GNS/Leadtek TMC-Maus

Eine hochwertige GPS-Maus mit SiRF II Chipsatz und eingebautem RDS-Empfänger für den Empfang von TMC-Nachrichten (Traffic-Message-Channel). In Verbindung mit dem Business Mobile- Navigator, werden Stauinfos in die Routen- berechung aufnehmen. Preis ca. 250€

Besonderheit TMC-Empfänger

Inhaltsverzeichnis

Was bedeutet TMC

Dieser GPS-Empfänger wurde von der Firma GNS GmbH in Zusammenarbeit mit Leadtek entwickelt und ist der erste GPS-Emfänger, der einen integrierten Radioempfänger besitzt.
Die TMC-Maus wird standardmäßig mit dem Business MobileNavigatorPDA von Navigon geliefert. Die Maus ist jedoch auch ohne Software erhältlich.
Wozu Radioempfang mag man sich zunächst fragen, dabei kann man mit dieser Maus nicht mal Radio hören! Vielmehr empfängt diese GPS-Maus von den Radiostationen ausgestrahlte TMC/RDS-Meldungen. TMC (Traffic Message Channel) ist Teil des RDS-Signals (Radio Data System), das mittlerweile fast jedes normale Autoradio empfangen kann (z.B. Sendername). Die TMC-Daten werden in Codes praktisch hinter dem Radioprogramm übermittelt, vergleichbar mit Videotext beim Fernsehen.

Zum Empfang braucht man also ein Radio, welches nicht am Ton, sondern nur an diesen Daten interessiert ist. Die Radiostationen senden die Ihr Sendegebiet betreffenden Verkehrsinformationen ständig aktualisiert über TMC. TMC funktioniert auch in Österreich, Schweiz, Italien, Frankreich und BeNeLux. Weiter Länder werden folgen.

Der GNS RDS/TMC/GPS-Empfänger enthält also einen Radioempfänger der aus dem RDS-Signal die TMC-Informationen herausfiltert. Diese Informationen werden neben den Positionsdaten an das Endgerät geliefert. Eine Software auf dem Endgerät kann diese Daten auswerten und diese entweder in Klartext oder in Form einer dynamischen Navigation (automatische Stauumfahrung) nutzen.

Zur Zeit nutzt nur der Business MobileNavigatorPDA diese TMC-Daten. Hier werden die Daten sowohl im Klartext als auch mit Symbolen auf einer Karte visualisiert und ebenfalls für eine dynamische Routenführung genutzt.


Der GPS-Teil der TMC-Maus

GNS/Leadtek TMC-Maus - Der GPS-Teil der TMC-Maus - 1Der GPS-Empfängerteil arbeitet mit einem hochwertigen SiRF II-Chipsatz. Sowohl meine Erfahrungen, als auch eine Vielzahl der User im Forum sind sich einig in der Meinung, dass zur Zeit kaum ein anderer GPS-Empfänger (im Consumersegment) an die Empfangsleistungen der TMC-Maus herankommt. Ein Grund für die hohe Empfindlichkeit ist sicher auch die Größe der Maus. Im Vergleich zu anderen Mäusen ist die TMC-Maus recht groß und schwer. Dadurch konnte aber eine große Metallfläche verbaut werden, die für den guten Empfang der Patchantenne sorgt.

Die Maus unterscheidet sich äußerlich kaum von einer normalen Leadtek-Maus, wie sie z.B. mit dem TomTom Navigator 1.xx geliefert wurde. Auf den zweiten Blick fällt einem aber sofort der Anschluss für die externe Radioantenne auf. Diese Antenne besteht aus einem dünnen Kabel und kann im Fahrzeug z.B. hinter der A-Säule versteckt werden. Leider sind die Empfangseigenschaften der kleinen Wurfantenne je nach Autotyp nicht sonderlich gut. Ein durchgehender Empfang ist zwar nicht unbedingt von Nöten, es würde reichen, alle 10min kurz Empfang zu haben, um die neusten Meldungen zu verarbeiten. Dennoch sollte man vor allem in ländlichen Gebieten in Erwägung ziehen, die Antenne mit der Außenantenne zu koppeln. Hierfür gibt es optimal ein spezielles Y-Kabel, dass zwischen Autoradio, Außenantenne und RDS/GPS-Maus gesteckt wird. Der Empfang ist zwar sehr gut, die Mobilität des Gesamtsystems leidet jedoch.

Die Maus hat einen gummierten Boden, was ein Rutschen bei Kurvenfahren verhindern soll. Weiter ist der Boden magnetisch, um ebenfalls eine bessere Haftung im Fahrzeug zu erreichen. Da die Maus nicht wasserdicht ist, sollte von einem Außeneinsatz unbedingt abgesehen werden.

Die Maus sendet das NMEA-Protokoll (siehe auch Programmieren von GPS-Empfängern) und dieses mit der festen Baudrate von 38400 Baud. Da die TMC-Daten zusammen mit den Positionsdaten übertragen werden, gerät das NMEA-Protokoll aus dem Standard. Somit ist die Maus nicht voll kompatibel mit normaler Navigationssoftware, die ein reines NMEA-Protokoll verlangt.

Die Verwendung mit normaler NMEA-Software wird erst mit dem GNS TMC/GPS-Tool möglich, dass vor der entsprechenden Anwendung gestartet werden muss. Der Radioempfänger wird dann auf eine bestimmte Frequenz gefahren, auf der kein Radioprogramm zu empfangen ist. Durch die folglich fehlenden TMC-Daten, ist das NMEA-Protokoll wieder im Standard und kann mit jeder Software genutzt werden, die NMEA kompatibel ist.


Was kann TMC leisten?

Die Qualität der TMC-Daten ist ein heiß und lange diskutiertes Thema. Noch werden nicht alle Daten voll automatisch über Induktionsschleifen gewonnen und somit kann in vielen Fällen keine Echtzeitabfrage der Stausituation erfolgen. Damit hat man das Problem, dass Staus zum Beispiel noch im TMC-System angezeigt werden, obwohl die Fahrbahn längst wieder frei ist. Selbst wenn ein Stau korrekt angezeigt wird, muss eine Umleitung nicht immer schneller sein. Eine Aussage über die Intensität eines Staus ist über TMC sehr schwierig. Es werden meist Momentaufnahmen erfasst: „12km Stau zwischen A und B“ und keine Aussage über die Entwicklung gemacht. Es könnte ja ein schnell abnehmender Stau sein, weil die Stauursache beseitigt wurde. Die gesamte Stauforschung steht noch sehr am Anfang und ein wirkliches dynamisches Routing steckt in den Kinderschuhen.
Trotz dieser Beschränkungen funktioniert TMC in der Praxis recht gut. Vor allem dann, wenn gute alternative Bundesstraßen verfügbar sind, lässt sich viel Zeit sparen. Ich habe schon alles erlebt, Staus die nicht gemeldet wurden, Staus die gemeldet wurden aber nicht da waren und eben Staus die gemeldet wurden und auch da waren. Wer einmal einer stundenlangen Totalsperrung durch eine rechtzeitige TMC-Meldung entgangen ist, wird dieses System nicht mehr missen wollen. In der Summe ist TMC ein Feature mit großen Vorteilen. Nicht nutzen oder die Stauwarnung ignorieren kann man immer noch!


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