Externe Akkus von Raikko im Test

Ausführlicher Testbericht von vier neuen externen Akkupacks der Firma Raikko mit der Kapazität von 5200, 8800, 11000 und 12000 mAh. Wir haben die Leistung und Kapazität getestet und klären die Fragen: Stimmen die Herstellerangaben und wie oft kann mein Smartphone geladen werden.

Einleitung und Testbedingungen

Die Laufzeit mobiler Geräte wie Smartphones und Navis ist mit der heutigen Technik, einer eingebauten Energieversorgung über Lithium-Ionen Akkus, noch immer unbefriedigend und ein Durchbruch ist aktuell nicht in Sicht. Auch wenn es über Solar, Wind, Thermogenerator (Wärme), Brennstoffzelle, Handkurbel und bald auch Bewegung die Möglichkeit gibt, Strom unterwegs zu erzeugen, sind externe Akkus die mit Abstand effizienteste Möglichkeit, die Laufzeit mobiler Geräte zu verlängern.

Aus diesem Grund ist die Nachfrage nach zusätzlicher externer Akkukapazität ungebrochen und viele Hersteller werben um die Gunst der Nutzer. Der Hersteller Raikko verspricht gute Produkte zu günstigen Preisen. Für uns ein guter Grund, sich vier der aktuellen Akkupacks von Raikko näher anzusehen, zu testen und in unseren Vergleichstest externer Akkus aufzunehmen.

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Raikko Akkupacks auf einem Stapel


Diese Produkte haben wir getestet (Kapazität Leistung laut Herstellerangaben):

5200USB AccuPack 5200


Angebotspreis: 23,95 EUR
8000USB AccuPack 8800

No products found.


Angebotspreis: 17,95 EUR
  • 135 Gramm
  • 125 x 61,5 x 15 mm
  • Kapazität: 5.200 mAh
  • 2,1 A Ausgang (USB-Buchse )
  • 1 A Ausgang (USB-Buchse )
  • 1 A Ausgang (Kabel / Micro-USB)
  • Eingang (Micro-USB)
  • Eingang (Kabel / USB-Stecker)
  • 226 Gramm
  • 138 x 59 x 21,5 mm
  • Kapazität 8.800 mAh
  • 2,1 A Ausgang (USB-Buchse)
  • 1 A Ausgang (USB-Buchse)
  • Eingang (Micro-USB)
  • LED-Lampe
11000USB AccuPack 11000


Angebotspreis: 21,95 EUR
12000USB AccuPack 12000

No products found.

  • 285 Gramm
  • 142 x 63 x 25 mm
  • Kapazität 11.000 mAh
  • 2,1 A Ausgang (USB-Buchse)
  • 2 x 1 A Ausgang (USB-Buchse)
  • Eingang (Micro-USB)
  • LED-Lampe
  • 240 Gramm
  • 157 x 76 x 15,5 mm
  • Kapazität 12.000 mAh
  • 2,1 A Ausgang (USB-Buchse)
  • 1 A Ausgang (USB-Buchse)
  • Eingang (Micro-USB)
  • LED-Lampe

 

Begrifflichkeiten (etwas trocken aber unerlässlich)

Zum vollständigen Verständnis unserer Messergebnisse hier die wichtigsten Erklärungen:

Kapazität in Milliamperestunde (mAh)

Diese Einheit sagt nur etwas darüber aus, wie lange ein bestimmter Strom geliefert werden kann. Die Herstellerangabe bezieht sich immer auf den internen Akku des Akkupacks. Hat der interne Akku z.B. 4000 mAh, bedeutet das, er kann z.B. 4 Stunden lang 1000 mA abgeben.
Auch die Akkus von Smartphones werden mit der Angabe Milliamperestunden beschrieben. Hat ein Smartphone-Akku z.B. 2000 mAh könnte man annehmen, der externe Akku kann das Smartphone genau 2 x voll laden. In der Praxis ist dem leider nicht so! Hier die Gründe:

  • Die interne Akkuspannung des Akkupacks ist 3,0 bis 4,2 Volt (je nach Ladezustand). Die USB-Ladespannung, die für das Laden von Smartphones und anderen Geräten verlangt wird, ist jedoch 5 Volt. Die Spannung muss also gewandelt werden, hier entstehen Verluste in Form von Wärme.
  • Der interne Akku des Smartphones hat ebenfalls eine Spannung von 3,0 bis 4,2 Volt und daher muss die 5-Volt USB-Spannung wieder reduziert werden, wieder entstehen Verluste.
  • Die Kabel haben einen Widerstand, Stecker und Buchsen Übergangswiderstände. An diesen Widerständen fällt Spannung ab, hier entstehen teilweise erhebliche Verluste.
  • Beim Laden eines Akkus ist die Effizienz nicht 100 Prozent, das bedeutet, es muss mehr Energie eingeladen werden, als später entnommen werden kann. Die Effizienz der Lithium-Ionen-Akkus liegt bei ca. 90 Prozent.

