Loox N100 - mein erster Eindruck

  • Nachdem ich die letzten zwei Jahre jeweils mehrere Monate lang beruflich mit dem Test von relativ hochpreisigen Navigeräten zum Festeinbau beschäftigt war, wollte ich mir doch auch mal ein eher niedrigpreisiges mobiles Gerät zum privaten Nutzen zulegen. Um es vorweg zu nehmen: die Investition in ein PocketLoox N100 habe ich bislang noch keinen Moment bereut.


    Ein paar Worte, sicherlich sehr subjektiv, was die Qualitätsmerkmale eines Navigationsgeräts ausmacht: zu den absoluten Essentials aus Benutzersicht gehören sicherlich Stabilität und Verlässlichkeit. Was nutzt mir so ein Gerät, wenn es mitten in einer fremden Stadt schlagartig den Dienst verweigert? Weiterhin die Routenberechnung in Hinsicht auf Schnelligkeit, Qualität und Fahrbarkeit. Wobei sicherlich kein Navi auch nur ansatzweise so gut sein kann wie local knowledge, und es auch gar nicht sein muss. Aber die vorgeschlagene Route muss sinnhaft sein, und sie muss mich sicher und legal ans Ziel bringen. Zu den Schlüsselkriterien gehören auch Rerouting, visuelle und akustische Führung, sowie die möglichst intuitive Bedienbarkeit, die Lesbarkeit und die Kartendarstellung des Displays, und natürlich das Kartenmaterial.


    Andere Punkte gehören für meine Begriffe eher in die Kategorie nice to have. Auch wenn wohl fast alle Systeme mittlerweile Point of Interest-Datenbanken aufweisen, so könnte man das eventuelle Fehlen z.B. einer Hoteldatenbank durchaus kompensieren, wenn denn die Adresssuche funktioniert. Das wäre m.E. sogar besser, als sich im Zweifelsfall auf eine nicht hinreichend gepflegte Hoteldatenbank zu verlassen, und dann anstatt am örtlichen Holiday Inn stattdessen in einem finsteren Industriegebiet zu landen. Dies gilt um so mehr für solche Extras wie TMC dazu später mehr seamless navigation, Bluetooth oder Multimedia-Funktionen, wie sie manche Festeinbaugeräte anbieten.


    Genug der Vorrede. Nachdem ich nun also mein PocketLoox seit etwa einem Monat in meiner leider eher spärlich bemessenen Freizeit im Einsatz habe, habe ich einen ersten Eindruck von dem Gerät gewonnen. Also in medias res.


    -- Stabilität, Zuverlässigkeit --
    Mein bisheriges Fazit: sehr zufrieden. Ich bin sogar sehr angenehm überrascht, dass ein Gerät, das seine Position ausschliesslich über GPS bestimmen kann, so stabil und verlässlich läuft. Gut, einem Härtetest wie z.B. die Autobahnen rund um Genua (Tunnels ohne Ende) konnte ich das Gerät nicht unterziehen, aber in unseren Breitengraden (westliches NRW) läuft es ausgesprochen stabil. Aussetzer, Freezes usw. waren bisher nicht zu verzeichnen.


    -- Routenberechnung --
    Ebenfalls zufriedenstellend. Es mag sein, dass manche mobilen Systeme noch etwas schneller sind. Für meinen subjektiven Eindruck als Benutzer macht es allerdings keinen entscheidenden Unterschied, ob ein Gerät für eine gegebene Route nun 5 oder 10 Sekunden braucht. Frustrationen blieben bisher aus.


    -- Routenqualität --
    In diesem Punkt hat der PocketLoox sicher noch einiges an Verbesserungsspielraum. In den ersten Tagen hatte ich die Settings auf schnellste Route eingestellt. Ergebnis: das Gerät erwies sich als ausgemachter Autobahn-Fetischist. Und das auch bei Routen, bei denen die Autobahn wenig bis überhaupt keinen Sinn machte.


