Garmin nüvi 2599 LMT-D im Test

Zielführung, Routing weitere Features

Inhaltsverzeichnis

Akustische Zielführung

Für die akustische Zielführung stehen zwei weibliche deutsche Stimmen zur Auswahl. Beide können Straßennamen ansagen und klingen sehr freundlich. Garmin hat seine Sprachansagen bereits im vergangenen Jahr überarbeitet und sie seitdem kontinuierlich verbessert. Dennoch werden besonders Straßennamen immer mal wieder falsch ausgesprochen, was zur Belustigung im Fahrzeug beiträgt. Darüber hinaus können Verkehrsmeldungen vorgelesen werden, wobei häufig auch der Grund der Verzögerung angesagt wird. Ist keine bessere Routen-Alternative vorhanden, folgt der Satz, dass man sich noch auf der schnellsten Route befindet.

Besonders hilfreich ist die Einbeziehung von sogenannten Real Directions in die Abbiegehinweise. An markanten Stellen weist das nüvi 2599 LMT-D mit einer bildlichen Beschreibung darauf hin, wo genau abgebogen werden muss. Hinweise wie „Hinter dem rotgrauen Haus rechts abbiegen“ oder „Nach der Tankstelle links abbiegen“ sind bei der Orientierung sehr hilfreich und ersparen den einen oder anderen Blick auf das Display. Eine Real-Directions-Anweisung wird in der Karte mit einer Sprechblase angezeigt, ein Klick darauf wiederholt die Ansage.

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Bei vielen Abbiegungen wird der visuelle Fahrspurassistent durch akustische Ansagen unterstützt. Das Navi weist dann per Sprachansage auf die Spur, in welche sich der Fahrer einordnen sollte, um problemlos abbiegen zu können – ein weiterer akustischer Helfer, der einen Blick auf den Bildschirm fast unnötig macht. Auf Autobahnen werden nützliche Details wie Nummern der Autobahnen und Ausfahrten sowie teilweise auch, in welche Richtung die Fahrt weitergeht, in die Sprachansagen mit einbezogen.

Die Lautstärke der Ansagen kann über das Menü eingestellt werden. Selbst auf 100 Prozent klingt die Ausgabe noch sauber. Übrigens hat Garmin mit der neuen nüvi-Mittelklasse auch endlich einen anderen Tastenton beim Klicken durch die Menüs gewählt, der unserer Meinung nach wesentlich angenehmer ist. Alternativ lässt sich der Ton aber auch weiterhin ganz abschalten.

Visuelle Zielführung

Die Kartenansicht des nüvi 2599 LMT-D kann individuell angepasst werden. Zur Auswahl stehen mehrere vorgefertigte Kartendesigns, bei denen für jeden Geschmack etwas dabei sein dürfte. Zusätzlich kann aus einer Reihe von verschiedenen Fahrzeugsymbolen gewählt werden. Wer noch den alten NAVIGON-Geräten hinterhertrauert, kann das passende Kartendesign wählen und sich vom typischen Navigationspfeil der früheren Navis ans Ziel führen lassen. Das Gerät kann entweder im Quer- oder im Hochformat betrieben werden und zeigt dementsprechend entweder mehr Strecke voraus oder einen größeren seitlichen Kartenausschnitt an.

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Wie bereits bei vorherigen Tests von Garmin-Geräten festgestellt, setzt auch beim nüvi 2599 LMT-D die Kartenansicht immer mal wieder aus. Dieses Problem konnten wir zum Beispiel nach einer Tunneldurchfahrt, aber genauso in anderen Situationen feststellen. Nach wenigen Sekunden ist die Karte jedoch wieder vollständig geladen und bei unübersichtlichen Verkehrsführungen ist dieser Fehler zum Glück nie aufgetreten.

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Während der Fahrt wird die Karte mit dem automatischen Zoom situationsbedingt selbstständig vergrößert oder verkleinert. Besonders bei schnellen Autobahnfahrten könnte die Ansicht jedoch mehr von der vorausliegenden Strecke zeigen. Der Ausschnitt kann zwar durch die seitlichen Plus-Minus-Tasten (+/-) verändert werden, vom Gerät wird diese Einstellung aber bei der nächsten Abbiegung wieder rückgängig gemacht. Auch beim Thema Sonderziele in der Karte hat Garmin die Kritik aus der Vergangenheit noch nicht angenommen. Kategorien lassen sich nach wie vor nicht einzeln abschalten und damit von der Anzeige auf der Karte ausschließen.

