Auswertung Umfrage des FFV

Ersteinmal möchten wir allen Teilnehmern der Umfrage zum Thema  Navigationsgeräte und Verkehrssicherheit des Forschungsverbund Verkehrstechnik und Verkehrssicherheit (FVV) danken. Wir geben hier die Ergebnisse der Auswertung bekannt.

Worum ging es?

Im Zuge einer Voruntersuchung zu einer derzeit in Bearbeitung befindlichen Studie des Forschungsverbundes für Verkehrstechnik und Verkehrssicherheit (FVV), die sich mit der Ab- lenkungswirkung von Navigationsgeräten auseinandersetzt, wurde ein Fragebogen erstellt, der allgemeine Informationen über die Nutzung und die damit verbundenen Probleme von Navigationsgeräten erfasst. Ein weiterer Fragebogen richtete sich an Navigationsgeräte-Interessenten und erfragte die Erwartungen und Vorstellungen bezüglich der Funktionen und Eigenschaftenvon Navigationsgeräten.

Befragt wurden Studenten und Mitarbeiter der Universität sowie der Fachhochschule Trier, Passanten in Trier, Nutzer der Internetplattform pocketnavigation.de und Leser der Zeit- schrift Navi-Magazin. Im Laufe der Untersuchung hat sich gezeigt, dass bei der Beantwortung des Benutzerfragebogens mehr Männer teilgenommen haben, was zu einer ungleich verteilten Stichprobe bezüglich des Geschlechts geführt hat.

Die Auswertung

Navigationsgerätebenutzer:
An dieser Befragung haben bislang 318 Navigationsgerätebenutzer teilgenommen. Die ge- wonnenen Daten wurden an der Anzahl der Personen relativiert, die auf die jeweilige Frage geantwortet haben.

Die Teilnehmer waren zu 92% männliche Navigationsgerätebenutzer, der Altersdurchschnitt lag bei 40 Jahren und die durchschnittliche Fahrleistung pro Jahr betrug ca. 25.000km. Drei Viertel (75%) der Befragten kauften ihr Gerät innerhalb der letzten 2 Jahre, wobei es sich zu 83% um portable Geräte handelte.

Zunächst wurde das generelle Bedienungsverhalten erfragt. 66% gaben an, ihr Navigations- gerät vor und während der Fahrt zu bedienen. Interessant ist der Aspekt, dass 46% der Befragten das Gerät nicht nur auf unbekannten, sondern auch auf bekannten Strecken ver- wendeten. Entstand jedoch eine Diskrepanz zwischen der eigenen Routenkenntnis und der vom Navigationsgerät vorgeschlagen Strecke, vertrauten 90% auf die eigenen Kenntnisse. Es zeigte sich, dass die Funktionen des Navigationsgerätes von 57% der Nutzer nicht in vollem Umfang genutzt werden.

Im weiteren Verlauf wurden die Teilnehmer gebeten, ihre Zufriedenheit mit dem Gerät mittels einer 6- stufigen Schulnotenskala zu beurteilen. Die allgemeine Zufriedenheit war bei nahezu allen (95%) Befragten übereinstimmend hoch, der mittlere Notenwert betrug 2,14. Bezüglich der visuellen Ausgabe (Helligkeit, Kontrast und Farbgebung betreffend) vergaben 75% die Noten 1 bis 2, dahingegen waren 23% nur befriedigend bis ausreichend zufrieden. Die Eind- eutigkeit der akustischen Routenführung wurde mit einem mittleren Wert von 1,82 beurteilt, wohingegen ein Drittel der Teilnehmer die Eindeutigkeit der visuellen Ausgabe mit den Noten 3 bis 4 bewertete.

Neben der Eindeutigkeit der Anweisungen war für 18% die Rechtzeitigkeit der Ausgaben verbesserungswürdig. Zudem bemängelten 68% der Nutzer offensichtlich falsche Richtungs- und Streckenangaben, wie beispielsweise die Aufforderung an verkehrswidrigen Stellen zu wenden, welche zwar selten waren, aber dennoch vorkamen.

Des Weiteren wurden Aspekte der Sicherheit erfragt. Das Ausmaß der Ablenkung durch das Navigationsgerät während der Fahrt, welches auf Grundlage der bereits eingeführten Schul- notenskala zu bewerten war, wurde zu 35% (Note 3-4) als mittelmäßig ablenkend empfunden, was jedoch hauptsächlich auf die Bedienung des Gerätes während der Fahrt zurückgeführt werden kann.

Navigationsgeräte-Interessenten:
Ein weiterer Fragebogen wandte sich an Personen, die an Navigationsgeräten interessiert sind. Die Fragen bezogen sich hierbei hauptsächlich auf die gewünschten Eigenschaften und erhofften Vorteile durch die Verwendung eines Navigationsgeräts. An der Befragung nahmen bislang 187 Interessenten teil. 63% der befragten Personen waren Männer, der Altersdurchschnitt der Stichprobe betrug 31 Jahre. Die durchschnittliche jährliche Fahrleistung lag bei ca. 16000 km. Auch bei dieser Befragung wurden die Daten an der jeweiligen Anzahl der Personen, die auf die spezifische Frage geantwortet haben, relativiert.

Unter anderem wurden die erhofften Vorteile gegenüber der Nutzung von Karten und Routenplanern mittels eines Multiple-Choice-Antwortformats erfragt, wobei die Möglichkeit zur Mehrfachantwort bestand. Für jeweils zwei Drittel waren sowohl Zeitersparnis als auch die Verminderung von Stress ein wichtiger Vorteil. Das im Gegensatz zur Nutzung von Karten leichtere Finden unbekannter Ziele wurde zu 88% genannt. Der Sicherheitsaspekt hingegen spielte lediglich für 37% eine entscheidende Rolle.

Aufgrund der Möglichkeit, aktuelle Informationen über das Verkehrsaufkommen zu erhalten und somit einen Stau umfahren zu können, hätten 41% der Interessenten gerne ein TMC. Als weitere Erleichterung sollte sich die Benutzeroberfläche durch einfache Bedienbarkeit aus- zeichnen (laut 29% der befragten Interessenten).

Der Preis, den die Interessenten bereit wären für ein Navigationsgerät zu bezahlen, belief sich im Mittel auf 336 EUR.