    Ein Beispiel: Route von Euskirchen (Nähe Krankenhaus) nach Weilerswist. Die m.E. sowohl kürzeste als auch schnellste Route wäre, der B51 einfach schnurgerade zu folgen. Der erste Vorschlag des Geräts lief darauf hinaus, quer durch die Euskirchener Innenstadt zur AS Euskirchen der A1 zu fahren. Ein Riesenumweg, m.E. auch zeitlich. Nachdem ich diesen Vorschlag ignoriert hatte, versuchte das Gerät, mich hinter Euskirchen rechts in Richtung AS Swisttal der A61 zu lotsen ähnlich unsinnig.


    Ich stellte dann um auf optimierte Route absolut zufrieden bin ich da mit den Routen aber auch nicht. In dieser Einstellung werden mir Autobahnen und Umgehungen zu häufig ignoriert.


    Auch hier ein Beispiel: Route von der Heliosstrasse in Köln-Ehrenfeld zum Einkaufszentrum in Erftstadt. Sinnvoll wäre eine Route über die Aachener Strasse stadtauswärts und dann über die A1. Stattdessen führte mich das System über die Luxemburger Strasse, und dann durch die Ortsdurchfahrt Hürth eine ziemliche Ochsentour.


    Ein weiteres Beispiel: Route von Köln, Schönhauser Strasse nach Eupen. Einzig sinnige Route: über die Bonner Strasse zur Autobahn A4 Richtung Belgien. Stattdessen kam zunächst der Vorschlag, auf die Brühler Strasse abzubiegen. Nachdem ich diesen verworfen hatte, versuchte das System, mich von der Bonner Strasse auf den Militärring zu führen. Um es wie unsere englischen Vettern auszudrücken: Not quite convinving


    -- Fahrbarkeit der Routen --
    Hier ist mein Eindruck bislang sehr gut. PocketLoox scheint Einschränkungen und Reglementierungen zu kennen. Bei Zielen, die direkt nicht anfahrbar sind, führte das Gerät mich an einen sinnvollen Punkt in der Nähe des Ziels, z.B. bei der Zielwahl Kölner Dom. Unsichere oder illegale Führungen, z.B. in Fußgängerzonen oder verkehrt herum in Einbahnstrassen, konnte ich bisher nicht vermelden.


    -- Rerouting --
    Was diesen Punkt angeht, bin ich bisher begeistert. Das Umrouten geschieht ausgesprochen schnell, teilweise für den Fahrer kaum bemerkbar. Auch hier fehlen bislang noch Erfahrungswerte aus echten Härtetests (Stichwort Quartier Latin z.B.), aber der erste Eindruck ist sehr gut.


    -- Visuelle und akustische Führung --
    Die Darstellung auf dem Display lässt gelegentlich zu wünschen übrig. Ein besonderer Schwachpunkt scheinen mir hier Autobahnkreuze zu sein. Auch hier ein Beispiel: Route von Weilerswist zum Zielpunkt Doppelkirche Schwarz-Rheindorf in Bonn. Am Autobahnkreuz Bonn-Nord zeigt das Display als Fahrtrichtung zunächst Altenahr an, springt dann erst sehr spät auf Siegburg um. So spät, dass man in verkehrsarmen Zeiten ein Sperrfeld überfahren muss, um den nötigen Spurwechsel vorzunehmen. In der Rush Hour dürfte dieser Wechsel fast unmöglich sein. Ähnliche Erfahrungen konnte ich auch an einigen Kölner Autobahnkreuzen, und am Autobahnkreuz Aachen machen.


    Demgegenüber bin ich von der akustischen Führung sehr angetan. Besonders gefallen mir dabei zwei Features. Zum einen die gleich dreifache Ansage eines Guidance Points. Auf Autobahnen in 3 km, 1 km Entfernung und unmittelbar an der Stelle des Abfahrens, ausserhalb dessen in 700 m, 200 m und an der Abbiegestelle. Die von uns getesteten Festeinbaugeräte hatten hier jeweils nur zwei Ansagen. Ebenfalls sehr nett ist der Hinweis: Bitte dem Strassenverlauf für x km folgen. Eine solche Ansage fehlte in den von uns getesteten Systemen gänzlich, so dass wir bisweilen zweifelnd auf das Display blicken mussten, wenn Kollege Navi längere Zeit still blieb. PocketLoox gibt zwar hin und wieder auch überflüssige Guidances aber lieber eine Guidance zu viel als eine zu wenig.


