Garmin nüvi 65LMT im Test

Karten, Performance Bedienung

Im 3,74 GB internen Speicher des nüvi 65 LMT ist Kartenmaterial von 22 Ländern in Zentraleuropa vorinstalliert. Zur vorhandenen Abdeckung zählen die Länder Andorra, Belgien, Dänemark, Deutschland, Frankreich, Italien, Kroatien, Liechtenstein, Luxemburg, Malta, Monaco, Niederlande, Österreich, Polen, San Marino, Schweiz, Slowakei, Slowenien, Spanien, Tschechien, Ungarn, Vatikan Stadt.

Garmin nutzt Straßenkarten von Nokia Here (ehemals NAVTEQ) und liefert für diese eine lebenslange Garantie auf aktuelle Karten gleich mit. Damit können die Karten regelmäßig auf den neuesten Stand gebracht werden. In den Bedingungen für die lebenslangen Karten-Updates schränkt Garmin dieses zunächst vollmundig angegebene Versprechen jedoch ein. Anspruch auf aktuelle Karten haben Käufer demnach nämlich nur so lange bis die Nutzungsdauer des Gerätes endet oder bis Garmin keine Kartendaten mehr von seinem Drittanbieter erhält, längstens jedoch für die Dauer von 30 Jahren. Zwar wird kaum ein Nutzer 30 Jahre lang dasselbe Navigationsgerät verwenden, die Formulierung der Bedingungen würde es Garmin jedoch einfach machen, mit schwammigen Begründungen die Lieferung von Updates einzustellen oder, wie bereits bei älteren Geräten mit NT-Kartendaten geschehen, auf ein Update im Jahr zu reduzieren.

Die Aktualisierung der Karten erfolgt über die Software Garmin Express und benötigt inklusive des Downloads einiges an Zeit. Samt Installation sollten für den Vorgang etwa zwei Stunden eingeplant werden.

Garmin_Express_Update_Karten

Wer sein Navigationsgerät auf Reisen auch außerhalb der abgedeckten Länder benötigt, kann auf der Garmin-Webseite weitere Karten erwerben. Wird das Kartenmaterial zu umfangreich erweitert, reicht unter Umständen der zur Verfügung stehende interne Speicher des nüvi 65 LMT nicht aus. Dank eines Micro-SD-Steckplatzes auf der Rückseite des Navis kann der Speicher aber um bis zu 32 GB erweitert werden.

Fazit Karten

Mit Karten von Zentraleuropa sollte das nüvi 65 LMT für den Großteil der Nutzer eine mehr als ausreichende Abdeckung bieten, um deren Aktualität man sich – hoffentlich – auch für die nächsten 30 Jahre keine Gedanken machen muss.

Performance

Gerne würden wir hier die positiven Erfahrungen bei der Geschwindigkeit mit Leistungsdaten zum Prozessor untermauern, allerdings macht Garmin wie bereits erwähnt hierzu keine Angaben. Den kompletten Neustart vollzieht das nüvi 65 LMT in beachtlichen 18 Sekunden. Aus dem Standby ist das Navi direkt einsatzbereit. Ebenfalls ohne Ruckler gestaltet sich das Navigieren durch die einzelnen Menüpunkte und die Bedienung aller Funktionen sowie die Eingabe von Adressen.

Um auch unter Zeitdruck schnell mit der Navigation beginnen zu können, ist eine zügige Berechnung auch von längeren Routen nötig. Nichts ist nerviger als vor der Fahrt vor allem in unbekannten Gebieten auf das Navigationsgerät warten zu müssen, bis es losgehen kann. Um einen Vergleich zu anderen Geräten zu haben, musste sich auch das Garmin nüvi 65 LMT den Berechnungen unserer standardisierten Teststrecke stellen. Von unseren getesteten Geräten konnte diese Strecke bislang am schnellsten  von der neuen TomTom GO Serie in 9,5 Sekunden berechnet werden. Kann das aktuelle Garmin-Testgerät diesen Rekord einstellen?

Unsere Testroute erstreckt sich über mehrere Zwischenziele und enthält die folgenden Stopps: München – Stuttgart – Düsseldorf – Hannover – Hamburg – Berlin – Dresden. Für die Berechnung der 1526 km langen Strecke benötigt das nüvi 65 LMT ganze 30 Sekunden und schlägt die Zeit des TomTom somit nicht. Allerdings gesellt sich das Navi damit zu den Zeiten vieler anderer von uns getesteter Navis und liefert einen akzeptablen Wert. Wird während der Navigation die Route ungeplant verlassen, ist die Alternative innerhalb von fünf Sekunden berechnet und auf dem Display sichtbar.

