Garmin DriveLuxe 51 Europe LMT-D im Test

Karten, Performance Menüführung

Garmin DriveLuxe 51 Europe LMT-D Test: Karten

Das DriveLuxe LMT-D wird mit vorinstallierten Karten von 46 Ländern Europas ausgeliefert. Mit dem Kauf gibt es außerdem „lebenslange“ Karten-Updates über die Nutzungsdauer des Gerätes hinweg. Anders ausgedrückt können die Karten des erworbenen Gerätes für 30 Jahre durch Updates auf den neusten Stand gebracht werden. Garmin bezieht seine Karten hierfür vom Anbieter HERE Maps. Bei der LMT-D-Ausführung des DriveLuxe 51 ist die Nutzung von digitalen Verkehrsdaten via Ladekabel sowie der Empfang von Here-Traffic-Daten über ein gekoppeltes Smartphone inklusive (siehe hierfür: Verkehrsdaten).

Das Karten-Update kann wie bisher über den PC oder Mac mit installierter Garmin-Express-Software ausgeführt werden. Alternativ bietet das DriveLuxe 51 die Möglichkeit, diesen Vorgang direkt und unkompliziert via Wi-Fi vom Gerät aus durchzuführen. Ein Karten-Update dauert ungefähr 3 Stunden, weshalb ausreichend Zeit eingeplant werden sollte.

Über die offizielle Garmin-Website können auch Karten (inkl. POIs) außerhalb der vorinstallierten Abdeckung erworben werden. Es besteht jeweils die Option, diese via Garmin Express herunterzuladen oder auf einer Micro-SD-Karte aufgespielt geliefert zu bekommen. Je nach Land unterscheiden sich die zusätzlichen Kosten jedoch erheblich. So können Kanada und angrenzende US-Staaten für 39,00 Euro erworben werden, wohingegen Australien und Neuseeland für 145,00 Euro vertrieben werden. Nichtsdestotrotz kann das DriveLuxe 51 hierdurch auch auf Weltreisen flexibel eingesetzt werden und erspart die Anschaffung weiterer PNAs. Garmin bietet außerdem die Wahl, alternative freie Karten wie OpenStreetMaps oder gar topografische Karten wie Garmin TOPO zu installieren (siehe auch: Kostenlose Karten für Garmin Geräte)

Garmin DriveLuxe 51 Test: Performance

Unter einer sehr guten Performance verstehen wir eine schnelle Startzeit in den Betriebszustand (Hauptmenü), eine Routenberechnung mit Wartezeiten, die kaum auffallen, eine flüssige Kartenbewegung sowie eine verzögerungsfreie Reaktionszeit auf verschiedenste Eingaben. Beim Thema Startzeit ist das Garmin DriveLuxe 51 mit 20 Sekunden im Vergleich zu anderen Navis unseres großen Top Navi-Tests weiterhin an der Spitze. Die Aktivierung und Deaktivierung des Standby-Modus überzeugt durch blitzschnelle Reaktionszeiten. Allerdings sollte dieser mit Bedacht verwendet werden, da im Standby trotzdem weiterhin Energie verbraucht wird (siehe auch: Akkulaufzeit).

Zur Bestimmung der Routenberechnungs-Performance müssen alle unsere Test-Navis eine Standard-Langstrecken-Route mit mehreren Zwischenzielen absolvieren: Von München Hbf – Stuttgart Hbf – Düsseldorf Hbf – Hannover Hbf – Hamburg Hbf – Berlin Hbf – nach Dresden Hbf. Hierfür verwenden wir immer die Standard-Routeneinstellungen ohne Traffic. Die anschließende Berechnung der 1539 Kilometer langen Strecke dauert mit dem DriveLuxe 71 Sekunden. Garmins neues Spitzenmodell ist demnach weit hinter den Ergebnissen von Beckers professional.6 LMU mit 14 Sekunden und TomToms GO 6100 mit 12 Sekunden.