    -- Bedienbarkeit --
    Mit diesem Punkt bin ich bisher auch sehr zufrieden. Die Benutzerführung ist recht intuitiv, auch ohne langes Studium von Handbüchern schnell zu verstehen. Gewisse Einschränkungen bringt natürlich das recht kleine Display mit sich, aber vom Prinzip her ist das Gerät leicht und bequem zu bedienen.


    -- Display --
    Dass die Lesbarkeit eines derart kleinen Displays nicht mit den erheblich grösseren Festeinbaugeräten konkurrieren kann, versteht sich von selbst. Dies wird jedoch durch die bereits erwähnte, sehr gute akustische Führung locker ausgeglichen. Die Kartendarstellung Fahrersicht in 3D oder 2D hätte mich fast dazu geführt, das Gerät nicht zu kaufen, da die entsprechende Ansicht bei den mir bekannten Festeinbaugeräten extrem zu wünschen übrig lässt. Nach einem Monat muss ich jedoch sagen: sie ist bei PocketLoox gut gelungen. Dazu trägt mit Sicherheit auch die dezente Farbgebung bei Fahrersicht in vielen bunten Farben ist nämlich ziemlich anstrengend.


    -- Kartenmaterial --
    Auch in diesem Punkt bin ich bisher sehr zufrieden. Natürlich: kein Navi kann auch noch den allerneuesten Kreisverkehr kennen. Aber im Rahmen dieser Einschränkung ist das Kartenmaterial im PocketLoox recht aktuell, und vor allem verblüffend umfangreich. Selbst zu Ländern, die in den von uns getesteten System vollständig fehlen (z.B. Slowenien, Kroatien, Bulgarien) liegen hier Karten und sogar POIs z.B. Holiday Inn in Sofia vor. Good job!


    Womit wir schon bei einem der Punkte aus der Kategorie nice to have sind.


    -- Points of Interest --
    Hier hat mich das Gerät sehr positiv überrascht. Es hat eine Vielzahl von POIs, und das nicht nur in grösseren Städten, sondern auch auf dem platten Land. Und die, die ich bislang angetestet habe, waren auch an der richtigen Stelle erfasst. Sehr schön.


    -- TMC --
    Ein sehr schwieriges Thema, das ich auch auf unseren Testtouren mit meinem Kollegen oft kontrovers diskutiert habe. Für den PocketLoox kann man wohl ein Art TMC-Erweiterung erwerben, auf die ich aber bewusst verzichtet habe. Das Thema TMC ist m.E. nämlich eigentlich nicht mal die paar Zeilen hier wert. Dies gründet sich auf meine, natürlich rein subjektiven Erfahrungen mit Verkehrsmeldungen mit via TMC - oder ohne Navi, also per Radio. Die Verkehrsmeldungen sind selten vollständig, und ebenso selten aktuell bzw. korrekt. Und daran wird sich m.E. auch nichts ändern, so lange nicht private Anbieter mit dem Interesse, den zahlenden Kunden mit aktuellen, vollständigen Meldungen bei der Stange zu halten flächendeckend Verkehrsmeldungen verkaufen.


