Garmin Edge 1040 Solar im Toureneinsatz | Praxistest

Eine Woche auf Radreise und permanent im Einsatz. Hält der neue Garmin Edge 1040 Solar wirklich so lange durch, wie der Hersteller verspricht? Was taugen die neue Menüführung und die Navigation?

Sieben Tage ohne Nachfüllen: Ja, es war ein richtiger Praxiseinsatz, und nein, er fand nicht unter Ideal-, sondern Individual-Bedingungen statt. So, wie ich eben meine Radreisen durchführe. Und tatsächlich musste der Edge 1040 Solar erst am siebten Tag an die Stromsteckdose.

Mal ein etwas anderer Test! Dieser Praxistest beschreibt nicht Menüs oder Features des Edge 1040 Solar im Detail – dazu sind andere Reviews geeigneter. Hier lest Ihr einen puren Erfahrungsbericht. Viel Spaß dabei. 🚲💨

Einrichtung problemlos

Den neuen Garmin Edge 1040 Solar haben wir hier vorgestellt: Edge 1040 – ausdauernd und solar, deswegen erspare ich mir hier alle technischen Grundinformationen. Die Einrichtung funktioniert problemlos, wenn man weiß, wie man einen Garmin Edge konfiguriert. Ich habe mir den neuen Weg über Garmin Connect gespart und bin einfach über die Menüs im Gerät gegangen. Nach etwa einer halben Stunde war mein Edge 1040 einsatzbereit, inklusive Kopplung mit dem Smartphone (die lief noch etwas störrisch) und der Einrichtung der komoot IQ App. Karten neu laden war nicht notwendig, und fremde Karten habe ich nicht aufgespielt.
Die Halterungen aus dem Testkarton brauchte ich auch nicht auszupacken, denn der nagelneue Garmin passt wunderbar auf meine uralte Edge-Halterung an meinem Reiserad. Die neue Metallfassung am Edge macht einen sehr soliden Eindruck, aber ich persönlich hatte mit den früheren Kunststoffhalterungen auch keine Probleme.

Menü des Garmin Edge 1040 Solar
Menüführung Edge 1040; Rundenoptionen
Edge 1040 Aktivitäten & Funktionen

 

An die neue Menüführung des Edge 1040 hat man sich schnell gewöhnt, wenn man ein paar Umstellungen berücksichtigt: So muss man beim Startbild auf den Schriftzug „Navigation“ tippen, um die gespeicherten Strecken aufzurufen. Der blaue Button unten rechts (Hamburgermenü) lässt eine Liste erscheinen, über die aber nicht alle Funktionen aufrufbar sind. Nervig ist die automatisch eingestellte AutoLap-Funktion.

Zuverlässige Hardware

Die Hardware-Bedienungselemente sind exakt gleich wie bei den Vorgängern, also Einschalttaste, Start-/Stopptaste und die unsägliche Rundentaste, bei der man sich als Reiseradler fragt, wann Garmin denn endlich mal eine andere Belegung dieser Taste zulässt. Dennoch Lob an Garmin: die Tasten funktionierten wunderbar, und für diese nahezu perfekte Hardware ist Garmin eben auch bekannt.

Die Abdeckung der für Garmin revolutionären USB-C-Buchse tat denn auch zuverlässig ihren Dienst, war bei Bedarf leicht zu öffnen und hielt sowohl im Rütteltest als auch bei Nässe dicht. Gebraucht habe ich sie allerdings kaum, aber dazu später mehr. Für mich wurde zunächst dadurch ein weiteres Kabel notwendig, denn ich nutzte auf der Reise das Garmin Varia Radarsystem, und dies wiederum wird durch ein herkömmliches Micro-USB-Kabel geladen.

Erster Fehler meinerseits: Ich verzichtete auf das noch frisch eingepackte neue Garmin-USB-C-Kabel und packte einfach ein anderes leichtes und kurzes USB-C-Kabel ein. Erst auf der Reise merkte ich dann, dass damit nur Aufladen möglich war, aber keine Datenübertragung. Blöder Anfängerfehler in der typischen Aufbruchshektik, aber letztendlich gar nicht so schlimm. Denn die notwendigen Tourendaten brachte ich dann drahtlos auf den Edge 1040 über die komoot IQ-App.