Im speziellen Vergleich des DriveLuxe 51 mit dem Becker prof.6sl EU (Link zum Becker-Test) zeigen sich weitere Berechnungsprobleme, wie die untere Tabelle verdeutlicht. Während das DriveLuxe 51 relativ gut mit einfachen Routenberechnungen umgehen kann, zeigen sich bei differenzierten Einstellungen deutliche Mängel. Das Problem ist leider schon seit längerem bei Garmins Navigationsgeräten bekannt. Unser Test zeigt, dass Garmin die unzumutbaren Berechnungszeiten von Routen, bei denen Mautstraßen bzw. Autobahnen vermieden werden, nicht behoben hat. Nach insgesamt 25 bzw. 37 Minuten Wartezeit haben wir die Berechnung jeweils abbrechen müssen. Auch beim DriveLuxe 51 macht Garmin keinerlei Angaben zum verbauten Prozessor.

Strecke
ProfilGarmin
DriveLuxe 51 LMT-D
Becker
professional.6sl EU
Berlin LissabonSchnell, Maut vermeiden> 25 Minuten - Abbruch105 Sekunden
Köln DortmundSchnell11 Sekunden4 Sekunden
Hamburg  MünchenAutobahn vermeiden> 37 Minuten - Abbruch24 Sekunden

Das DriveLuxe 51 Navi erlaubt es, den Detailgrad der Karte zwischen „Mehr“, „Standard“ und „Weniger“ in den Einstellungen zu bestimmen. Hierdurch ergeben sich auch leichte Unterschiede bei den Ladezeiten. Die Option „Weniger“ bietet geringe Ladezeiten von 1 – 1,5 Sekunden,  bis sich nach dem Bewegen der Karte oder dem Hinein- und Herauszoomen Linien (Straßen, Gleise), Flächen (Ortschaft, Gewässer) und schließlich auch die Beschriftungen (Straßen- und Ortsnamen) nach und nach aufbauen. Beim Detailgrad „Mehr“ dauert es  schon etwa 2,5 Sekunden, bis die Karte wieder völlig aufgebaut wurde. Durch erstere Einstellung machen „virtuelle Erkundungsflüge“ deutlich mehr Spaß. Die Navigation durch das Menü via kapazitiver Multitouch-Display-Bedienung funktioniert sicher und ohne Ruckler. Das Gerät reagiert sofort auf die Berührungen. Nur bei langen Auswahllisten wie den Garmin POIs oder den POIs von TripAdvisor und Foursquare gibt es teilweise Probleme beim Scrollen über die Wischgeste. In diesem Fall funktionierten die zusätzlich dargestellten  Tasten „Pfeil nach oben“ und „Pfeil nach unten“ ohne Verzögerung.

Die Performance des Garmin DriveLuxe 51 kann sich insgesamt sehen lassen. Die Stärken des DriveLuxe 51 sind die kurze Startzeit, das blitzschnelle Aufwecken aus dem Standby sowie eine Menüführung und Kartenbewegungen, die ohne große Verzögerungen funktionieren. Deutliche Schwachstellen des DriveLuxe 51 sind Routenberechnungen mit mehreren Zielen und/oder Vermeidungsoptionen. Komplexe Routen sollten demnach am Computer vorbereitet und anschließend auf das DriveLuxe 51 importiert werden. Alternativ sollte ein anderer Navi-Hersteller in Erwägung gezogen werden.

Bedienung

Manuelle Bedienung

Die grafischen Elemente der Serie DriveLuxe 51 sind weiterhin im Flat-Design gehalten. Diese wirken durch den knackigen Kontrast sowie die scharfe Darstellung dank des Multitouch-Glasdisplay äußerst ansprechend. Der kapazitive Display reagiert zuverlässig und verarbeitet auch Multitouch-Befehle wie die Pinch-Geste (Zoom vergrößern) und Unpinch-Geste (Zoom verkleinern) sehr gut.

Hauptmenü
Einstellungen

Sowohl die Symbole des Menüs als auch die einzelnen Tasten der Tastatur haben eine angenehme Größe und können ebenso von Nutzern mit großen Händen leicht bedient werden. Sucht man nach POIs oder Adressen, öffnet sich für die Eingabe das Tastaturfenster. Bei der Suche nach Adressen werden schon nach dem ersten eingegebenen Buchstaben nicht mehr mögliche Buchstabenkombinationen ausgeblendet. Die entsprechende Tastaturbelegung kann je nach Sprache in den Einstellungen festgelegt werden (Deutschland: QWERTZ).