    -- Andere Extras --
    Ein kleines, mobiles Gerät wie PocketLoox kann natürlich mit wesentlich teureren Festeinbaugeräten nicht mithalten, was solche Extras wie Bluetooth, Multimedia oder seamless navigation angeht. Nun, Bluetooth brauche ich nicht unbedingt. Gleiches gilt für Multimedia-Funktionen ich muss mir auf dem Navi nicht auch noch Videos angucken


    Bzgl. seamless navigation dank meines Wohnsitzes genügt mir für den Alltagsbedarf die Benelux-Karte, auf der auch der Westen Deutschlands und der Norden Frankreichs erfasst sind also alle Ziele, die ich eventuell mal tagesweise anfahre. Da mag der Wohnsitz ein Privileg sein. Auf der 1 GB Speicherkarte finden auch noch die Deutschland- und die Frankreich-Karte Platz. Gut, für eine eventuelle Urlaubsfahrt in die Provence müsste ich irgendwo in Nordfrankreich die Kartendarstellung wechseln, was aber auch nicht so schwer ist. Sicher ist es nett, wenn man ganz Europa direkt im Zugriff hat. Aber mal ernsthaft, wer fährt denn schon in einer Tour von Trondheim nach Lissabon?


    -- FAZIT --


    Wie bereits eingangs erwähnt, bin ich bislang mit dem PocketLoox sehr zufrieden. Das Gerät hat seine Schwächen, aber Perfektion kann man von einem derart preisgünstigen Gerät auch nicht ernsthaft erwarten. Aber in vielen Punkten schneidet es m.E. besser ab als deutlich hochpreisigere Produkte, auch wenn man hier vielleicht Äpfel mit Birnen vergleicht. Wer jedoch, wie ich, ein bereits etwas angejahrtes Auto fährt, oder auch sonst nicht gleich eine vierstellige Summe für ein schickes Festeinbaugerät hinlegen will, dem kann ich den PocketLoox durchaus ans Herz legen.

  • Mich würde mal interessieren, wie lange Dein Loox braucht, um GPS-Signal zu erhalten. Bei mir 2-3 Minuten im Schnitt. Ist das normal?


    Eine lustige Routenverwirrung hatte ich gestern. Ich war auf der A 48 von Trier nach Bonn unterwegs und wollte zu McDonald oder BurgerKing. Brav zeigte mir das Loox dann auch den nächsten McD bei Mendig an. Ich will das als Zwischenziel speichern. Plötzlich fängt der an zu rechnen wie wild und meint, ich sollte 'rausfahren, wenden und zurück nach Trier. Bis zum Zwischenziel: 348 km! Wollte der mich doch glatt zurück nach Trier lotsen, von dort aus dann zum McD nach Mendig und dann nach Bonn. Ich habe mich geweigert.


    Bin dann vor lauter Navigon-Programmierung erst mal am McD vorbeigerauscht. Egal denke ich, da ist ja noch ein Burger-King auf der Route eingetragen. Also gebe ich das Burger-King als Zwischenziel an. Plötzlich sehe ich das Burger-King auf A 61 auf der entgegengesetzten Fahrbahnseite liegen. Loox meinte, es wären noch 6 km bis dort. Kurz darauf wurde klar, wie das gemeint war: Loox wollte, dass ich an der nächsten Ausfahrt rausfahre, 3 km zurückfahre und dann in dieses Burger-King gehe. Ich habe mich natürlich wieder geweigert.


    Hab denn in Bonn einfach nen Döner gekauft.


  • Hallo Mimo01, herzlichen Dank für Deinen wirklich sehr ausführlichen "Testbericht" des N100. :applaus :applaus
    Deinem Fazit kann ich nach gut einem Vierteljahr als N100-User nur zustimmen.


    Zu "-- Stabilität, Zuverlässigkeit --":
    Nachdem Du ja aus der Gegend von Köln kommst, kannst Du ja gelegentlich dort mal die Nord-Süd-Fahrt testen, insbesondere in Fahrtrichtung Nord, wenn es sich dort im Tunnel wieder mal staut. Bei MN6 läuft ja das Routing im Tunnel weiter. Andere Forumskollegen hatten damit dort das Problem (bisher wohl noch nicht mit einem N100), dass bei Stillstand am Tunnelende die Aufforderung "Bitte wenden Sie jetzt" kam, weil der tatsächliche Standort durch den Stau hinter dem fiktiven lag.