Die Synchronisation mit komoot funktioniert hervorragend und schnell. Die auf komoot geplante Tour erscheint umgehend auf dem Startbild des Edge 1040. Eine Übertragung von GPX-Dateien per Kabel ist nach wie vor möglich.

 


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Eine Woche unterwegs … und er hält und hält …

Meine Reise war eine ganz normale Radreise: über sieben Tage, Ende Juni / Anfang Juli, mit einem Pausen- und mit einem Regentag dabei. Insgesamt habe ich 633 km abgespult, in diesem Fall in der norddeutschen Harz-/Heideregion mit einer Harzüberquerung. Ich bin dabei nicht besonders energiesparend vorgegangen, habe den Edge 1040 Solar morgens ein- und abends wieder ausgeschaltet, wobei die Anzeige auf automatische Helligkeit eingestellt war, die Display-Beleuchtung auf 30 Sekunden, die Töne waren abgeschaltet, die Karte stand in Fahrtrichtung, die Verbindung zum Radar-Modul war permanent aktiv.
Wie viel Strom der Radarbetrieb verbrauchte, ist im Nachhinein nicht mehr messbar, aber die sehr lauten Warntöne scheinen dabei durchaus ihren Tribut zu fordern. Den Energiesparmodus habe ich erst ganz zum Schluss aktiviert. Ganz wichtig: die Auto-Pause war eingeschaltet, und dies hat vermutlich dann auch zum langen Atem des Edge 1040 beigetragen.

Unterwegs zeigt der 1040 Solar Informationen über Sonnenintensität und entsprechende Energiezufuhr. Leider hielt das gekoppelte Radarmodul nur wenige Stunden durch und musste gegen Ende eines Fahrtages nachgeladen werden. Der bei Ende der Akkulaufzeit automatisch angebotene Energiesparmodus hielt leider nicht die angekündigten 54 Minuten, sondern nur etwa 20, dann stieg das Gerät aus.

Nachtanken erst am siebten Tag

Den Garmin Edge 1040 Solar musste ich erst am siebten Tag an die externe Stromversorgung anschließen – ein durchaus beachtliches Ergebnis. Die Auswertung der Tracks erbrachte eine Gesamtbetriebszeit von 40 Stunden 48 Minuten, wobei sich die reine Fahrzeit auf 24,4 Stunden belief. Durch die langen, meist sonnigen Tage konnte das Solarmodul diese Leistung sicherlich positiv beeinflussen. Genaue Werte sind leider schwer zu ermitteln, mein subjektiver Eindruck war allerdings, dass man hiervon nicht zu viel erwarten sollte.
Angeblich soll der Edge auch im ausgeschalteten Zustand Energie aufnehmen können, aber ich habe davon nichts gemerkt. Die Ladezustände waren nach meinen Nächten im Zelt genauso hoch wie am Abend zuvor, obwohl der Edge noch einige Stunden draußen im Tageslicht verbringen durfte.

Radarbetrieb: hervorragend

Eine Freude war der Radarbetrieb, der bis auf eine einzige Störung zuverlässig funktionierte. Sehr positiv hervorzuheben sind die lauten Warntöne, die übrigens auch aktiv gehalten werden können, wenn die übrigen Tonsignale abgeschaltet sind. Selbst bei heftigem Gegenwind und starken Umgebungsgeräuschen drangen diese Warnsignale immer an mein Ohr. Zum Vergleich: Bei einem Edge Explore beispielsweise sind sie so leise, dass der Radar-Betrieb über die Varia-App mit externen Bluetooth-Kopfhörern angesagt ist.

Navigation: gewohnt gut, mit bekannten Einschränkungen

Wenn man einmal verstanden hat, dass man die gespeicherten Strecken über das Tippen auf den Schriftzug „Navigation“ aufruft, ist die Tourendurchführung kein Problem. Unterwegs habe ich meine Touren über ein Tablet mit BRouter-Web geplant, dann auf meinen komoot-Account geladen, der wiederum synchronisierte die Tour über den mit meinem Smartphone gekoppelten Edge 1040, und die Tour erschien auf der Startseite meines Edge-Displays. Das funktionierte problemlos und wurde schnell zur täglichen Gewohnheit.
Wichtig: Das geht nur mit funktionierender Mobilfunk-Verbindung, ansonsten muss man die GPX-Dateien per Kabel auf den Edge übertragen.