Ausgangsleistung in Ampere (A) bzw. Milliampere (mA)

Die Ausgangsleistung beschreibt, mit welchem Strom der Ausgang eines Akkupacks maximal belastet werden kann, bevor seine Schutzschaltung den Strom abschaltet oder die Spannung so weit sinkt, dass ein angeschlossenes Gerät die Ladung verweigert (in unseren Tests nehmen wir 4,5 Volt als untere Grenze). Ein externer Akku „pumpt“ nicht den Strom in ein Gerät, sondern das Gerät „zieht“ quasi einen bestimmten Strom. Wie hoch dieser Strom maximal ist, hängt vom Gerät selber ab und natürlich auch davon, ob der externe Akku den vom Gerät gezogenen Strom auch liefern kann. Beispiele:

  • Ein Tablet „zieht“ 2,1 Ampere (2100 mA) und lädt, wenn es diesen Strom vom Akku „bekommt“, mit der maximalen Geschwindigkeit.
  • Ein Smartphone „zieht“ 1 Ampere (1000 mA) und lädt, wenn es diesen Strom vom Akku „bekommt“, mit der maximalen Geschwindigkeit. Auch wenn der Akku 2,1 Ampere (2100 mA) liefern könnte, das Smartphone lädt dennoch nicht schneller.
  • Ein Tablet versucht 2,1 Ampere (2100 mA) zu „ziehen“, der externe Akku kann aber den Strom nicht liefern. In diesem Fall wird das Tablet langsamer laden, oder je nachdem, welchen Strom der Akku liefern kann, das Laden komplett verweigern.

Die Akkupack-Hersteller machen für ihre USB-Ausgänge üblicherweise eine Angabe, welchen Strom dieser maximal liefern kann. Der Test wird zeigen, ob diese Angaben passen!

Kapazität in Wattstunden (wh)

Entscheidend für die wirklich nutzbare Kapazität ist die Angabe Wattstunden. Die Angabe Milliamperestunden (mAh) macht keine Aussage darüber, mit welcher Spannung die Energie abgegeben werden kann und damit auch keine Aussage über die Energiemenge. Wir messen in unserem Test die Spannung und den Strom gleichzeitig und können die Energie in Wattstunden berechnen.

Eingangsleistung in Ampere (A)

Alle vier Akkupacks werden mit 5 Volt geladen. Der maximale Eingangsstrom ist daher entscheidend, wie schnell der Akku wieder aufgeladen werden kann, vorausgesetzt die Ladequelle ist auch in der Lage, den Strom zu liefern. Kann ein Akku z.B. 1 A (1000 mA) Strom „ziehen“, der USB-Anschluss am PC aber nur 0,5 A (500 mA) liefern, so lädt der Akku langsamer. Wir haben mit einem Netzteil ohne Strombegrenzung getestet.

Spannungslage

Die USB-Spannung liegt per Spezifikation zwischen 4,75 und 5,25 Volt. Die meisten Geräte „ziehen“ einen fest definierten Strom z.B. 1000 mA. Wird dieser Strom beispielsweise mit 5,25 Volt vom Akku geliefert, so entspricht die Leistung 5,25 Watt. Bricht die Spannung am Akku unter Last jedoch auf beispielsweise 4,75 Volt ein, wird nur noch mit 4,75 Watt geladen, also langsamer als möglich.
Ein guter und leistungsfähiger Akkupack muss daher auch bei hohen Ladeleistungen eine konstant hohe Spannung liefern, um optimale Ladeleistung zu erreichen.

Minimaler Ausgangsstrom

Akkus mit automatischer Ein-/Ausfunktion, schalten die Ausgänge beim Unterschreiten eines bestimmten Stromes ab. Liegt diese Schwelle zu hoch, können Geräte mit sehr kleinen Ladeströmen (z.B. Fitness-Armbänder, GPS-Uhren, USB-Sensoren) unter Umständen nicht geladen werden, weil ihr Ladestrom unter dem minimalen Ausgangsstrom liegt. Akkus mit manuellem Ein-/Ausschalter haben dieses Problem in der Regel nicht und liefern auch minimale Ströme. Fitness-Armbänder „ziehen“ oft nur Ladeströme von 50 mA und weniger.

So haben wir getestet

Um die Leistung und Kapazität eines Akkus zu testen, ist es wichtig, eine konstante und reproduzierbare Entladung zu gewährleisten. Wir nutzen für unsere Tests deshalb eine elektronische Last, um unterschiedliche Entladungsszenarien zu simulieren. Folgende Punkte sind für eine genaue Messung wichtig und von uns beachtet:

  • Temperatur: Leistung und Kapazität sind temperaturabhängig. Somit testen wir alle Akkus bei + 20 °C.
  • Kabel und Stecker: Kurze Kabel und hochwertige Stecker reduzieren den Spannungsabfall. Verwendet man in der Praxis jedoch schlechtere und längere Kabel, reduziert sich Leistung und nutzbare Kapazität.
elast
Elektronische Last Array 3720A


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2 Kommentare zu “Externe Akkus von Raikko im Test

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