Samsung Galaxy SIII – Galaktischer Nachwuchs

Hardware und Display

Samsung setzt bei der CPU wieder einmal auf ein Eigengewächs. Im Inneren des Galaxy SIII schlägt ein Vierkernprozessor Exynos 4412 („Exynos5 Processor„) mit einer Taktrate von 1,4 GHz, begleitet von einer ARM Mali 400 MP GPU für grafische Aufgaben. Der Arbeitsspeicher beträgt 1 GB RAM (künftige LTE-Variante voraussichtlich 2 GB RAM), und der interne Speicher umfasst 16 GB, 32 GB oder 64 GB wahlweise. Über einen MicroSDXC-Steckplatz lässt sich das Speichervermögen um bis zu weitere 64 GB aufrüsten.

Auch ansonsten lässt sich Samsung nicht lumpen und packt bis auf LTE so ziemlich alles hinein, was heute wichtig ist oder wichtig werden kann, besonders im Kommunikationsbereich. So sind Strom sparendes Bluetooth 4, NFC (Near Field Communication), WLAN und WiFi direct natürlich mit an Bord. Das übliche Sensorenpaket nutzt Samsung für viele Bedienungsfunktionen (→ Bedienung). Für die Ortung sind GPS und GLONASS zuständig (Interessierte können das Innenleben in einem anderen Forum begutachten).

Die rückwärtige Fotokamera mit LED-Fotolicht schafft maximal 8 Megapixel und im Camcorder-Modus eine Auflösung von Full HD 1080p. Positiv überrascht hat uns der neben der Kamera sitzende Lautsprecher. So ein kräftiges Kerlchen haben wir bei unseren Tests noch nicht gehört, ideal für beispielsweise Navigationsanweisungen. Die Frontkamera ist für immerhin knapp 2 Megapixel gut und damit ein Spitzenprodukt für Smartphones.

Gegenüber seinem Vorgänger Galaxy SII sind Abmessungen (137 x 71 x 8,6 mm) und Gewicht (133 g) leicht gewachsen, dafür nimmt das Galaxy SIII aber wesentlich mehr Technik und ein enormes Display auf, sodass die Gehäuse-Effizienz noch gesteigert wurde. Das leicht gebogene Design mit der silberfarbenen Kunststoffumrandung ist natürlich Geschmackssache. Einige Kritiker nörgelten, dass das SGS3 nicht so wertig wie einige Konkurrenzprodukte aussähe. Es ist aber nicht so, dass Samsung das nicht hinbekäme, vielmehr haben die Koreaner typischerweise diesen Aspekt zugunsten der Gewichtsersparnis zurücktreten lassen und leichten, dennoch widerstandsfähigen Kunststoff verbaut. Schön ist, dass das Gehäuse geöffnet werden kann, um z.B. den Akku, die MicroSIM oder die MicroSD zu wechseln. Die Konkurrenz von HTC, Motorola oder Apple setzt leider zunehmend auf geschlossene Gehäuse.

Äußere Schnittstellen sind auf den 3,5 mm Klinken-Audioanschluss und den Multifunktions-USB-Port beschränkt, wobei Samsung Pins getauscht hat, was dem MHL-Standard widerspricht. Wie bereits erwähnt, bieten Dritthersteller für schmales Geld Adapter an, die dieses kleine Manko wieder beseitigen.

 

 

Hardware-Fazit

Wir vermissen bei der Hardware-Ausstattung nichts. Das Samsung Galaxy SIII hat hardwareseitig das Zeug, das angepeilte Ziel als Marktführer zu erreichen.


Mit einer Bildschirmdiagonalen von 4,8 Zoll (12,2 cm) setzt Samsung den Trend zu großformatigen Displays fort. Wie beim Galaxy Note spendiert Samsung einen Super-AMOLED-Touchscreen in HD-Auflösung (1280 x 720 Pixel), entsprechend einer Pixeldichte von knapp 306 ppi.

Der Bildschirm ist extrem scharf, einzelne Punkte sind nicht mehr erkennbar. Bauartbedingt ist die Leuchtkraft des Displays mit knapp 130 cd/m² gering, sodass im Freien die Helligkeit voll aufgedreht werden sollte; Super-TFT-LCD (Sony) und vor allem Apples Retina-Anzeigen bringen hier mehr. Dafür ist der Kontrastwert von knapp 8000:1 unerreicht – schwarz ist wirklich schwarz, und die Farben wirken satter und intensiver als bei der Konkurrenz (s. Foto, Vergleich HTC One X – SGS3). Die starken Spiegelungen eines Glare-Type hat die SGS3-Anzeige mit den Mitbewerbern gemein.

Ärgerlich: Das HD-Super-AMOLED-Display neigt zum Einbrennen (Burn-in). So wird auch verständlich, warum Samsung keine Daueranzeige zulässt und das Display-Timeout auf max. 10 Minuten beschränkt. Hier hilft nur, die Helligkeit vom Sensor regeln und die Anzeige so oft wie möglich dunkel zu lassen. Leider trübt die Tendenz zum Burn-in etwas den Eindruck der ansonsten exzellenten Anzeige. Ein sorgsamer und bewusster Umgang mit dem Display und seinen Einstellungen ist also unabdingbar, wenn man an dem Bildschirm seine Freude behalten möchte.

Zum Trost sei vermerkt, dass eingebrannte Pixels im Alltag kaum auffallen und nur gegen helle Hintergründe einigermaßen sichtbar sind, so wie auf dem Foto schemenhaft erkennbar („Geisterbild“ der Digitaluhr).

Display-Fazit

Die HD-Super-AMOLED-Anzeige des SGS3 könnte wegweisend sein, wenn Samsung die Neigung zum Einbrennen in den Griff bekäme. So ist der Nutzer gefordert, die teure Anzeige schonend zu behandeln.


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