Das Routing würde ich auch dem neuen Edge 1040 Solar nur auf kurzen Strecken überlassen, denn hier zeigten sich auch die bekannten Garmin-Grenzen (und da half auch kein „Popularity-Routing“). Während meiner Tour kam auch ich immer wieder einmal vom vorgesehenen Track ab, und dann berechnete der Edge 1040 die Tour neu. Schnell, aber auch teilweise katastrophal, in einem Falle mit einem Umweg von sage und schreibe 43 km, um ein Stück von wenigen 100 m zu kompensieren.
Das war zwar ein Einzelfall, zeigt aber einfach, dass man im Falle des Re-Routings auf jeden Fall auf die Karte schauen sollte, um optisch festzustellen, welcher Umweg berechnet wurde und ob es nicht besser ist, nach Sicht zu fahren und zu versuchen, den Track nur mittels Karte wieder anzusteuern. Denn das funktioniert in der Regel problemlos. Wünschenswert wäre im Kartenbild eine bessere Darstellung der zu durchfahrenden Orte, so dass man auch deren Namen immer sieht.

Zuweilen zeigte der Edge 1040 utopische Distanzen zum Ziel, relativierte dies aber schnell wieder. Die Autostoppfunktion klappte zuverlässig.

ClimbPro: besseres Höhenmodell wäre angesagt

Die ClimbPro-Funktion könnte vermutlich in Hochgebirgen und bei langen Anstiegen (hierbei hatte ich nur einen bei meiner Fahrt) eine nützliche Hilfe sein, bei welligem Gelände hatte sich bei mir eher als unpräzise herausgestellt, was vermutlich auf die enthaltenden, leider häufig zu groben Höhendaten zurückzuführen ist. So wurden Anstiege prognostiziert, die eigentlich keine waren, während andere schlichtweg ignoriert wurden. Zudem hat die Anzeige mehrmals zu Orientierungsschwierigkeiten geführt, weil sie im Stadtverkehr unvermutet erschien und dann die Karte nicht mehr sichtbar war. Abbiegehinweise bleiben zwar erhalten, aber das reicht vielfach nicht aus.

ClimbPro-Anzeige in Aktion. Man kann sich das Höhenprofil auch auf der Kartenseite einblenden lassen, aber das erscheint auch nur in bergigen Gelände wirklich hilfreich.

Das Wetter zeigte der Edge Solar leider nicht besonders zuverlässig an – gerade für Gewitter empfiehlt sich weiterhin das Regenradar der üblichen Smartphone-Apps. Dafür war die Positionsgenauigkeit und die Trackaufzeichnung sehr exakt – vermutlich dank des Multifrequenz-Empfangs.

Display: im Sonnenlicht toll

Das Display hinterließ leider einen etwas zwiespältigen Eindruck. Durch die Solartechnik erschien es spürbar weniger brillant als bei den einfachen Edge-Modellen. In der Praxis war es eine Freude, sobald die Sonne auf das Display schien – aber sobald Körperschatten die Sonne abdeckte, war die zu navigierende Strecke auf dem Kartenbild nur schwer zu erkennen – zum Glück halfen die kleinen weißen Pfeile auf der magentafarbenen Linie.

Die derzeit aktuelle Softwareversion 12.16 stand erst nach meinem Test zur Verfügung. Die Vorgängerversion lief bei meinem Test allerdings absolut stabil, da gab es nichts zu meckern.

 

Fazit

Der Garmin Edge (Solar) 1040 ist ein absolut tourentaugliches Gerät mit faszinierender Ausdauer. Ob man die Solar-Variante wirklich braucht, muss jeder selbst entscheiden, denn die entscheidenden Funktionen sind auch in der Basisvariante enthalten.

Edge 1040 Solar kaufen:

Den Edge 1040 gibt es bei Amazon zu kaufen. Der Edge 1040 Solar ist vorerst nur im Garminshop für 750 Euro vorbestellbar und erst in 7–10 Tagen versandfertig.

Weiterführende Links:

Ein Kommentar zu “Garmin Edge 1040 Solar im Toureneinsatz | Praxistest

  1. Hallo,
    um vom brouterweb auf 1040er zu senden nütze ich am Händy den Gpx/fit Exporter und am Garmin den GRouteLoader.
    Beides geöffnet auf Download und fertig.
    LG Walter

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