Eher für den amerikanischen Markt entwickelt, kann in größeren Einkaufszentren oder an Flughäfen die neue Direct-Access-Funktion hilfreich sein. Verfügt ein Einkaufszentrum beispielsweise über mehrere Parkhäuser, leitet das Navi den Nutzer zu dem, das dem gesuchten Geschäft am nächsten ist.

Fazit Zielführung

Auch wenn die Blicke auf das Display des Navis dank der guten akustischen Zielführung stark reduziert werden, kann die visuelle Navigation in gleicherweise überzeugen. Die Sprachansagen und Anzeigen auf dem Bildschirm arbeiten harmonisch zusammen und angesichts der vielen kleinen Helfer kommt man sicher ans Ziel. Nur Kleinigkeiten, wie der nicht feststellbare Autozoom oder die große Anzahl an POIs auf der Karte, können Garmin weiterhin als Kritikpunkt für zukünftige Geräte oder Software-Versionen mit auf den Weg gegeben werden.

Routing

Fehler beim Routing des nüvi 2599 LMT zu finden, gleicht fast der Suche nach der Nadel im Heuhaufen. Sowohl auf fremden Routen als auch auf uns bekannten Strecken führt das Navigationssystem auf passenden Wegen ans Ziel. Einzelne Irrläufer, die Nutzer bei Geräten aller Hersteller immer mal monieren, möchten wir nicht ausschließen, allerdings konnten wir während unserer Testfahrten nichts dergleichen feststellen.

Das Routing ist natürlich stark abhängig vom gewählten Routenprofil. Zur Wahl stehen kürzeste Zeit, kürzeste Strecke, Luftlinie und weniger Kraftstoff. Vor Fahrtantritt besteht die Gelegenheit, bis zu drei alternative Routen, die farblich unterschiedlich auf der Karte dargestellt werden, berechnen zu lassen. Über den Routeninfo-Bildschirm können alle Details zur vorausliegenden Fahrt abgerufen werden, neben Distanz und Zeit berechnet das nüvi auch den ungefähren Sprit-Preis.

Auf Wunsch lassen sich zum Beispiel Kehrtwenden, Autobahnen, Fähren, Mautstraßen oder hierzulande nicht relevante Fahrgemeinschaftsspuren von der Routenführung ausschließen. Unter dem Punkt der eigenen Vermeidungen können in den Einstellungen einzelne Straßen oder Gebiete auch vollständig ausgeschlossen werden. Sollte eine Strecke auf der Route unerwartet gesperrt oder blockiert sein und dem Gerät darüber keine Informationen vorliegen, kann über das Schnellzugriffsmenü auf der Karte eine Umleitung nach Distanz oder Vermeidung von bestimmten Straßen gewählt werden.

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Für gewöhnlich erkennt das nüvi 2599 LMT Verzögerungen und Staus aber bereits, bevor man hineinfährt. Verkehrsinformationen ruft das Navi über den digitalen Verkehrsfunk DAB ab. Er deckt Autobahnen und Nebenstraßen ab. Zum Empfang der Verkehrsinformationen muss ein mit Verkehrsdaten kompatibles Netzkabel angeschlossen sein. Alternativ können Staumeldungen über eine Verbindung zu einem kompatiblen Smartphone, auf dem die Garmin-App Smartphone Link installiert ist, abgerufen werden. Ein qualitativer Unterschied zwischen dem Online-Verkehrsdienst und dem DAB-Verkehrsfunk war im Test nicht festzustellen. Auch vor der Konkurrenz braucht sich der Garmin Verkehrsservice nicht zu verstecken, zwar bietet TomTom Traffic vor allem im innerstädtischen Bereich oft schnellere und präzisere Informationen, dennoch konnten wir so manche Wartezeit auch mit dem auf dem Garmin nüvi 2599 LMT problemlos umgehen.

Während der Fahrt weist das nüvi 2599 LMT in der Seitenleiste auf Baustellen oder andere Verzögerungsgründe hin. Der Fahrer kann dabei wählen, ob er den Zeitverlust in Kauf nehmen oder die Behinderungen umfahren möchte. Wer sich gerne vor dem Losfahren über die aktuelle Verkehrslage informieren möchte, ist mit dem Garmin ebenfalls gut bedient. Auf der Karte werden alle Verzögerungen mit Symbolen und farblichen Markierungen auf der Strecke dargestellt. Ein Klick auf die jeweilige Meldung zeigt weitere Details der Störung. Wie bereits erwähnt dauert der Aufruf der Informationen aber gerne auch mal etwas Länger.