Auch beim Akku macht Garmin keine genauen Angaben über dessen Größe. Aufgrund der schmalen Bauweise des Geräte und unserer gemessenen Akkulaufzeit von 53 Minuten kann aber davon ausgegangen werden, dass dessen Kapazität nicht besonders üppig ist. Für unsere Tests haben wir wie immer die Displayhelligkeit auf die höchste Einstellung gesetzt und sichergestellt, dass das Navi in diesem Zeitraum dauerhaften GPS-Empfang hatte. Stärkster Verbraucher dürfte hier das 6 Zoll große Display sein. Mit dieser Größe wird das Navi aber wohl auch nur selten abseits einer Stromquelle betrieben.

Fazit Performance

Völlig unbegründet schweigt sich Garmin über die technischen Daten des nüvi 65 LMT aus. Selbst wenn ein langsamer Prozessor unter der Haube werkeln sollte, werden dessen Möglichkeiten zu genüge ausgenutzt. Das Navi geht bei keiner Disziplin in die Knie und kann sich bei der Berechnungszeit der Route mit den allermeisten Konkurrenten problemlos messen. Für die ausgedehnte Fußgängernavigation eignet sich das Navi durch die geringe Akkulaufzeit nicht. Dagegen spricht aber zusätzlich auch das große Display, ein Smartphone mit Google Maps o.ä. ist da besser geeignet.

Bedienung

Wenn bei der Displaygröße des nüvi 65LMT eine Sache definitiv keine Probleme macht, dann ist das die Bedienbarkeit mit den Fingern. Zudem ist die Garmin-Software intuitiv gestaltet und durchgängig auf die Bedienung mit den Fingern ausgelegt. Auch der Aufbau des Menüs ist logisch und in den Einstellungen findet man sich schnell zurecht.

Im Hauptmenü zeigt das Navi die beiden wichtigsten Funktionen „Suche“ und „Karte“ als riesige Schaltflächen. Darunter gibt es wesentlich kleiner, aber noch immer gut bedienbar, den Zugriff auf die Einstellungen, das Lautstärke-Menü, Apps und eine Option, um die aktuelle Routenführung zu beenden. Insgesamt gleicht die Menüführung den anderen bereits länger erhältlichen Geräten von Garmin.

Nach einem Klick auf die Zieleingabe hat der Nutzer mehrere Möglichkeiten, um einen gesuchten Ort zu finden. Als ideale Möglichkeit bietet sich zunächst das Suchfeld am oberen Bildschirmrand an. Hier kann ein Suchbegriff oder eine Adresse eingegeben werden, das Navi versucht dann ein passendes Ziel zum Beispiel in der Nähe zu finden. Leider eignet sich das Suchfeld nicht, um komplette Adressen in einem Rutsch eingeben zu können. Es kann zwar nach Städten, z.B. Ehlscheid gesucht werden, gibt man jedoch eine ganze Adresse ein, zum Beispiel Ehlscheid Am Kurpark, wird kein Treffer gefunden. Wer also nach einer kompletten Adresse sucht, muss die passende Option aus dem Zieleingabe-Menü wählen. Des Weiteren stehen Kurzbefehle bereit, die nach Hause, zu einer Adresse oder einer vordefinierten POI-Kategorie führen. Welche Kategorien zur Auswahl stehen, kann der Nutzer selbst festlegen.

Garmin_nuvi65LMT_Hauptmenü Garmin_nuvi65LMT_Zieleingabe

Die Zieleingabe an sich geht durch die Vielzahl an Möglichkeiten schnell vonstatten, allerdings blendet die Tastatur die nicht mehr möglichen Buchstabenkombinationen nicht aus, wodurch wir uns im Test häufiger verschrieben haben. Ärgerlich, wenn dies bei längeren Straßennamen erst im nächsten Bildschirm mit der Meldung „Kein Eintrag gefunden“ auffällt. Zwar ist die QWERTZ-Tastatur für uns die beste Wahl, andere könnten sich aber ärgern, dass keine ABC-Klaviatur zur Auswahl steht.

Der zweite Hauptmenüpunkt „Karte“ führt auf eben selbige. Hier sind alle Bedienelemente gut mit den Fingern zu treffen. Beim Verschieben der Karte wird automatisch in eine genordete 2D-Ansicht gewechselt. Der Nutzer kann sich damit zur besseren Orientierung umsehen und ein Zielpunkt direkt aus der Karte auswählen. Über die Karte ist außerdem ein Schnellzugriffsmenü erreichbar, das Optionen zum Vorschein bringt, um die aktuelle Navigation abzubrechen, einen POI entlang der Route zu suchen, die Lautstärke zu verändern und auf die Verkehrsinformationen zuzugreifen.

Fazit Bedienung

Die Bedienung des nüvi 65LMT geht nicht nur durch den flotten Menüwechsel schnell von der Hand, sondern auch wegen der durchdachten Gestaltung der Menüs. Alle Optionen finden sich dort, wo man sie vermutet und auf tiefe Verschachtelungen verzichtet Garmin zum Glück bereits seit Jahren. Auch die Funktionen auf der Karte sind übersichtlich angeordnet und schnell zu finden. Abgerundet wird das Ganze durch eine durchgängig ausgezeichnete Fingerbedienbarkeit.

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