahezu unmöglich die Situation realistisch einzuschätzen. „Auf Europas Straßen sind Lkw unterwegs, die einen blinden Fleck von über drei Metern haben“, kritisierte Leichtfried am Sonntag in einer Pressemitteilung. Top Lkw-Modelle gewährleisten bereits jetzt einen kompletten Rundumblick. „Hier braucht es einheitliche Standards in ganz Europa“, so der Verkehrsminister.

EU-Kommission soll konkrete Vorschläge liefern

Mit einem gemeinsam verfassten Brief von Leichtfried und seinen Amtskollegen aus Frankreich, Deutschland, Italien, Irland, Luxemburg, den Niederlanden und Belgien, wurde die EU-Kommission aufgefordert, noch in diesem Jahr konkrete Vorschläge vorzulegen. Angedacht ist entweder der Einbau von Fahrzeugkabinen bereits bei der Produktion, welche einen Rundumblick ermöglichen, oder der nachträgliche Einbau von Kamerasystemen. Dadurch soll die Zahl der Verkehrstoten bis 2020 halbiert werden. Allein im vergangenen Jahr kamen auf europäischen Straßen rund 26.000 Menschen bei Verkehrsunfällen ums Leben, etwa 4.000 davon bei Unfällen mit Lkw.

Pilotprojekt in Österreich

In Österreich hat Leichtfried bereits ein Pilotprojekt ins Leben gerufen. 15 LKW und Busse wurden dabei  mit einem Assistenzsystem ausgestattet, welches den Fahrern eine Rundumsicht ermöglicht. Das System gewährt die geforderte Rundumsicht und wird unter Beweis stellen, wie Wirksam die Warnungen vor Kollisionen mit Autos, Radfahrern und Fußgängern in der Praxis sind. Auch einige Navigationssysteme von Herstellern wie Becker oder Garmin ermöglichen den Anschluss von Rückfahrkameras, mit denen LKW-Fahrer ohne entsprechende Ausstattung ab Werk, zumindest einen Blick hinter ihr Fahrzeug werfen können.

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