US-Geheimdienste wollen keine GLONASS-Stationen in den USA

US-Geheimdienste stemmen sich gegen die Aufstellung von GLONASS Bodenstationen auf US-Gebiet, sie befürchten Spionage-Aktionen …

Galileo_SatellitUm die Genauigkeit seines Navigationssystems GLONASS zu verbessern, will die russische Raumfahrtagentur Roskosmos sechs neue Bodenstationen in den USA bauen. US-Geheimdienste und das US-Verteidigungsministerium sind gegen das Vorhaben, sie befürchten, Moskau könnte das neue Netz an Bodenstationen auf US-Gebiet zur Ausweitung von Spähaktionen nutzen.

Bereits im Mai 2012 hatte Russland eine Anfrage zum Bau der neuen Anlagen gestellt. Eine Entscheidung wurde nun jedoch erneut verschoben, da in der US-Regierung Uneinigkeit herrscht. Während sich CIA und andere US-Geheimdienste quer stellen, wollen einige Minister dem Antrag Russlands nachkommen. US-Geheimdienste haben jedoch nicht nur bedenken, dass solche Einrichtungen auf US-Boden zur Spionage genutzt werden könnten, eine erhöhte Präzision würde auch die Zielgenauigkeit russischer Waffen und Raketen erhöhen. Letztlich könnten auch Wirtschaftliche-Interessen für die Abwehrhaltung stehen, denn der internationale Markt für Navigationssystem soll bis 2020 auf ein Umsatzvolumen von 165 Milliarden Euro ansteigen. Würde man GLONASS durch zusätzliche Bodenstationen dabei unterstützen präziser zu werden, könnte es zur ernsthaften Konkurrenz zum amerikanischen GPS werden.

GLONASS benötigt weitere Bodenstationen um Korrektursignale genauer errechnen zu können, was zu einer höheren Präzision bei der Positionsbestimmung am Boden führen würde. Zu Ungenauigkeiten kommt es durch Turbulenzen in der äußeren Atmosphäre, welche die Satelliten-Signale ablenken. Da die Position von Bodenstationen genau bekannt ist, kann damit ein Korrektursignal errechnet werden, das dann an die Empfänger online oder per Satellit übertragen wird.

Der Bau von Bodenstationen in anderen Ländern ist nichts neues. Sowohl die USA als auch Russland betreiben solche Einrichtungen über die eigenen Landesgrenzen hinaus. Auch private Anbieter wie der Traktor-Bauer John Deere haben Bodenstationen im Einsatz, dessen Korrektursignale an Firmen verkauft werden, die damit zum Beispiel Maschinen in der Landwirtschaft auf wenige Zentimeter genau steuern können.

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