Optionen der Zieleingabe
QWERTZ Tasten ausgeblendet

Menüführung

Die Menüführung der neuen Drive-X1-Serie ist annähernd unverändert zu den von uns getesteten Vorgängermodellen Garmin DriveSmart 60 und DriveAssist 50. Die Buttons für Zieleingabe und Karte sind auf der Hauptseite sofort ersichtlich und gestatten es ebenfalls absoluten Garmin-Neulingen, schnell eine Navigation einzustellen und zu starten. Für die Zukunft würden wir uns auch für die Routenplanung eine Unterbringung auf der Hauptseite wünschen. Bisher wurde diese innerhalb der Apps „versteckt“. In der neuen Serie Drive X1 kann man sich über die parallele Unterbringung innerhalb der Zieleingabe freuen. Dort besteht sogar die Option, die Anwendungen wie beim Smartphone per Drag and Drop zu verschieben, wodurch Nutzer diese gänzlich neu sortieren können. Überraschenderweise kann man die Anwendungen innerhalb des Menüpunktes Apps nicht per Drag and Drop verschieben. Auch hier wäre eine solche Funktion in Zukunft wünschenswert. Innerhalb der Zieleingabe können weitere Kurzbefehle ergänzt werden, wie bspw. eine Zielsuche anhand von Koordinaten (siehe Abb. u.r.).

Über die Zieleingabe können neben Adressen auch Schlagwörter als Suchbegriffe eingegeben werden. Dementsprechend lassen sich gleichzeitig die Datenbanken von Foursquare, TripAdvisor (siehe auch: Interne POIs) und eigens aufgespielte POIs wie die von POIbase schnell und unkompliziert durchsuchen (siehe auch: Externe POIs).

Zieleingabe – Sortierung vom Werk aus
Kurzbefehle hinzufügen
Zieleingabe – Individuelle Sortierung

 

Die Aufteilung der verschiedenen Einstellungen ist etwas gewöhnungsbedürftig, kann aber erlernt werden. Jede Einstellungskategorie (bspw. Fahrerassistenz) erscheint als scrollfähige Liste. Am Ende einer jeden hat Garmin eine Anzeige von „Ähnlichen Elementen“ (bspw. Karte/Fahrzeug + Navigation) implementiert, um eine gewisse Verknüpfung der Einstellungsmöglichkeiten herzustellen. Diese Erweiterung macht die Menüführung intuitiv und verhindert, dass man sich aus den „Tiefen“ des Menüs „zurück“klicken muss.

Einstellungen – Fahrerassistenz
Fahrerassistenz + Ähnliche Elemente

Sprachbedienung

Das Garmin DriveLuxe 51 erlaubt, relevante Eingaben über die Sprache zu tätigen. Sagt der Fahrer das Wort „Sprachbefehl“ öffnet sich das dazugehörige Fenster und offeriert die möglichen Befehle. Neben der Suche nach Städten, Adressen und POIs kann unter anderem auch die Karte angezeigt,  können Telefonate ausgeführt und Radar-Infos gemeldet werden. Auch in diesem Test hat uns die Sprachbedienung sehr gefallen. Bei ruhigen Umgebungsbedingungen funktioniert sie sehr zuverlässig, wobei falsch verstandene Befehle schnell durch einen weiteren Sprachbefehl korrigiert werden können. Gibt es hingegen zu viele Geräuschquellen (manche Autos sind weniger vor Außengeräuschen abgeschottet als andere), aktiviert sich die Sprachbedienung bei diffusen Geräuschen von alleine. Im schlimmsten Fall werden dann tatsächlich intendierte Sprachbefehle sehr oft falsch verstanden, wodurch man schließlich doch geneigt ist, die Tasten zu bedienen.

Sprachbefehl
Liste möglicher Befehle – Teil 1
Liste möglicher Befehle – Teil 2

 

Nummer einzeln ansagen
Kontakt-Name aus Telefon-Adressbuch
POI Suche

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