    Zu "-- Kartenmaterial --":
    Die "Sonderziele" finde ich auch gut, aber, für verschiedene Sonderziele sind offenbar überhaupt keine Daten hinterlegt. Das trifft auf jeden Fall für die Sonderziel Ober-Kategorien "Banken", "Post", "Telefonzellen", "Geldautomaten", "öffentliche Toiletten" und "Religiöse Stätten" zu (das ist fast in Viertel von allen Sonderziel-Kategorien und damit SCHON HEFTIG wenn damit mit geworben wird, dass es MN6 26 Sonderziel-Kategorien zur Verfügung stellt. :schimpf


    Zu ... seamless navigation:
    Na ja, zugegeben, ich fahre auch nicht täglich Trondheim-Lissabon und zurück, meistens reicht mir deshalb die Alpen-Adria-Karte. Aber schön wäre es natürlich schon, wenn ich zur Ermittlung der optimalen Grenzübergänge zu meinetwegen "I-06024, Gubbio / Italien" nicht ein PC-/Internet gestütztes Routingprogramm bemühen müßte, falls mal dahin will.

    Viele Grüße
    Loox-Comer

  • Zitat

    Original von brossisoft
    Mich würde mal interessieren, wie lange Dein Loox braucht, um GPS-Signal zu erhalten. Bei mir 2-3 Minuten im Schnitt. Ist das normal?


    Kann ich von meiner Seite ungefähr bestätigen

    System: Loox N100

  • Das mit den 2-3 Minuten kommt hin. Ich übergehe diese Wartezeit bisweilen, indem ich das Ziel meiner Fahrt bereits in der Wohnung bzw. im Büro eingebe. Das hat bisweilen ulkige Folgen, weil der PocketLoox dann z.B. in der Wohnung schon ein Signal bekommt, und dann anfängt, Anweisungen zu geben. Durcheinander kommt er dann ein bißchen, wenn ich die Treppe runtergehe, was er wohl als Richtungsänderungen erkennt und dann die Route neu berechnet und wild rumquakt: "Bitte wenden Sie jetzt." oder "Am Ende der Strasse links abbiegen."


    Das Verhalten bei dem Burger King an der Gegenfahrbahn der Autobahn scheint mir aber reichlich normal zu sein. Leider haben wir ja nicht wie in NL diese Rastplätze mit Unterführung unter der Autobahn. Er hat also erkannt, da liegt ein Burger King, und der schnellste Weg dorthin ist eben, die nächste Ausfahrt zu nehmen und zu wenden. Oder hattest Du das Ziel schon weit vorher eingegeben?

  • Zitat

    Original von Loox-Comer
    Zu "-- Stabilität, Zuverlässigkeit --":
    Nachdem Du ja aus der Gegend von Köln kommst, kannst Du ja gelegentlich dort mal die Nord-Süd-Fahrt testen, insbesondere in Fahrtrichtung Nord, wenn es sich dort im Tunnel wieder mal staut. Bei MN6 läuft ja das Routing im Tunnel weiter. Andere Forumskollegen hatten damit dort das Problem (bisher wohl noch nicht mit einem N100), dass bei Stillstand am Tunnelende die Aufforderung "Bitte wenden Sie jetzt" kam, weil der tatsächliche Standort durch den Stau hinter dem fiktiven lag.


    Die Nord-Süd-Fahrt bin ich schon öfter mal langgefahren, allerdings bisher noch nie bei Stau.


    Dass das Routing weiterläuft, ist mir kürzlich mal an der Ecke Marktstrasse / Bonner Strasse aufgefallen. Da stand ich zum Rechtsabbiegen (stadtauswärts) an der Ampel, PocketLoox sah mich aber wohl schon auf der Bonner Strasse, ulkigerweise stadteinwärts, und berechnete die Route neu. Dank des schnellen Reroutings hatte er mich unmittelbar nach dem Abbiegen wieder richtig.