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Für die Berechnung genauerer Ankunftszeiten und optimaler Routen empfiehlt es sich, die Garmin Traffic Trends in den Einstellungen zu aktivieren. Hinter diesen historischen Verkehrsdaten verstecken sich zusätzliche Informationen zum Verkehrsfluss auf einzelnen Straßen an bestimmten Wochentagen und zu unterschiedlichen Uhrzeiten. Das Navi kann anhand dieser Informationen Strecken, auf denen es in der Vergangenheit zur aktuellen Fahrtzeit regelmäßig zu Staus oder anderen Behinderungen kam, automatisch ausschließen. Die Funktion hat zwar einen negativen Einfluss auf die Berechnungsgeschwindigkeit von Routen, bietet jedoch einen Mehrwert, für den die zusätzliche Rechenzeit durchaus verschmerzbar ist.

Fazit Routing

In den letzten Jahren hat sich das Routing der verschiedenen Hersteller stark angeglichen und es gibt nur wenige Geräte, die für den einfachen Weg von A nach B als ungeeignet bezeichnet werden können. Den Unterschied macht hier ganz klar ein guter Echtzeit-Verkehrsservice aus, den Garmin sowohl mit seinen DAB-Verkehrsfunkdaten als auch dem Online-Live-Traffic-Dienst anbietet. Zudem ist die Visualisierung der Stauinformationen gut gelungen, was die Einschätzung der Verkehrslage stark vereinfacht.

Weitere Funktionen

Das nüvi 2599 LMT ersetzt nicht nur ein fest eingebautes Navigationssystem im Fahrzeug, sondern gleichzeitig auch eine Freisprecheinrichtung. Ist ein Mobiltelefon oder Smartphone über Bluetooth verbunden, können Kontakte und Nummern direkt auf dem Display des Navis ausgewählt und angerufen werden. Auch eingehende Anrufe können über das Navigationsgerät angenommen werden, ohne das Telefon aus der Hosentasche nehmen zu müssen. Gespräche werden über das im nüvi 2599 LMT verbaut Mikrofone geführt, das Smartphone muss für Telefonate also nicht in die Hand genommen werden.

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Unter dem Menüpunkt App sind weitere Funktionen vorhanden. Besonders hervorzuheben ist hier das ecoRoute-Feature, das beim Kraftstoffsparen hilft. Die aktuellen ecoRoute-Informationen zeigt das Navi auch an, sobald es ausgeschaltet wird. Wer auf unübersichtlichen Parkplätzen gerne mal sein Fahrzeug sucht, findet des weiteren eine Option zum Abspeichern der Parkposition. Das macht natürlich nur dann Sinn, wenn das Navi mit aus dem Fahrzeug genommen wird.

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Mit der optional erhältlichen Rückfahrkamera BC30 eröffnet das nüvi den Blick hinter das Fahrzeug. Das Bild der Kamera kann manuell auf das Display des Navis geschaltet werden oder aber automatisch beim Einlegen des Rückwärtsganges. Dazu muss die Kamera allerdings mit dem Rückfahrlicht des Fahrzeugs verbunden sein.

POIbase

Zwar bietet das Navigationsgerät insbesondere durch die Verknüpfung mit Foursquare bereits eine große Anzahl an Sonderzielen, allerdings möchten viele Nutzer ihre bevorzugten Kategorien gerne dauerhaft auf dem Navigationsgerät mitführen und auch ohne bestehende Online-Verbindung auf diese zugreifen. Mit der Zusatzsoftware POIbase können Sonderziele aus den unterschiedlichsten Kategorien heruntergeladen und auf das Garmin nüvi 2599 LMT übertragen werden. Neben Tankstellen, Einkaufsmöglichkeiten, Apotheken oder Ausflugszielen stehen auch die Standorte von mobilen und festen Blitzern zur Verfügung. Zusammen mit den Annäherungsalarmen des Garmin-Navis entsteht damit ein effektiver Blitzerwarner.

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POIbase umfasst zudem eine große Community, die täglich tausende Änderungen an der Datenbank vornimmt, wodurch die Einträge auf einem sehr aktuellen Stand gehalten werden. Über eine interaktive Karte können eigene Sonderziele angelegt und mit anderen Nutzern geteilt werden.

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