Garmin inReach EXPLORER+ im Test

Karten, Wegpunkte, Routen und Navigation

Karten

Ausgeliefert wird das inReach Explorer+ mit der Delorme Worldwide Basemap (DWB). Diese TOPO-Karte bietet mit grundlegenden Verkehrsinformationen, hydrografischen Informationen zu Binnengewässern und Küstenlinien, Zuständigkeitsgrenzen und einigen Ortsnamen nur einen stark reduzierten Inhalt. Außerdem lässt sich die Karte nur bis auf einen Maßstab von ca. 1:144000 vergrößern. Innerhalb des inReach Online-Portals steht weiterhin ein Digital Atlas of the Earth (Digitaler Atlas der Erde) zum Download bereit. Dieser besitzt einen mittleren und ebenfalls einheitlichen Detailgrad des Inhalts der DWB. Zusätzlich sind wichtige topografische Merkmale wie Konturen mit Höhenangaben und Informationen zur Landnutzung oder Bodenbedeckung vorhanden. Doch auch hier ist der Detailgrad selbst für Autofahrer zu gering.

Daher müssen unbedingt die entsprechenden OpenStreetMaps Karten innerhalb des inReach-Portals heruntergeladen werden. Erst diese bieten je nach Region einen annehmbaren Detailgrad. Dieser ist speziell für Aktivitäten wie Wandern oder Fahrrad fahren unerlässlich, wenn man nicht nur entlang herkömmlicher Straßen radeln will. Wem der Detailgrad von OSM Karten nicht ausreicht, wird leider enttäuscht. Denn außer für Nordamerika steht derzeit kein anderes Kartenmaterial zur Verfügung (North America Public Lands und U.S. NOAA Charts).

Wegpunkte, Tags GeoCaching

Wegpunkte

Für Nutzer von GPS-Outdoor Geräten ist die Möglichkeit Wegpunkte zu setzen essentiell. Auch das inReach Explorer+ bietet diese Funktion über verschiedene Wege an. Innerhalb der Karte kann über den schwarzen Mauszeiger und einem Tastendruck schnell ein neuer Wegpunkt gesetzt werden. Auch während der Navigation kann der derzeitige Standort über eine Taste als Wegpunkt gespeichert werden. Beide Wege ermöglichen die Vergabe eines Namens sowie die manuelle Eingabe/ Korrektur der GPS-Positionsdaten. Ansonsten gibt es kaum Möglichkeiten weiterführend mit den Wegpunkten zu arbeiten. Lediglich die Sortierung nach verschiedenen Parametern kann verändert werden, eine Erstellung von Favoriten oder Unterordnern ist nicht möglich. Eine Luftlinien-Navigation zu gespeicherten Wegpunkten oder zu einem mit dem Mauszeiger geklickten Punkt auf der Karte, ist via Karte oder Kompass möglich.

Aus Performancegründen limitiert Garmin die Anzahl von Wegpunkten bei seinen Geräten auf 500 Stück. Innerhalb des inReach-Portals können zwar mehr als 500 importiert bzw. erstellt werden, vor der Synchronisation muss jedoch die Auswahl der zu synchronisierenden Wegpunkte reduziert werden.

GeoCaching

Geocaching ist beim inReach Explorer+ nicht vorgesehen. Der Import einer PocketQuerry.gpx Datei auf dem inReach-Portal führt lediglich zum anlegen von Wegpunkten an den entsprechenden Koordinaten mit der kryptischen Listen-Kennziffer des jeweiligen Caches als Titel (Bspw. GC11TF6). Der richtige Name sowie alle weiteren für (Paperless) GeoCaching relevanten Informationen werden nicht importiert.

Routen Navigation

Die Begriffe Tracks und Routen werden immer wieder von GPS-Geräte Herstellern missverständlich eingesetzt. Beim inReach Explorer+ gibt es im Menü die Anwendungen Routen und Tracking, Bezeichnungen welche noch von DeLorme übernommen wurden. Um Routen auf einem Wegenetz, welche durch Routing auf dem Gerät berechnet wurden, handelt es sich in diesem Fall nicht. Stattdessen ist es ein Track bei dem über die Luftlinie von Wegpunkt zu Wegpunkt navigiert wird. Deshalb haben wir in unserem Testbericht die Bezeichnung „Routen“ in Anführungszeichen gesetzt. Beim inReach Explorer+ handelt es sich immer um eine Luftlinien-Navigation, egal ob „Routen“ genutzt sowie Wegpunkte oder Trackpunkte/Tags angesteuert werden. [Die Funktion Tracking haben wir in der Kategorie Iridium-Funktionen unter Konnektivität näher erklärt.]

„Routen“

Um die Funktion „Routen“ nutzen zu können, müssen vorab auf dem inReach-Portal „Routen“ erstellt oder importiert werden. „Routen“ können demnach weder mit dem inReach Explorer+ noch mit der EarthMate App erstellt werden. Bereits mit dem Portal synchronisierte Routen lassen sich auch nicht nachträglich auf dem Explorer+ oder innerhalb der Smartphone-App bearbeiten. Lediglich vier verschiedene Farben können für „Routen“ gewählt werden, doch auch diese müssen bereits im Portal und somit vor der Synchronisation festgelegt werden. Andere Einstellungsmöglichkeiten zur Darstellung gibt es nicht. Auch wenn die Dicke der Linie somit nicht veränderbar ist, ist diese glücklicherweise als reale Breite definiert. Dadurch ist die Breite der „Routen“-Linie zoomstufenabhängig, womit auch weit hinaus gezoomt die Details der gezeichneten „Route“ sowie die der Karte mit Wegen und Straßen sehr gut erkennbar bleiben.

Nutzer von Garmin GPS-Handgeräten sind gewohnt, dass mehrere Tracks/“Routen“ auf der Karte angezeigt werden können. Hierdurch können vorab geplante alternative Tracks gleichzeitig gesichtet werden, um sich vor Ort spontan entscheiden zu können. Beim inReach Explorer+ werden alle synchronisierten „Routen“ standardmäßig auf der Karte dargestellt. Will man hingegen nicht alle „Routen“ auf einmal angezeigt bekommen, bleibt nur die Möglichkeit entsprechende „Routen“ relativ aufwändig einzeln abzuwählen.

Navigation

Durch die wenigen Navigations-Möglichkeiten die das Gerät selber bietet, muss jede Tour vorab genauestens geplant werden. Dadurch leidet die Flexibilität enorm. Ist man bereits unterwegs im Backcountry aber die erstellte „Route“ ist aus bestimmten Gründen nicht mehr oder nur teilweise brauchbar, bleibt nur noch die Navigation anhand neu festgelegter Wegpunkte. Denn einzelne Punkte aus der existierenden „Route“ können nicht aufgelistet und somit manuell angesteuert werden. Zumindest zeichnet die Software eine Luftlinie zum nächstgelegenen Punkt der „Route“ ein, wenn man mittendrin in die „Route“ einsteigt. Das inReach Explorer+ beherrscht es „Routen“ umzukehren, eine TrackBack Funktion gibt es unverständlicher Weise nicht [siehe: Tacking].

Während der Luftlinien-Navigation wird die eigene Position als angemessen kleiner Pfeil eingezeichnet.  Die Option eines Annäherungs-Alarms für Wegpunkte im eigentlichen Sinne gibt es nicht, wird jedoch ein Wegpunkt als Grundlage für eine Navigation gewählt, piept der inReach Explorer+ wenn das Ziel erreicht wurde. Eine 3D-Kartendarstellung wie beispielsweise beim GPSMap 64st gibt es nicht.

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