  • Zitat

    Original von Loox-Comer
    Zu "-- Kartenmaterial --":
    Die "Sonderziele" finde ich auch gut, aber, für verschiedene Sonderziele sind offenbar überhaupt keine Daten hinterlegt. Das trifft auf jeden Fall für die Sonderziel Ober-Kategorien "Banken", "Post", "Telefonzellen", "Geldautomaten", "öffentliche Toiletten" und "Religiöse Stätten" zu (das ist fast in Viertel von allen Sonderziel-Kategorien und damit SCHON HEFTIG wenn damit mit geworben wird, dass es MN6 26 Sonderziel-Kategorien zur Verfügung stellt. :schimpf


    Oops, diese Kategorien habe ich mir noch nicht angeguckt. Da habe ich mich bisher auf die POI-Kategorien konzentriert, die wir auch in den Festeinbaugeräten primär getestet haben - Hotels, Restaurants, Sehenswürdigkeiten, Verkehrsinfrastruktur. Und da ist der PocketLoox eben erstaunlich gut sortiert.


    Im ländlichen Raum bieten die von uns getesteten Geräte nur sehr wenige POIs. Da fehlen z.B. Burg Satzvey, das Rheinische Freilichtmuseum, Grand Hotel Schloss Bensberg usw. Im PocketLoox dagegen finden sich selbst relativ unspektakuläre Sights wie Schloss Gracht, Wasserburg Metternich u.ä.

  • Hi
    zum Burger King: Ich hatte zunächst McD als Zwischenziel eingegeben. Der Burger King wurde aber auch schon etwa 28 km vorher angezeigt.


    Das mit dem Burger King finde ich auch gar nicht so schlimm. Der lag ja streng genommen auch auf der Route ;)


    Erstaunlich finde ich nur den Unsinn mit dem Umweg nach Trier - das erschüttert mein vertrauen in die Routenplanung natürlich erheblich.

  • Hi,
    auch ich hatte mir im Spätherbst einen N100 zugelegt, nutze das 6.1-Update und muß sagen, das EINZIGE, was mich von Zeit zu Zeit stört, ist die TMC-Behandlung.
    Ich bin nach wie vor der Überzeugung, daß der MN6 die gelieferten RDS-TMC-Daten nicht sauber dekodiert und z.B. bei erkanntem Sender (Suchlauf stoppt) oft mehrere Minuten lang nicht in der Lage (oder nicht Willens) ist, den Sendernamen zu entschlüsseln. Mir ist da schnuppe, ob der HR damit gerade den Namen des gespielten Musiktiteln übermittelt oder sich selbst promotet: MN6 soll gefälligst irgendeinen Namen da hinschreiben und die TMC-Meldungen auswerten und nicht seinen virtuellen Nabel betrachten. Das Problem ist weniger gravierend in Verbindung mit einem Antennen-Y, aber trotzdem vorhanden, MN6 schaltet bei schwachem Empfang zu schnell auf Suchlauf. Erstaunlicherweise funzt es meistens, auf "Sender halten" umzuschalten und ihn manuell einzufangen. Wie auch immer, die Hoffnung auf Version 6.2.6 (analog der PDA-5.2.6, die bei mir nahezu mackenfrei lief) stirbt zuletzt.


    Außerdem wäre es sinnvoller gewesen, den Sperr-Schiebeschalter so zu konstruieren bzw einzubinden, daß ALLES gesperrt ist, inklusive dem Einschalter daneben. Habe es schon öfters erlebt, daß scheinbar irgendwas in meiner Tasche draufgedrückt hat und die Kiste leer war, wenn ich sie benutzen wollte.


    Ansonsten war ich mit dem Gerät zufrieden genug, mit auch für meinen N500 PDA den MN6 zuzulegen, der dort bislang ähnlich gut läuft.


    Gruß
    ToMey

  • Zitat

    Original von MiMo01
    ...Dass das Routing weiterläuft, ist mir kürzlich mal an der Ecke Marktstrasse / Bonner Strasse aufgefallen. Da stand ich zum Rechtsabbiegen (stadtauswärts) an der Ampel, PocketLoox sah mich aber wohl schon auf der Bonner Strasse, ulkigerweise stadteinwärts, und berechnete die Route neu. Dank des schnellen Reroutings hatte er mich unmittelbar nach dem Abbiegen wieder richtig.


    Das Routing läuft allerdings nur weiter, wenn der GPS-Empfang komplett abbricht, wie z.B. in einem Tunnel. Ich finde diese Funktion
    ganz hilfreich, weil es ja auch Tunnels gibt, aus denen unterirdisch eine Ausfahrt abzweigt, auf die man dadurch hingewiesen wird.


    Problematisch wird es nur, wenn man gegenüber der virtuellen Geschwindigkeit des Routings (z.B. durch einen Stau) hinterher hinkt. Einem Forumskollegen, dessen Ziel ca. 1 km hinter einem Tunnel lag, wurde deshalb dann irgendwann mitgeteilt, dass er sein Ziel erreicht habe, obwohl er ja noch im Tunnel steckte. Auch "Bitte wenden Sie jetzt"-Kommandos gibt es anscheinend, wenn die nach dem Tunnel ermittelte Position hinter der virtuellen "hinterher hinkt" (ist mir selbst allerdings noch nicht passiert).

    Viele Grüße
    Loox-Comer

  • Zitat

    Original von MiMo01
    ...Oops, diese Kategorien habe ich mir noch nicht angeguckt...


    Lass Dir mal z.B. "Banken" anzeigen (kannst es ja mal für Frankfurt/Main versuchen; da müßte es ja eigentlich welche geben).

    Viele Grüße
    Loox-Comer

  • Zitat

    Original von brossisoft
    ...Ich war auf der A 48 von Trier nach Bonn unterwegs und wollte zu McDonald oder BurgerKing. Brav zeigte mir das Loox dann auch den nächsten McD bei Mendig an. Ich will das als Zwischenziel speichern. Plötzlich fängt der an zu rechnen wie wild und meint, ich sollte 'rausfahren, wenden und zurück nach Trier. Bis zum Zwischenziel: 348 km!...


    Hallo brossisoft, ein möglicherweise ähnlich gelagertes Problem hatte ich seinerzeit mal bei meinem N100 (damals noch mit MN6 Version 6.0.5 build 212): Ich wollte vor der endgültigen Anfahrt meines Ziels noch mal kurz bei mir Zuhause vorbeischauen und wählte deshalb als Zielort für das Zwischenziel Meine Adresse aus dem Zieleangebot des sich öffnenden Menus.


    Während die Eingabe eines beliebigen Zwischenziels problemlos funktioniert, war das bei diesem Sonderfall überraschender Weise etwas anders: Entgegen meiner Erwartung wurde Meine Adresse nicht als Zwischenziel in die Route eingefügt, sondern als Endziel angehängt. Außerdem erschien im unteren Teil des Displays die Abfrage Route berechnen ?; erst nach Bestätigung dieser Abfrage erfolgte die Routenberechnung wie oben beschrieben (sonst passiert das automatisch).


    Wenn man alternativ als Zwischenziel "Meine Adresse" aus den "Favoriten" eingibt, wird es sauber als nächstes Etappenziel eingefügt wird.


    Bei MN6 V6.1 habe ich das noch nicht wieder versucht, außerdem habe ich es auch noch nicht mit einem "Sonderziel im Schnellzugriff" probiert. Mache ich aber demnächst mal.

    Viele Grüße
    Loox-Comer

    Einmal editiert, zuletzt von Loox-Comer ()

  • Zitat

    Original von tomey
    ...Ich bin nach wie vor der Überzeugung, daß der MN6 die gelieferten RDS-TMC-Daten nicht sauber dekodiert und z.B. bei erkanntem Sender (Suchlauf stoppt) oft mehrere Minuten lang nicht in der Lage (oder nicht Willens) ist, den Sendernamen zu entschlüsseln...


    Hallo tomey, mir ist kürzlich aufgefallen, dass ich bei der Fahrt in den Winterurlaub nach Österreich und zurück selbst in einem sendetechnisch eher schlecht versorgten Tal (merkte ich an der nachlassenden Empfangsqualität im Radio) häufiger "TMC-Empfang" (also weißes TMC-Dreieck statt rotes) hatte, als hier in und um das rundfunkmäßig doch wirklich gut versorgte München.


    Ich kenne das RDS-Protokoll nicht, aber könnte es nicht sein, dass hier in Deutschland die TMC-Daten mit einer niedrigeren Priorität, also weitaus seltener übertragen werden, weil die Kapazität des RDS-Kanals für anderen Quatsch (wie z.B. Musik-Titel bei HR3) oder aber auch für TMC-pro verbraten wird, das wegen der Entgelteinnahmen für die Provider natürlich deutlich lukrativer ist, als das kostenlose TMC?

    Viele Grüße
    Loox-Comer

  • Hallo,


    toller (und detailierter Bericht) MiMo01, auch wenn ich den Loox bereits seit einiger Zeit habe und bereits meine Erfahrungen gemacht habe. Für Neueinsteiger sicher eine gute Quelle.
    Hut ab auch vor Deiner Mühe, das Routing an bestimmten Stellen genau zu beschreiben, so kann auch ein nicht Ortskundiger die Routingqualtität überprüfen.


    Ein paar Anmerkungen habe ich auch noch:


    Die fehlende "seamless navigation" ist dann kein Problem, wenn man wie Du die Benelux, oder Loox-Comer die Alpen Adria Karte benutzen kann. Für mich (Raum Karlsruhe) reicht die Alpen Adria Karte für den Süden, aber ein Sprung nach Frankreich ist nicht drin. Ähnlich siehts für jemanden aus Berlin aus, der nach Polen will, oder für die Nordlichter nach Dänemark. Man muß sich im Voraus auf einen Grenzübergang festzulegen. Da fehlt einem die seamless navigation dann viel mehr.


    Bezüglich der Kartendetails in Osteuropa: die großen Städte sind sehr gut erfasst. Sobald man die Hauptstadt aber verläßt, fährt man ins Niemandsland. Da fehlt hier noch einiges. Selbst Orte wie Istrien, die nicht erst seit der Wende in Osteuropa dem Westen näher sind, sind kartografisch besser erschlossen.


    Die Erfahrung, das die Routenführung bei "optimaler Route" manchmal Ortsumfahrungen meidet, habe ich auch an einigen Stellen bereits festgestellt.


    Ansonsten kann ich Deinen Punkten größtenteils zustimmen.

  • Zitat

    Original von fortwienix
    Die fehlende "seamless navigation" ist dann kein Problem, wenn man wie Du die Benelux, oder Loox-Comer die Alpen Adria Karte benutzen kann. Für mich (Raum Karlsruhe) reicht die Alpen Adria Karte für den Süden, aber ein Sprung nach Frankreich ist nicht drin. Ähnlich siehts für jemanden aus Berlin aus, der nach Polen will, oder für die Nordlichter nach Dänemark. Man muß sich im Voraus auf einen Grenzübergang festzulegen. Da fehlt einem die seamless navigation dann viel mehr.


    Das ist sicherlich das, was ich bzgl. meines Wohnsitzes als "Privileg" bezeichnet habe. Da wäre sicher - wenn schon nicht gleich "seamless navigation" auf Europakarte - zumindest wünschenswert, angrenzende Gebiete von Nachbarländern auf der jeweiligen Länderkarte wie D, F usw. mit abzubilden.


    Zitat

    Original von fortwienix
    Bezüglich der Kartendetails in Osteuropa: die großen Städte sind sehr gut erfasst. Sobald man die Hauptstadt aber verläßt, fährt man ins Niemandsland.


    Dieses Problem scheinen andere Navis aber auch zu haben. Diese Länder sind eben noch nicht komplett digital erfasst. Aber wenn ich es eben mit den von uns getesteten Systemen vergleiche: da mussten wir auf dem Weg nach Griechenland durch Bulgarien, und es ist schon seltsam, wenn man auf den Strassenatlas zugreifen muss, obwohl man zwei nicht gerade billige Navis an Bord hat...